Philips Capella 753 mit tückischem NF-Fehler

      Hallo Achim,

      ist ja wirklich knifflig. Was ist eigentlich beim Abtrennen der Gegenkopplung herausgekommen (oder habe ich das überlesen?)?

      Nebenbei bemerkt würde ich die Auskoppel-Elkos grundsätzlich erneuern. Das Risiko mit den alten, die die empfindlichen und schwierigst zu ersetzenden 800 Ohm-LS von der halben Anodenspannung trennen, wäre mir zu groß.

      Gruß
      Stefan
      Hallo Stefan,

      die GK hatte ich abgeklemmt und der EC stattdessen einen separaten 1K Kathodenwiderstand spendiert. Die Geräusche traten trotzdem auf (wie immer zuerst nicht, dann aber erst recht, damit man sich richtig ärgert).

      Die beiden 8µF Auskoppelelkos wurden zu allererst, noch vor dem ersten Einschalten ersetzt. Es isnd jetzt 10µ 550V von F&T verbaut.

      Der Krimi wird fortgesetzt.
      Eine mit Masse verbundene Abschirmhülse über der EC92 bringt keine Änderung. Das auf Masse legen der G2 Potigehäuse ebensowenig.
      Auch ein 100pF von der Anode der EC92 nach Masse macht keinen Unterschied.

      Mittlwerweile sind wirklich alle Bauteile im Bereich Treiber und Endstufen ersetzt worden.
      EIn Test zwischedrin ergab wieder, dass nach Abtrennen des C99 Ruhe ist. Ich habe gleich einen Termin außerhalb und werde das gegen Mittag nach längerer Ruhezeit des Gerätes erneut testen.
      Wenn der Fehler auftritt, sieht man die Störungen an der Anode der EC92. Ich werde noch testen, ob das auch bei getrenntem C99 der Fall ist, um den Entstehungsort weiter einzugrenzen.

      Nachtrag: Dieser Beweis ist mir schon jetzt gelungen! Bei abgetrenntem C99 sind die Störungen im Lautsprecher nicht zu hören, aber sie sind gleichzeitig am Oszilloskop am Ausgang von C99 zu sehen.
      (Der C99 wurde 2x ersetzt, dürfte also ausscheiden.)
      Die Störungen entstehen also definitiv innerhalb der Treiberstufe.

      Achim

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      Moin zusammen,
      Achim ich überlege gerade ob du irgendwo im Verlauf mal den HF-Teil komplett abgekoppelt und totgelegt hast.
      Nicht das da etwas aus dem Empfängerteil eine Schwingung im Hochtonbereich anstößt, die dann über die Zeitachse abklingt, das würde das Fehlen dieses Fehlers im Tieftonbereich genügend erklären.
      Wenn das so wäre, dann könnte ja schon ein fehlerhafter Kondensator (Deemphasis bei FM, Integreirer bei AM) ausgangsseitig des Empfängers diese wie auch immer gelagerte Störung in den NF-Teil einkoppeln oder eine kapazitive Kopplung über die Verdrahtung gemeinsam genutzter oder räumlich naher Strompfade.

      An der EC92-Anode wäre es dann evt. schon zu spät um es wieder einzufangen.
      Ich erinnere mich da an frühe Audion-Experimente bei denen beim Aufschwingen über den NF-Teil die Filterung im NF-Teil nichts mehr hilft, es sei denn man filtert so streng das nur noch Tieftöne über bleiben.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Dein Herr Papa war ein kluger Mann, Hans.
      Ich sehe schon die paar
      wenigen Politikern die überhaupt irgendetwas Handfestes, nicht bloß
      Herumflattern um Krähen wie geköpfte Hähne, gelernt haben zu ihren
      Lehrherren laufen.

