Yamaha CA-1010 Verstärker in der Midlife Crisis

      Moin Achim,

      super Doku, wie immer ! Zu den Trimmern: Bei dieser Bauart hatte ich schon diverse Male Probleme mit der
      Kontaktgabe, und sie dann lieber ersetzt.

      Class A: Ich habe mal den "Trimodal Amplifier" von Doug Self aufgebaut, bei dem man im laufenden Betrieb zwischen A und B umschalten kann. Class A ist auch da nur im Winter eine Option ...

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Wenn die normale Bauform von Piher nicht passt, nehme ich gerne kleine Cermet-Versionen mit freien Drähten, die man dann leicht so biegen kann, dass sie in jedem Fall passen. Damit habe ich dann bisher nie wieder Probleme bekommen, und sie kosten ja auch nicht mehr die Welt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Ich hatte heute morgen nach langer Zeit endlich mal wieder Gelegenheit hier im Forum reinzulesen und finde entsprechende Anregung und lang vermisstes "Futter". Ein gewohnt interessanter und informativer Bericht, so, wie man das von Dir kennt. Danke dafür
      --Hans--
      Meine Zeit war die Zeit, als man noch Zeit hatte, sich Zeit zu nehmen...
      Kopf hoch,au wenn de Hals dreckig isch ;( .....
      Danke fürs Feedback!

      Heute habe ich die neuen "Vishay Foil" Trimmpotis bekommen.



      und sogleich eingebaut



      Sie haben ca 8mm lange vergoldete Anschlussdrähte, sind schön klein und für MIL / Raumfahrt etc. gedacht. Entsprechend ist auch der Preis.
      Aber: Wenn man damit einmal Ruheströme eingestellt hat, möchte man eigentlich nichts anderes mehr haben. Das geht super präzise und feinfühlig, ohne Spiel und Ruckler.
      Die Ruheströme sind jetzt auch endlich stabil.
      Da beide Endstufen aus demselben Netzteil versorgt werden, beeinflussen sich die Einstellungen gegenseitig. Man muss beide Kanäle wechselseitig in mehreren Iterationen jeweils für A und B Betrieb einstellen.
      Achim
      Hallo Achim,

      auf dem letzten Foto sehe ich auf der Endstufenplatine einige Kleintransistoren mit trapezförmiger Abschrägung. Bei denen läuten bei mir immer die Alarmglocken. Lt. Schaltplan sind das Hitachi 2SC1213. Die sind, wie die noch berüchtigteren Hitachi 2SC458, für allerhand Ärger bekannt, wie Prasseln, Knistern,...

      Wenn Du also endgültig die linke Endstufe als Quelle der Störung ausmachst und sonst nichts augenfälliges als Ursache findest, würde ich diese Hitachi Rauschbomben (lt. Plan gibt es fünf 2SC1213, npn, pro Endstufe) durch BC550 ersetzen und ebenso die beiden komplementären 2SA673, pnp, hier durch BC560. Diese westlichen Ersatztypen haben andere Pinreihenfolge, Dir ist das bekannt, aber es lesen auch vielleicht weniger Erfahrene, deshalb füge ich das an. Sie müssen also entsprechend gedreht werden, bzw. Beinchen gekreuzt.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      das behälte ich als Merkposten im Hinterkopf. Wenn die Endstufenplatinen noch einmal ausgebaut werden, sind die Hitachis dran.
      Wenn man Erfahrungsberichte im Netz zu alten Yamaha, Marantz, Sansui etc. aus dieser Zeit liest, finden sich verschiedene Empfehlungen. So wird uni sono der Ersatz der (Begrenzer-?) Dioden V1212 durch 2 x 1N4148 empfohlen und manche berichten darüber, dass die zahlreichen Sicherungswiderstände (Micron) inzwischen außerhalb der Toleranz liegen. Auch eretzten manche Experten pauschal die Treibertransistoren, manche alle Tantals, andere alle grünen Folienkondensatoren (die ich für top Qualität halte, damals schon).
      Die Frage ist, was macht man alles vorsorglich? Im Prinzip baut man dann schon die gesamte Endstufenschaltung neu auf.

