Fragen zum Thema Satellitenschüssel für TV

      Fragen zum Thema Satellitenschüssel für TV

      Hallo zusammen,

      kein Beitrag zu alter Technik, nein es geht um etwas Moderneres.

      An der Stelle, denke ich dass meine Fragen zum Thema Satellitenschüssel richtig sind.

      Vielleicht kann mir ja jemand helfen, weil er das Thema kennt.

      Da wir nun in einem uralten denkmalgeschützten Fachwerkhaus wohnen, darf an der Fassade keine Schüssel angebracht sein. Würde ich an dem Haus auch nicht machen wollen.
      Jetzt gehören aber auch Nebengebäude zu der Hofstelle, da kann ich die Schüssel anbringen.

      Im Haus sollen 8 Antennendosen installiert werden.

      Jetzt könnte man einen 8fach LNB hernehmen und ich könnte dann vermutlich mit gutem Erfolg die ca 70m entfernt sitzenden TV Teilnehmer sternförmig versorgen.
      Sehe ich das richtig?

      Aufwand: 8fach LNB und 8x70m Kabel 8 Standard Antennendosen.

      Jetzt habe ich gedacht ich lese mich etwas in das Thema ein und bin auf UNIWIRE gestossen. Richtig begriffen habe ichs nicht.
      Aufwand Spezieal LNB, über ein Kabel, von dem ich nicht weiß, wie lange das sein darf, dann über einen Verteiler und dann noch die durchgeschleiften Antennendosen.

      Da spare ich mir die vielen Kabel, weiß aber nicht, ob das funktioniert und ob der Umschaltbefehl der richtigen EN entspricht. Zudem benötige ich neue Antennendosen. Erscheint mir also etwas risikobehaftet aber ich könnte, wenn die 8 nicht reichen weitere Dosen anschließen.

      Kennt sich hier jemand mit so einer Problematik aus und kann aus Erfahrung berichten?

      Ja ich würde auch lieber mal wieder an einem Radio arbeiten, aber der Umzug mit Familie und allem was so dazugehört ist schon recht aufwändig. ABer bald habe ich mal richtig Platz für die Radios.

      Vielen Dank schon mal fürs Lesen und Gedanken machen.

      Beste Grüße

      Aller


      Gibt es noch
      Geht nicht - gibt's doch!
      Hallo Aller,

      nein, Du brauchst kein Spezial-LNB und schon gar nicht acht, ich rate zum normalen Quatro-LNB. Das Zauberwort heisst "SAT-Multiswitch, SAT-Multischalter". Das ist ein Kästchen, etwa halb so gross wie ein Schuhkarton (oder heute etwas kleiner), das wird nach der Satellitenschüssel (innen im Gebäude) angebracht. Das Signal vom LNB geht dort in den Eingang hinein. Den Multiswitch gibt es mit vier oder acht Ausgängen. Von jedem dieser Ausgänge geht dann ein Koaxkabel zu einer Antennensteckdose (Teilnehmer). Das ist alles. Der Multiswitch braucht einen normalen 230V Anschluss für die Elektronik. Er muss digitaltauglich sein und auch für HDTV geeignet, damit Du digitales Satellitenfernsehen in guter Qualität empfangen kannst (früher gab es die für analogen Satellitenempfang, heute brauchst Du aber "digital"). Deine Fernseher müssen ebenfalls Digitaltuner (DVB-S) haben (terrestrisch oder DVB-T geht nicht mehr). Notfalls kann man bei Fernsehern mit Analogtunern auch einen Digital-TV Receiver vorschalten.

      Am besten Du lässt Dich im Handel beraten oder lässt Dir die Anlage von einem Fachbetrieb fix und fertig einrichten. Wenn Du die Schüssel im Nebengebäude installierst, hast Du ggf. grosse Kabellänge. Der Fachmann weiss am besten, wie man das meistert ohne zu grosse Verluste.

