Saba Meersburg 8

      Saba Meersburg 8

      Hallo,

      ich bin gerade an einem Meersburg 8 am restaurieren. Leider war schon einer vor mir dran ;( .
      Das Problem ist nun der Ausgangsübertrager, der einmal ersetzt wurde, es ist ein Grundig 9066-030 der in dem Grundig 3068 eingebaut war.
      Könnte ich den nehmen und wie könnte man den Verdrahten, der Vor-Reparateur hat leider ein paar Drähte übrig gelassen und wohl aufgegeben. Die Gegenkopplung ist nicht angeschlossen.
      Am besten wäre natürlich ein Originaler AÜ, hat jemand von euch so einen Übertrager übrig (zu verkaufen), oder kann mir vielleicht wer sagen wie dessen Nummer war?
      Vielleicht wurde der AÜ in mehreren Geräten verbaut?

      Grüße Andreas
      Die Nummer ist in den Jahrgangs-Reparatur-Ringbüchern enthalten. Da fehlt mir leider ausgerechnet der 8er Jahrgang.
      Auf ebay werden zur Zeit 17 (!!) Saba-Übertrager angeboten, aber der richtige Typ ist wohl nicht dabei.

      Ich lehne mich jetzt aber mal aus dem Fenster und behaupte das der Übertrager aus dem Meersburg 7 ähnlich bis identisch ist, die Beschaltung (Gegenkopplungswerk) ist weitgehend (aber nicht ganz) gleich. Er heißt 1653 EU 25. Wobei immer die Nummer auf dem Blech, nicht die auf dem Wickel, maßgeblich ist.

      Gruß
      Stefan
      Hallo Andreas, an Deiner Stelle würde ich mir über diesen Kondensator keine Gedanken machen.
      Eine ähnliche Panikmache gab's vor Jahren schon einmal wegen Asbest, welches eingebaut recht harmlos ist. Die Gefahr entsteht erst beim Abriss des Gebäudes, so verhält es sich mit PCB im geschlossenen Behälter.
      Ein Folienkondensator mit 500 nF tut's übrigens nicht, die 350 nF sollten schon ziemlich genau eingehalten werden.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Otto hat mal wieder in allen Punkten Recht.

      Ich habe noch nie einen defekten Motorkondensator im Alubecher erlebt. Anders als bei Elkos "arbeitet" dieser nicht und ist sehr stabil. Ferner kommt hinzu, dass es sich um einen Feraris-Resonanzmotor handelt, der schon gerne seine passenden Kapazitäten haben möchte. Nicht selten jammern Bastler, wenn plötzlich die Automatik schwach läuft, weil falsche Kapazitäten eingebaut wurden. SABA hat diese m.W. handvermessen.

      Gruß, Dieter
      Die Erfahrungen der Teilnehmer gelten natürlich!

      Aus der Sicht eines Bauteilekundlers kann man folgendes zum Thema Anlaufkondensatoren sagen:
      Die verwendete Bauform ist der MP-Kondensator im rundum verschlossenen Alu-Becher.

      Die Betriebsisolation war früher oft ein in pcb-haltigem Öl getränktes Spezialpapier.
      Anlaufkondensatoren sind Stoßbelastungen ausgesetzt, die im Zusammenspiel chemischer wie überhaupt materialbedingter Veränderung früher oder später den Kondensator dahinraffen.
      Der Normalfall ist dabei das er aufreißt oder, wenn vorhanden, ein Überdruckventil öffnet.
      Das Isoliermittel läuft in die Schaltung.
      Schwache Verdünnungen von PCB gelangen ins Freie.

