SABA 442 WLK

      SABA 442 WLK

      Hallo zusammen,

      wie immer im Urlaub habe ich mir mal wieder was Neues vorgenommen. Ein 442 WLK aus dem Jahr 1936. Beim Zerlegen des Geräts bin ich in den Filterbechern auf einige Hescho-Kondensdatoren gestoßen. Leider ist die Vergussmasse rissig geworden und die Silberbeschichtung der Glimmerscheibe oxidiert.







      So können die Kondensatoren natürlich nicht mehr funktionieren. Ersatz muss also rein. Es sind folgende Werte verbaut:
      4x 220pF +-3%

      und dann noch zwei spezielle Kandidaten. Hier wurden feste Kondensatorwerte mit verstellbaren Kondensatoren auf einem Keramikträger kombiniert:
      480-550pF
      140-180pF
      Die variablen Kondensatoren will ich erhalten. Also benötige ich 70pF und 40pF. Ein Kombinieren zum passenden Wert wäre natürlich auch möglich.
      Meiner Recherche nach sollte der Temperaturkennwert N075(rot) oder N150(orange) verwendet werden.
      Hat jemand von Euch zufällig solche Kondensatoren auf Lager? Oder kennt ihr eine Quelle wo man sie beziehen kann?

      Ach ja, noch ein Bild vom Gerät ;)


      Grüße
      Klaus
      Hallo zusammen,

      ich habe etwas weiter gearbeitet. Leider habe ich noch keine Lösung für die Kondensatoren. Weiß wirklich keiner wo ich solche her bekomme?
      Solange berichte ich mal über etwas das bestimmt noch andere Besitzer von Vorkriegsgeräten betrifft. Bei diesen Geräten besteht ja leider vieles aus Zinkdruckguss. Bei mir waren zum Glück nur wenige Teile von der Zinkpest betroffen. Es sind alle drei feststehende Pakete des Drehkondensators betroffen. Sie sind gewachsen so dass es zum Plattenschluss kommt. Ich wollte aber den Drehkondensator erhalten. Die Platten müssen also wieder näher zusammen rücken. Ich habe das folgendermaßen gemacht:
      Zuerst habe ich mit meiner Proxxon im Bohrständer mit Kreuztisch Schlitze in das Plattenpaket geschnitten. Wer keine Gerätschaften hat kann das auch mit der Laubsäge statt mit Trennscheiben machen. Ist halt nicht die tollste Arbeit aber geht.


      Da die Trennscheiben vom Durchmesser nicht ausreichend sind bleibt ein Rest von Hand mit der Laubsäge zu sägen.


      Dann steckt man den Rotor rein und richtet das ganze mit Papierstreifen in den Zwischenräumen aus. Ich habe erst versucht zu löten. Leider ging das nicht. Ich vermute das liegt an der Gefügeänderung durch die Zinkpest. Ich habe dann alles mit 2K-Kleber verklebt.


      Der Kleber leitet bekanntlich nicht. Deshalb will ich die einzelnen Segmente mit Leitsilberlack verbinden. Hat jemand Bedenken dass durch die hauchdünne elektrische Verbindung die Funktion des Drehkondensators beeinträchtigt wird?



      So, das wars. Diesmal sogar mit gescheiten Bildern. :)

      Grüße
      Klaus
      Hallo Klaus,

      ich habe seinerzeit einen Saba 330 GW zerpfückt, hier war es umgekehrt, der Rotor hatte Zinkfraß. Ersatz konnte ich bis Heute nicht auftreiben und habe das Pajekt dann aufgegeben. Die noch brauchbaren Teile wurden jedoch aufgehoben, u.a. auch die 3 Statoren vom Drehko, die Form scheit identisch zu sein, jedoch ist bei meinen die Befestigung etwas anders, vielleicht lässt sich das ja nit etwas aufwand ändern. Zinkfraß haben sie jedoch keinen und der Plattenabstand ist vollkommen ok.(siehe Foto)
      Wenn du möchtest überlasse ich sie dir für die Portokosten.
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      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,

      dein Angebot nehme ich gerne an. Die Befestigung scheint ja nur geringfügig anderst zu sein. Falls die Reparatur meiner Statorpakete fehlschlägt tausche ich sie dann einfach gegen deine Ersatzteile aus. Die Reparatur will ich aber trotzdem wie geplant durchführen um zu sehen ob das so funktioniert. Vielleicht hilft das auch anderen Betroffenen. So wie es aussieht habe ich aber tatächlich noch Glück gehabt. Wenn der Rotor betoffen ist wird es deutlich schwieriger. Dort sind die Pakete direkt auf die Stahlwelle gegossen.
      Wie schätzt Du die Funktion meines Drehkondensators ein, wenn die aufgetrennten Segmente nur durch etwas Leitsilberlack verbunden sind? Glaubst du dass es Probleme geben könnte?

