Trafo brummt sporadisch

      Trafo brummt sporadisch

      Hallo Sabafreunde,

      was kann man tun, um einen Netztransformator zum Schweigen zu bringen? Bestechung hat nicht funktioniert, vor Mord schrecke ich aus Gewissensgründen zurück.

      Der Trafo eines 9241 gibt gelegentlich Netzbrummen von sich, das Geräusch ist - so vorhanden - bei leisen Musikpassagen deutlich vernehmbar. Es beinhaltet eine Menge Obertöne, ist also kein typischer 100 Hz-Sinus-Netzbrumm. Warm wird er nicht, auch die Ruhestromaufnahme liegt im Normalbereich.

      Eine Vakuumtränkanlage habe ich leider nicht in greifbarer Nähe. Gibt es andere Tricks, die man versuchen könnte?

      Viele Grüße,
      Christian
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      Hallo Christian,

      mit 100 Hz wirst Du ihn am hiesigen Stromnetz nicht zum Brummen bringen, eher mit dero 50.

      Ich hatte unlängst so einen sporadischen Trafobrumm. Es stellte sich heraus, dass an derselben Steckdose ein kräftiges Schaltnetzteil ohne PFC hing. Wenn es Last hatte, hat es den Sinus so verquält, dass der Trafo mit Eisenkern übel knarzte.

      Die 92xy Trafos sind eigentlich nicht brummfreudig. Die einzige Schwachstelle ist der Spalt innerhalb der Spulen, wo der Eisenkern geschnitten wurde. Aber das kann man mit dem Spannschloss nachspannen.

      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo Achim,

      verseuchtes Netz war auch mein erster Gedanke. Das Geräusch ging aber nicht weg, als an dem Hausstromkreis nur noch das Radio hing.

      Der Brumm ist auch lageabhängig. Es trat bei Abgleicharbeiten auf, als ich den Receiver auf dem Kühlkörper gestellt hatte. Ich werd mal testen, ob das Spannschloss-Nachziehen was bringt. Vielen Dank.

      Christian
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      Lieber Christian1

      Jetzt weiß ich gerade nicht, wie der Trafo aussieht, bzw. gelagert ist.
      Ich hatte mal ein ähnliches Problem, allerdings bei einem Netzteil für Amateurfunk.
      Der Trafo war direkt auf dem Blech des Netzteilgehäuses befestigt.
      Zwei Kunststoffscheiben pro Schraube können kleine Wunder bewirken.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Lieber Andreas,

      die Saba-Konstrukteure haben das gut gelöst. Der Transformator ist mit vier Gummilagern an die linke Chassiswand geschraubt. Die Lager sind noch schön weich, man kann den Transformator von Hand ein wenig in seiner Aufhängung bewegen. Da klappert nichts, die Schrauben selbst sind fest angezogen, die mechanische Entkoppelung ist gegeben. Als es wiedermal brummte, habe ich mit der Hand versucht, testweise den Transformator zu bedämpfen, das hatte keinerlei Wirkung.

      Mir scheint so, als würde das Brummen vom Trafo direkt kommen. Es klingt auch nicht wie typischer sonorer Trafobrumm, sondern heller. Da wird etwas zum mechanischen Vibrieren angeregt. Ich tippe auf einzelne Kernbänder oder einzelne Wicklungsteile, die sich vom Tränklack lösen konnten.

      In die Richtung zielt meine Frage. Gibt es da Praktikertricks im Sinne von "Haarspray in die Wickelkammern sprühen".

      Viele Grüße,
      Christian
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      Hallo Christian,

      ich würde mir die beiden Kernhälften ganz genau ansehen, auch den Luftspalt. Das Spannband musst Du ohnehin vollständig lösen, um es richtig spannen zu können, weil es durch die Tränkmasse flächig mit dem Kern verklebt ist.
      Dann siehst Du, ob die Kernhälften Auffälligkeiten haben und kannst sie auch gleich richtig spannen.

      Sonst könnte natürlich auch eine lose Windung schwingen. Aber wenn ein Trafo schon vakuumgetränkt wurde, bezweifle ich, dass ein erneutes - wie auch mmer aussehendes - Tränken überhaupt den fehlerhaften Bereich erreichen kann.
      Achim
      Ok, dann kann man die mögliche Fehlerquelle Befestigung ausschließen.

