Gleichrichter Saba Wildbad 100

      Gleichrichter Saba Wildbad 100

      Hallo, liebe Forumsmitglieder.....
      nach drei erfolgreichen restaurationsprojekten steht nun mal wieder ein SABA auf der Werkbank. Es ist ein Saba-wildbad 100, mit ansprechendem hellen Holzgehäuse und dem typischen Stil der End-fünfziger bis Anfang Sechziger Jahre.
      Die Zusatzoption "Stereo" für Phono-Betrieb lasse ich mal außer acht, zumal auch keine wirkliche Stereoendstufe vorliegt.
      Ein Schaltplan liegt vor und bei genauerem hinsehen fällt auf, dass ein winziger Einweggleichrichter (E250 C85) verbaut ist.
      Ich frage mich nun, warum hier ein derart einfacher Gleichrichter gewählt wurde, wo man doch allgemein die Brückengleichrichtung (Graetz) bevorzugte.
      Desweiteren möchte ich gerne wissen, ob hier alternativ auch eine andere Lösung in Frage kommt.
      Vielleicht Diode und vorgeschalteter Widerstand (wegen der Anpassung an 232 V~, Steckdose) ?

      Die Arbeit soll in wenigen Tagen beginnen.......die übliche Prozedur: kondis, Widerstände......Spannungen und Ströme prüfen..... Gehäuse restaurieren.....
      Na, ihr wisst schon....
      Danke im Voraus für die Infos und Tipps !

      Liebe Grüße,
      Norbert
      Man hat dort eine nette Siebkette eingesetzt, die wird wohl ausreichen damit es nicht großartig brummt.
      Die Leistungslieferung mit einem relativ niedrigen Endstufenstrom wird wohl das Hochklappen der negativen Wellenbuckel als Lückenbüßer nicht benötigen, wozu sollte dann eine Graetz-Schaltung benötigt werden.
      E250C85 ist auch kein einzelner Halbleiter sondern ein Stapel von Selendioden.
      Wenn der nicht defekt ist, dann sind es mit seine Eigenschaften die die Gesamteigenschaften des Radios mit ausmachen.
      (Tip Betriebsspannungen Soll-/Istwertvergleich zur Beurteilung)

      Eine Anpassung an die heutige Netzspannung ist normalerweise nicht nötig, da der übliche Toleranzbereich nicht überschritten sein sollte.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ich frage mich immer wieder, wieso so viele Radiobastler aus einem Radio erstmal den originalen Gleichrichter herausreissen. Was hat euch der getan?
      Wieso sollte man im konkreten Fall den Einweggleichrichter durch eine Graetzbrücke ersetzen? Vielleicht, ja vielleicht haben sich die Entwickler bei Saba ja etwas dabei gedacht!?

      Dito die Elkos. Es hat sich in vielen Radioforen verbreitet, dass man den Netzteilelko ersetzen muss. Das scheint tatsächlich bei DDR-Röhrenradios auch nötig zu sein, die haben wohl kein langes Leben, aber wieso soll deswegen der Siemens-/NSF-/Valvo- Elko in einem "Westgerät" gleich mal dran glauben?


      Gruß
      Stefan
      Eine schlüssige Erklärung für gewisse - wie soll man das nennen, virulente, jedenfalls gehäuft in Rudeln auftretende - für den gelernten Fachmann merkwürdig anmutende Umtriebe kann ich mir nur durch irgendwelche wellenartig auftretenden Internetphänomene erklären.
      Wenn du in 10 Foren liest und in allen überschlagen sie sich damit an sich unbeanstandete und funktionierende Elkos wegzuwerfen, Gleichrichter perse für Teufelszeug zu halten (die alten Se(e)len stinken ja auch wie Teufel, wenn sie sich zu ihm hin verabschieden), dann hat das vielleicht einen Mitzieheffekt zur Folge.

      Ganz traurig finde ich es, wenn Leute wunderbaren und schon legendären Röhrenradios ihre Röhrengleichrichter wegkastrieren und anstelle dessen schnödes Allerwelt-Silizium einpflanzen.