      Heute habe ich auch an vielen Kleinteilen gearbeitet. Der Trafo ist gereinigt und neu lackiert. Auch Die beiden Wellenschleusen sind wieder wie neu. Leider habe ich keine Fotos davon gemacht. Das hole ich morgen nach.
      Hast Du als alter Hase vielleicht eine Quelle für die Keramikkondensatoren? Ich habe heute mal etwas im Netz gesucht aber irgendwie nix gefunden. Entweder ist die Toleranz 5% oder größer und dann noch den richtigen Temperaturkoeffizient zu bekommen scheint irgendwie unmöglich zu sein. Oder ich bin nur zu blöd ;)
      Ein weiteres Ärgernis sind die zugekleisterten Kerne der Filter. Da muss ich mir auch noch was überlegen. Abgleichen muss man ja auch irgendwie können.

      Grüße
      Klaus
      So, ich habe wieder etwas weiter gemacht. Momentan bereiten mir aber die Filterkerne große Sorgen. In fogendem Bild sieht man das Problem:

      Im hinteren Bereich sieht man den Lack mit dem der Kern fixiert scheint. Der lässt sich einigermaßen abkratzen. Darunter kommt aber Kleber zum Vorschein. Sowohl der Spulenträger als auch die Schraube sind aus Kunststoff. Beides scheint der Kleber angelöst und hervorragend verschweißt zu haben (Universalverdünnung löst diesen Kunststoff übrigens auch auf) Wie kann man nur so einen Mist bauen? Hat jemand eine Idee?

      Grüße
      Klaus
      Hallo Klaus,

      Kunststoff mit Kunststoff verklebt und über 80 Jahre ausgehärtet ist ein undankbarer Fall. Lösungsmittel, Wärme oder brachiale mechanische Gewalt zum Lösen bergen ein hohes Risiko der Beschädigung oder Zerstörung.
      Aber, MUSS die Induktivität überhaupt abgeglichen werden? Ich würde sie nach Möglichkeit unberührt lassen. Was spricht dafür, dass sich die Induktivitäten stark geändert haben?

      Wenn man die Kreise unbedingt optimieren möchte, wäre zu erwägen, ob man Trimmkondensatoren statt der Festkapazitäten einbauen kann und damit einen Abgleich realisiert. (Platz ist ja vorhanden...)
      Achim
      Vielen Dank für Euere Antworten. Ich war noch mal fleißig. Der Drehko ist soweit fertig. Nur den Gleichlauf muss ich noch optimieren.


      Einen Teil der Baugruppen habe ich ich schon wieder in das Chassis eingebaut.








      Aber es ist auch noch genug Arbeit übrig.


      Die Idee mit dem Trimmkondensator ist vielleicht die beste Lösung. Die Kerne zu lösen ist leider ein großes Risiko. Ich hatte halt gedacht ich löse sie bevor ich die Filter wieder einbaue.
      Danke für den Tipp Andreas, ich werde mich mal auf die Suche machen.

      Hat jemand von euch noch so einen Anzeiger für wie Wellenbereiche? Meiner ist etwas zerknautscht


      In vier Wochen habe ich wieder Urlaub, dann gehts weiter.

      Grüße
      Klaus
      So, endlich wieder Urlaub. Ich habe heute wieder etwas weiter gemacht. Den Drehkondensator habe ich soweit abgeglichen dass an 12 gemessenen Positionen die drei Kondensatorpakete in einem Bereich von +-1nF liegen. Das ist hoffentlich ausreichend. War eine ziemliche Fummelei. Der Drehko ist schon wieder montiert und die Stellmechanik auch. Bei Gelegenheit gibt es auch wieder neue Bilder.

      Grüße
      Klaus
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