      Symptome wie Knacken, Knistern, Rascheln hatte ich nie. Einzig eine starke Erwärmung der Treiber ist zu verzeichnen, die Ruheströme lassen sich einwandfrei einstellen.

      Der Brumm ist nun auch erforscht. Er tritt bei all meinen Werkstattlautsprechern gar nicht auf (geschlossene Boxen). Mit einem MT Einzelchassis konnte ich ihn kaum hörbar wahrnehmen. Er entsteht in der Verkabelung von den Endstufen zum Lautsprecherwahlschalter, von dort zum Lsp-Relais und zu den Lautsprecherklemmen. All das spielt sich um den Netztrafo, Netztspannungsumschalter und -zuführung herum ab, was offensichtlich einstrahlt. Hinten an den Klemmen habe ich die Verdrahtung noch optimiert, die Leitungen verdrillt, was auch original so war und sie am Chassisblech verlegt. Darauf ist der Brumm an Klemme B links werschwunden, dafür ist er jetzt ganz schwach links und rechts an Klemme A...
      Nimmt man die Masse des rechten Kanals für den linken Lsp, ist der Brumm ganz weg, da löschen sich die Einstrahlungen wohl zufällig aus.
      Man wird das mit vertretbarem Aufwand wohl nicht ganz abstellen, es ist jetzt wirklich nur noch mit dem Ohr im Horntrichter wahrnehmbar.
      Die Mitteltöner haben halt 104 dB Wirkungsgrad. Einen Röhrenverstärker möchte ich da nicht entbrummen müssen.
      Achim
      Moin Achim,

      ich hatte schon fragen wollen, wieviel vom Brumm einfach auf das Konto des extrem guten Wirkungsgrades geht ... so, wie Du es beschreibst, ist da ja jetzt praktisch nichts mehr vorhanden, und die allermeisten Vollverstaerker werden bei weitem mehr Brumm produzieren.

      Treiber (und andere Transistoren, die sich erwaermen): Ich bin oft der Meinung, dass dies der Lebensdauer nicht gut tut (auch wenn Dein Exemplar ein Gegenbeispiel zu sein scheint) --- mehr als 50 ... 60 Grad Gehaeusetemperatur veranlasst mich immer dazu, ein wenig durch mehr Kuehlung nachzuhelfen. Oft stecke ich daher kleine Kuehlfahnen auf die Kleinsignaltransistoren, oder ergaenze die Kuehlprofile der Treiber (bzw. tausche sie gegen groessere, wenn diese passen).

      Defekte Folienkondensatoren hatte ich praktisch noch nie, da scheint mir ein Tausch auf Verdacht wenig sinnvoll (und Dir ja sicher auch). Tantals: Da baue ich ein paar aus, und messe sie durch. Man merkt dann schnell, ob es eine gute Charge war oder nicht. Wenn ja, koennen die m.E. auch drin bleiben. Defekte Dioden hatte ich schon einige Male (die werden ja auch in anderen Japan-Amps so eingesetzt), und habe dann wie empfohlen getauscht -- stets ohne Probleme hinterher. Die Sicherungswiderstaende habe ich selten untersucht, die waren bei mir bisher eher selten auffaellig, obwohl gelegentlich defekt (was dafuer sprechen koennte, dass dieser Rat sinnvoll ist).

