Freiburg WIII pfeift leicht auf UKW

      Freiburg WIII pfeift leicht auf UKW

      Hallo zusammen,

      mein Freiburg WIII pfeift leicht im Hintergrund beim Empfang von UKW Sendern, zu hören ist das praktisch nur bei Sendepausen oder Sprachaufnahmen. Mein Bodensee WIII macht das nicht, der HF Teil ist ja nahezu identisch. Beide Empfänger rauschen auf UKW leicht mehr als spätere Radios wie z.B. der Freiburg 9, vermutlich normal.
      Das pfeifen ist geschätzt unter 4khz und eher mittel bis hochfrequent.
      Vom Vorbesitzer wurden diverse Widerstände getauscht die vom Wert weggelaufen sind, die Röhren sind außerdem erneuert worden. Papierkondensatoren sind selbstverständlich auch getauscht worden. Testweises Tauschen der EF80 und EC92 im UKW Tuner machten keinen Unterschied. Empfang ist trotzdem klasse, der Klang sowieso.

      Mich würde interessieren woher dieser Fehler kommen könnte, ich vermute das da irgend etwas im UKW Tuner oder in der ZF schwingt. SABA schreib ja das beim tausch der Röhren im UKW Teil ein Neuabgleich erforderlich sein kann, ich denke das man nachgleichen müsste.
      Habt Ihr Ideen was das sein könnte und ob sich dieser Fehler sonst irgendwie negativ auswirken könnte? Stören tut es, damit könnte ich aber leben.

      Danke!

      Gruß,
      Jan
      Das ist es was ich immer wieder höre und erlebe wenn alles mögliche "irgendwie" getauscht, erneuert, ver"bessert" wurde.
      Ein vorher nicht vorhandenes Problem tritt auf und man kann es kaum noch nachvollziehen was und wann es gekommen ist.
      Ein genereller Bauteilfehler? zu moderne Bauteile die eine ungewünschte Breitbandigkeit samt aggressiverer Schwingfreudigkeit eijzelner Stufen hervor gerufen haben?
      Was nun sprach Zeus?
      Der saure Apfel, Stufe für Stufe durchmessen oder alles wieder original machen und dann nur defektes Zeug im Einzelschrittverfahren gefolgt von jeweiliger ergiebiger Prüfung ersetzen.
      Künstlich eingebaute Fehler die es vorher noch nicht gab wird man aber auch so nicht unbedingt leicht finden, wo ist ein Draht falsch angelötet? Wo ist ein Bauteil mit ungeeigneten Eigenschaften oder Abmessungen? Schon kleinste Positionsabweichungen können stören.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Manni,
      Hallo Jogi,

      Fehler bei diesem Gerät war, das ca. 3 Minuten nach dem Einschalten ein leichtes Pfeifgeräusch zu hören war.Nach Austausch der EL 84 war der Fehler behoben.


      Der Fehler liegt nicht in der NF, über TA oder AM gibt es keine Probleme.

      Das ist es was ich immer wieder höre und erlebe wenn alles mögliche "irgendwie" getauscht, erneuert, ver"bessert" wurde.Ein vorher nicht vorhandenes Problem tritt auf und man kann es kaum noch nachvollziehen was und wann es gekommen ist.Ein genereller Bauteilfehler? zu moderne Bauteile die eine ungewünschte Breitbandigkeit samt aggressiverer Schwingfreudigkeit eijzelner Stufen hervor gerufen haben?


      Das Gerät war als ich es bekommen habe überholt, aber nicht gut. Elektrisch war die Verdrahtung OK, die Bauteile waren aber so eingelötet wie man sie am einfachsten tauschen konnte. Das habe ich so gut wie möglich zurück gebaut, in der HF ist mir das dank dem Bodensee ganz gut gelungen. Das ist fast baugleich. Unterschiede zum Original wären möglich im Demodulator und in der Endstufe, ich denke aber nicht das der Fehler dort zu finden ist. Elektrisch sind die Verbindungen geprüft und OK. Die getauschten Widerstände befinden sich hauptsächlich in der Rauschunterdrückung, da wurden vom Vorbesitzer auch einige Fehler eingebaut die ich behoben habe. (falsche Werte) Für die nicht Originalen Röhren kann ich auch nichts.
      Die neuen Kondensatoren sind sicher nicht das Problem, getauschte Widerstände schon eher.

      Hast Du Tipps wie ich mit der Eingrenzung des Fehlers am besten eingrenzen kann oder was meinst Du mit durchmessen? Die Werte der Widerstände, besonders der getauschten, wurden sorgfältig von mir geprüft. Die Verdrahtung wurde einfach mit dem Bodensee verglichen. Auf UKW sind die Geräte identisch.

      Was mir gerade noch auffällt, wenn das Gerät länger läuft (3h +) wird das pfeifen stärker, das rauschen in der NF fängt an leicht zu zerren. Wieder nur auf UKW, kein Endstufenproblem.

      Gruß,
      Jan
      Es ist gerade die Crux bei solchen Fehlern die nach der Veränderung von Mengen an Bauteilen ohne das bei jedem Schritt eine Funktionsprüfung erfolgt ist, das es so einfach ist wie das leichte Klappern oder Brasseln am Auto irgendwo tief in der Karosse zu finden. Man findet es unter Umständen garnicht mehr. Der Gesamtaufbau ist eben etwas komplexer als eine knarzende Türscharniere.

