Guten Abend zusammen,
da von Zeit zu Zeit hier im Forum immer mal wieder Probleme mit festgeharzten Potis etc. aufkommen, hier einige Anmerkungen und Tipps zu diesem Thema (Vieles taucht verstreut hier und da in den Threads auf, ich will es aber hier zusammenfassen):
Immer dann, wenn Konstrukteure es besonders gut meinten und Achsen bzw. Wellen eine schöne lange Führung verpassten, taucht das Problem auf, dass die Schmiermittel dieser Lagerung nach Jahrzehnten insbesondere bei Nichtgebrauch verharzten bis zur völligen "Bewegungslosigkeit" der Wellen.
Dies passiert besonders gern bei Klangstellern, die nach der erstmaligen Inbetriebnahme einmal eingestellt und dann nicht mehr betätigt wurden oder aber auch bei Drehkondensatoren, die - vorzugsweise im AM-Bereich, da ja ach so schrecklich uninteressant - nie bewegt wurden. Dies besonders bei solchen DreKo mit integrierter Übersetzung, da hier die Welle meistens besonders gut in einer langen Buchse gelagert ist.
Hier gibt es nun verschiedene Methoden vom Einsprühen mit WD40 etc. (dauert lange) bis hin zum Auslöten und Zerlegen (sehr aufwändig, vor allem wenn die Bauteildrähte mechanisch gesichert sind [Grundig!]. Dieses Sichern ist prinzipiell zwar sehr vernünftig, im Austauschfall kann es einen aber närrisch machen).
Ich bevorzuge, wann immer es geht, die Wärmemethode:
Entweder mit dem heißen Lötkolben (nicht unter 30 Watt) direkt die Lagerbuchse erwärmen oder aber mit dem Heißluftfön und der kleinsten Düse die Buchse oder notfalls auch die Welle anpusten, max. 80, 90 Grad sollten reichen.
Bei beiden Methoden, insbesondere aber bei der Heißluftmethode, muss man höllisch aufpassen, dass wärmeempfindliche Materalien in der Umgebung nicht geschädigt werden. Besonders Skalenseile können einen mit einem freundlichen "Pling" in die Verzweiflung treiben. Auch Plastikkonstruktionen (z.B. Rahmen für die DreKo-Befestigung) können sich verziehen, dann steht der DreKo auf einmal schräg - nicht schön, aber alles schon vorgekommen.
Also: Vor dem Einsatz von Temperaturhilfsmitteln alles schön gegen Hitze abschirmen, notfalls auch (lästiger) Ausbau des Teils.
Nachdem die Welle dann gangbar ist, etwas Kriechöl unter ständigem Drehen auf die Austrittsstelle der Welle geben, dann sollte das wieder für die nächste Zeit reichen.
Noch ein Tipp, falls man die Skalenantriebsscheibe von der Welle nehmen muss (gilt aber prinzipiell für alle Arbeiten an Skalenseilen):
Ein wenig Karosseriekitt (eine Daumennagel große Menge evtl. bei der Autowerkstatt seines Vertrauens erbetteln) auf die Antriebsräder und die Seilrollen etc . kneten und alles bleibt an seiner Stelle, sogar die einzelnen Seilwindungen in den zugehörigen Rillen des Antriebsrades. Nachher friemelt man den Kitt wieder ab und bewahrt ihn für den nächsten Einsatz auf - so kommt man ewig damit aus.
Frohes Basteln
Siegbert
da von Zeit zu Zeit hier im Forum immer mal wieder Probleme mit festgeharzten Potis etc. aufkommen, hier einige Anmerkungen und Tipps zu diesem Thema (Vieles taucht verstreut hier und da in den Threads auf, ich will es aber hier zusammenfassen):
Immer dann, wenn Konstrukteure es besonders gut meinten und Achsen bzw. Wellen eine schöne lange Führung verpassten, taucht das Problem auf, dass die Schmiermittel dieser Lagerung nach Jahrzehnten insbesondere bei Nichtgebrauch verharzten bis zur völligen "Bewegungslosigkeit" der Wellen.
Dies passiert besonders gern bei Klangstellern, die nach der erstmaligen Inbetriebnahme einmal eingestellt und dann nicht mehr betätigt wurden oder aber auch bei Drehkondensatoren, die - vorzugsweise im AM-Bereich, da ja ach so schrecklich uninteressant - nie bewegt wurden. Dies besonders bei solchen DreKo mit integrierter Übersetzung, da hier die Welle meistens besonders gut in einer langen Buchse gelagert ist.
Hier gibt es nun verschiedene Methoden vom Einsprühen mit WD40 etc. (dauert lange) bis hin zum Auslöten und Zerlegen (sehr aufwändig, vor allem wenn die Bauteildrähte mechanisch gesichert sind [Grundig!]. Dieses Sichern ist prinzipiell zwar sehr vernünftig, im Austauschfall kann es einen aber närrisch machen).
Ich bevorzuge, wann immer es geht, die Wärmemethode:
Entweder mit dem heißen Lötkolben (nicht unter 30 Watt) direkt die Lagerbuchse erwärmen oder aber mit dem Heißluftfön und der kleinsten Düse die Buchse oder notfalls auch die Welle anpusten, max. 80, 90 Grad sollten reichen.
Bei beiden Methoden, insbesondere aber bei der Heißluftmethode, muss man höllisch aufpassen, dass wärmeempfindliche Materalien in der Umgebung nicht geschädigt werden. Besonders Skalenseile können einen mit einem freundlichen "Pling" in die Verzweiflung treiben. Auch Plastikkonstruktionen (z.B. Rahmen für die DreKo-Befestigung) können sich verziehen, dann steht der DreKo auf einmal schräg - nicht schön, aber alles schon vorgekommen.
Also: Vor dem Einsatz von Temperaturhilfsmitteln alles schön gegen Hitze abschirmen, notfalls auch (lästiger) Ausbau des Teils.
Nachdem die Welle dann gangbar ist, etwas Kriechöl unter ständigem Drehen auf die Austrittsstelle der Welle geben, dann sollte das wieder für die nächste Zeit reichen.
Noch ein Tipp, falls man die Skalenantriebsscheibe von der Welle nehmen muss (gilt aber prinzipiell für alle Arbeiten an Skalenseilen):
Ein wenig Karosseriekitt (eine Daumennagel große Menge evtl. bei der Autowerkstatt seines Vertrauens erbetteln) auf die Antriebsräder und die Seilrollen etc . kneten und alles bleibt an seiner Stelle, sogar die einzelnen Seilwindungen in den zugehörigen Rillen des Antriebsrades. Nachher friemelt man den Kitt wieder ab und bewahrt ihn für den nächsten Einsatz auf - so kommt man ewig damit aus.
Frohes Basteln
Siegbert