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Achim, Michael,

      mein Eindruck ist, dass viel Nutzloses bezüglich Austauschempfehlungen propagiert wird, bzw. nachgemacht. Ich bin mit Euch einig, dass die grünen Folienkondensatoren (Panasonic?) nicht ausgetauscht werden sollten, sie sind erstklassig, noch nie hatte ich Ärger damit. Ich habe auch Zweifel, ob der im Netzt so oft wiederholte Rat fundiert ist, die Doppeldioden (hier VD1212 oder HV46R) durch zwei 1N4148 in Serie präventiv zu ersetzen. Auch bei den Dreifachdioden wird das so propagiert. Aber diese Dioden waren bei mir noch nie defekt, ausser einmalig ein so versprödeter Anschlussdraht, dass ich sie aus dem Grund ersetzen musste. Aus der Toleranz gelaufene Sicherungswiderstände (teilweise erheblich und sogar niederohmig geworden!) kenne ich dagegen wohl, das kann man ja leicht nachmessen und nur dann erneuern wenn wirklich Anlass besteht. Bei den Hitachi-Transistoren im Trapezgehäuse hatte ich schon öfter Totalausfälle oder Knacken, Knistern. Wenn das nicht der Fall ist, würde ich sie drinlassen. Nach meiner Beobachtung machen die nur dann Probleme, wenn sie im oberen Drittel ihres Leistungsbereich betrieben werden, also wenn sie deutlich warm werden, sonst halten sie so gut wie alle anderen.

      Ich hatte das Brummen erst als wesentlich stärker angenommen, als Du es jetzt beschreibst. Abhilfe ist ja durch Änderung der Masseführung erfolgt, aber nichts ist defekt. Das ist sehr beruhigend.

      Gruß
      Reinhard
      Hallo Michael,

      Temperaturen über 60° sind mir wegen der langfristigen Wirkungen auch immer ein Dorn im Auge. Allerdings waren hier unter den 8 kleinen Kühlblechen der Treiber keinerlei Verfärbungen im Pertinax. Bei der Netzteilplatine, wo zwei Längstransistoren mit denselben Kühlkörpern montiert waren, war schon vor 15-20 Jahren alles schwarz gebacken.
      Wenn man von oben in die Endstufenbaugruppe schaut, sieht man 4 U-Kühlkörper, unter denen noch einmal 4 Stück sitzen. Da geht es sehr eng zu, die Enden der U-Profile berühren sich schon fast. Das einzig Positive ist die senkrechte Anordnung mit durchströmender Luft von unten nach oben. Der Kamineffekt bringt hier Bewegung in die Luft, die Ts im Netzteil saßen über Kopf und unbelüftet.
      Mir fällt auch nach längerem Grübeln keine Lösung ein, wie man hier bessere Kühlkörper unterbringen könnte, es sind immerhin 8 Stück.



      Der Entwickler sagt wahrscheinlich, "das hat man damals durchgerechnet, die Kühlung ist ausreichend".

      Die Folienkondensatoren aus Japan, es gibt sie in dunkelgrün und blau, wollte ich als Jungspund beim Einkauf nie haben, bis mir mal ein alter Hase gesagt hat, dass sie besser sind, als die meisten aus deutscher Produktion damals. In der Tat hatte ich NIE Ausfälle, messe sie bei der Fehlersuche gar nicht nach. Die sind einfach super, so wie die Philips Senffarbenen.


      Hallo Reinhard,

      zu den Doppeldioden gibt es nirgends ein Datenblatt. Man kann also im Prinzip gar nicht sicher sein, dass 2 x 1N4148 ein wirklich kompatibler Ersatz ist. Defekte Exemplare hatte ich auch noch nicht.
      Die Sicherungswiderstände werde ich zur Sicherheit noch nachmessen.

      Der verbliebene Brumm kann vernachlässigt werden, ist eigentlich nicht mehr vorhanden. Es ist nicht sehr geschickt, dass man die ganze Lautsprecherverkabelung neben, hinter und vor dem doch sehr kräftigen Netztrafo verlegt hat - gerade da, wo die Feldlinien laufen.
      Ich habe Bilder von 11010ern bzw. 2020ern im Netz gesehen, da hatten die Netztrafos (Mu-?) Metallabdeckungen vorne und hinten auf den freien Teilen der Wicklungen. Gut möglich, dass mein Exemplar zu früh produziert wurde.
      Vor der Revision war ein störendes Brummen auch in 4m Entfernung zu hören. Warum es jetzt weg ist, weiß ich nicht. Die beiden Ladeelkos mit ihrem unterschiedlichen Kapazitätsverlust? Eine Masseverbindung? Einer der anderen ersetzten Elkos? Ich habe die 220µF und 330µF im allgemeinen Netzteil durch 470µF ersetzt. Möglich, dass es einen Unterschied macht. Aber andererseits werden die meisten Spannungen dort ohnehin elektronisch über die Längstransistoren gesiebt.