      Kondensatoren auszuschließen ist schon wieder der nächste Fehler. Wer sagt denn das eine über die Versorgung vagabundierende Schwingung aus irgendeiner voraus liegenden Stufe nicht in der Endstufe erst auf einen freudigen Schwingpartner trifft (nur ein Beispiel von einer beliebig großen Auswahl).

      Im Werk haben sich ganze Kompanien von detailliert informierten und mit Erste-Hand Infos ausgerüstete, ständig dazu lernende Techniker jahraus - jahrein mit nichts anderem als solchen Problemen gegrämt bis zur Grauhaarigkeit. Mit einem umfänglichen Spezial-Testgeräte-Park und Wissen um jeden noch so kleinen Knackpunkt jeglicher Schaltungsteile und deren Zusammenwirken.

      Es wird schwierig, es wird Systematik und Vorkenntnis erforderlich, es sei denn der Zufall läßt einen genau das richtige Bauelement näher oder ferner von einem anderen rücken oder sonstige wundersame Sekundärwirkung tritt ein.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo zusammen,

      Es ist gerade die Crux bei solchen Fehlern die nach der Veränderung von Mengen an Bauteilen ohne das bei jedem Schritt eine Funktionsprüfung erfolgt ist, das es so einfach ist wie das leichte Klappern oder Brasseln am Auto irgendwo tief in der Karosse zu finden. Man findet es unter Umständen garnicht mehr. Der Gesamtaufbau ist eben etwas komplexer als eine knarzende Türscharniere.Kondensatoren auszuschließen ist schon wieder der nächste Fehler. Wer sagt denn das eine über die Versorgung vagabundierende Schwingung aus irgendeiner voraus liegenden Stufe nicht in der Endstufe erst auf einen freudigen Schwingpartner trifft (nur ein Beispiel von einer beliebig großen Auswahl).


      Eine Funktionsprüfung mache ich garnicht bevor die alten Kondensatoren getauscht wurden, ist natürlich mit dem Risiko verbunden ein "Schrottgerät" zu reparieren. Aber wenn ich tauschen verwende ich exakt die gleichen Lötpunkte wie der Hersteller Original, das Layout bzw. die Anordnung ist ja durchdacht. Das hat der Vorbesitzer nicht gemacht und genau das ist das Problem. Ich musste die Verdrahtung wiederherstellen mit Bildern aus dem Forum bzw. dem Netz. In der Endstufe und um die EABC war einiges verbastelt, ich bin nicht 100% sicher ob das wieder so ist wie Original. (mit dem Schaltplan verglichen passt es natürlich) In der Rauschunterdrückung stimmten die Werte der Bauteile nicht, die hatte eine komische Wirkung, ist behoben.

      Du hast mich falsch verstanden, ich schließe die Kondensatoren nicht aus. Ich schließe aber aus das der Fehler aus anderen HF-Eigenschaften der modernen Folien gegenüber der Papierkondensatoren kommt, sprich das die Schaltung nur mit "schlechterem" Bauteil wie gewünscht arbeiten würde.

      Gerade bei Gittern sollte man hochohmig messen, eher nicht direkt mit Tastkopf 1 MΩ.


      Hast Du einen Vorschlag wie ich das machen könnte? Bei HF könnte man vielleicht eine Drahtschleife nehmen, bei NF wird das nicht funktionieren. Gibt es einen Trick?

      Meine Vermutung mittlerweile:
      -> Falsche Leitungsführung nach der Überarbeitung durch den Vorbesitzer
      -> Durch tausch diverser Hochohm Widerstände die weggedriftet sind vom Vorbesitzer muss man nachgleichen
      -> Eine Röhre, der Fehler scheint mir bei genauer Betrachtung mit laufender Betriebszeit stärker zu werden. Schwer zu sagen, das hört man wirklich nur bei genauem hinhören. (und nur auf Achse zum Koaxial-Lautsprecher. so leise ist der Ton. Bei anderen Radios würde das im Brummen untergehen) Das kann ich prüfen, mit einem Probeweise neuen Satz Röhren.

      Eventuell hat jemand einen Freiburg WIII auf dem Tisch und kann speziell um Endstufe / Demodulator Bilder für mich machen? Den Rest habe ich mit dem Bodensee vergleichen, dann lässt sich das als Fehler schonmal ausschließen.

      Dumme Frage, ich kann es im Schaltplan aber nicht zuordnen: Für was ist das Poti das man oben auf dem Chassis erreichen kann? Abgleich der Rauschunterdrückung?

      Gruß,
      Jan
      Lieber Jan!

      Etwas bessere Tastköpfe haben eine Umschaltung 1:1 und 10:1.
      Bei 10:1 wird der Messpunkt gegenüber 1:1 nur mit 10 MΩ belastet, Spannungsteiler.
      Auch gibt es Tastköpfe 100:1, die sind aber nicht so gängig.
      Hast Du nur einen Tastkopf 1:1, kannst Du 9 (9,1) MΩ in Serie schalten, um auf 10:1 mit 10 MΩ zu kommen.
      Das ist dann selten ein abgeglichener Tastkopf, reicht aber für NF wie 4 kHz.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com