Grundig SV140 Verstärker SV200

      Reinhard, ich bin auch nicht sofort auf die Idee gekommen.

      Damals schaute ich einfach in die Wühlkiste, was geeignet sein könnte.
      Neben Printtrafos lagen Relais und deren Spulen lachten mich an...

      Ist mir gerade eingefallen.
      Relaisspulen könnten auch hier gehen bei zwei benötigten Wicklungen.
      Man kann ja zwei ausgebaute Relaisspulen aufeinander koppeln lassen.
      Ist die Kopplung zu stark, zieht man sie entsprechend auseinander.
      Relais sind vergleichsweise günstig.
      Bei Bedarf kann man auch häufig die Spulen nach Wunsch abwickeln.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Andreas,

      habe eben mal Induktivitäten von einigen Miniatur-(Print)-Relais aus meiner Ersatzteilsammlung gemessen:

      0,4 H; 0,7; 1; 3; sogar bis 12 H (!) alles dabei. Fürs Koppeln käme es ja darauf an, wie stark die Kopplung sein muss. Richtig stark, bekäme man sie ja nur, wenn beide Spulen auf einem gemeinsamen Kern wären, das würde schwierig.

      Reinhard

      nightbear schrieb:

      Hallo die Runde,

      vor ein paar Jahren habe ich mir über ebay.com kleine Luftspulen mit 1 H besorgt. Ich brauchte sie für einen Grundig Tuner.
      In Amerika sind diese Induktivitäten, gerade für die Reparatur und den Bau von Gitarreneffektgeräten, noch relativ gebräuchlich.

      Leider nutzen mr diese Spulen hier nichts, ich habe noch eine Handvoll am Lager. Wenn jemand mal Bedarf haben sollte...

      saba-forum.dl2jas.com/index.ph…59f409e829df5163e9fc44e88

      Ah-haha. Hallo Achim.
      Gut das du mich an diese Dinger erinnerst, davon hatte ich auch noch einige herumfliegen. Meine stammten direkt aus USA. Ich wußte nur nicht mehr wozu die gut sind.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo allerseits,

      für alle, die die Fotos nicht kennen, hier eine Zusammenstellung von historischen Aufnahmen bei Grundig Ende der 50er Jahre:

      app-in-die-geschichte.de/documents/5608

      Auch auf den Seiten 5607 und 5609 finden sich zum Teil noch Grundig Bilder.
      Das berühmte Laborgebäude ist auch vertreten.
      Ich sehe mir solche Dokumente sehr gerne und mit großem Interesse an, schließlich war das (kurz) vor meiner Zeit.
      Achim

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      Hallo Hans,

      die von dir und auch im Vorwort der Erstausgabe ausgeführte Aufgabe der TI ist mir schon klar, mich wundert eben nur, dass man sich nicht gesorgt hat, dass die Konkurrenz, insbesondere vielleicht auch die Japaner nicht dankbar die von Grundig entwickelten Neuerungen abkupfern.
      Jedenfalls danke für deine Ausführungen.

      Beste Grüße und allen im Forum schöne Weihnachten!
      Stefen
      Interessante Bilder, Achim.
      Ich meine das es sowas früher viel mehr im Internet gab, genau wie Schaltbilder usw.

      Stefan, man muß das im Umfeld der Zeit sehen.
      Man informierte gerne und stolz über seine Leistungen, Geräten lagen ja auch generell die Schaltunterlagen bei, oft komplette Service-Unterlagen.
      Das mit dem Klauen und als reaktion dann Handdrüberhalten um sich vor dem Abschreiben zu schützen wie in der Schule, das kam erst später, das kam aus gegebenem Anlaß mit außenstehenden, nicht zimperlichen Marktteilnehmern.
      Unsere Laborleute wären nie auf die Idee gekommen bei Grundig oder Nordmende abzukupfern, der Stolz auf die eigenen Lösungen stand dem im Weg.
      Bei Siemens gab es auch komplette Abhandlungen und Schaltungssammlungen, bei Nordmende konnte man sich Bausätze und Bausteine von Industriegeräten zum selber Basteln bestellen.

      Die Vergiftung eines ganzen Marktfeldes kam erst durch den imperialistischen Verdrängungs-Krieg den die Japse angezettelt haben, billig abkupfern, noch billiger nachpfuschen, von Kinderhänden in dreckigen Hinterhofschmieren zusammenkloppen, vom Staat (Japan) die Abgabepreise fast auf Null herunter subventionieren lassen und dann Attacke auf Europa und USA. Das man eigenen Krempel bastelte und später sogar preismäßig oberhalb deutscher Produkte lag, das kam erst viel später. Gefühlter Wendepunkt war das Durchdrücken selbst japanischer Normen in Europa, wie die RCA-Anschlüsse (geklaut in den USA, wo es das als interne Steckbverbinder niedersten Levels bereits lange gab)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo allerseits,

