Spannungsregler 220V oder 240V

      Spannungsregler 220V oder 240V

      Hallo!
      Bei den Saba 8050 bzw 8080ern gibt es ja die Möglichkeit für die eingehende Netzspannung 220V oder 240V einzustellen, die Geräte aus unserer Gegend sind ja alle auf 220 eingestellt worden. Inzwischen haben wir ja höhere Netzspannungen als früher, habt ihr eure Geräte auf 240V umgestellt? Macht das Sinn oder kann das zu anderen Problemen führen?

      Viele Grüße
      David
      Mittlerweile ist unsere Netzspannung Europäisch harmonisiert. Der zulässige Standard ist EN50160, welche für Niederspannungsnetze wie unsere Netzspannungen Schwankungen von +/10% für 95% der Zeit innerhalb eine Woche erlaubt, also der zu erwarteten Höchstwert kann 253VAC sein. In der Praxis wird der Netzspannung über sogenannte Laststufenschalter geregelt. Diese Laststufenschalter sind in die Transformatoren von Umspannwerken eingebaut und werden i.d.r. Automatsch auf Spannung und Last (Strom und Leistung) geregelt. In der Praxis werden diese Grenzwerte also fast nie vorkommen, weil die Netzbetreiber schon vorher eingegriffen haben. Unter umstanden kann es aber sein, dass die Grenzwerte für kurze Zeit genähert oder sogar überschritten werden.

      Das war früher auch der fall; Ich meine mich zu erinnern (bin aber nicht sicher) das in den Zeiten von 220VAC Schwankungen von sogar +/-20% erlaubt wurden, also Höchstwerten von 264VAC. Für Gerate mit einem ungeregelten Schaltnetzteil wie z.b. fast alle HiFi gerate ist der Impact also eine erhöhte sekundäre Spannung. Wenn die Entwickler diese Schwankungen als Anforderungen in Ihre Lastenheft mitgenommen haben wird es keine Bedenkungen geben, aber weswegen das Risiko eingehen?

      Deswegen stelle ich die Spannungsschalter (wenn es da ist) auf 240VAC. Das Resultiert in etwas Niedrige Spannungen der sekundären Wicklungen und Gleichgerichtete Spannungen. Die maximale Leistung der Endstufen wird damit etwas Niedriger ausfallen, aber dies hat in der Praxis aber kein wert.
      Raymond

      Carpe Diem

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „alpinab10biturbo“ ()

      Hallo !!

      Ich weiss noch von meinen Vater, er sagte immer wenn die Heizspannung mit eingestellter 220V in ordnung ist mit max 6,8v ist gut.
      Besser mehr Spannung auf die Heizung als unterbeheizen. Optimal wäre bei der E reihe 6,3v NIE runter. Weil die Kathode vergiftet wird. Oder so.

      Ich habe mal Probiert an meiner Eumigette von 220v auf 240v und die Heizspannung ging runter auf 5,8V , also nicht gut für die Röhre.

      MERKE !!!! Immer zuerst prüfen welche Spannung an der Heizwendel liegt !!!
      Grüße <3 Mia <3
      Es ist kein Spannungsregler, sondern ein Spannungswähler. Ein Regelkreis existiert hier nicht.

      Auch die Faustregeln für Röhrengeräte sind nicht auf volltransistorisierte HiFi Receiver wie 8050 oder 8080 übertragbar.

      Ist ein solcher Receiver gründlich überholt bzw. in einwandfreiem technischem Zustand, kann er mit beiden Svchalterstellungen gut leben, die stabilisierten Kleinspannungen werden nachgeregelt. Und da gibt es in der Tat Regelkreise!
      Bei einem in die Jahre gekommenen Exemplar, dessen Abgleich nicht mehr stimmt, dessen Elkos Formierungs- bzw. Schonungsbedarf haben, würde ich sicherheitshalber auf 240V schalten.
      Achim
      @Achim,

      Das sehe ich auch so.

      @Mia,

      Ich stimme mit dir zu das für Rohren Radios (also nicht die 8xxx und 9xxx) es besser sein kann um den Netzspannung Wähler auf 220VAC zu lassen, allerdings ist für die Heizung Spannung der E-serie eine Spreizung von +/-10% für erlaubt. Ich habe ein Dokument von eine ehemalige Philips Rohren Entwickler, dass der Prozess erklärt. Wichtig aber ist das beim betreiben der Heizfadem innerhalb der zulässigen Toleranz das Vergiften der Kathode kein Risiko ist.

      Nichtdestotrotz mochte ich den Heizfaden meinen Rohren, vor allem nicht die wertvolle Direkt Geheizte Trioden aus der Vorkriegszeit mit eine ungeregelte Spannung Speisen. Dann verwende ich immer eine (Spannung stabilisierte Stromquelle).
      Raymond

      Carpe Diem

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „alpinab10biturbo“ ()

      Hallo Mia !

      genauso soll es sein, überheizen ja, unterheizen nie ! Sagte auch schon immer mein Werkstattbesitzer in den 60ern, wo ich Ferienarbeit gemacht habe.
      Netzspannung heute: Die Regelkreise im europäischen Verbundnetz haben sich derart verbessert, dass "Ausreisser" nach oben oder unten kaum noch möglich sind. Grafiken über ein Jahr zeigen Abweichungen von max. 5%, der Rest sind Ausnahmen.

