GRUNDIG SV2000 Verstärker

      So, inzwischen habe ich beim ST-2000 noch etwas mehr Routine bekommen. Das kleine Zahnrad im Drehko ist eigentlich immer defekt, recht gut bekomme ich das inzwischen mit einem Ersatz aus Messing hin. Dabei ist noch folgendes Detail zu beachten: die Achse, die das Zahnrad trägt, hat eine Delrin-Hülse, die eigentlich immer der Länge nach eingerissen ist. Dadurch sitzt sie nun zu stramm in der Führung. Ich lasse dann (nach Entfettung und Reinigung mit Aceton) etwas Sekundenkleber in den Riss laufen und aushärten. Dann spanne ich die Achse ein, und schleife die Delrin-Hülse mit Schmirgelpapier etwas ab, bis sie wieder leicht in der Führung des Drehkos läuft. Das erfordert etwas Geduld, lohnt aber.

      Dann kommt das Messing-Zahnrad drauf (Loch auf ca. 3,4 mm aufbohren, und das Rädchen auf die geriffelte Spitze der Achse setzen -- das muss man ggf. auch noch etwas nacharbeiten, und besser auch nochmal mit etwas Sekundenkleber fixieren). Dann folgt noch ein leichtes Abschleifen des Zahnrades (6 mm sind einen Tick zuviel, aber 5,8 mm gibt es nicht), und man kann alles wieder zusammensetzen, schön neu geschmiert. Mit diesem etwas erhöhten Aufwand läuft dann alles auch so leicht, dass man mit der originalen Feder auskommt.

      So habe ich inzwischen mehrere ST-2000 wieder flott bekommen. Elkos noch ausrichten, einiges nachlöten, zuweilen ist der Netzeilelko zu ersetzen (alles wie oben schon beschrieben), und der Tuner ist fit fuer die Restlaufzeit von UKW ... Empfang und Klang sind wirklich tadellos ! Ich hoffe, es freut jetzt auch Hans, dass auf diese Weise doch so einige Exemplare aus der guten Zeit weiter im Dienst sind !

      Besten Gruss,

      Michael

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      Lieber Michael und Liebhaber der Marke GRUNDIG.

      Natuerlich freue ich mich, dass am (dem) Ende meiner Laufbahn, ausgerechnet im Forum der Marke SABA, die Firma GRUNDIG durch Euch und auch mich, noch dazu ohne jede Polemik, aber sachkundig dargestellt wird.
      Gerade die TUNER wurden hier ausführlich besprochen. Die Reichweite kann ich nicht angeben, aber wie immer, wenn keiner meckert, wird’s schon passen.
      Dazu als Beispiel der TUNER Thread
      Gruss und Danke,
      hans ex GRUNDIG

      LINK:
      Philips FT-980 Tuner

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      Prima -- das freut mich! Und da habe ich dann gleich noch eine Frage zum SV-2000: Die Einschaltverzögerung scheint mir recht knapp bemessen zu sein (jedenfalls gibt es bei meinem Exemplar noch einen kleinen Einschaltknackser, weil der DC-Arbeitspunkt noch nicht ganz "steht"). Was würdest Du empfehlen, um die Einschaltverzögerung etwas zu erhöhen ?

      Besten Gruss, und Dank im Voraus,

      Michael

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      Lieber Michael
      Nachdem diese Stufen „E“ viele Funktionen zugleich nach „knollscher Art“ ausführen, kann man nur entweder R103 von 390Kohm groesser (470Kohm) machen. Oder auch C49 von 1uF nach 2,2uF aendern. #1 (sitzt unten dicht am Relais2 )
      Meine Leute nannten das „Haarnadeltechnik ET52“ „ lang mit vielen Windungen „ und kann doch einige Funktionen zu erfüllen.
      Netz / POWER „off“ fast
      Endstufen/Output „ready“ slow (Frage was tun?)
      Endstufen „fail“ fast
      Two Speakers, on /off (Headphone) Gruppen: I oder II oder I und II .
      Gruss hans

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      So, das ging gut -- sogar von oben ! Man kommt nämlich an den C 49 schon gut heran, wenn man nur den oberen Deckel abnimmt. Jetzt sind 2,2 uF drin, die Verzögerung ist jetzt ca. 1,5 Sek., und der Restknackser ist deutlich leiser. Nach 10 Sekunden liegen rechts und links max. 10 mV DC an -- ich denke, das ist im Rahmen.

