Empfehlungen für Phonovorverstärker für 2 x Saba Freiburg 11 bzw. 125?

      Vielleicht mal zurück zum Thema ... ich kann einen kleinen Nachtrag zum Beitrag von Christian machen. Den kleinen Phono-Pre mit HA 12017 (aus Elektor) habe ich damals aufgebaut, mit zwei kleinen, aber nicht ganz unwichtigen Änderungen: Zum Einen habe ich das Netzteil separat gelassen, und nicht in dasselbe Gehäuse mit eingebaut. Zum Anderen habe ich im Netzteil die Siebung vor den Reglern per Pi-Filter etwas verbessert, so dass die Regler nur noch eine recht kleine Brummspannung auszuregeln hatten.

      Das Resultat war m.E. sehr gut. Ausgewogen, rauscharm, und flexibel (durch die Einstellbarkeit). Also für MM definitiv eine sehr praxisgerechte Schaltung. Gefiel mir jedenfalls eher besser als so manche der sonst sehr verbreiteten Varianten mit einem OPV in Elektrometerschaltung. Wobei das durchaus daran liegen mag, dass der Aufwand bei der Stromversorgung höher war. Auch beim NE 5534 AN, der keine schlechte Wahl für MM ist, kommt ein wirklich gutes Resultat nur heraus, wenn die Stromversorgung besser als "standard" ist.

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag an Ivica: Den "Black Cube" habe ich damals, als er rauskam und jeder über ihn redete, auch mal probiert --- und fand ihn nicht besser, als die sonst üblichen Schaltungen (wie Nr. 3 aus der Liste von Christian). Da kann man im Eigenbau mit besser selektierten Teilen schon mehr erreichen. Mit der zweistufigen Version (wie Nr. 2 aus der Liste) kann man mehr herausholen ... aber ich fand die Schaltung mit dem OP 27 nie überzeugend. Das geht mit FET-OPV m.E. besser.

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      Ganz in meinem Sinne, wenn das Thema schon oben ist dann fachlich sinnvoll weiter.

      Ja, Michael, wem ist diese Schaltung nicht schonmal über den Weg gelaufen.
      Mir kam sie als Applikation daher und die Elektor-Variante war da noch nicht akut.

      Tests im Audiolabor haben ergeben das man mit dem unscheinbaren IC sehr gute Tonkopf-Entzerrer schaffen kann,
      auch Bandgeräte kann man daran partizipieren lassen.

      Den Auto-Bias den Elektor daran hängte haben wir nicht weiter beachtet, da ein Einkoppelkondensator vorgesehen war.
      Schon ab der Applikation war ein genaues Netzwerk mit gegeben worden.
      Der Umbau auf andere Zeitkonstanten ist wie zu erwarten nicht schwer.

      Zu schlechte Versorgungsspannungsverhältnisse sind eh immer relevant.
      Wenn ich mich recht entsinne waren Gyratorschaltungen optimal,
      Festspannungsregler können bekanntlich auch rauschen und man braucht wieder zusätzliche Maßnahmen.

      Den 5534 schlägt der 12017, auch wenn jener für mehr als nur Durchschnitt schon nicht übel ist.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Na prima ... back on track ... ;)

      Also, mein bisheriger Eindruck ist, dass es nicht das Rauschen der Spannungsregler ist, das einem hier das Ergebnis verhagelt (was ein viel zu grosses Wort für kleine Effekte ist), sondern die Regelbewegungen, die durch den Input am Regler ausgelöst werden. Beweisen kann ich das nicht, aber folgende Beobachtung stützt das m.E. ein wenig.

      Ein LM 317 rauscht schon weniger als ein 7815, aber beide profitieren davon, wenn man dafür sorgt, dass am Eingang keine "schnellen" und keine "hohen" Störungen ankommen. Ergo kann man im Audio-Bereich nicht selten eine Verbesserung erzielen, wenn man per doppeltem Pi-Filter dafür sorgt, dass die effektive Brummspannung am Reglereingang unter 30 mV liegt und nur niederfrequent ist. Bei der typischen Entzerrerschaltung ist das ja kein Problem, die ziehen ja nichts. Diverse Hersteller edler Geräte in den USA machen das übrigens auch so.