      Nein ich kann das wirklich nicht viel an sinnvollen Gründen erkennen, jedenfalls wird kaum etwas von solchen Vorhaben von wirklichen Profis und ausgebildeten Fachleuten empfohlen, das Internet macht es ja jedem Anoymous leicht sich in Humbug, Voodoo und Kultverzwirbelung einen Doktorhut aufzusetzen und in die Welt hinaus zu stolzieren.

      Nochmal also der Hinweis eines "Gerlernten und Erarbeiteten" sich solchen Hypes nicht anzuschließen und nur das vorsichtig auszubauen was nachweislich unbrauchbar geworden ist, sich anders nicht wieder hinkriegen läßt (formieren usw.). Meine einstige Röhrenradiosammlung machte es bei all ihrer Übermacht und Masse praktisch nicht erforderlich den Geräten in den Därmen herumzurupfen und die besten ihrer Organe ohne Not wegzuwerfen.

      PS
      Noch ein riesiges Problem wird durch jenes Handeln und Schwadronieren verursacht - manchmal da stimmt es wirklich das man in einer Vielzahl der Fälle in immer dem gleichen Radiomodell auf immer das gleiche Defektteil trifft, dies anzubringen wenn es sich beweisen läßt ist auch eine Zier eines Forums. Aber! Wer soll das noch sicher von dem "Hintergrundrauschen" an Tünnesäußerungen trennen, wer soll da noch trennen können zwischen Humbughandlung und fachmännisch erlangter wichtiger Erkenntnis.
      Das ist der Nachteil wenn man solche Hypes sich aubreiten läßt und sie sogar noch fröhlich Urständ feiern läßt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Jogi, Stefan,

      sorry, aber wenn bei einer deutlichen Mehrheit der SABA Radios mit diesen Gleichrichter-Typen (Selen)
      die Soll-Spannung um 10-20% unterschritten wird, selbst bei heutigen 230V Netzspannung,
      dann kann ich schon nachvollziehen, daß allgemein zum Tausch dieser Dioden- bzw.
      Brückengleichrichter geraten wird, so wie sie z.B. hier im Wildbad 100 verwendet werden ;)

      Von min. 200 SABA Radios dieser Baureihen, die ich in den letzten Jahren bisher reparieren durfte, hatte nach Beseitigung anderer möglicher Fehlerquellen nur ein Bruchteil seine Sollspannung mit dem
      originalen Gleichrichter.

      Also nix "virulent" , bzw. "für den Fachmann merkwürdig" , etc.

      Eher merkwürdig, daß ihr sog. Fachleute da was anderes behauptet :D

      Beste Grüße
      Martin
      Lieber Martin,
      ich lese aus deinen Worten in der Sache fachlich keinen Widerspruch zu unseren Anmerkungen heraus, lediglich die Konsequenz wird anders gewertet.

      Für den Fall das bei den Gleichrichtertypen die Betriebsspannung der Schaltung zu niedrig wurde, riet ich diese erstmal zu messen und mit dem Sollwert zu vergleichen, das man dann sinnvolle Taten folgen lassen soll liegt doch auf der Hand.
      Der Widerspruch liegt in der Handlungsweise danach. Ich schmeiße nie was weg das man reparieren kann, ich denke auch das es die beste Lösung ist einen Selengleichrichter erstmal wieder in Form zu bringen, macht er nicht mit - das passiert auch - dann kann man ihn immer noch wegreißen.
      Es wäre nicht der erste, sondern der tausendste oder was weis ich bei dem ich die Platten auseinander nehme (klar, bloß nicht unerwähnt lassen das das nicht bei jedem bauartbedingt wo leicht geht wie LEGO), sie in Form bringe, oder eine defekte im Stapel gegen eine intakte ersetze, und dann den stapel wider zusammen baue und formiere. Sicher ist das Bastelei, kein den Kosten verpflichteter Betrieb würde so viel Liebe ins Detail stecken, aber wir Hobby-Radio-Fertigmacher haben alle Zeit der Welt und sind keinem Stiftspitzer für unsere Zeit rechenschaftspflichtig.