      Zum ST-2000 habe ich auch noch einen kleinen Nachtrag. Neulich hatte ich einen, der mit "wichtige Elko sind schon getauscht" angepriesen worden war. Hmm ... klar, der 6800 uF / 25 V von Roederstein ist zuweilen hin (extrem aufgebläht kommt vor, die Unterseite aus Pertinax schon stark ausgebeult), und der 470 uF von der Spannungsverdopplerschaltung ist auch manchmal schon angeschlagen. Schliesslich noch der 22 uF, der am Fusspunkt des LM 317 für Ruhe sorgt -- der wird nämlich warm, ist aber oft ein roter Roederstein, und dann ggf. rissig. Aber das ist es auch schon. Sonst stecken da meist Elkos von Unicon drin, oder auch mal Elna oder Nippon Chemicon. Die waren bisher immer unauffällig. Tja, und dann sind da noch an diversen kritischen Stellen die orangenen Langlebensdauer-Elkos drin, bei denen ich noch nie irgendetwas zu meckern hatte. Viele von denen waren also in dem Exemplar getauscht, gegen 0-8-15 Standardware -- also mit Sicherheit nicht besser, sondern eher schlechter. Zum Glück hatte ich noch genug von den originalen, die sind jetzt also wieder drin.

      Ich habe nichts gegen eine Elko-Kur, aber nur wenn sie auch nötig ist. Sonst ist das Verschwendung von Ressourcen und eine wenig sinnhafte Abfallproduktion ... (das ist jetzt der Satz für Jogi ;) ).

      Besten Gruss, und Dank' nochmal an Hans für den raschen Tipp !

      Michael
      Sieh an -- da hätte man mit 2,2 uF dann eigentlich eine längere Zeit erwartet ... ob sonst noch irgendwo eine Kleinigkeit nicht ganz im Lot ist ? Die verbliebenen Knacksen beim Ein- und Ausschalten sind eher tieffrequent, und klingen eher so, als ob man eine elektronische Stummschaltung eingreifen hört. Es liegt jedenfalls nicht (mehr) an irgendwelchen DC-Anteilen, das kann ich ja mittels Messgerät sehen. Werde mir das nochmal ansehen ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Nur der rhetorischen Richtigkeit halber.
      Nun bin ich endlich-endlich mal Zeuge eines hier oft und gerne herangezogenen Elko-Todes geworden.
      Einmal im Leben sozusagen, und ich hoffe das ein zweiter, noch ungeprüfter Vorfall nicht auch darauf zurück zu führen ist.

      Als ich so danieder lag und mich nicht wehren konnte, ein Grundig TK845 aus meiner Ex-Sammlung mir die Zeit mit Musik vertrieb, da tat es plötzlich einen kleinen Schlag.
      Das Licht am Objekt war aus, der Antrieb stand schlagartig, der Servomagnet war abgefallen und der Motor lief noch ein wenig schleifend gegen die Notbremsvorrichtung nach.

      Oha, ist wieder Krieg?
      Das Phänomen konnte ich erstmal nicht ergründen, ich durfte nicht aufstehen.
      Jetzt liegt das Gerät mit offenen Eingeweiden auf dem Arbeitstisch, die Grund-Leiterplatte ist aus dem Laufwerk ausgeweidet.
      Alle Verkabelung ist mit kontaktsicheren Steckern hieran angesteckt.

      Alle Unter-Baugruppen sind in Modultechnik auf ihr gesteckt, wie bei einem Grundig-Fernseher.
      Ausnahmen, über Kabel angesteckt und somit unabhängig betreibbar sind Endstufen-Baugruppe, Klangsteller-Baugruppe, Mischpult-Baugruppe.