      Dann ist es oft auch noch besser, wenn man nach dem Regler nochmal ordentlich siebt --- oder eben pro Kanal einen Gyrator spendiert. Damit wird der Regler "herausgenommen" --- und von einem Gyrator kommt dann wirklich nur noch etwas unkorreliertes Rauschen durch, was nicht stört. Das Wort "unkorreliert" ist hier wichtig --- alles, was mit 100 Hz induziert wird, ist korreliert, und viel eher störend.

      Warum viele OPVs recht sensibel auf die Spannungsversorgung reagieren, weiss ich nicht, das ist eine Frage an die Experten, die sich mit den internen Schaltungskonzepten auskennen. Phono ist natürlich schwerer als andere Vorstufen, weil die Signale kleiner sind. Darum gibt es bei mir an kritischen Stellen nur Phono-Pres mit eigener Stromversorgung. Damit bringt auch das Phono-Modul aus den Saba-Receivern ein minimal besseres Ergebnis --- nur würde ich es da nicht machen, weil der Effekt klein ist und man so einen Receiver ja eher als "Gesamtkunstwerk" ansehen und nutzen wird.

      Zurück zum 5534 AN (oder zum SSM 2134, der bei mir immer eine Spur besser lief -- welche Unterschiede da existieren, weiss ich aber nicht). Ich fand den 12017 in der Tat auch einen Tick besser, mit einer Ausnahme: Es gab eine Phono-Karte zum Metaxas Ikarus Vollverstärker, die man "stand-alone" an einer Gleichspannung von ca. +- 30 V betreiben kann. Auf der Karte ist dann eine semi-diskrete Spannungsregelung auf +- 20 Volt, die im Vergleich zu den Reglern a la LM 317 sehr schnell arbeitet, und komplett symmetrisch ist (sprich: die negative Spannung läuft der positiven nach). Das klappt wirklich gut, und das Ergebnis ist besser, als ich es von den Eletrometer-Schaltungen mit dem 5534 sonst kenne. Diese Version war bei mir dem 12017 nicht unterlegen --- wobei ich festhalten möchte, dass ich mit meinem Geräten messtechnisch keinen relevanten Unterschied ausmachen konnte (habe den 12017 Pre leider nicht mehr).

      Besten Gruss,

      Michael
      Linearregler-IC verwende ich eh noch nicht lange, keine vierzig Jahre.
      Davor wurde immer mit dem Kopf gedacht und mittels diskreter Transistorschaltungen stabilisiert.
      Außen vor bei den Betrachtungen sind natürlich authentische Röhrenschaltungen, wenn schon Röhre dann ohne Halbleiter.

      Bei den von mir entwickelten Verstärkern gab es für den TA-VV ein eigenes Kistchen aus hf-festem Blech.
      Vor der großen AM-Abschaltung gab es über alle anderen Störungen noch Radio China und sonstige Einfälle, die ich ungerne durch zu rigides Verblocken ausschloß sondern lieber durch gutes Abschirmen.

      Wenn es nicht drauf ankam Geld zu sparen, und das kam es bei Projekten die nicht für die Firma gemacht waren wirklich nicht,
      dann wurden auch andere kritische Baugruppen eingekastelt.
      Im Kastl drin war Eingangsverblockung der Versorgungsleitungen (PI-Filter) und Gyratorsiebung.
      Innenverbindungen gestaltete ich gerne "amerikanisch", also mit festen koaxialen, vollabgeschirmten Leitungen samt Steckern, da stammten dereinst ja auch die RCA-Verbindungen her bevor sie die Japanesen mißbrauchten für Außenanschlüsse.

      Als das anfing mit dem Digitalisieren interssanter audiophiler Schallplatten da machte ich die Spannungsversorgung gerne netzunabhängig, die Schweinereien vom PC, BUS-Takte usw. spielten so weniger eine Rolle.

      OPAMPs haben viele nützliche, aber ebenso eine Menge fieser Eigenschaften.
      Die altbekannten Serien triggern oft beim Start der Versorgung durch, dann hört man nichts mehr außer Störungen wie sie alte Röhrenhasen von zugestopften Röhren-Eingängen kennen.
      Bei anderen Konstellationen bekommt man "motorboating", auch nichts was man einem Kunden gernezu erklärt.

      Von den HA12017 hatte ich noch eine Tüte herumfliegen, vor der großen Entrümpelung, es gab ja auch noch ein paar elektronische Vorhaben und man weiß ja nie usw. usw.