      So halte ich seit ca. 50 Jahren ein PKW-Akku-Ladegerät am Leben, der Selengleichrichter will nach fünf Jahren in der Garage jedesmal wieder neu daran gewöhnt werden das er wieder einmal arbeiten darf. Das Gerät tut weiterhin seine Pflicht.
      Eine irgendwann vor 30 Jahren mal ausprobierte gekühlte Industrie-Graetzbrücke mit über 100A Überlebensgarantie kann da nichts besser und flog bald wieder raus. Ganz im Gegenteil brachte die den Akku zum Gasen mit ihrer niedrigeren Schwellenspannung, sehr unvorteilhaft wenn man stopfenlose wartungsfreie Akkus benutzt. Unvorteilhaft auch wenn das Röhrenradio plötzlich mit 50% Überspannung am Leben bleiben soll wo die Vielzahl der Teile nur mit 250V angegeben ist (keine Frage das die großen Pötte damals bei gleicher Angabe viel mehr aushielten als heutige miniaturisierte Krümelkacke).


      Der restliche Beitrag dreht sich weiter um diesen Punkt, aber es fällt doch trotzdem weiter unter die Beweispflicht. Warum sollte man ohne jeglichen Versuch das Problem Unterpanung zu lösen gleich blind einen Gleichrichter herauswerfen? Zeit haben Hobbyisten in Hülle und Fülle, sind ja keine Akkordarbeiter. Und beim wirklichen Reparieren lernt man auch wenigstens etwas, danach ist man vielleicht auf den nächsten Fehler besser prepariert.
      Genau an jener Wegwerfmentalität krankt doch ohnehin diese ganze Spaß- und Wohlstandsgesellschaft.
      Gehe ich in die Autowerkstatt mit einem Fehler so finden die ihn erst garnicht, weil bspw. der Testcomputer sie nicht mit der Nase drauf stubbst sondern weil man aus seiner Zustandsmeldung kompetent Rückschlüsse auf die Fehlerquelle ziehen muß und denken ja sooo schwer fällt.
      Mir ist es schon passiert das nach einer Fehlermeldung "Luftmassenmesser unplausibles Signal" eine Wegwerfaktion von Bauteilen im Wert von tausenden Euro gemacht wurde, der kompetente Mitarbeiter in einer anderen Firma einmal mit dosierter Druckluft den Sendor durchgepustet hat, an dem sich konstruktionsbedingt der Umweltstaub anlagerte und das Ganze mit ein paar Euro in die Kaffeekasse erledigt war.
      Das mal zum Unterschied zwischen reparieren können und nur wegwerfen können.

      Aber grundsätzlich kann das jeder machen wie er will.
      Nur warum sollte man einen der beiden Wege hypen und den anderen verteufeln.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Jogi,

      da stellt sich immer auch die grundsätzliche Frage:
      Was möchte Derjenige, der ein Radio repariert ?

      Möchte er ein Radio im Originalzustand ? Gut, dann ab in die Vitrine damit. Nicht anfassen !

      Will er es soweit wie möglich im Originalzustand , aber betriebsfähig ?
      Dann sollte Alles getan werden,um die originalen Bauteile zu erhalten, allerdings mit
      der Konsequenz, vermutlich öfters mal wieder dieses Gerät auf der Werkbank zu haben...
      Und eventuelle Leistungseinbußen hinzunehmen.

      Oder will er einfach nur , wie vermutlich die Meisten, ein Gerät, Welches weitgehend
      sorgenfrei für die nächsten Jahre wieder zuverlässig und mit gutem Klang und Empfang arbeitet ?
      Dann sollte man schon Bauteile , die aufgrund langer Betriebszeiten oder allgemeiner
      Alterungsprozesse ihre Werte oder einfach nur ihre Zuverlässigkeit eingebüßt haben, gegen
      Neue tauschen. Man wird danach erst mal i.d.R. "seine Ruhe" haben.

