[GELÖST] Erster bockiger SABA MI-215 nach Elko Komplett Austausch

      [GELÖST] Erster bockiger SABA MI-215 nach Elko Komplett Austausch

      Hallo Leute

      wie ihr evtl. mitbekommen habt, mache ich bei allen SABA Verstärkern eine Elkokur, will heissen, ich tausche alle Elkos aus und
      reinige die Geräte komplett. Danach knarzt, kracht und rauscht auch nix mehr. Ich gleiche die Spannungen ab und gut ist.

      Auf dem Tisch liegt ein frisch behandelter Patient, der mich ratlos macht.

      Beim Einschalten vermisse ich das Anziehen des Relais. Auch sonderbar, die Zeigernadel für den linken Kanal ist komplett links
      angeschlagen, also nicht in Ausgangsstellung. Skalenbeleuchtung funktioniert, alle LED strahlen wieder hell.

      Am Kopfhörerausgang ist Totenstille, sowie auch an den Lautpsrecherausgängen.

      Die grossen Siebelkos mit 4700µF musste ich leider wieder einsetzen, ich habe keinen passenden Ersatz gefunden.

      Die Spannung für die Spule des Relais ist 0V

      Der Selengleichrichter war geplatzt und ist mit dem DIP Ersatz ausgetauscht, hier Eingang 16VAC Ausgang 20VDC

      Ich habe jetzt schon über 20 MI-215 Amps geheilt, aber so einen hatte ich noch nicht.

      Messergebnisse an den Messmpunkten

      A1 -0,6V
      A2 -0,007V
      A3 +0,004V
      A4 -0,007V
      A5 +0,01V
      A6 +39,V
      A7 +22,74V
      A8 +11,27V
      A9 -22,28V

      B1 0V
      B2 +39,9V
      B3 -0,6V
      B4 0V
      B5 -0,01V
      B6 0V
      B7 +0,014V
      B8 +0,012V
      B9 -5,27V

      C1 nicht auffindbar
      C2 -22,3V
      C3 +9,93V
      C4 0V
      C5 +0,012V
      C6 +5,33V ( gemesssen zwischen -Pol von C1678 und R1678) Messpunkt ist auf der Lötseite des Mainboard total falsch oder missverständlich aufgedruckt

      D1 +9,84V
      D2 +17,74V
      D3 +9,93V
      D4 +0,017V
      D5+0,015V
      D+ +7,0V
      D7 -7,96V

      Messpunkte in den Endstufen X-Y linker Kanal 15mV, rechter Kanal 25mV

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „SabaBoy“ () aus folgendem Grund: Fehler behogen

      Fehler gefunden, dafür neues Problem mit dem Relais

      So,

      ein Wackelkontakt und grissene Lötstelle am Steckkontakt für die Verbindung zur Platine für die ANZEIGE

      Das Relais zieht jetzt an, der rechte Kanal hat Wackelkontakt

      Gibt es diese Relais mit dem identischen Pinlayout noch?

      Nächstes Problem, das linke Drehspulinstrument, bei dem der Zeiger abgefallen war und den ich wieder angeklebt habe, schägt nicht aus

      Bevor ich das Gehäuse des Drehspulinstrumentes wieder zusammengeclipst habe, hatte ich mit leichter Druckluft die Freigängigkeit des Zeiges
      geprüft und er liess sicht bis Endanschlag ruckelfrei bewegen und ist auch sauber wieder ein seine Ausgangsposition zurück gekommen.

      Ich muss dann wohl mal die Instrumente tauschen, um zu sehen, was da los ist

      Der Sound des MI 215 ist einfch der Kracher.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „SabaBoy“ ()

      Ja das stimmt, allerdings klingt alles andere, was aus dieser Bauzeit kommt an meinen Arcus TM85 und TM86 anklemme einfach Schrott

      Entweder schwach auf der Brust, matschig, undifferenziert bei hoher Lautstärke usw.

      Ich kenne nichts vergleichbares aus dieser Preisklasse und alles, was ich aus den 90ern hier reinkriege mit Schaltnetzteilen und dem ganzen
      Müll ist weit hinter dem SABA. Keine Kiste bringt solch crispe Höhen. Auf dem Deckel steht ja 8 bis 100.000Hz, das mag übertrieben sein, aber
      irgendwo her müssen die Bässe und die Höhen ja herkommen :P
      Hallo SabaBoy,

      ich habe den kleinen Bruder MI 212, vor einer Weile im Paket mit Tuner MD 292 und Tape CD 262 erstanden.
      Mir ging es eigentlich nur um den Tuner, der ist ja auch legendär. Aber weil mein Pioneer SA-9500 II (der ja kein schlechter Verstärker ist, im Gegenteil!) auf dem Krankenbett ruht, habe ich den MI 212 angeschlossen.

      Und, was soll ich sagen: das Teil klingt verdammt gut an meinen alten Yamaha-Boxen (NS-690)! Ich vermisse eigentlich den Pioneer gar nicht. Vermutlich ist der MI 215 nochmal ein ganzes Stück besser. Die SABA-Geräte aus der Zeit sind schon klasse. Die ganze SABA-Anlage steht nun ebenbürtig neben der Pioneer-Anlage auf einem eigenen Rack und bleibt dort auch.

