Freiburg 9, Probleme mit der Gehörrichtigen Lautstärkeregelung

      Freiburg 9, Probleme mit der Gehörrichtigen Lautstärkeregelung

      Guten Abend,

      mein Freiburg 9 ist nun fertig und läuft wieder fast perfekt, Ersatzteile habe ich von einem netten Mitglied aus einem Nachbarforum erhalten.
      Mit 2 neuen EL84, (neue von JJ) einer neuen Valvo EC92 und einer Russischen EF86 ist das Gerät bis Zimmerlautstärke nicht zu bremsen. Wahnsinn der Klang, vorallem wenn man bedenkt das das Gerät fast 60 Jahre alt ist. Mit den alten Röhren klang es zeitweise leicht zerrig unsauber, jetzt hat das Gerät Kraft ohne Ende und klingt angenehm warm.
      Das einzige Problem das der Freiburg noch hat ist das ab ungefähr halber Stellung des Lautstärkereglers (erhöhte Zimmerlautstärke) das Klangbild plötzlich mittenlastig wird und die Höhen fehlen. Und zwar ziemlich deutlich. und ziemlich plötzlich. (wenige Grad Drehwinkel des Lautstärkereglers)
      Ich versuche gerade einzugrenzen in welchem Bereich der Fehler liegt, bin aber ehrlich gesagt mit dem Verständnis wie das Korrekturnetzwerk arbeitet durch die 3 Abgriffe und die Einbindung in die Gegenkopplung überfordert. Bauteile im Netzwerk sind neu oder nicht auffällig, weil ich das Relais zur Sprache/Musik Umschaltung ausgebaut habe zur Reinigung würde ich es trotz aller Vorsicht nicht ausschließen etwas verdreht zu haben. Im Vergleich zum Schaltplan finde ich aber nichts. Das es am Poti liegt denke ich nicht, kanns mir zumindest nicht erklären.

      Kann mir jemand beim Verständnis weiterhelfen oder einen Tipp geben wo sich die Suche lohnt? Danke!

      schönen Abend,
      Jan
      Hallo Jan,
      es ist immer wieder schön zu lesen, das wieder so ein altes Schätzchen seine Funktion erfüllt.

      Das beschriebene Klangbild trifft gut auf die Gegebenheiten bei der Mehrzahl von Röhrenradios zu.
      Ich kann darin keinen Fehler erkennen, das ist das Normalverhalten.

      Der "schöne Klang" bei leisen Klängen bis etwa Zimmerlautstärke entspringt der Beschaltung bei "besseren" Radiogeräten die auf die physikalischen Besonderheiten des menschlichen Gehörs abzielen. Ohne diese "Loudness" oder "Konturen" Schaltung genannte Einrichtung würde das menschliche Gehör eine zunehmende Verflachung des Klanges bei abnehmender Lautstärke-Einstellung feststellen.
      Die teilweise extreme Anhebung der tiefen und moderate Anhebung der hohen Frequenzen bis dahin ist gewollt und entspricht dem Zeitgeist.
      Man wohnte damals beengter als heute, mehrere Familien teilten sich eine Wohnung und es wollte und konnte also nicht jeder gleichzeitig mit seinem Radio die Fensterscheiben zum Klirren bringen. Man nahm Rücksicht und hörte überwiegend leise aber wollte doch den vollen Klang genießen.
      Den Rückgang dieser Anhebung auf moderatere Anhebungen und schließlich die völlige Linearisierung bei ca. 1/3 - 1/2 - 2/3 der Bahnwinkel am Lautstärke-Steller hat jeder Hersteller bei jedem Radio neu ausgehandelt. Man hört es bei genauer Inspektion immer, aber schon bei einigen Radios deutlicher und bei anderen weniger deutlich. Einige haben sich auch noch weitere Mühen gegeben und senken die Höhen und Tiefen bei noch lauteren Lautstärken sogar ab um die Störeinflüsse in diesen Bereichen zu begrenzen und Endstufen wie Lautsprecher von hohen Grenzbereichen zu verschonen und gleichzeitig eine höhere Lautheitsanmutung und Durchdringung des Tones hervorzurufen, wofür bei nicht endloser Leistung überwiegend die Mittellagen verantwortlich zeichnen.

      Also alles ok mit deinem Radio, denke ich.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi und Danke für Deine Antwort!

      die Überarbeitung hat auch eine Weile gedauert wobei die Technik sehr brav war, nach dem tauschen diverser Kondensatoren und von ein paar Röhren hat eigentlich nur ein Keramikkondensator Probleme gemacht. (durchgeschlagen) Automatik musste ganz leicht nachgeglichen werden, aber kein Problem.
      In der Tat machen meine anderen Geräte das auch, allerdings fand ich es beim Freiburg schon sehr plötzlich und deutlich. Wird dann zum Problem wenn man sein Lieblingslied hört und ein kleines bisschen lauter hören möchte, dank der Gegentaktendstufe wäre das ja eigentlich möglich. Oder man wie ich gerne ein externes Gerät anschließen will, da werde ich einen Aufholverstärker mit einem OPV basteln.
      Ich bin erstmal froh das das normal zu sein scheint, bin schon verrückt geworden beim Fehler suchen und nicht finden. Damit leben kann ich, wirklich lauter als Zimmerlautstärke höre ich selten und dabei klingt es nahezu perfekt. :thumbup:

      OT: Passt nicht zum Thema aber zum Gerät. Ich habe dem Freiburg neue Glühbirnchen spendiert, Original waren die ja Mattweiß lackiert. Den Unterschied sieht man deutlich, die Ausleuchtung hinter der Skalenscheibe ist zu Punktförmig. Habt ihr einen Weg gefunden die Birnchen neu zu lackieren? Die Tauchlacke die ich finden konnte waren eher fürs einfärben gedacht.

      Gruß,
      Jan

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jan K.“ ()

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