      Die Transistoren behalte ich im Hinterkopf. Wenn entsprechende Effekte auftreten sollten, wird flächendeckend ersetzt.


      Ich hatte ja geglaubt, die Kanalungleichheit bei der Lautstärke sei behoben. Heute, als ich wechselweise am Aux Eingang und an der Endstufe eingespeist habe, fiel mir auf, dass sie noch da ist! Sie ließ sich auch mit dem Messgerät nachweisen. Die Verfolgung des Signals führte zum Lautstärke/Balancepoti. Der Gleichlauf war stark gestört. Nun ist es ein 4+2fach Poti, das 40 Jahre in Betrieb ist. Die Kohlebahnen altern. Hinzu kommt, dass ich es um 1980 herum wegen Geräuschen beim Drehen mit Kontakt 60 behandelt habe. Asche auf mein Haupt, damals habe ich derlei groben Unfug noch gemacht.
      Was die Chemie nun in den folgenden 35 Jahren mit den Kohlebahnen gemacht hat, ist völlig unklar. Wohl eher nichts Gutes.
      Da ich noch ein original Yamaha Reservepoti hatte, das ich damals gleich bestellt habe, "für später", habe ich es heute eingebaut.
      Der Gleichlauf ist nun zwar nicht absolut perfekt, aber fast.
      Völlig unerwartet hat sich auch der Klang mit dem neuen Poti stark geändert, man muss weiter aufdrehen, die logarithmische Charkteristik ist jetzt wieder stark ausgeprägt, sie war beim alten Poti gleich Null. Der flache Sound im Grundtonbereich von Stimmen und in den tieferen Mitten ist verschwunden. Da hat das gealterte Poti mit seinen veränderten Widerständen wohl R-C-Filter gebildet.

      Hier sieht man beide Exemplare nebeneinander: Das alte links und den noch jungfräulichen Ersatz rechts.



      So langsam werden die Fehler alle ausgemerzt.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hi Achim,

      stimmt -- da geht es eng zu, und die Verteilung ist eigentlich gut gemacht. Wenn nichts braun geworden ist, sollte es auch in der Tat unkritisch sein, Du hast den Amp ja schon lange in Betrieb.

      Was das Poti betrifft: Du hast sicher nachgemessen (nach Ausbau), wie stark die Ungleichheit ist ? Ich habe auch schon Potis aus der Zeit gesehen, die stark ungleich geworden waren OHNE jemals Kontaktspray gesehen zu haben. Wenn es dann keinen Ersatz mehr gab, hat zuweilen ein extra Widerstand herhalten muessen, um einigermassen gleiche Zustaende zu erzwingen.

      Manchmal muss man das auch bei neuen Exemplaren (NOS) tun: Es kann sein, dass man deutliche Abweichungen hat, die man per parallel geschaltetem Widerstand reduzieren kann.

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Praeventiven Tausch dieser Doppeldioden nehme ich nie vor, aber ich hatte schon einige defekte Exemplare, und mir daher im Laufe der Zeit auch diverse Dioden diesen Typs hingelegt (ein paar sind sicher noch da). Da die aber eher schwierig zu bekommen sind, habe ich gelegentlich auf die Version mit 2 x 1N4148 zurueckgegriffen, und das dann stets ohne Probleme.
      Hallo Achim, Michael,

      interessant, dass das neue Poti sich auf den Klang auswirkt, das kannte ich noch nicht.