      Noch wichtiger wird das mit dem Tausch solcher Teile, wenn man ein Radio
      für Andere Personen repariert oder sogar repariert verkauft - schon
      aus Eigeninteresse, danach nicht zu doof dazustehen, wenn das Radio nach ein paar Tagen
      nicht mehr richtig will - in diesem Fall bin ich sogar ziemlich kompromisslos.

      Aber wie Du schreibst: Jeder so wie er mag , d'ac­cord ! :thumbup:

      Grüße
      Martin
      Reparieren sagt ja eigentlich schon alles, Martin.
      Wenn jemand mein Auto repariert, dann möchte ich das es so wieder dasteht als hätte es das Problem nie gegeben.
      Ich hatte bis kürzlich einen dann schon annhähernd zwanzig Jahre alten Stadtwagen (liebevoll Einkaufskörbchen genannt) als Viertanmelfung laufen, der war nach jenen meinen Richtlinien gepflegt. Alles sah aus, fühlte sich an und finktionierte wie an dem Tag als er vom Hof des Neuwagenhändlers fuhr. So muß das - finde ich - auch sein. Der Kilometerstand ist auch entsprechend niedrig und jede noch so kleine Originalreparatur wurde stets sofort und fachmännisch erledigt, auch noch im letzten Jahr der Benutzung. Der jetzige Besitzer hat somit praktisch den gleichen Nutzen und eine Hochfreude daran für wenige tausend Euro einen gut eingefahrenen Beinahe-Neuwagen genießen zu dürfen an dem nichts schwer geht, nichts klemmt oder man nur noch mit Tricks damit umgehen kann. Nichtmal Abgriff an Innenraumteilen oder eine einziger Fleck am Sitzbezug wäre zu beklagen, weil ich Dinge sorgsam gebrauche und nicht wie die Wutz im Stall versaue und verbrauche.

      Ich möchte dann bspw. nicht auf dem Dach einen Kühlschrank angeschraubt haben, weil jemand zu dumm ist meine Klimaanlage wieder originalgetreu herzurichten.
      (Man erkennt hierin vielleicht den Vergleich zwischen einem originalen Gleichrichter und irgendeiner Ersatzbasteil)

      Aber klappern wir mal der Reihenfolge nach ab.

      zu 1.)
      Originalzustand und Vitrine
      Ja, den Wunsch kenne ich, dann wird ein Schalter mal so als Attrappe angeklebt ohne das noch ein Funktionsteil drunter ist.
      Der Skalenzeiger wird von hinten auf die Skala aufgemalt.
      Alles kein Probem, aber für mich ist das nichts, sowas will ich nicht haben.

      zu 2.)
      Originalzustand mit Originalfunktion
      Da kommen wir der Sache schon näher, das was mein Bastlerherz erwärmen kann. Nur so will ich die Dinge haben, sie sollen so sein wie sie immer waren und dabei ihre Funktion erfüllen, weil die auch dazu gehörte. Ich meine niemand hätte damals ein Radio gekauft das nicht vernünftig spielt.

      Ich kannte mal jemanden der Geräte so in etwa hatte, aber immerzu vor allem möglich scharf durch die Zähne pfiff. Man faßte einen Knopf an und er pfiff, man drehte am Abstimmrad und er pfiff.... warum das, weil er sich da nur was Wackeliges zusammen gefuhrwerkt hatte. Das ist nicht mein Sinn der Sache. Auch sowas hätte damals kein Mensch im Laden gekauft. Wenn man heute eines meiner Geräte anfaßt dann geht kein Knopf ab, dann darf man die Lautstärke bis hinten hin drehen, dann fliegen nicht die Membranen aus den Lautsprechern. Das wäre auch Pfuschwerk und eines Fachmannes unwürdig.