      Bei diesem gibt es nach meinen Beobachtungen übrigens in der Tat jene manchmal bei Phono-Eingangsstufen vorkommenden Sensibilitäten auf die Bauteillehre nach der der Eingangs-Koppelkondensator ausgewählt wird.
      330...680nF WIMA MKS ist da nicht verkehrt, oder Mullard-Mustards, Elkos mag er da garnicht,
      warum das ist mir bis dato nicht gelungen meßtechnisch nachzuweisen, wird auch nicht mehr in diesem Leben geschehen.
      Das würde erklären warum das Fummellabor von Elektor da DC und Autobias vorgesehen hat, vielleicht denkt man aber auch bloß die haben gedacht und es ist Zufall :D
      Nein im Ernst, irgendetwas muß sie ja umgetrieben haben.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

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      Interessant, Jogi ... wenn Du das Tütchen mit den 12017 noch finden solltest, lass' es mich bitte wissen !

      Auch interessant, was Du zum Eingang schreibst. Was Elektor betrifft, so war das die Zeit, wo man "DC-gekoppelt" geradezu als ein Muss bei Audio-Schaltungen ansah (es gibt ja auch ein paar gute Argumente dafür). Und so ein DC-Servo ist ja eine nette Methode, sich von der Applikationsschaltung abzuheben. Jedenfalls war das Ding recht beliebt, man findet durchaus einige Besprechungen im Netz, wenn man sucht. In meinem Bekanntenkreis läuft noch einer, und der Besitzer will ihn auch behalten ... obwohl er schon diverse andere probiert hat.

      Besten Gruss,

      Michael
      "Außen vor bei den Betrachtungen sind natürlich authentische Röhrenschaltungen, wenn schon Röhre dann ohne Halbleiter."


      Jogi schrieb:

      1. Keine stabilisierte oder gegen Brummen besonders geschützte Stromversorgung. Als Minimum wären Gyratoren oder Festspannungsregler vorstellbar, und in der modernen heutigen Röhrenschalt-Technologie kein Mißton sondern Stand der Technik, aber da ist offenbar alles nackt am Trafo angeklemmt.
      Ok, Michael, wennnnnn.
      Ich bedenke dich in meinem Testament :saint:

      Ich glaube aber nicht das das IC am Eingang gegen jedes Ungemach geschützt ist.
      Statische Aufladungen der Platte, gewalttätiger Umgang mit dem System, versehentlicher Einbau eines piezoelektrischen Abtasters,
      und ruckzuck ist die Eingangsstufe hin.

      Bei mir daher (üblicherweise) - Koppelkondensator, Ableitwiderstände, je nachdem Überspannungsschutz.

      ps.
      Ebenda betrachtete ich Datenblatt und Elektorschaltung,
      das Datenblatt schlägt Eingangsschutzwiderstand und Koppelkondensator vor,
      Elektor hält sich dann auch daran und baut es ein.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

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      Hi Jogi,

      Du hast recht, und im Eingang ist das aus den genannten Gründen sicher auch sinnvoll. Die Platine hatte Platz für ein gutes Exemplar der Gattung 10 uF. Aber im Ausgang ist keiner ... ich weiss nicht, wie gut man ohne auskäme, wenn man keinen DC-Servo einsetzt.

      Ich habe diverse Phono-Pres auch ohne C im Eingang, und mir ist in über 30 Jahren noch keiner gestorben ... schrecklich kritisch kann das also nicht sein ...

      Michael
      Sowas baut man damit man es nicht braucht.
      Die Arbeit die es tut - Eingangsschutz - sollte man möglichst garnicht bemerken.
      Das gilt im Übrigen für alle Eingänge, auch Hochpegel-Eingänge.
      Die Story habe ich hier schonmal kundgetan als es mir selber die Eingangsstufen (CMOS-Schalter) eines Analysers hinweg fegte,
      weil ein Röhrengerät auf unbemerkten Pfaden Überspannung einspeiste.
      Mit Eingangsschutz wäre das nicht passiert.