      Datenblatt VD1212 (Stabistor, Varistor-Diode):
      NTE bietet ja für eine grosse Zahl obsoleter Halbleiter Ersatztypen an, so auch für die Diode VD1212, heißt NTE177 . Dazu gibt es ein Datenblatt:
      weisd.com/store2/NTE177.pdf
      Aber so ganz passend finde ich die nicht, die Vorwärtsspannung ist deutlich niedriger.

      Im web finde ich für VD1212 aus dem Datenblatt zitiert:

      Typ: VD 1212 (Hersteller: NEC, Thomson)
      Silizium-Stabi-Diode (Betrieb in Flussrichtung)
      Max Power Dissipation (P) = 50mW
      Maximum Forward Current (Ifm) = 30mA
      At 1.5mA Forward Current (If):
      - Minimum Depletion Layer Voltage Differential (Vfmin) = 1.24V
      - Maximum Depletion Layer Voltage Differential (Vfmax) = 1.34V
      Change in Forward Voltage with respect to temperature @ 1.5mA If (?Vf) = -3.6mV/ºC

      Nach diesen Daten kann VD12 durch zwei serielle 1N4148 ersetzt werden (gleiche Vorwärtsspannung). Was offen ist: Ist auch der Temperaturkoeffizient der Vorwärtsspannung ähnlich genug???

      Ersatztypen sind noch:

      SV-02YS

      Die, finde ich, passt recht gut.

      oder
      BZV86-1V4 (Philips)
      BZ102-1V4 (Siemens)
      Beide liegen geringfügig (0,1-0,2V) höher in der Vorwärtsspannung, passen aber noch besser als die NTE177.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Lieber Reinhard,

      ich habe auch schon einige Male die 1V4 eingesetzt. Ich kann mich an keinen Fall erinnern, wo der Temperaturkoeffizient kritisch gewesen wäre.

      Zum Poti: Wenn die Kohleschicht hin ist, hat man es doch mit einem extrem nichtlinearen Bauelement zu tun. Da kann ich mir Auswirkungen auf den Klang sehr gut vorstellen, und kenne das auch von Alps-Potis, die lange Zeit unter zu hoher Temperatur arbeiten mussten. Dann ist die Schicht so richtig hin, auch sehr raus an der Oberfläche --- da hat der Schleifer keinen guten Kontakt mehr, und auch die Eigenschaften in der Widerstandsbahn sind alles andere als ideal. Besonders krass sind hier die Vorstufen von Metaxas. Da sind sogar die blauen ALPS-Potis drin, die normal recht lange halten. Aber bei 50 oder 60 Grad dann eben nicht, und die müssen daher recht häufig ersetzt werden.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo die Runde.

      Man muss auch die Temperaturabhängigkeit der Vorwärts- Spannung der Diode berücksichtigen:
      Bild 1 (Anlage)
      Standard-Formel Faustformel : im Labor= 2mV/grad C. (delta/Temp.)

      Dieser Temperaturkoeffizient ist im relevanten Temperaturbereich um 300 K konstant genug, um damit anhand der etwa linearen Temperaturabhängigkeit der Flussspannung Temperaturmessungen vornehmen zu können.Jede Si-Diode (Pllle) hat daher in Vorwärtsrichtung den gleichen Tk. In Netzteilen z.B „U-Abstimm“ verwenden wir (GRU) Diodenstrecken um U/B-E von Transistoren und /oder Z-Dioden zu kompensieren. Oder an Endstufen um das U/B-E der Transistoren in Sachen Ruhestrom zu kompensieren. Unterschiede treten nur auf im Wärmewiderstand, wegen Gehäuse und Anschlüssen ( Material, Dicke und Länge) Auch der Luftstrom wirkt unterschiedlich über den Wärmewiderstand Sperrschicht/Luft oder als R-temp/Umgebung, RthJu z.B. BA243/44 mit =< 400K/W.
      Eine 1N4148 kann max. 200°C am Chip. Bei Tumg, von + 60°C =400mW.Was einem Wärmewiderstand von 350°C bedeutet.