      Bei leichten optischen Abweichungen, am besten ganz unauffälligen oder so frugal das nur ein anderer Spezialist sie bemerkt, mache ich schonmal Ausnahmen, es kann passieren das ein Holzgehäuse einen marginalen Schaden hat oder ein Glanzteil nicht mehr glänzt. Das kann man als Patina durchgehen lassen. Es muß die Bemerkung folgen das es das in meiner einstigen Radiosammlung dennoch nicht gab, ich habe nichts herein genommen das nicht 100%ig aussah. Auch heute könnte ich noch jedes vorhandene Gerät mit der Lupe auf sein Aussehen prüfen lassen und auf seine Funktion sowieso.

      zu 3.)
      Soll nur einfach wieder spielen.
      Da gibt es jemanden im Internet, dessen Arbeitsweise ich empfehlen kann für diesen Fall. Der schmeißt den ganzen ollen Krempel raus aus dem Radio oder läßt ihn als Attrappe drin und versteckt hinter einem dicken Poti einen Scan-Empfänger für einen Euro vom Krappeltisch. Dann spielt der alte Böllerkasten auch wieder und hat damit seine eher optisch-funktionelle Aufgabe erfüllt.

      zu 4.)
      Über den Disruspunkt Betriebs- und Bedienersicherheit, dachte ich, wäre jeder hier im Forum schon weit hinaus.
      Es darf nichts in Betrieb genommen werden das nicht eigensicher, nicht betriebssicher oder gar gefährlich für den unbearften zufälligen Benutzer ist. Ein Kind oder ein Grenzdebiler oder auch mal nur die Putzftauf packt da einach dran wo man drankommt und fragt sich nicht lange was dann passieren könnte. Die Putzfrau hebt vielleicht sogar den Kasten hoch wenn da Staub drunter ist. wenn dann das Chassis nach hinten rausrutscht (alles schon in der Praxis miterlebt)... Nackenschlag!

      zu 5.)
      Reparatur
      Fachbetriebe und Einzelkämpfer vom Fach mit der Befugnis zur Reparatur wissen in aller Regel ganz genau was sie dürfen, müssen und wollen. Die kennen die Prioritäten ganz genau und sollten sich danach selbstständig richten können. Denen brauchen wir hier eigentlich nichts weiter zu erzählen. Nur eines zählt da neben den angesprochenen Dingen noch.
      Die Redlichkeit!
      Ich möchte nicht - so wie bei einer bestimmten Plattform immer wieder gesehen und auch erlebt - regelrecht über den Zustand eines Kaufgutes angesch...ssen werden.
      Originalgetreu heißt nicht das da eckige "Fernsehkondensatoren" gleich auf dem Auktionsfoto herausprangen. Ein ehrliches "mit neuzeitlichen Methoden und Bauteilen instand gesetzt" wäre hingegen vollkommen in Ordnung, der Käufer könnte sich drauf einstellen was er bekommt und was nicht.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Hallo Martin,

      ich gebe dir in allen deinen Punkten recht. In allen. Aber, um auf den ursprünglichen Post von Norbert zurück zu kommen, den decken deine Argumente nicht ab. In Norberts Radio war ja überhaupt nicht die Rede von einem defekten Gleichrichter, sondern nur vom Gleichrichter, insbesondere zu Norberts Befremden, von dessen Einweg-Eigenschaft. Da stand es für ihn scheinbar schon fest, das das Ding rausfliegt.
      Also egal ob er intakt ist oder nicht. Dagegen haben wir hier protestiert, nicht gegen den Ersatz von Defektware.

      Ich teile deine Erfahrung nur so halbwegs, in meiner Reparaturpraxis stosse ich auf deutlich mehr intakte (bzw. akzeptable) Selengleichrichter als auf defekte. Defekte gehören getauscht, da bin ich ganz bei dir (und nicht bei Jogi - mir fällt im (Alb-)Traum nicht ein, das Ding zu zerlegen und die einzelnen Plättchen zu prüfen). Was tue ich? Ich baue entweder einen intakten originalen ein (nach über 30 Jahren Röhrengerätepraxis habe ich einfach einen großen Vorrat), oder ich baue 4 Stück 4007er mit je 5nF parallel ins Flachgehäuse. (Nach Werner Enke und Uschi Glas: Das ist schon gefummelt!)