      Auch zu große Kondensatoren sind eher kontraproduktiv.
      bei Normabschluß reichen weniger als 500nF völlig aus um das gewünschte Spektrum impedanzarm durch zu lassen.
      Und hinzu kommt das der Einkoppelkondensator mit dem Gebilde aus Tonkopf, Tonarmleitung usw. in Resonanz gehen kann.
      Besonders bei dynamisch erzeugtem Innenwiderstand der Eingangsstufe.
      Dann ist es auch noch so das oftmals hochohmige aktive Elemente in der Eingangsstufe werkeln, Röhren, FETs.
      Diese werden in der Regel nicht mit dem Abschlußwiderstand vorgespannt, da sie so hohe ströme zum Betrieb garnicht benötigen.
      Es wird also der Einkoppelkondensator als Teil des RC-Filters mit dem Vorspann-Widerstand eh eine Zeitkonstante ergeben die jenseits von Gut und Böse liegt, auch schon im zweistelligen Nanofarad-Bereich bei Pentoden als Eingangsstufe oder FETs.

      Anfangs nur für Vorverstärker ohne HIFI-Anspruch, um audiophile Platten mit wenig tiefen Baßorgien aber vielen Rumpelgeräuschen abzuspielen, entwickelte ich Hochpaß-Eingänge zweiter Ordnung. Es wurde gezielt und auswählbar bei 20/40/60Hz steilflankig abgefiltert.
      Der Erfolg war besser als gedacht, es ersparte viele schechte Eigenschaften, so auch das Überfahren der Eingänge mit zu hohen Sub-Frequenzen die dann am ersten aktiven Element zu mehr Verzerrungen führen können.
      Die Beeinträchtigung unter HIFI-Gesichtspunkten waren im Check so gering das die Filter auch bei modernen IEC-Schallplatten einfac eingeschaltet bleiben konnten ohne das man sie störend bemerkte.
      Im Gegenteil, das neue, dünne Vinyl profitierte, da es durch vergleichsweise viel Höhenschlag auch zu Subfrequenzstörungen führen kann. Natürlich setzt man da die Eckfrequenz eher bei 15...30Hz.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ja, die gezielte Nutzung mit Rumpelfilterwirkung ist schon sinnvoll. Bei einigen Projekten (auch Hochpegel) habe ich in der Vergangenheit mit zwei Satz Buchsen gearbeitet (Ein- oder auch Ausgang), so dass ich die Wahl zwischen C-gekoppelt oder DC-gekoppelt hatte. Wenn man selber aufbaut, kann man das ja leicht machen. Umschaltbar habe ich vermieden, weil fast immer die Schalter kritischer sind als ein gut ausgewähltes, sauber eingelötetes Bauteil. Schalter altern ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Ich habe noch gute alte Schiebeschalter mit Rastwerk, selbstreinigenden Scherenkontakten und nachstellbarem Federdruck verwendet.
      Bevor die kaputt sind bin ich es. Die halten teilweise seit 50 Jahren und mehr meiner ruppigen Bedienung stand.
      Gruß Jogi,
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      Klar gibt es auch gute Schalter ... aber oft weiss man das erst sehr spät. Beispiel: Die Schweizer Firma ELMA baut eine Reihe von Schaltern, die eigentlich einen guten Ruf haben. So auch schöne kleine Drehschalter, mit vergoldeten Kontakten, die viel in Geräten der gehobenen Klasse eingebaut wurden. Leider haben die sich gar nicht als besonders langlebig herausgestellt, und das war jetzt wirklich nicht vorhersehbar. Ich weiss nicht einmal, warum die schlapp machen, sie tun es einfach.

      Reinsehen kann man nicht, die sind "dicht" ... einen habe ich dann mal aufgesägt, und es war ein Belag auf den Kontakten. Aber woher der kam konnte ich nicht wirklich ermitteln. Es sah mir so aus, als ob das Material des Gehäuses irgendwie ausgedampft hat, aber das ist nur eine Vermutung.

      Bei einfachen Anwendungen habe ich ganz gute Erfahrungen mit Kippschaltern mit vergoldeten Kontakten gemacht (C&K etc.). Im Falle eines Falles kommt man von vorne auch gut genug dran, um ein winziges Tröpfchen Kontaktöl hineinlaufen zu lassen.

      Aber bei vielen Anwendungen braucht man keine Schalter, wenn man einen Satz Buchsen mehr spendiert. Das halte ich für die bessere Lösung ... zumal es inzwischen ja gute Buchsen zu realistischen Preisen gibt, das war früher schwieriger.