      Gruss,
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Früher kannte ich mich mal mit dem Krams halbwegs aus.

      Das mit dem einen Antennenkabel und Perlenschnur würde ich mal lassen.
      Soweit ich mich erinnere, müssen dann LNC und Receiver zueinander passen.
      Das ist eher eine Notlösung, wenn nicht alle gleichzeitig TV gucken.

      Was Reinhard vorschlägt, ist schon eine sehr gute Richtung!
      Ich beziehe mich mal auf ASTRA.
      Früher reichte ein Doppel-LNC, heute braucht man vierfach.
      Eine Frequenz kann von zwei "Programmen" belegt werden.
      Der Trick, man schaltet zwischen horizontaler und vertikaler Polarisation um.
      Traditionell macht man das über die Versorgungsspannung.
      Der LNC erkennt anhand der Versorgungsspannung, ob er horizontal oder vertikal empfangen soll.
      Früher gab es nur ein Sat-Band, ein höheres ist hinzugekommen.
      Um das höhere Band zu empfangen, ist ein einfaches Schaltsignal notwendig.

      Jetzt wird klar, warum man einen Vierfach-LNC benötigt, vier Möglichkeiten:
      LO horizontal
      LO vertikal
      HI horizontal
      HI vertikal

      Damit wird auf möglichst kurzem Weg der erwähnte Multischalter gefüttert.
      Obwohl das heute auch nicht mehr so wild ist, moderne LNCs machen recht gut Verstärkung.
      Jeder Teilnehmer wird einzeln am Mulischalter angeschlossen.
      Da jeder Teilnehmer sein eigenes Kabel hat, kann es keine Kollisionen geben.
      Netter Nebeneffekt, nicht nur bei Wartungsarbeiten, man kann die Stränge einzeln abschalten.

      Plane eine große Schüssel ein, so etwa ab 80 cm Durchmesser.
      Dadurch verbessert sich der Signalrauschabstand, höherer Antennengewinn.
      Verstärker erhöhen zwar das Signal, minimieren aber immer die Signalqualität.
      Deshalb plane auch hochwertiges Antennenkabel ein, kein Billigzeugs vom Baumarkt.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Albrecht,

      Finger weg von Einkabellösungen. Ich habe damit nur schlechte Erfahrungen gemacht, wenn z.B. später Receiver esetzt werden müssen, oder sich das Transponder-Frequenzspektrum der Astra-Gruppe geändert hat. Regelmäßig musste ich dann auf standard 4-Kabeltechnik umstellen.

      EIn Multiswitch mit 4 Kabeln vom LNB zum Switch, wie von Reinhard empfohlen, ist eine gute Lösung. Es gibt sie auch für Fernspeisung, wenn im Nebengebäude kein Stromanschluss ist.
      70m Leitungslänge sind auch heute bei den höheren Sendeleistungen noch eine beachtliche Länge. Ich würde die Schüssel eine Nummer größer wählen, beim Kabel auf beste Dämpfungswerte achten und ein rauscharmes LNB hoher Qualität verbauen. Präzise Ausrichtung der Antenne bringz zusätzlichen Antennengewinn.
      Achim
      Hallo zusammen,