      Dazu eine kleine Musikeinlage, nein keine Angst ich singe nicht:
      youtube.com/watch?v=9Gc4QTqslN4
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Hans,

      da bringst Du einen neuen Aspekt in die Diskussion, wie letztlich doch ein Problem in der Endstufe (den Endpentoden) zu einem Störsignal in der Treiberstufe führen kann, obwohl diese signalmäßig isoliert ist. Gegenkopplung war ausgeschlossen, über die Anodenversorgung kommt nichts, das hatte ich schon überprüft, eine Einkopplung durch die Luft ist jetzt auch (weitgehend) ausgeschlossen.
      Und dennoch hast Du noch eine Hintertür genannt, über die es laufen könnte.
      (ich hatte ja nie beide ELs ersetzt)
      Ich teste jetzt einmal ohne die UL und EL des Basskanals und schaue, was passiert. Dann werde ich im laufenden Betrieb bei der Bassendstufe zunächst die UL einbauen, dann die EL.

      DO LECKST MI OM OASCH!

      1. Gerät ohne Bass EL/UL eingeschaltet - alles stll, nichts passiert.
      2. Nach etwa 2 Minuten die UL eingesetzt, nichts passiert (das ist auch kein Wunder)
      3. eine weitere Minute später die EL eingesetzt - nach etwa 30 Sekunden geht das Geknister los.

      Hans, Du bist der Held - jetzt haben wir eine Spur, bekommen aber wahrscheinlich kein Lehrgeld zurück!

      Ich habe jetzt beide Russen-ELs durch Valvos ersetzt, lasse alles gut abkühlen und dann werden wir sehen.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo Achim.
      NF-Stufen mit hochliegenden Kathoden sind ganz gefaehrlich.
      Da sollte eine extra symmetrierte Wicklung vorhanden sein.
      Leg' wen es rauscht die Katode mit einem 50/100 uF Elko am Masse.
      Die GK faellt zwar aus, umso lauter rauscht es dann auch.
      oder die EC92 fremdheizen. Auch DC geht dazu.
      Die EC92 laeuft wenn wie Peter (sagnix) meinte: das G1 erden, als Gitterbasistufe mit FUll Gain.
      Der Eingang mit Katode /Masse,ist ja leistungsangepasst an der Rgen.(Katodenwiderstand) der EC92

      Ein noch etwas grüner Ing, hat nicht nur hier (Bild) das so gelöst.

      hans
      Bilder
      • 3260_Heizung.png

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „decoder“ ()

      Hallo Hans,

      das ist schön gemacht - symmetrierte Heizung separat nur für die ECC. (Obwohl die Kathode der Treiberstufe über 150 Ohm gar nicht so hoch liegt, wie bei der Capella.).

      Nun bekommt man Tafos mit 2 x 3,15V nicht mehr so einfach. Wie wäre es, wenn ich die EC und die EABC allein an der symmetrierten Wicklung des Philips Trafos lasse und die beiden ELs abtrenne und mit einem zusätzlichen 6,3V Trafo heize?

      Ergänzung: Mit den Valvo ELs ist bei den ersten Tests keinerlei Geräusch mehr feststellbar.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hehe...

      Ich hatte seit 2 Tagen schon den sehr, sehr simplen Gedanken einfach mal die EL84 zu tauschen, aber aufgrund des geballten Fachwissens hier davon abgesehen, da ein solcher Vorschlag sicherlich auf mitleidvolles Belächeln gestossen wäre.

      Ich habe mir am meinem SABA Schwarzwald 6 3D auch über lange Zeit den Wolf gesucht, letztlich war es die EL84. Ich habe allerdings eine Siemens gegen eine neue 6P14P EB ersetzt. Dauerhaft ist Ruhe aus der Richtung...

      Aber so simpel wird bei Dir die Lösung vielleicht nicht sein.
      Hallo anonymer Mitleser,

      die EL des Hochtonkanals, wo das Geräusch auftritt, wurde als erstes ersetzt - ohne Erfolg. Dann wurden die ELs für TT und HT gegeneinander getauscht - ohne Ergebnis, das ist vor dem Hintergrund der jetzt bekannten Fehlerursache auch kein Wunder, denn beide liegen trotzdem im Heizkreis.