      Einig sind wir uns sicher alle drei, dass es Blödsinn ist, bei einer erfolgten Reparatur von "Restaurierung" zu sprechen, wie es in der Bucht ständige Praxis ist. Wenn die problematischen Papierkondensatoren (manche "Spezialisten" sprechen gerne von "Teeris" und "Kondis" und ähnlichem kindischen Quatsch) durch moderne radiale quadratische Print-Kondensatoren ersetzt werden, ist das Gerät vielleicht repariert, aber niemals restauriert. Wenn das Gerät einigermaßen original bleiben aber zuverlässig alltagstauglich sein soll, ist das die Methode der Wahl. Dabei würde ich aber die ausgebauten Teile immer in einem Tütchen ins Gerät legen.

      Zu solchen Radios sagen wir in unserem Sammlerfreundeskreis immer "außen mau, innen blau" (wobei sich mau auf den typischerweise mäßigen äußeren Zustand von ebay-Radios bezieht und "blau" auf die in Massen in diese Kisten eingebauten Wima-FKP-Typen (die ja lange Zeit blau waren).

      Gruß

      Stefan

      (der nur außen mau aber nicht innen blau ist)
      Stefan, ich schrieb das ich an solchen Radios aus Spaß arbeite, ich habe alle Zeit der Welt und kann alle Sorgfalt anwenden denn bin nicht Roßtäuscher für schon eingeleitete Ebay-Abzocke, ich bin auch kein Akkordarbeiter. Ich habe Zeit und Lust bspw. mal einen Gleichrichter zu zerlegen und zu replizieren.

      Ich sehe auch nicht das ein normaler Bastler unter Zeitdruck steht, eher schon ein Auktionsbescheißer, der eben schnell und ohne dabei echte Arbeit leisten zu müssen einen Türken bauen will um damit so viel wie möglich Kohle von unbedarften Betrugsopfern abzuziehen, ich hoffe mal das es solche erbärmlichen Wichte hier im Forum überhaupt nicht gibt, aber draußen in der Welt und als Mitleser wird es sie geben, das vergesse ich bei keiner meiner Äußerungen, weil es Teil der Realität ist.

      Über die Kommerziellen habe ich bereits geschrieben das die Reellen das betriebswirtschaftlich einserseits und nach allen! Vorschriften zu machen haben, kein Spielraum für Laubsägearbeiten und der Endpreis gibt es auch nicht her.

      Über Papierkondensatoren war eigentlich alles in den Jahren gesagt.

      Es besteht dann dringender Handlungsbedarf wenn sie betriebsunsicher sind/werden. Das kann man oft per Auge erfassen, dann muß man natürlich nicht mehr umständlich herummessen - ich messe trotzdem, weil ich immer alles messe und auch daran meinen Spaß habe, wie gesagt bin ich kein Akkordarbeiter.

      Es gibt aber hier wie bei vielen anderen Dingen so oder so keine Lizenz für das ewige Leben, alles kann und wird irgendwann kaputt gehen, ob blau oder rot, eckig oder rund, es gibt keinen Freifahrschein für Problemlosigkeit, selbst dan nnicht wen nman das ganze Radio leerräumt und modern wieder neu befüllt.
      Soll heißen, man kann auch schöne Kondensatoren als Ersatzteile kaufen, welche die so oder so ähnlich aussehen wie die Originalen, oder man nimmt eben noch gut erhaltene auf Stock gelegt ungebrauchte alte Typen. Es gibt sogar Leute die sich ihre Kondensatoren mit Ausdrucken originaler Papierrollen alter Kondensatoren bekleben, den Kondensator stört es nicht und wenn man das so angibt bei einem evt. Verkauf dann ist es auch kein Beschiß.