      Auf jeden Fall Glückwunsch zur Heilung des tollen Verstärkers!

      Grüße

      Robert
      Hallo deltamike55,

      Du hast natürlich vollkommen recht.

      Der Einfluss von Verstärkern auf den Klang ist zu vernachlässigen. Verstärker aus den 80er und 90er Jahren mit ihren perfekten Daten klingen alle gleich. Die Unterschiede sind nicht hörbar.

      Sehr seltene Ausnahmen gab es nur bei:

      - sehr schlechten Dämpfungsfaktoren

      - mangelnder Stabilität der Endstufen

      - bei eingeschalteter Loudness ( Die Loudness der Saba-Geräte ist ziemlich perfekt, im Gegensatz zu vielen Japan-Kisten).

      Es gilt, für 99% des Klangeindrucks sind die Boxen verantwortlich.

      Und was Hörvergleiche angeht. Das funktioniert nur bei Direktumschaltung (< 0,1s) und wenn die Verstärker vorher genau eingepegelt wurden.

      Vergleiche nach dem Motto, Verstärker 1 hört sich heute besser an als gestern Verstärker 2, sind absoluter Schwachsinn und gehören in den Bereich der Esoterik.

      Man sollte solche Pseudo-Vergleiche komplett ignorieren, auch wenn sie in diesem Falle pro-Saba ausfallen.

      Was nichts daran ändert, dass der MI215 ein wirklich guter Verstärker ist. Viele Fehler aus der 924X-Zeit sind hier behoben.

      Gruß

      Rolf
      Hi Rolf und Mitleser,

      also, ganz so einfach ist es m.E. nicht. Ich kenne diese Boxenserie von Yamaha noch recht gut, hatte damals die NS-1000. Feine Teile, aber klanglich etwas heikel. An erstaunlich vielen Verstaerkern neigen sie zu einer gewissen Haerte, und man koennte meinen, dass sie als Boxen vielleicht nicht so gelungen waren (was zu der Behauptung passt, dass die Boxen den Klang entscheiden -- auch wenn eine Aussage wie "99 %" in diesem Kontext wohl schwer belegbar waere ...). Ich weiss noch, dass ich damals drauf und dran war, die Boxen wieder zu verkaufen, weil sie mir zuviel Schaerfe bei Stimmen, Blech etc. praesentierten. Dabei hatte ich einige Verstaerker probiert, neben Yamaha auch Denon, Sony und einige andere. Die klangen in der Kombi alle irgendwie gleich (schlecht). Soweit passt das noch ...

      Dann bekam ich einen Harman Kardon (mittlere Leistungsklasse, ich weiss nicht mehr, welches Modell das war), und damit ging's dann besser. Also habe ich die Yamaha behalten, und alle anderen Verstaerker weitergereicht. Als ich dann meinen 9240 S mitbrachte, gefiel der mir bei kleinen und mittleren Lautstaerken noch besser, und damit habe ich dann eine ganze Weile sehr zufrieden Musik gehoert. Ulkigerweise ging es auch mit dem Musical Fidelity A1 recht gut, obwohl das ja eher eine Soundmaschine ist. AB-Vergleiche habe ich nie im Detail gemacht bei den Boxen, das war nicht noetig. Die Klangfarbe von Instrumenten oder einer Stimme, das Auftreten (oder Wegbleiben) von Zischlauten etc. war ausschlaggebend -- Subjektivitaet hin oder her. Ich denke, jeder Toningenieur aus der Zeit kannte das Problem mit diesen Boxen von Yamaha, und hat (wenn er sie denn nutzen wollte) seine Loesung gesucht und gefunden. Eine gute Aufloesung bezahlt man halt schon mal mit so einer gewissen Empfindlichkeit.

      Tja, was ist nun anders bei den Verstaerkern ? Harman hat eine eigene Schaltung, und die Saba-Endstufen sind auch keine normalen Emitterfolger -- was sich dort darin aeussert, dass sie mit komplexeren Lasten eher besser zurechtkommen. Das war auch bei Harman das Entwicklungsziel. Die Yamaha NS-1000 sind ein bekanntes Beispiel fuer eine komplexe Last. Natuerlich kann man einwenden, dass man solche Boxen nicht bauen sollte ... aber die Realitaet ist eine andere -- viele Boxen aus der Zeit haben so ihre Tuecken.

      Mein Fazit: Dass Saba Verstaerker (ggf. nach einer Revision, um alle Problemchen zu eliminieren) "gut klingende" Geraete sind, basiert m.E. (auch) auf der Schaltung. Und in diesem Sinne gibt es schon sehr unterschiedliche Ansaetze, die man besser nicht ueber einen Kamm scheren sollte. Deutsche Geraete aus der Zeit (insbesondere auch Grundig) hatten da oft bessere Schaltungen, die nicht nach irrsinnigen Messwertrekorden beim Klirrfaktor jagten, sondern einfach solide Ingenieurskunst waren. Leider haben die Zeitschriften damals einen ziemlichen Unfug veranstaltet, indem sie einzelnen Messwerten zuviel Gewicht gaben. Fuer die Mehrzahl der Nutzer klingen naemlich alle Geraete genau so, wie die Tester das behaupten ... ;)

      Besten Gruss,

      Michael