      Der triviale Rat des Laien "Mach doch erst einmal alle Röhren neu" behebt natürlich so manchen Fehler - hätte auch hier geholfen, aber mit den Jahrzehnten arbeitet man etwas differenzierter. Mit dieser Arbeitsweise beseitigt man jeden Fehler und weiß dann auch WORAN es lag, der Laie kratzt sich, wenn das Einstöpseln neuer Röhren nichts hilft, nur noch am Kopf.

      Ganz allgemein kann systematisches Arbeiten dazu führen, dass man Umwege geht, aber dafür kommt man in jedem Fall ans Ziel.
      Heuristische Methoden können einen Volltreffer erzielen. Wenn sie aber keinen Treffer bringen, sieht man alt aus.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Frage: Nun bekommt man Tafos mit 2 x 3,15V nicht mehr so einfach. Wie wäre es, wenn ich die EC und die EABC allein an der symmetrierten Wicklung des Philips Trafos lasse und die beiden ELs abtrenne und mit einem zusätzlichen 6,3V Trafo heize?
      Ja das wuerde ich raten. Damit ist auch dei EABC80 sauber.

      Zum User .
      Der arbeitet im RBF (Radio Baster Forum) dort werden lange Elogen nicht geschaetzt. Zak zak!
      (((Auch im RMorg ist er aktiv, dazu haben ich keine Meinung mehr)))
      Das ist falsch, es muss "Dampfradio-Forum "heissen. SORRY

      Mein Text: Die Russen Tubes kranken oft an Isolationsfehlern F-Kat.
      Hier ist ja der Fehler der, dass kein FADEN ENDE an Masse liegt.
      Der Isofehler in der EL84 kommt 100% an die Vorstufen.
      Der Weg Störung Katode Masse, der EL84, geht zwangsläufig über eine der Wicklungshälften, deren Shunt ist die EC92 und EABC80- Blöder geht es nicht mehr.
      N
      icht umsonnst haben Tubetester einen Position R von F-Kath Ok-?
      Bilder
      • 753Heizkreise.JPG

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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „decoder“ ()

      O.K., Hans, so werde ich es machen. Ich habe einen kleinen Rinkerntrafo mit ausreichend Leistung und 4 6,3V Ausgängen bestellt. Dann bekommt jede EL 2 davon, hat maximal 6W zur Verfügung. Der Philips Trafo, der ohnehin sehr warm wird, hat etwas Entlastung.

      ebay.de/itm/322497669430?_trks…geName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

      Diese Lösung ist zukunftssicher, denn wirklich gute EL84 werden zunehmend selten werden und sind es ja heute schon.

      Ich hoffe, die Schaltung nimmt nicht übel und brummt, wenn die ELs nicht mehr symmetrisch geheizt werden. Sollte ich die Heizungen dann einseitig auf Masse legen, oder potentialfrei lassen?
      Achim
      Leute, Leute, mein Post war keineswegs despektierlich gemeint! Habe absolute Hochachtung vor Eurem Fachwissen, vom dem ich nur 10% verstehe. Aber wenn man allen Mitgliedern eines Forums Schreibrecht gewährt, muss man auch damit leben, dass unfachliche Zackzack-Lösungen angeboten werden.

      Und: In meinem Fall hätte mir die Methode "erstmal alle Röhren neu machen" viel Nerven gespart. Nun, ich habe auch versucht, mit meinem wirklich sehr bescheidenem Wissen halbwegs analytisch an die Sache heranzugehen.

      Im rm.org bin ich weder aktiv noch Mitglied.


      Grüsse

      Thorsten
      Hallo die Runde,

      der Fehler ist bislang nicht mehr aufgetreten, das sieht alles sehr gut aus.

      Die neue Fassung für die EC92 ist jetzt ein Keramikmodell mit Metallkragen für eine Abschirmhülse, die jetzt aber nicht benötigt wird.



      Unter Deck sind auch schon alle Anschlüsse wieder verschaltet, Bilder folgen morgen.
      Bis der Zusatztrafo eintrifft, kann ich die erforderlichen Nacharbeiten der Materialschlacht der letzten Tage erledigen, alles reinigen und noch ein paar Kleinigkeiten nachholen.
      Um zwei NOS EL84 von Valvo oder TFK werde ich mich auch kümmern.
      Achim

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