Potenziometer aus JAPAN und USA (importe?)

      Lasst euch mal nicht von den dunklen Flecken in der Mitte des Querschnittes irreführen. Für den Start des Bruches ist dieser Bereich nicht von Belang, sondern der Umfang. Was man sieht, ist ein Sprödbruch, d.h. eigentlich gut verformbares Material verhält sich aus bestimmten Gründen wie Glas oder Keramik. Merkmale: so gut wie keine Verformungen, rauhe Oberfläche.
      Aluminium ist sehr anfällig für Kerbwirkungen. Ich würde auf einen sehr scharfkantigen Übergang in der Innenecke des Anlageflansches tippen. Jeden Maschinenbauer graut es, wenn da kein kleiner Radius zu finden ist. Relativ kleine Belastungen auf Biegung können eine Rissbildung einleiten. Wenn dann einmal ein Anriss da ist, wird die Kerbwirkung noch verstärkt und jede Betätigung lässt ihn ein Stück weiterwachsen. Irgendwann fällt die Achse fast von selbst ab.

      Wenn das so war, müsste es einen kleinen Bereich am Umfang geben, der glänzend und glatt ist und unter der Lupe eventuell noch sogenannte Rastlinien aufweist.
      Eventuell waren noch Eigenspannungen im Material im Spiel. Ich wette, dass das Rohmaterial kaltgezogen wurde. Die endgültige Form erhielten solche Teile üblicherweise auf Stangendrehautomaten, die Längsriffel wurden entweder gepresst oder gefräst. Der Schlitz ist sicher gefräst. Bei kaltgezogenem Material verbleiben Zugspannungen im Außenbereich des Querschnittes, die je nach Prozessführung mal größer, mal geringer ausfallen. So vorhanden, begünstigen sie die Rissbildung.

      Ursachen aus meiner Sicht: Materialeigenschaften, Gestaltung des Übergangs, Fertigungsschwankungen sind eine unselige Verbindung eingegangen.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Danke Chris, so kann das sogar ich verstehen der ich ein gewisses Greuel vor allzuviel Metallbieger und -brecher Technologie habe aber dafür immer gut eingespielte Mechanikabteilungen mit sowas betrauen konnte.

      Und sowas schon neu mistiges verkaufen die Japse dann an die halbe Welt der U-Elektronikmacher als geschnittenes Brot. Traurig.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Vergangene Woche fand ich so ein Wackel-Alps in einem Philips-Kopfhörer Steurteil.
      Sogar eines mit Plaste und Elaste Stäbchen als Betätigung.
      Durchgedrückt und den Rückendeckel des Teils abgehoben.
      Reparatur leicht, alles mit Harz oder Heißkleber zuspaxen und zusammendrücken, was das Poti nicht hielt hält nun das kleine, enge Gehäuse ohne innere Spielräume.

      Handy war am Laden, auf Fotos hatte ich eh keine Lust, es kann sich eh jeder vorstellen wie das aussieht.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
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