      vielen DAnk für die Antworten.
      Jetzt kenne ich auch den Unterschied zwischen den 4 fach (Quad) LNB für 4 Teilnehmer und dem quattro LNB für den Multiswitch.
      Auch habe ich gesehen dass bei den geforderten Längen die Kabelqualitäten Dämpfung und Widerstand, eine entscheidende Rolle spielen.
      Ich denke dass ich es so machen werde, dass ich eine 1m Schüssel montiere, die dann von vorneherein ein starkes Signal liefert. Von der Schüssel fahre ich mit kurzen Kabeln zum Multiswitch, der dann im Nebengebäude platziert wird, da hat es auch Strom. Diese Leitungen sollen ja möglichst kurz sein, werden aber sicher auch ca 10m länge haben. Im Nebengebäude gibts Strom, das ist kein Problem. Auch habe ich gesehen, dass es Switches gibt die auch das Signal verstärken. Vom Multiswitch gehts dann über durch das Nebengebäude, durch den Graben, ins Wohnhaus und von da aus zu den Antennendosen. Es bleibt mir also nicht erspart 8 Kabel zu ziehen, die um die Strecke vom LNB zum Switch verkürzt sind.
      Gehe ich recht in der Annahme, dass der Switch so nah wie möglich an der Schüssel sitzt, was halt die Kabel die danach kommen länger macht? Oder kann ich den Switch auch eher in die Mitte setzen, so dass ich die 8 Kabel kürzer halten kann?
      Bin halt ein Schwabe und wenn ich bei 8 Kabeln 12,5m spare ist das eine Rolle und 70€ weniger Kosten.
      Jetzt schaue ich mal nach vernünftigen Kabeln, Kathrein hat da gute Sachen z.B das LCD 115 mit 120dB.
      Denkt ihr auch dass dieses Kabel geeignet sein könnte?

      Beste Grüße

      Albrecht
      Geht nicht - gibt's doch!
      Hallo Albrecht,

      ich kenne den Switch nur nahe an der Schüssel. Da ist ja auch ein Verstärker drin, damit jeder Ausgang wieder guten Pegel hat. Wenn man von vor dem Switch schon S/N opfert ist das m.E. nicht so gut. Andreas und Achim könnten das aber besser sagen.

      Lieber ein paar Euro mehr für Kabel als hinterher Pixelstörungen.

      Gruss,
      Reinhard
      Lieber Schwabe!

      Zuvor habe ich es nicht geschrieben, Produkte von Kathrein kann ich mit bestem Gewissen empfehlen.
      Das LCD 115 kenne ich nicht, wohl aber recht gute Vorgänger, selbst gern benutzt.
      Nimm das Kabel, spontan kann ich kein besseres bei ähnlichem Preis nennen.

      Du kannst mit dem Switch weiter weg von der Schüssel, deutete ich an.
      Richtest Du auf ASTRA aus, hast Du mit 1 m Schüssel hinreichend Reserve.
      Schüssel und LNC entscheiden, wie gut die Signalqualität ist.
      Ist der LNC rauscharm und hat hohe Verstärkung, sehe ich kein Problem.

      Bezüglich Kabellänge kannst Du einen recht aussagefähigen Test machen!
      Ich setze voraus, die Sat-Schüssel ist installiert.
      Jetzt verbindest Du den LNC mit einem üblichen Receiver.
      Du nimmst aber nicht ein kurzes Stück Kabel sondern 100 m auf einer Trommel.
      Empfängst Du damit noch was, sieht es gut aus.
      Die Kabeldämpfung steigt mit der Frequenz.
      Teste, ob so nicht nur die Sender im unteren sondern auch im oberen Band sauber empfangbar sind.
      Ist dem so, kannst Du den Switsch beim Vorhaben halbwegs beliebig setzen, Kabel sparen.

      Normalerweise verstärkt ein Switch, nicht selten einstellbar.
      Nicht nur für Sat gibt es diverse Enddosen.
      Nicht selten wird auch bei Sat mit mehren dB ausgekoppelt.
      Den Faktor muss man auch berücksichtigen, damit beim letzten Teilnehmer genug Pegel ist.

      Andreas

      Kurze Anmerkung zu LNC und LNB:
      Die Abkürzung LNC findet man aktuell kaum noch, obwohl korrekt.
      Stattdessen hat sich LNB im allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetzt.
      LNB: low noise block
      LNC: low noise converter
      Das Signal vom Satelliten wie ASTRA hat etwa 12 GHz.
      Im LNC wird es heruntergemischt auf etwa 1 bis 2 GHz.
      Für manche eine "black box", obwohl nur ein Empfänger und Mischer.
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      Hallo die Runde,

      bei der Umstellung von alten KTV-Anlagen in Baumstruktur setzt man auch den Switch in den Keller an die Abgänge zu den Teilnehmern und legt vom Dach / LNB 4 Leitungen in den Keller.