      Hast Du einen (Regel)Trenntrafo?
      Bis zu einem gewissen Maß filtert der Unsauberkeiten wie Spikes im Netz.
      Da könnte man den Fehler beobachten mit oder ohne Trenntrafo dazwischen.
      Das wäre jetzt meine nächste Idee beim Suchen seltsamer Fehler.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Lieber Andreas,

      ja, einen Trenntrafo habe ich. Es brummte trotzdem. Selbst bei zusätzlicher 100W-Glühlampe in Reihe war es zu vernehmen.
      Die Glühlampe nutze ich normalerweise immer, wenn ich ein altes Gerät das erste Mal einschalte. Auch bei Reparaturen an der Endstufe hat sie sich schon bewährt. Sie verlängert die Abfackelzeit restlicher Bauteile um die Sekunden, die man zum Abschalten braucht, wenn sie hell aufleuchtet. Sogar eine schwingende Endstufe habe ich so einmal sehr schnell entdeckt.

      Viele Grüße
      Christian
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      Heute habe ich den Transformator ausgebaut, um in genauer unter die Lupe nehmen zu können. Da ich einen als Ersatzteil da hatte, habe ich diesen anderen gleich eingebaut.

      Den Geräuscheverursacher wollte ich ursprünglich nach Achims Empfehlung auseinander nehmen. Ich hab es lieber gelassen, weil ich befürchtet habe, mehr Schaden als Gutes zu tun. Der Tränklack sitzt satt zwischen Wickelkörper und Kern und ebenso zwischen den Wickelkörpern. Das Spannband ist fest, die Kernhälften lassen sich kein Stück gegeneinander bewegen.

      Am ersten Bild sieht man, dass ein großer Schwanz Isolierband lose hing. Im eingebauten Zustand befand sich das zwischen Befestigungsblech und Transformator. Es könnte durchaus sein, dass das des Übels Ursache war. Jedenfalls habe ich dem Bruder im ausgebauten Zustand weder im Leerlauf noch unter Belastung mit 50 Watt (zweites Bild) einen Laut entlocken können. Selbst im Moment des Einschaltens war so gut wie nichts zu hören. Mehrmalige Lageänderung eingeschlossen.

      Ich lass ihn so, wie er ist, bei Bedarf wird er wieder verbaut und nochmals anständig getestet.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Danke für den Bericht!

      Hoffen wir, daß der Trafo im Austausch ruhig bleibt.
      Ich würde es auch so machen, den Brummkandidaten ins Lager packen.
      Man muss ja nicht jeden Fehler suchen und im Detail finden, ist dann Sport.
      Wenn doch, würde ich "Brummi" lange laufen lassen mit unterschiedlicher Last.
      Möglicherweise ist das ein sporadischer Windungsschluss.
      Das ist jetzt Spekulation, mehr Ideen habe ich momentan nicht.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Etwas verwundert das das noch keinem der Fernsehtechniker hier eingefallen ist, kann ich aus Großwerkstätten berichten das es oft viel leichter ist einen Kunden zu beruhigen als einen klappernden Netztrafo. Denn es ist seltener Wicklungsschluß oder ein schlecht angeschraubter Trafo als ein Skelettklappern das mehr und anderes, lästigeres, als nur eine 50Hz oder 100Hz Netzbrummschwingung erzeugt.
      Entweder, wenn der Kunde sehr empfindlich und unleidig war, haben wir sowas mit Trafolack totgetränkt, im Fernseher die Spule (oft im Impulsteil eine heruntergeteilte Partiellschwingung der Zeilenfrequenz im lästigen Bereich) ausgetauscht obwohl sie nicht defekt ist sondern nur klappert. Dann war wieder drei Jahre Ruhe im Kasten, mit etwas Glück hat der Kunde die "Klapper"kiste dann schon weggeworfen gehabt, ehe sie wieder anfing.