      Nach SIEMENS siehe Bild 2
      hans
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      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von „decoder“ ()

      Vorsicht mit 1N4148!

      Die ist in der Tat eine universelle Diode, kann auch etwas Hochfrequenz in Mischern.
      Man weiß nur nicht immer, was heute im Gehäuse steckt, was mit 1N4148 beschriftet ist.
      Mir ist das mal aufgefallen, als ich für einen Mischer selektierte.
      Ich habe noch recht alte 1N4148, die auch welche sind.
      Hat man Pech, kauft man seltsames Zeugs vom China-Mann, was alles sein kann.
      Hans hat es angedeutet, lieber recht ähnliche Dioden nehmen, die verlässlich sind.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo die Runde,

      in der Teileliste im Servicemanual sind die V1212 bzw. das Äquivalent, die HV46R, als Thermistoren bezeichnet.
      Auf den Endstufenplatinen sitzen diese sehr weit oben an einer Stelle zwischen den Treiberkühlblechen, wo die aufsteigende Luft am wärmsten ist. Dort werden sie optimal von der Luft umströmt:



      Wenn man den Ruhestrom misst und von oben kurz in die Endstufenplatinen hineinbläst, reagirt der Ruhestrom sofort!

      Im Bereich der Verstärkerstufen im Eingangsverstärker und auf der Klangregelplatine sind weitere 6 Stück verbaut. Sie sind allesamt in Gewebeisolierschlauchstücken untergebracht und vor Luftzug geschützt.





      it solchen Schläuchen werden sonst Bauteile, die sehr heiß werden, oder durchbrennen könnten, geschützt. Hier müssen die Schläuche eine andere Funktion haben. Möchte man vermeiden, dass die Ruheströme auf jede Luftbewegung reagieren, sondern sich nur langsam an sich ändernde Temperaturen anpassen?
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hi Achim (und Andreas),

      ich denke, es ist genau wie Du sagst: Wo ein Schlauch drum ist, will man keine schnelle Reaktion auf die Umgebungstemperatur. Auf der Endstufenplatine ist aber eine Reaktion z.B. auf das Umschalten A nach B sinnvoll. Da ist die Traegheit mit Schlauch vielleicht schon zu viel. Zuweilen werden solche Dioden ja auch am Kuehlkoerper fixiert, oder in definierter Naehe postiert. Hier ist das offenbar anders gedacht, und dann ist der Temperaturkoeffizient vielleicht kritischer. Meine Bemerkung ging nur dahin, dass ich bisher noch nie ein Problem bekommen habe, wenn ich das getauscht habe --- wobei meine 1N4148 sicher echte sind (hinreichend alt, und sicher nicht aus Fernost).

      Besten Gruss,

      Michael
      Hier ein Zwischenbericht aus mehreren Wochen Testbetrieb:
      Der CA-1010 läuft nun seit etwa 6 Wochen unter normalen Betriebsbedingungen fast täglich.
      Die vielfältigen Kontaktprobleme, Aussetzer und Pegelschwankungen sind offenbar allesamt behoben.
      Der Klang ist einwandfrei, die Kanalgleichheit wieder gegeben.
      Das Brummen bzw. Schnarren auf beiden Kanälen ist beseitigt.
      So macht das Musikhören wieder Spaß.

      Aber: Der Gestank.
      Als der Verstärker neu war, verströmte er im Betrieb, insbesondere im Class-A Modus, den typischen "Japan-Geruch", ene Mischung aus Lösungsmitteln von Klebern, verdunstenden flüchtigen Bestandteilen des Flussmittels auf den Platinen und möglicherweise Ätzmittelrückständen.
      Nach etlichen Jahren trat der Geruch nicht mehr auf, wie ich annahm weil alles verdunstet war, wie ich jetzt annehme, weil die Ruheströme durch Alterung der Bauteile (Trimmpotis) abgesunken waren und die Endstufenverlustleistung extrem niedrig geworden war.