      Da ist die Leitungslänge im Altbau auch schnell bei über 30m.

      Heute senden die Astras ja stärker als früher, die LNBs sind viel rauschärmer, mit top-Komponenten hat man bei geringeren Leitungslängen um die 10m sogar zu hohe Pegel.
      Bei 70m Leitungslänge muss man aber vorher genau die Verluste durchrechen. Ideal ist eine Schüssel mit hohem Gewinn und ein sehr rauscharmes (<0,3dB) LNB als Basis für ein rauschfreies Signal mit hohem Pegel.
      Dann kommt es auf das Kabel an.
      seh1.de/verbinden-verteilen/kabel/?p=1
      Da gibt es schon sehr gute Qualitäten.

      Sollte es knapp werden, nimmst Du einfach eine LWL-Verbindung (Invacom Fibre-Sat) zwischen LNB und Switch und so ein LNB:

      seh1.de/tv-antennen/lnb/774/invacom-fibre-mdu?c=65

      Dann braucht man nur eine einzelne dünne LWL mit 0,3 dB Dämpfung auf 1 KM. Das ist heute alles kein Problem mehr und sogar bezahlbar.
      Der Verlinkte Onlinehändler ist übrigens sehr zu empfehlen.
      Achim
      Achim hat da gängige Praxis angesprochen.

      Eigentlich ist das aus der Not heraus geboren, geht aber häufig gut.
      Besteht z.B. eine Kabelanlage und man möchte auf Sat umrüsten, bietet sich das an.
      Man möchte möglichst nicht die vorhandenen Kabel zu den Wohnungen ersetzen.
      Bei einer Kabelanlage ist der Übergabepunkt im Keller, deshalb Speisung von unten.

      Kurz was zu Koaxialkabeln.
      Entscheidend ist dabei die Dämpfung pro 100 m, nicht das Schirmungsmaß.
      Letzteres schützt vor Ab- oder Einstrahlung, kann man häufig vernachlässigen.
      Probleme kann es mit sendenden Mobiltelefonen in Nähe eines Koaxialkabels geben.
      Faustregel, je dicker ein (modernes) Koaxialkabel, um so besser seine Werte.
      Wird selten erwähnt, Kabel für Sat haben üblicherweise 75 Ω.
      Nicht geeignet ist Kabel 50 Ω, z.B. für Netzwerke, Funk oder Messtechnik.

      Andreas
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      Vielen Dank für eure Antworten und auch für die vielen Tips und die Links.
      Ich bin gerade am Suchen, wo ich das Kabel am besten bekomme.
      Bei den LNBs gibts dann die teuren universal LNB und die normalen LNB wobei mir nicht klar ist welchen ich hier benötige. Der universal LNB deckt ein breiteres Sprktrum ab. Und auch das habe ich gefunden:
      Aus diesem Grund benötigt man zum Empfang aller digitalen Programme einen Universal-LNB, der grundsätzlich immer beide Frequenzbänder empfangen kann.
      Ist das so zutreffend?
      Nur warum werden dann noch die anderen LNB angeboten? Es läuft doch nur noch alles digital, oder?

      Albrecht
      Geht nicht - gibt's doch!
      Hallo Albrecht,

      es gibt sehr preiswerte Quattro-LNB (z.B. 13,50€) und teurere (z.B. 130,- €). Wenn ich die technischen Daten beider vergleiche, sind beides Universal-LNB, dh. "Quattro" steht für die vier Ebenen der Frequenzbänder low-/high und horizontal/vertikal. Alle Quattro-LNBs sind daher Universal-LNBs und benötigen noch einen zusätzlichen Multischalter (Quattro nicht verwechseln mit Quadro, aber das weißt Du ja bereits).