      An Netzspannung befindliche Papierkondensatoren sind immer - ohne jegliche Ausnahme - heute nicht mehr zulässig. Sie müssen getauscht werden gegen neue Typen, ihr Istzustand spielt keine Rolle, da es um nicht weniger als Brandschutz und Benutzersicherheit geht.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      So, ihr lieben Forums-Spezialisten....
      es war nicht meine Absicht, einen Kleinkrieg hervorzurufen, bzgl. des Gleichrichterthemas.
      Ich selbst bin schließlich der Ansicht, dass Gleichrichter nicht zwingend getauscht werden müssen, zumal das arma alte Röhrenradio vorher über viele Jahre mit maroden Kondensatoren gequält wurde und daher oftmals der Gleichrichter zu warm wird.
      Ich habe bisher stets meine Gleichrichter in den Radios belassen, da sie schließlich auch ihre Vorteile gegenüber den Siliziumdioden haben.
      Natürlich sind mir Original-Zustände lieber als übertrieben angehäufte modernere Ersatzschaltungen.
      Das solltet ihr eigentlich wissen (siehe bisherige Beiträge von mir).
      Ich war halt nur verwundert, dass man beim Wildbad 100 "nur" einen Einweggleichrichter verwendet hat, obwohl meine bisherigen Radios durchweg mit Graetz-Gleichrichtern versehen waren (sind) und diese Art Schaltung als die optimale angesehen wurde.
      Ich hatte nur die frage gestellt (oder stellen wollen), inwieweit es sinnvoll wäre , einen eventuell schlechten Einweggleichrichter (z.B. E250C85) gegen einen Brückengleichrichter (z.B. B250C85 oder höher) zu ersetzen.

      Ich weiß, dass es immer wieder Leute gibt, die zuerst den Gleichrichter rausschmeißen, aber genau das mache ich nicht !!!
      Wenn er nach erfolgter "Restaurierung" tatsächlich nicht die erfoerderlichen Werte erfüllt, oder dabei zu heiß wird, würde ich ihn auch tauschen.
      Zunächst aber stets mit intakten Selengleichrichtern.
      Wenns nicht anders geht, oder wirklich sinnvoll erscheint, kommt halt ne Diodenschaltung rein. Aber sonst nicht !!!

      Ich kene die ganzen Berichte aus dem Internet, aber ich schaue stets zuerst in meine alten Bücher oder frage halt euch Profis !!!
      Ich bin nicht ohne Grund ein Freund der alten Technik !! Der ganze Digitalschrott geht mir ohnehin auf den "Keks", mittlerweile.
      Nach dem Motto: "Tonne auf,....Gerät versenken".

      Also bitte nicht missverstehen......und nochmals vielen Dank für eure Hilfe !!!
      Und bitte vertragt euch wieder !!!

      Liebe Grüße,
      Norbert
      Sehe ich genau so wie Stefan.
      Es gibt ja auch schon genügend Eitelkeiten-Foren mit Hab mich lieb und Kuschelfaktor.
      Hier kann man noch in der Sache fachlich gegensätzliche Positionen beziehen ohne das anschließend Köpfe abgeschnitten werden müßten.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo, ihr lieben.....
      warin Urlaub und nun gehts wieder ans Wildbad 100. Nachdem ich dem Brummen auf die Spur gekommen bin, musste ich doch erstmals den Becherelko tauschen. Der wurde nicht nur sehr warm, er zeigte auch Spuren ausgelaufenen Elektrolyts auf der Platine. Da die Werte ohnehin nur noch bei knapp 30uF (jeweils) lagen, wurden erstmal probehalber zwei moderne 450V / 47uF elkos eingebaut, nachem der alte Becher totgelegt wurde. Soweit so gut. leider wird aber der Einweggleichrichter wärmer als bei meinen übrigen Radios (dort sind es aber Brückengleichrichter).
      Ich möchte hier jetzt keinesfalls wieder eine Diskussion vom Zaune brechen, inwieweit ein alter Selengleichrichter (hier als Einweg) getauscht werden sollte oder nicht.
      Es wäre der erste Gleichrichter,der ersetzt werden müsste. Aber soweit ist es ja noch nicht. Hab außerdem noch ein paar alte AEG-Säulen liegen und auch einen flachen von Siemens.
      Also keine Panik !!!