      Alles kann autark und außerhalb des Gehäuses zur Prüfung laufen und dabei rundum betrachtet unnd ausgemessen werden.
      Der Tonbandlauf und Betrieb ist in jedem sinnvollen Zerlegungszustand möglich.
      Man wünschte sich alle Tonbandgeräte so servicefreundlich.

      Aber was war das.
      Eine Sicherung imm Netzteil war durc.
      Der Brückengleichrichter war kurz in die eine Richtung und durch in die andere.
      Der Haupt-Ladekondensator, ein ROE 2200/25 war intern kurzgeschlossen, dabei aber von einwandfreiem optischen Erscheinungsbild.
      Na so ein Schlingel... ohne weitere Worte.

      Nur der Vollständigkeit halber, alle anderen Elkos sind topfit, auch die orangefarbenen ROEdersteine im Kunststoffnapf.

      Der Zusammenbau des Gerätes wird lange dauern,
      ich habe vor hier ein Exempel zu statuieren und aus der Maschine ein TK845 SpecialEdition zu basteln.
      Alles muß rein was man heute gerne drinnen hätte und das die Ingenieure damals nicht im Traum erahnen konnten.
      Auch würde ich gerne prüfen ob es auf einfache Weise möglich ist die vorhandene Hinterbandkontrolle, die zu damaligen Zeiten zum Effektteil für Multiplayback und andere interessante Kabinttstückchen gezählt wurde und daher in Mono ausgeführt wurde, einfach zu stereosieren ist, allzu tiefe Eingriffe mit den sattsam bekannten Möglichkeiten von Betriebsstörungen oder Effekt-Fehlfunktionen, oder gar Schmor- und Gar-Orgien auf der Hauptplatine sollen dabei unterbleiben.

      Genug ot-gesabbelt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Na so etwas -- dass Jogi das endlich mal erleben konnte ... ;)

      Also, erst einmal viel Erfolg bei der Erstellung einer "special edition" ... das ist immer eine feine Sache.

      Der "Elko-Tod" ... hmm, bei mir leider nicht so selten. Gerade kürzlich noch bei einem DAC von der Firma AVM. Eigentlich sind das ordentliche Geräte, und es sind auch nur Markenelkos verbaut, aber hier war "Schicht im Schacht" durch einen Kurzschluss in einem Netzteilelko von Roederstein. Der war korrekt bemessen, hatte auch genug Spannungsfestigkeit, aber durch ... und sonst war auch nichts anderes defekt, also insbesondere kein Gleichrichter. Die Sicherung hatte rechtzeitig ausgelöst, und ein Tausch des Elko (und vorsorglich einiger anderer aus derselben Serie) war alles, was zu tun war ... jetzt läuft der DAC wieder.

      Besten Gruss,

      Michael
      Wenn ein Mod mal so nett wäre mal über meinem vorherigen Beitrag abzutrennen und
      in einen neuen Thread zu schieben mit dem Namen:
      "Elkotod in der Sammlerstube"
      Danke!


      Dieses war der erste Streich und der zweite folgt sogleich.
      Man fragte mich nach der Position des Säuerlings:
      Da: Hauptplatte, C532, Spg. +A 17,5V.
      Diagnose: innerer Kurzschluß.

      Beim weiteren Stöbern im Netzteil des TK745 fand sich noch ein silberner ROEderstein mit einem leichten Dachschaden.
      Äußerlich auch völlig konsistent, Stopfen ist drin, nichts ist unförmig oder aufgedunsen, optisch ein glänzendes Vorzeigestück.
      Elektrisch Schrott, R-iso <500kOhm, wird an Nennspannung heiß, Kapazität nicht sinnvoll meßbar, Reststrommessung kann man sich da schenken.
      Hauptplatte, Netzteil, C526, +B 38V, 470µF, 63V