      Wenn Du ein Quattro-LNB kaufst kannst Du daher technisch bzgl. "Universal" nichts falsch machen. Es gibt allerdings offenbar riesige Preisunterschiede deren Logik sich mir auch nicht erschließt, ausser dass eine Marke mit gutem Ruf hier deutlich teuer ist als ein "no Name" Produkt. Jedenfalls gibt es keine Unterschiede im Funktionsumfang, aber in Verarbeitung und Haltbarkeit, Verstärkung, Rauschmass, Empfindlichkeit, mögen Unterschiede bestehen.

      Gruß
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      diese Preisunterschiede sind für mich auch nicht vollumfänglich nachvollziehbar. Daher dachte ich zuerst, dass es da große technische Unterschiede geben müsste.
      Sicher ist, dass ich nicht das Billigste kaufen werde. Wert werde ich vor allem auf das Rauschmaß und die Empfindlichkeit legen, damit das Signal dass in den Multiswitch geleitet wird schon so gut wie möglich ist.
      Ich melde mich mal, wenn ich das beieinander habe, und die Wahl dann schon eindeutiger wird.

      Grüße
      Geht nicht - gibt's doch!

      Aller schrieb:

      Wert werde ich vor allem auf das Rauschmaß und die Empfindlichkeit legen, damit das Signal dass in den Multiswitch geleitet wird schon so gut wie möglich ist.

      Ei ist es denn wirklich möglich, dass in diesem Forum mit seiner geballten Kompetenz aussterbender RFT keiner darauf hinweist, dass die physikalische Grenze für ein ehrliches Rauschmaß bei 0,7 dB liegt und im "Marketing" gelogen wird, dass sich die Balken biegen?

      "ZVEI Ratgeber 2/2008" schrieb:


      Mit extrem niedrigen Rauschmaßwerten soll dem Anwender Qualität suggeriert werden – längst jenseits der Grenzen von Wahrheit und Physikalisch-Machbarem LNBs mit einem Rauschmaß von 0,3 dB und weniger sind in der Werbung nichts Ungewöhnliches.Dabei wissen Experten ganz genau, dass solche Werte in der Praxis gar nicht erreichbar sind. In einem Empfangssystem spielen andere Kriterien eine viel wichtigere Rolle. Die im Fachverband Satellit und Kabel zusammengeschlossenen Firmen werden daher nach einer Übergangszeit auf die Angabe des Rauschmaßes bei LNBs ganz verzichten.


      Als noch ALPS-LNB produziert wurden hat sich deren realistisches Rauschmaß von 0,7 dB auf wundersame Weise auf dem Versandweg zu Distributoren drastisch reduziert. Offenbar kann man auch 10 Jahre später nachdem die Rauschmaßlügen auch in Sat.-Zeitschriften zerrissen wurden, nur so mit fachlich ahnungslosen Käufern Umsatz machen. :rolleyes:

      Roland

      NACHTRAG:
      Die Teilnehmerpegel ergeben sich aus LNB-Pegel ./. Dämpfung von Multischalter, Kabel und Teilnehmerdose.

      Wo der Multischalter sitzt macht rechnerisch keinerlei Unterschied. Bei einer für Empfang von Medium-Power-Satelliten wie ASTRA recht großzügig dimensionierten Satellitenantenne mit 1 m Durchmesser ist bereits bei LNB-Verstärkungen von 55 dB darauf zu achten, dass der max. zulässige Eingangspegel des ausgesuchten Multischalters nicht überpowert wird. In Kombination mit einem High-Gain-LNB sind Übersteuerungen selbst bei im UG abgesetzt montierten Multischalter denkbar.