      Ich hatte hier vor nicht langer Zeit dutzende DUAL-Plattenkoffer mit eingebautem Verstärker, alle haben geklappert. Aus irgendeinem zufällig dazu kommenden Denkakrobat brach es augenblicklich heraus, das er wüßte was kaputt ist, der Netzelko, der Netzgleichrichter (Selen). Als der weg war habe ich natürlich nichts dergleichen gemacht. Alle diese Koffer klappern, ich hatte noch nicht einen der nicht klapperte, da Signal enhält keinen erhöhten Brummpegel oder Vielfache davon. Der Netztrafo an sich klappert das hatte ich schon vor über 40 Jahren durch intensive Experimente festgestellt. Neuer Trafo hilft sofort den Charakter der Geräte kaputt zu machen und das eigentlich dazugehörende Klappern abzustellen. So laut ist es auch nicht, aber manche hören die Husten flöhen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Es gibt natürlich nicht die eine Maßnahme um alle Fliegen mit einer Klatsche zu erledigen, Christian.

      Betrieblich hatten wir Grenzen des Handelns definiert, klappernde Induktivitäten - fast jeder Konsumer-Fernseher (CRT) pfiff - das ist auch jenes "klappern", nur viel schneller - waren kein technischer Fehler, sofern es keine definitive wissenschaftlich nachweisbare technische Fehlerquelle gab, sondern Stand der Technik (nicht endlos optimierte und damit teuer kostende Konsumerelektronik eben) gemischt mit einer nervös bedingten Überempfindlichkeit des Kunden.

      Man kann bei Spulen:
      Schwingungen ersticken durch komplettes Fluten, notfalls in Wachs, wenn man sonst nichts hat.

      Trafos:
      Entkoppelt montieren, auf Gummilagern lagern, die Befestigungsschrauben mit Gummi-Tüllenscheiben anschrauben.
      Wenn die Schwingungen innerlich entstehen mit Trafolack dichten.
      Trafo in ein rundum geschlossenes und nach allen Seiten schalldich abgedichtetes Innengehäuse packen, Moosgummi, Schaumgummi, Trittschall-Stopper (Styropor) vom Bau, reichen meistens aus. Macht man die Kiste aus Plaste dann ist sie sehr leicht auf dem Küchentisch anzufertigen, macht man sie aus MU-Metall dann ist es handwerklich aufwendiger, hat aberVorteile für die Vermeidung magnetischer Kopplung auf andere Bauelemente.

      Ich muß selten solche Klimmzüge machen, Neugeräte kaufe ich nach Qualitätsanmutung und historische Sammlerobjekte sollen bei mir genauso sein dürfen, wie sie erschaffen wurden, als auch mit Trafo-Rappeln. Den letzten für mich zurückbehaltenen DUAL-Koffer höre ich gerade hinter mir dezent mit seinem Trafo brummen und brasseln, das Audiosignal ist so gut wie sauber (wie damals halt).
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Nun, für besagten Trafo sind damit neben Achims Vorschlag theoretisch die Varianten "Trafolack" und "Kapseln" interessant. Letzterem stehe ich äußerst skeptisch gegenüber, da dann nicht nur der Schall, sondern auch die Verlustwärme zurück gehalten wird. Bei Ersterem halte ich Achims Einwurf für überzeugend: Schafft es ein Beruhigungsmittel bei einem schon getränkten Trafo an die entscheidende Stelle?
      Sollte ich den Brummer je wieder einsetzen, werde ich alles, was außen knistert, mit Lack stillsetzen. Wenn es dann doch wieder rumort, wird der Schnittbandkern auseinandergenommen.

      Meine bisherige Erfahrung mit vier 92xx-Receivern ist, dass der Trafo von aussen normalerweise nicht wahrnehmbar ist.

      @Jogi: Dein Tipp, Spulen in Wachs zu ertränken, ist super. Den hätte ich in Zeiten pfeifender Röhrenmonitore gebraucht.

      Viele Grüße,
      Christian
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      In der Röhrenbutze benutzen sie so ein teerähnliches Zeug für diese Zwecke, aber es ist zu lange her das ich das las und ich fand auch nichts mehr dazu. Vielleicht hilft der Tip noch bei der Suche nach Gußmaterial.

      Der Tip mit den Spulen wurde auch in einem Großreparaturbetrieb für Monitore (Service-Center der Europazentrale eines Computer-Großisten) erdacht und erprobt, als diese noch CRT-Modelle waren. Da kamen an manchen Tagen zigtausende fiepender Monis hereingeschlenzt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.