      Michael
      Das mit den Buchsen ist mir nicht neu.
      Ich habe ein Faible dafür Entzerrer-Verstärker, egal ob für Platten oder Bandgeräte, mit Parallelbuchsen auszustatten.
      Eine für den Abschlußwiderstand, eine für die Kompensationskapazität, eine schlußendlich für den Eingang selbst.
      Dann, bei Sonderkonstrukten, noch eine für ein Parallelnetzwerk das den Anschluß von oft noch benötigten Schnellewandlern (Piezo, Keramik, Kristall), deren Kennlinie ohmschkapazitiv zu ohmschinduktiv verbogen wird.
      Abgeschirmten Stecker drauf, Bauteile darin passend eingelötet, ausstauschbar für mehrere Konfigurationen, fertig, und das gehäuse muß dafür nicht auf.

      Kontaktöl benötigte ich noch nie für irgendwas, außer vielleicht für Kraft-Relais im KFZ-Bereich für Fensterheber, Alarmsystem, Zentralsteruerung usw.

      Ich benutzte ausschließlich Schalter nach mil- oder Industrie-Spezifikation. Qualität wie Wähler in analogen Telefonanlagen und wie im Medizinbereich. Nach 80 Jahren sind die immer noch fit wie noch was. Wählerfett heißt da das Schmier- und Kontaktschutz-Mittel, alternativ geht med. Weißöl (Ballistol) und med. Fett (Vaseline, weißes Melkfett).
      Da ich in all diesen Bereichen an der Quelle tätig war, habe ich genügend solcher Dinge für meinen Gebrauch aus erster Hand erwerben können. Siemens Wählerschalter und Kloeckner Industrie/Medizintechnik-Schalter muß man schon mit dem Hammer zerschlagen wenn man sie kaputt bekommen will und dann muß man noch vorsichtig sein das einem nicht stattdessen der Hammerkopf an den Kopf fliegt weil der Stiel nicht gehalten hat.

      Schön fand ich einige Knebelschalter aus den USA, Hersteller hab ich gerade nicht parat.
      Das war zwar damals hier teuer zu beziehen, incl. Luftfrachtkosten, aber wozu arbeitet man denn für Firmen die international tätig sind. Das martialische Aussehen welches heute als Vintagelook oder Gaslighttouch durchgeht ist eher Vorteil als störend.
      Die passenden "Hühnerköppe" für die Drehknebel kamen auch aus US-Armybeständen, es gab sie bei der Bundeswehr und aus USA zu beziehen.
      (Wer damit nichts anfangen kann, sich aber einen kleinen Eindruck machen möchte, sich dazu mit Computer-Sound beschäftigt, kann sich eine Designvorstellung bei Steinberg(/VST PlugIns wie Guitar-Amp machen oder sich Bilder von alten Marshal-Röhrenverstärkern oder Quad ansehen.)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

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      Das ist m.E. C&K ... und keine Sorge, ich brauche Kontaktöl auch höchst selten, und dann auch nur die wirklich guten von den Caig Laboratories ...

      Michael

      Nachtrag: Eine recht gute Schaltung mit 5534 in Elektrometerkonfiguration mit DC-Servo ist im Thread "Metaxas Iraklis Urversion" schon besprochen worden, und wurde von Reinhard schon simuliert. Das ist ein Beispiel mit mehr Aufwand bei der Stabilisierung. Wenn Interesse besteht, kann ich mal ein Bild meiner Version einstellen, bei der ich noch einen kleinen MC-Trafo zuschaltbar eingebaut habe (den gab es mal bei Pioneer, war klein und gut). Ich habe dort auch noch zwei Bilder eingestellt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Liebe Freunde,

      ich möchte jetzt einmal ein kleines Projekt vorstellen, das ich mit Christian zusammen begonnen habe. Es geht um die diskret aufgebaute Phono-Karte der Fa. Meracus aus dem Sauerland, und die sieht so aus:



      Links die Karte, rechts ein Detail des Eingangsbereichs, mit MAT 03 FH --- also ein rauscharmer Eingang auch für MC. Ein sehr aufwändiges Teil, das es für die verschiedenen Vorstufen und Vollverstärker der Fa. Meracus zum nachträglichen Einstecken gab. Leider war die Karte aber nicht in allen zu gebrauchen, weil das Dingelchen ca. 160 mA Strom zieht, und z.B. im Vollverstärker "Intrare" der Firma dann zu einer Überhitzung der Spannungsregler führt. Die Karte läuft an etwa 15,5 V, die im Intrare aus ca. 43 V abgeleitet werden, und das schaffen die LM 317/337 auf Dauer nicht ohne Hitzschlag. Vermutlich aus diesem Grunde sind einige Karten liegengeblieben, oder wieder ausgebaut worden, und mehrere liegen nun seit längerer Zeit in meinem Keller. Ich hatte immer vor, eine eigene Basisplatine zu entwerfen, um die Karte "stand-alone" zu betreiben. Mit Christian's Hilfe hat das jetzt geklappt, und hier ist die von ihm entworfene Basisplatine:



      Es wurde pro Kanal eine Stabilisierung mit LM 317/337 vorgesehen, und dann ein Einbau in einem Gehäuse mit 100 mm Breite geplant. Rechts sieht man die Karte im "Huckepack" auf der Basisplatine. Als Zuführung kommt dann noch ein kleines externen Netzteil (in einem eigenen Gehäuse) dazu: Mit einem Trafo, einer diskreten Gleichrichtung (Schottky) und einer Siebung per Pi-Filter. Dazu folgt später noch etwas. Die Phono-Karte kommt also in ein Gehaeuse (von der Fa. GieTec, wo man sich Gehäuse mit Laengen nach Mass bestellen kann), wie man hier sieht:



      Zwei Prototypen laufen inzwischen bei Bekannten von mir zu deren grosser Zufriedenheit. Man kann zwischen MM und MC umschalten (also zwei verschiedene Verstärkungen) und zwischen 47 kOhm und 100 Ohm als Eingangswiderstand wählen. Das kann man einfach über die beiden Mäuseklaviere einstellen. Wenn man feiner abstufen will, kann man mit einem Y-Adapter am Eingang arbeiten, die es in guter Qualität gibt.

      Momentan fahnde ich noch nach genaueren Daten zu dieser netten und auch wohl eher seltenen Karte --- eine Ermittlung der Schaltung per "reverse engineering" war uns bisher zuviel Arbeit ... ;) An dieser Stelle mein Dank an Christian, ohne den das noch lange im Keller gelegen hätte ...

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Hi Reinhard,

      ja, der Aufwand ist schon beachtlich ... aber die Fa. Meracus wollte damals ins audiophile Segment, und hat das auch durchaus geschafft. Eher Kleinserie natürlich. Hier findet man etwas zum Intrare und zu seinem grossen Bruder (Onesta):

      ftbw.de/xp/amplifier-xp/meracus-intrare-1.html

      ftbw.de/xp/amplifier-xp/meracus-onesta-v1.html

      Insgesamt hat das dann vielleicht nicht optimal geklappt. Vom Intrare gab es mindestens 4 oder 5 Versionen, später mit steigendem Bedienungskomfort, aber es war nicht alles wirklich "ausentwickelt", wie mir scheint. Jedenfalls nicht von Beginn an. Vielleicht kein Wunder bei einer eher kleinen Firma, für die das Neuland war.

      Rauschabstand MC: Gemessen habe ich noch nichts, hören tue ich aber auch nichts ... das Ding ist sehr rauscharm. Die gesamte Schaltung ist mit BC 550 C / 560 C aufgebaut, wir werden berichten, wenn sich dazu etwas ergibt. MAT 03 FH ist ein extrem rauscharmer PNP Doppeltransistor, mit dem man sehr gute Eingangsstufen bauen kann. Hat Elektor auch einige Male getan. Nimmt man drei davon parallel und geht dann auf einen OP 27 oder so, ist man recht nahe am erreichbaren Optimum. Das gab's auch mal bei Elektor (Schaltung 87 im Buch "307 Schaltungen").

      Andreas: Mach' Dir mal keine Sorgen wegen Schottky --- die nutze ich seit sicher 20 Jahren. Wenn man das richtig macht, bekommt man einen problemlosen Gleichrichter, der viel weniger einstreut als eine normale Brücke oder eine Version mit 4 x 1N4004 oder so. Jetzt kann man die weicher schaltenden, schnellen Dioden nehmen, aber an die Störarmut von Schottky kommen die nicht ran.

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

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