      Deshalb: den Transistorgeräten ist es Wurscht, Röhrengeräte würde ich nicht auf 240V umstellen (wegen Mia...)

      Gruß, Dieter
      Stimmt -- und doch hängt es auch ein wenig vom Gerät ab. Nehmen wir mal einen 92xx als Beispiel. Hier ist die Spannung an den Endstufen für die eingesetzten Transistoren schon ziemlich "ausgereizt", und eine Umstellung auf 240 V würde das entspannen --- wenn man es bei denen denn könnte ! Es wäre auch für eine etwas reduzierte Heizerei bei den DC-Reglern gut, aber man kann es nicht ändern.

      Ich habe aber auch schon Geräte gehabt, die mit 78xx-Reglern ausgestattet waren, bei denen die minimale Spannungsdifferenz zwischen Ein- und Ausgang der Regler sehr knapp bemessen war. Dies würde dann bei Umstellen auf 240 V noch knapper, und dann bleibt man besser bei der 220 V Stellung. Ist aber eher selten, und bei den meisten Transistorgeräten würde ich (wenn möglich) auf 240 V einstellen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Kein Mensch weiß wieviele Geräte schon als verkaufsfördernder Nebeneffekt dieser EU-Harmonisierung das Zeitliche gesegnet haben und daraufhin, von EU und Wirtschaft erwünschtermaßen, neu angeschafft werden mußten.
      Es ist also durchaus ein paar Überlegungen wert was man mit seinen wertvollen Schätzchen machen soll, umstellen oder lassen.

      Röhrengeräte - Die Unterheizung und dadurch vergiftung der Kathode ist eine bei neueren Röhren recht müßige Sache, wir haben nagelneue Röhren massiv unterheizt und es ist rein garnichts passiert, in den Urtagen der Radiotechnik nutzte man den Heizstrom gar um die Verstärkung beeinflussen zu können.
      Es muß jeder für sich selber entscheiden, bei seltenen und alten Vorkriegsröhren wäre ich mit der Unterheizung vorsichtig, aber bei Allerweltsröhren die noch heute neu hergestellt werden...
      Aber auch die Überheizung schadet in gewissen Grenzen nichts, solange es die Elkos aushalten, und die waren in alten Zeiten gehörig groß dimmensioniert, spricht nichts gegen die Spannungswähler-Position "220V"

      Bei Halbleitergeräten kann man keine Pauschalempfehlung geben, da man nicht die Reserven kennt die der Entwickler vorgesehen hat. Es gibt viele Bauelemente die von manchen Hasardeuren bis an die Grenzdaten belastet wurden, da reicht ein Fliegenfurz um sie abzuschießen. Dann wieder gibt es die Geisterfahrer die bei der Entwicklung der eingebauten Linearregler kaum Regelspielräume gelassen haben, da gibt es sofort auf den Scheiteln Stör-Aufsetzer wenn sich die Speisespannung nur um einige wenige Volt verringert.
      So durfte ich oft genug bei gewissen Verstärkern, ansich gute 220V-Geräte, dank der "hochintelligenten" EU-Umstellung der Netzspannung die Endstufen-Treiber-IS und die Linearregler ersetzen, weil sie beim Einschaltstromstoß das Zeitliche segneten. Damals hatten diese Bauteile keine großen Reserven, aber für die ursprüngliche Netzspannung plus ein wenig Reserve reichte es und spannungsfestere Versionen gab es erst später, zu spät um noch in die Serie einzufließen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Michael,

      ja - gerade bei den 92xx ist es in der Endstufe knapp mit den Spannungsreserven. Aber ausgerechnet diese Geräte haben doch keinen Spannungswähler. Also ist die Überlegung müßig, ein vorsorglicher Ersatz der Endstufen durch BD245C und BD246C ggf. sinnvoll.

      Und die 8050, 8080 und 8120 haben größere Reserven bei den Transistoren. 25V sind für die 2N3055 keine Gefahr. Daher sehe ich da nur Gefahr von Seiten der Elkos im Netzteil. Wenn da alles überarbeitet ist, muss man sich auch keine Gedanken machen.
      Achim
      Hallo Achim,

      das ist eine interessante Info, also von den Transistoren her braucht man sich keine Gedanken zu machen, das ist gut zu wissen. Vielleicht noch eine Detailfrage: Welche Elkos siehst du bei den 8050 bzw 8080ern als besonders gefährdet und unbedingt zu erneuern wenn man bei 220V bleibt? Die C601 C602 hinter der Selenbrücke (bzw. ausgetauschtem Si-Gleichrichter)? Auch die C606 und 607? Die großen 4700 uF Elkos (C624 und 624) habe ich bisher nie gewechselt, die sehen eigentlich fast immer noch gut aus, mit 350V sind die ja auch recht großzügig ausgelegt..

      Aber konkreten Nachteil für die 8050er bzw. 8080er siehst du keine beim Umschalten auf 240V, oder verringert sich die Leistung der Endstufe in einem Rahmen, dass es auffallen könnte?

      Viele Grüße
      David
    • Benutzer online 1

      1 Besucher