      das Projekt SV140 ist natürlich weiterhin aktuell, stagniert aber leider etwas.
      Trotz hoher Arbeitsauslastung in der Firma habe ich Ende Dezember und im Januar bisher 6 Anfragen an "Spulenwickler" rausgeschickt. Auf 3 Anfragen kam nie eine Antwort, 2 haben geantwortet, sind aber zum Wickeln derartiger Spulen nicht in der Lage und einer hat sich zum Schnäppchenpreis von 500,00 € bereit erklärt, beide Spulen zu wickeln.
      All das überzeugt mich nicht wirklich, weshalb ich die Suche jetzt wieder intensivieren werde.
      Achim
      Unsere hier am Ort haben dicht, lohnt wohl nicht mehr.
      Einer war eine Ankerwicklerei, Lackdraht unter 1,5qmm mochte der noch nie.
      Einer war Trafowickler, ist leider auch Geschichte.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi,

      in ca. 2 Wochen, bin ich schlauer...
      Der zerlegte SV140 am Ende des Werkstatttischs ist schließlich kein erstrebenswerter Dauerzustand.

      Hier noch eine Skizze mit den von mir ermittelten elektrischen Werten, Wickelrichtungen und Anschlüssen. Möge sie zukünftigen vom Spulenzerfall geplagten Zeitgenossen von Nutzen sein.

      Achim

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      Lieber Achim!

      Nicht nur als Admin bedanke ich mich, daß Du so gut dokumentierst.
      Das Internet weiß angeblich alles...
      Bei einem ähnlichen Problem musste ich mal sehr lange suchen.
      Letztendlich half mir eine unscheinbare Skizze in einem ausländischen Forum.
      Das war auch einer wie Du, der aus Interesse an der Sache dokumentierte.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo die Runde,

      es freut mich, wenn es nützlich und informativ ist und vielleicht auch noch unterhaltsam dazu. DIe klassische HiFi Technik behält ihre Faszinatiion und, wenn sie gut gepflegt wird, auch ihre Qualität.

      Letztes Jahr wollte ich "auf die Schnelle" bei einem Pioneer CT737 den Capstanriemen ersetzen. Dazu muss bei diesem Modell uncoolerweise das Laufwerk zerlegt werden. Ehe ich mich versah, waren die Kunststoffzahnräder, die den Schacht und den TK-Schlitten bewegen, aus ihrer Originalposition gerutscht. Wenn sie nicht 100% exakt montiert sind, geht nichts.
      EIne Recherche im Netz förderte diese Seite zu Tage:

      hifi-forum.de/viewthread-220-3066.html

      Ganz unten hat ein wohlwollender Zeitgenosse die Positionen und die (sonst kaum sichtbaren) Markierungslöcher gekennzeichnet. Was für eine Erleichterung! So habe ich viel Zeit und Verdruss gespart.

      Dafür hat hier

      old-fidelity.de/thread-17377.html

      jemand meine Idee mit der Montagebrücke für die Ladeelkos beim Saba 8080 1:1 übernommen (und fairerweise darauf hingewiesen, dass er das hier gefunden hat). Ist doch prima - wenn eine Idee kopiert wird, war sie gut.



      Achim

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      Moin Achim, alle Mitleser.

      Dem Lob kann ich mich nur anschließen. Den Achim aufmerksam mitzulesen lohnt IMMER.
      Schade das die Gesamtzahl solch intensiv und gründlich durchgeführter Arbeiten samt anschaulicher Dokumentation ansonsten eher stark ab als zu genommen hat.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo allerseits,

      heute erhielt ich Post aus Meuselwitz von der Fa. Reinhöfer. Inhalt: Die beiden neu gewickelten Schalenkernspulen für die 40 HZ Klangregelung.



      Also habe ich die Spulen sogleich eingebaut. Die Messingschrauben habe ich oben gekürzt und angefeilt, weil schon klar war, dass sie sonst von hinten an die Frontplatte stoßen.



      Bei der Montage des Mu-Metall Abschirmkastens zeigte sich leider, dass der Platz selbst für die Muttern im Kasten zu knapp war. Mit den originalen Hohlnieten passte alles so gerade.
      Bei den 4 großen Spulen war daher eine kleine Aussparung in den Deckel das Gehäuses zu bohren.



      Nach dem Wiedereinbau der Frontplatte ist nun alles wieder stabil an seinem Platz verschraubt.



      Zu meiner großen Freude arbeitet die gesamte Klangregelung nun wieder auf allen Bereichen auf beiden Kanälen.

      Das Warten hat sich gelohnt, nun ist der SV140 voll funktionsfähig.



      Die Verdrahtung und Beleuchtung der Pegelinstrumente hatte ich mittlerweile erneuert.

      Bevor es nun an die Frontplatte und das Gehäuse geht, noch zwei Übersichtsaufnahmen:



      Achim

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