      PCB ist nicht der Teufel in flüssig, es ist ein vielfach und vielerorts eingesetzter normaler Stoff der schwach reizend ist und beschuldigt wird , in großen Mengen und Dauereinwirkung krebsauslösend zu sein.
      Die heute zur Staatsdoktrin überhöhte grünversiffte und somit aus naturwissenschaftlicher Sicht vollkommen hirnverbrannte Massenhysterisierung über alle möglichen homöopathisch vorkommenden Stoffe sollte man mal vergessen, bestimmte Maßnahmen sind bei Alektronikarbeiten eh eine Selbstverständlichkeit. Man macht die Verunreinigung damit also weg wie man andere Verunreinigungen wegmachen würde, und legt nicht seine Fingerchen darin ein oder verkleckert es sich über den halben Körper, wie gesagt es löst evt. bei zarten Gemütern Hautreizungen und Jucken aus. Sterben tut man nicht gleich daran. Das man bei Arbeiten an elektronischen Geräten nicht seine Fleischwurst in Isolieröl einlegt und mit den Butterbrotfingern im Gerät herumwurschtelt sollte jedem halbwegs bei klarem Verstand sich befindenden Bastler wie Profi auch klar sein, man leckt auch nicht das überflüssige Lötmittel vom Schwämmchen.

      Solche Kondensatoren können in niedrigbelasteten Umfeldern sehr lange halten, in meiner TK5 (Tonbandmühle) immerhin seit gut 63 Jahren, es können andererseits auch nagelneue Typen einem Spontansterben erliegen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ich pflichte Jogi bei (wobei ich solch tolle Sätze wie jener beginnend mit "Die heute zur Staatsdoktrin.." nicht hinbekomme...) und möchte ergänzen, dass es es überhaupt nicht gesagt ist, dass der kleene MP im Freiburg (und andere Kleinmotorkondensatörchen aus der Zeit) tatsächlich PCB enthält. Das hätte ich gerne mal durch fachkundiges Entschlüsseln der Codierung nachgewiesen gesehen. Würde mich nicht wundern, wenn das mal wieder irgendsoeine Internetlegende ist, mit der sich irgendein Schlauberger mal wichtig machen wollte.

      Allerdings sind mir schon - wenn auch sehr selten - geplatzte Alubecher-MP-Kondensatoren in 60er-Jahre-Tonbandgeräten untergekommen. Es tritt eine sehr klebrig-zähflüssige, kristallklare Flüssigkeit aus. Ich lebe aber noch.

      Gruß
      Stefan
      Brw. manche Motorkondensatoren schwitzen ihr Leben lang ein bisschen, wenn das sie enthaltende Gerät wahre Marathondistanzen laufen muß.
      Es entsteht ein schäbiger Fleck um ihren Schraubstützpunkt herum. Über die Funktion sagt das nichts aus und es ist auch kein Vorbote einer drohenden mittelschweren Wohnzimmer-Explosion. Im wirklichen Leben (Hochleistungs-Drehstrommaschinen für schwerste Beanspruchung) müssen sie das sogar und werden alle paar Jahrzehnte im Werk neu befüllt, weil man sie nicht wie offenbar bei manchem Hobbyelektroniker beliebt, aus Jux und Dalles wegschmeißen will.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin Leute.

      Das Ganze hat mir keine Ruhe gelassen und ich mußte mal ein wenig in meinem Zettelkram und im "schlauen Buch" stöbern.
      Quintessenz in Kurzform.

      DC-Kondensatoren des Formfaktors MP sind ölfrei, Imprägniermittel ist hier Hartwachs.
      Hartwachs, würde man es überhitzen oder verbrennen spaltet sich nicht in Furane oder PCB Anteile auf, zumal zu bedenken ist das im Normalbetrieb solche Kondensatoren nicht lichterloh brennen. Und wie früher mal üblich, das Radio auf den Scheiterhaufen zu werfen und zu verbrennen, das macht man eh nicht.

      AC-Kondensatoren des Formfaktors MP sind ölhaltig, bei Leistungskondensatoren für hohe Spannungen ist das Isolieröl clophenhaltig, die Betriebsisolation ist damit imprägniert.

      Kondensatoren für kleine Spannungen und kleine Leistungen (ein Tonband oder Radio ist keine Großwäscherei-Waschmaschine) sind so gut wie immer PCB-frei. Diese können und sollen (und sind es bei renomierten Herstellern, ich beziehe mich wie immer auf Siemens) die Kennzeichngen
      MP,MKK, MKP, MPP, MKV, MFV, MPK, LK, LP
      tragen.