      Ohne Vorpraxis an kleineren Anlagen und ohne Messequipment können sich berufsfremde User mit dem Erstlingswerk sowohl handwerklich hf-technisch wie auch normativ sicherheitstechnisch grandios überfordern. Aus dem Fragenniveau lässt sich doch unschwer erkennen, dass keinerlei Kenntnisse zur für Antennensicherheit maßgeblichen IEC 60728-11 bezüglich Erdung und Potenzialausgleich vorhanden sind.

      Das empfohlene Kabel KATHREIN LCD 115 wird mit Schirmdämpfung (nicht Schirmungsmaß!) und Kopplungswiderstand nach Class A und nahezu preisgleich auch mit Class A+ gehandelt. Für Satellitenempfang reicht Class A völlig aus, mit unseriös "peakorientierten" angeblich typischen Schirmdämpfungen mit Voodoo-Werten fern jeglicher Sinnhaftigkeit, werden die Käufer wie bei den LNB-Rauschmaßen kräftig veräppelt.



      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „Dipol“ ()

      Immer wieder herrlich, wenn beanstandet wird, dass auf die erste, noch völlig unkonkrete Frage zu einem Thema nicht ein druckreifes Unversalwerk von 400 Seiten als erste Antwort abgeliefert wird.

      Warum sollen, solange nicht klar ist, ob die Empfangsanlage überhaupt gebaut wird und auf welchem konkreten Gebäude, mit welchem Reflektordurchmesser, in welcher Technik, bei vorhandenem oder nicht vorhandenem Blitzschutz, bei welcher Dachdeckung und mit welcher Befestigungsart sie montiert wird, umfassende Hinweise zum Blitzschutz oder zur Klärung der Statik, des Mastdurchemessers, der Einspannlänge, der Abdichtung der Durchführung diskutiert werden?
      Am Ende wird die Antenne dann doch auf die Terrasse gestellt und alles ist obslolet.

      Und so wenig, wie behauptet, geben die ersten Informationen auch gar nicht her. Die Irrelevanz der Lage des des Multiswich wurde sehr wohl angesprochen.
      Die Gefahr der Übersteuerung durch zu große Signalpegel ebenso.
      Auch der Hinweis, den Gesamtgewinn minus Gesamtdämpfung zu berechnen wurde gegeben. Aber sollen wir die Berechnung schon machen, solange noch gar keine konkreten Komponenten, solange die konkrete Technik noch gar nicht klar ist, ohne Datenmaterial machen? Wie denn bitte? Wäre das seriös?

      Dann die Rauschmaße. Dass alle Hersteller systematisch zum Besseren beschönigen und frisieren, ist bekannt. Wenn man nun aber weiß, dass jeder Hersteller 0,3 oder 0,4 dB beschönigt, kann ich doch niemandem raten, ein 0,7 dB LNB zu kaufen. er bekommt dann im Zweifel eins mit 1,1 oder mehr dB.
      Also bleibt nur, Modelle an der Untergrenze zu kaufen.
      Das ist bei unzähligen anderen Produkten dasselbe - es sei denn ich weiß sicher(!) von einem Hersteller / Importeur, dass er ehrlich ist. Es ist ja nicht so, dass keine stärker rauschenden LNBs mehr im Handel sind.
      Der Kauf eines LNb mit vorgeblichen 0,7 dB stellt doch keineswegs sicher, dass ich 0,7 bekomme, im Gegenteil.

      Der zynische Unterton im ersten Satz des ersten Posts in einem Forum von "geballter Kompetenz aussterbender Techniker" zeugt von einer ausgeprägten Konfliktfreude und Minderschätzung der übrigen Teilnehmer der Diskussion, hilft der Sache aber nicht.
      Achim

      dl2jas schrieb:

      Lieber Dipol!

      Kann es sein, daß ich Dich aus Baldurs Forum kenne?

      Wir haben uns doch auch schon in ukwtv unterhalten.