      Ersatz wird werden:
      für C532
      Rubycon 105°, 2m2/50V

      Für C526
      Rubycon 105°, 470µF/63V

      Die GL-Brücke steht noch nicht fest, fest steht das sie aus der Bastelkiste kommen wird und mehr als die verbaute vertragen wird.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Jogi, was meinst Du mit "silberner Roederstein" ? Ich kenne rote, orangene, goldfarbene. Letztere sind etwas blass, also fast schon "champagnerfarben" ... und die haben ein untypisches Problem: der Becher korrodiert gerne mal, bekommt Löcher, und das Ding trocknet aus. Die gehören daher zu den Elkos, die ich grundsätzlich tausche, denn es ist nicht die Frage, ob sie den Geist aufgeben, sondern nur wann sie das tun. Ich hatte schon üble Platinenschäden als Folge davon, das will ich mir lieber ersparen.

      Diese Typen wurden früher bei Audiolabor verbaut (Modelle Rein, Klar, Flink ...) und sind oft der Grund für eine eingeschränkte oder schlechte Funktion. Auch bei Brinkmann waren die dann noch viel im Einsatz, die schöne kleine Vorstufe enthielt so einige. Da das Dingelchen recht warm wird, ist das Korrosionsproblem nochmal beschleunigt. Wenn ich heute also Exemplare davon angeboten sehe, und die sind noch drin, dann weiss ich schon, dass Arbeit ansteht. So gesehen ist der Tausch gegen Rubycon sicher gut, ich setze auch gerne Panasonic oder Europe Chemicon ein, die kann ich leicht bekommen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Diese sind aluminiumfarbig und glänzen sauber nach 45 Jahren.
      Sie sind nackt bis auf eine Bauchbinde mit der Beschriftung.

      Daneben eine Menge orangene Roederstein Kunststoffbecher (Originalbestückung).

      Es gibt einen SK, der ebenfalls dynamisch schwächelt, statisch benimmt er sich unauffällig.

      Erstaunlich sind einige Nippon ChemiCon die originalverbaut aussehen.
      Frako und Thomson haben auch was beigesteuert und zwei Genossen kommen von Nichicon.

      Da scheint denen im Werk wohl eine japanesische Geschenktüte mit Elkos gerissen zu sein 8o
      War aber eine kleine Tüte.
      Die überwiegenden Elegen sind definitiv tauchgelötet.
      Die Module sind ebenfalls originalbestückt, mit deutschen Teilen kleiner Formfaktoren.
      Die Nichicon sehen nachgelötet aus, aber nicht übel, das könnte schon im Werk nachgearbeitet worden sein.

      Da wo nie die Sonne hinscheint sind die Elkos allesamt -40...+85° Typen, sibirientauglich, Europa war um 1975 herum noch kein so heißes Pflaster. Im Netzteil sind es 105° Typen. Das Netzteil wie auch alles andere ist kalt, es gibt keine gar gerösteten Stellen auf den Platten und keine sonnengebräunte Bauelemente.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Tja, damals hat man noch drauf geachtet, dass keine Temperaturprobleme auftreten. Das ist irgendwann offenbar etwas in den Hintergrund getreten. Mein aktuelles Beispiel sind die Receiver vom Typ Saba 9141 TC. Da wird der 98M15 zu heiss, und wenn die dann viel gelaufen sind, geht die Spannung runter ... oder anders formuliert: Am Spannungswert kann man fast ablesen, wieviel das Exemplar gelaufen ist. Wenn noch 15 V anliegen, sind auch die meisten Elkos noch gut. Wenn nur noch 14 Volt anliegen, hat man Arbeit ... ulkige Koinzidenz, aber bisher bei mir mit nahezu perfekter Korrelation.

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Abhilfe ist einfach: Den 78M15 tauschen, und seinen Vorwiderstand (22 Ohm) durch 30 Ohm (mind. 7 W) ersetzen. Platz ist genug vorhanden, ich nehme immer zwei Drahtwiderstände mit 15 Ohm in Reihe, hochkant gestellt.
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