      PCB-haltig in relevanter Menge lt. heutiger Schadstoffverordnung können bis 1972 große, leistungsfähige MP-Kondensatoren ab 1kg Eigengewicht des eigentlichen Kondensators und von 1972 bis 1989 unterhalb des Grenzwertes 50mg je 1kg Kondensatoren sein die gestempelt sind mit
      CL, CD, CP, A30, A40

      Will man eine einfache Grenze ziehen, ab wann Vorsicht angeraten ist und wann man die genaue Deklaration kennen sollte, so kann man davon ausgehen das solche Typen nicht in Unterhaltungsgeräten verbaut sein, sondern ab etwa Blindstrom-Kompensator-Anlagen in der Energieanlagen-Elektronik. Ich erinnere mich entfernt an sowas in Kondensatorräumen von großen Gebäudekomplexen mit zentralisierten Blindstromkompensations-Auflagen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Bin noch am Verhandeln, hoffe daß ich ihn bekomme.
      Aber die Baustelle ist noch größer, UKW-Taste geht nur mit Hilfe zurück, muß ich wohl an die Kontakte ran, den Rest hätte ich schon geschmiert.
      Die Automatik funktioniert nach links, nach rechts findet sie nur einen Sender. Aber das gehe ich an, wenn der AÜ drinn ist.
      Und das Beste, das Gehäuse wurde mal schwarz lackiert, da gibts wohl noch was zu schleifen. Wie macht ihr die Goldstreifen wieder dran?
      Hab schon mal mit Abkleben und Pinselchen probiert, verläuft aber im rohen Furnier. Dann die Selbstklebenden getestet, die spürt man halt, wenn man mit der Hand drüber streicht. Vielleicht mache ich mal ein paar Fotos, wenns Interesse gibt.
      Grüße Andreas
      Hallo Andreas,

      wenn die Verhandlungen nicht zum gewünschten Erfolg führen melde Dich, ich habe vielleicht was Du brauchst.
      So ist das halt mit diesen 60 Jahre alten Kisten, manchmal hat man Glück und die Arbeit hält sich in Grenzen, aber oft genug tut sich ein Problem nach dem anderen auf.
      Das Aufmalen der Goldstreifen kann nur funktionieren, wenn vorher das Gehäuse lackiert und abgeschliffen wurde.
      Ich klebe die Streifen auf das geschliffene Furnier, anschließend mind. 3 Schichten Lack drauf mit jeweiligem Zwischenschliff und man spürt nichts mehr von den Streifen.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,

      danke für das Angebot, wenn´s nichts wird melde ich mich bei dir.
      Ich poliere meine Kisten immer mit Schellack. Das ist der Auftrag ziemlich dünn. Mal schauen, was mir einfällt.
      Vielleicht erst Schellack, dann malen und dann weiter mit Schellack.

      Grüße

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Anderl“ ()

      Ich will ja nix schlechtreden, aber ganz ehrlich, ein schwarzgepinselter Meersburg 8 mit defektem AÜ gehört geschlachtet und weggeschmissen. Hiermit gepostet im Saba-Forum. Ist vielleicht noch der Stoff im Eimer und die Skalenscheibe geborsten?
      Ich wundere mich immer wieder, auf Radiobörsen stehen wunderschöne 50er-Jahre-Radios für 50 und weniger Euro vergeblich zum Verkauf, schaut man aber in die Foren, werden mit Freuden Ruinen bearbeitet, die jahrelang im Regen gestanden haben.
      Wo ist der Sinn?

      Regelmäßig begegnet man Saba-Radios, die tiptop, aber von Highend-Spinnern und ebay-Zockern ihrer Lautsprecherchassis beraubt sind. Sie sind oft für kleines Geld bei Sammlern oder eben auf ebay zu haben. Für so ein Exemplar lohnt es sich, einen schwarzgepinselten defekten Apparat zu schlachten, auf dass ein guter wieder komplett werde!

      Gruß
      Stefan


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