      Ich bin kein OM, aber wenn in Afu-Foren mal wieder Mythen und Falschmeinungen zu weit von den Normen für Blitzschutz-, Erdungs oder PA abdriften, stelle ich dort gelegentlich was richtig. Da war doch auch einmal etwas mit einer selbststrahlenden Antenne auf einem Gebäude mit Blitzschutzanlage, wo mich nicht nur die steinzeitlich ungekapselte Funkenstrecke im Schlaf verfolgt hat.

      Einer der am Bau beteiligten OMs wollte noch den Endzustand schildern, hat das dann aber unterlassen. :D

      nightbear schrieb:

      Der zynische Unterton im ersten Satz des ersten Posts in einem Forum von "geballter Kompetenz aussterbender Techniker" zeugt von einer ausgeprägten Konfliktfreude und Minderschätzung der übrigen Teilnehmer der Diskussion, hilft der Sache aber nicht.

      Du liegst völlig daneben, das stellt ohne Zynismus meine ehrliche Ansicht dar. Fachkunde verfällt, das was in diesem Forum an kompetenten hf-technischen Grundlagen nachzulesen ist, überfordert doch die meisten der heute im Antennenbau auf Strippenzieherniveau tätigen Elektriker total.

      Foren sind ja dazu da zu helfen, aber im Gegensatz zum Heimwerker-Forum, wo selbst der Moderator von HF und der IEC 60728-11 keinen blassen Schimmer hat, sind hier doch hf- und (hoffentlich auch halbwegs) normkundige Fachleute. Von einem Forum dieses Niveaus sollte man erwarten dürfen, dass verantwortungsbewusste Berater einem berufsfremden Heimwerker, dem noch nicht einmal der Unterschied zwischen einem Quatro- und Quad-LNB geläufig ist, bei einem Objekt dieser Größenordnung STOPP zurufen. Die Sat.-ZF ist zum Glück derart robust, dass sie trotz mancher Montagegrausamkeiten oft noch ein Digitalbild überträgt, machmal auch nicht. Aber wie blauäugig muss man sein um sich vorzumachen, dass ein hf-technisch und normativ völlig cleaner Laie ohne Messequipment sogar optische Signalübertragung oder ein k-LAN-Verteilnetz selbst planen und installieren kann? ;(

      Rechnen mit dB ist kein Hexenwerk, wem selbst das schwerfällt der kann Pegeltools von KATHREIN oder TRIAX nutzen. In Kombination von Sat.-Antennen mit 100 cm Durchmesser und 55 dB LNB-Verstärkung knallen LNB-Pegel von 85 bis 90 dB(µV) raus, das Normpegelfenster an der TAD beträgt weit gespreizte 47 - 77 dB(µV). Bleibt bei guter Planung mit 3 bis besser 6 dB Abstand zu den Limits ein grobes Dämpfungsbudget zwischen 19 bis max. 32 dB, wobei auch die Pegelschräglage noch innerhalb der Grenzwerte der IEC 60728-1 liegen muss.

      Erdung und Potenzialausgleich sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und Installationen nach NAV § 13 konzessionierten EFK vorbehalten. Angehörige meiner aussterbenden Gilde der RFT sind ohne TREI-Schein für diese Tätigkeiten nicht mehr arbeitsberechtigt und berufsfremde Heimwerker selbstredend noch weniger. Damit steht auch der besonders unbeliebte Hinweis da. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Dipol“ ()

      Vielen Dank für die Beiträge und die Informationen, die ich daraus gewinnen konnte.
      Ich werde einen Plan einstellen, in dem die Leitungslängen und die baulichen Voraussetzungen enthalten sein werden.

      Auch ist mir nun klar dass ich für das Thema Blitzschutz und Erdung/Potentioalausgleich einen Elektriker benötigen werde. Aber da haben wir einen guten Betrieb in der Nachbarschaft, den werde ich dann kontaktieren, und abklären welche Arbeiten ich ausführen kann, oder darf.
      Geht nicht - gibt's doch!