      Das noch vorhandene Gestankspotential wurde mir schon beim Löten an den Endstufenplatinen und bei der Entfernung der Flussmittelreste deutlich. Jetzt im Normalen Class-B Betrieb mit neu eingestellten Ruheströmen ist der ätzende Gestank wieder da. Ursache vermutlich die starke Abwärme der 8 Treibertransistoren, die für hohe Temperaturen auf den gesamten Endstufenplatinen sorgen.
      So kann das nicht bleiben. Nun frage ich mich, ob der Geruch möglicherweise von selbst nachlässt, wenn alles, was ich durch das Reinigen mit Isopropanol wieder angelöst habe, verdunstet ist, oder ob es ein Dauerproblem bleibt.
      Im letzten Fall ist guter Rat teuer.
      Entweder müsste man dafür sorgen, dass die Verlustleistung der Treiber besser abtransportiert wird, ohne die Platinen zu erreichen, oder ich müsste die Platinen ausbauen, eine davon "entstücken", mir von einer darauf spezialisierten Firma neue Platinen aus geruchsfreiem und hitzebeständigen Basismaterial kopieren lassen, diese wieder bestücken und einbauen. Die Treiber würden dann mit ihrer Wärmeabgabe keinen Geruch mehr hervorrufen.

      Weiterhin frage ich mich, ob - durch Bauteilalterung (WIderstände, Transistoren) bei korrekt eingestelltem Strom durch die Endstufentransistoren trotzdem eine zu hohe Belastung / falscher Arbeitspunkt der Treiber denkbar ist. Viele der Widerstände auf den Endstufenplatinen haben sich leicht dunkel verfärbt, was nichts heißen muss, aber kann.

      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Hallo Achim,

      das gleiche Problem hatte ich mal mit einem BASF-Receiver 8450. Ein wirklich gutes Gerät, das im Sommer bei ansteigenden Temperaturen im Arbeitszimmer einen unerträglichen Geruch verbreitete. Als Gegenmaßnahme wurden dann mal stundenlang Flussmittelreste abgekratzt, er landete sogar in der Dusche und wurde mit 65°C warmen Wasser von allen Seiten abgeduscht.

      Erfolg leider gleich null.

      Er wurde dann in den Hobby-Keller verbannt, wo die Stinkerei erst nach einer Stunde losging und dann letztendlich doch noch in der Bucht versenkt.

      Wahrscheinlich stinkt er heute noch.

      Allerdings hat der Gute immer gestunken, ohne dass große Arbeiten/Änderungen an ihm durchgeführt wurden.

      Ein Lösungsvorschlag wäre, einen Lüfter einzubauen. Bei einem MD292 habe ich mal einen Lüfter für das Anzeigemodul eingebaut. das war ein 12V-40mm-Lüfter mit geringer Bauhöhe, der mit 5V betrieben wurde. Absolut unhörbar, aber trotz der stark reduzierten Drehzahl, extrem wirkungsvoll.

      Anpassung an 230V

      Gruß

      Rolf

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „KOR“ ()

      - Wo haben Sie Ihren Receiver denn aufgestellt?
      -- Er steht im Schlafzimmer.
      - Ja, aber der furchtbare Gestank!?
      -- Daran wird sich das Gerät schon gewöhnen müssen...

      Im Ernst: Ich würde ihn etwas quälen indem ich ihn mit eingeschränkter Belüftung, damit er schön warm wird, in Dauerbetrieb stellen. Natürlich nicht im Wohnzimmer, besser auf dem Balkon o.ä. Nach meiner Erfahrung lässt Fertigungsgeruch auf Dauer nach.

      ODER: Es ist ein ganz bestimmter Gegenstand, der da müffelt, vielleicht ein Plastikteil (Isolierschlauch oder so), das an einem heißen Teil anliegt. Geh doch mal mit einem "Riechrohr" durch das Gerät - Pappröhre von der Küchenrolle, analog zum "Hörrohr". So habe ich mal einen müffelnden Elko erschnüffelt, der optisch einwandfrei war.
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