      Allerdings würde mich interessieren, falls ich doch mal einen "modernen" Gleichrichter mit den 1N4007-Dioden aufbaue, wie hoch die kapazität der parallel geschalteten Kondis sein darf oder soll.
      Pro Gleichrichterdiode wird jeweils ein kondi mit mindestens 1000V Spannungsfestigkeit eingebaut. Soweit klar !! (ich möchte ja auch weiterhin noch ungestört MW,LW hören....jedenfalls gelegentlich, weils Spaß macht).
      Aber wie hoch soll die Kapazität sein. Im Internet las ich von Werten zwischen 4,7nF und 22nF.
      Mit entsprechender Spannungsfestigkeit hätte ich zur Zeit im Angebot: 10nF und 22nF.
      Kann ich die, eurer Merinung nach nehmen?...oder unbedingt einen kleineren Wert ?

      Wärlieb, wenn ihr mir die Auskunft geben könntet ! Danke !!!!

      Ich bin kein Tausch-Freak !! aber ich würde das gerne mal probieren. Den nachgeschalteten Widerstand muss ich dann ohnehin noch experimentell ermitteln, das ist kein Problem.

      Ganz liebe Grüße,
      Norbert
      So wild ist der Wert nicht!

      Der Blindwiderstand eines Kondensators wird so berechnet:
      1 / (2 x Pi x f x C)
      Bei z.B. 1 MHz und 10 nF ergibt das 16 Ω.
      Wichtiger ist die Art des Kondensators, ob für HF geeignet.
      Bauartbedingt sind Wickelkondensatoren wie Folienkondensatoren weniger geeignet.
      Ich würde einen Y-Kondensator Keramik nehmen.
      Das sind Entstörkondensatoren gemäß VDE, die für Netzspannung gedacht sind.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      So, definitiv kein Brumm mehr......eigentlich ja na tolle Sache, jedoch taucht ein neues Problem auf.
      Also:
      Leider war doch der Gleichrichter nicht mehr in Ordnung und nun hab ich in das Gehäuse eine 1N007 und einen parallel geschalteten Keramikkondensator 4,7nF / 1000V eingebaut. Soweit so gut.
      Nach dem einschalten alles prima....keinerlei Brumm mehr.....guter Klang.....und die Spannungen gemessen.
      Klar, dass die Spannung am Gleichrichterausgang zu hoch war (knapp 300 Volt, nach Aufheizen der Röhren).
      Leider lässt sich ja das Gerät nicht auf 240V umschalten, so dass ich zunächst die Heizspannung auf ziemlich exakt 6,35 Volt einstellen konnte, indem ich einen 0,33 Ohm / 2Watt -Widersteind in die Leitung einfügte.
      Nun musste ich mich um die zu hohe Spannung zwischen Gleichrichter und Ladeelko kümmern. Nach Unterlagen müsste bei UKW eine Spannung von 255 V anliegen. Es musste also mit Widerständen gearbeitet werden.
      Ich ermittelte experimentell einen Wert von ziemlich genau 200 Ohm, um den geforderten Wert von 255 V zu erhalten (+/- 2V durch Schwankungen im Netz).
      Eigentlich hätte ich mich freuen dürfen, jedoch wurden die Widerstände sehr warm.....zum Teil sogar recht heiß. Es ist mir unverständlich, wie die Dinger so heiß, bzw. warm werden können, wenn ich trotz Reihenschaltung und Parallelschaltung von Hochlastwiderständen (11Watt) mir bei jedem Versuch nach gut 5min. fast die Finger verbrenne.
      Der Trafo wird warm aber nicht heiß. Die neuen 47uF-Elkos bleiben auch kalt....also frage ich mich, was da los ist ????

      Habt ihr ne Idee, wo ich den Fehler suchen könnte? Der Trafo?

      Liebe Grüße und schönen Sonntag noch,
      Norbert