SABA 8280 Quadro, was ist denn das für einer?

      Hallo Mia
      Die Problematik mit den versagenden Elkos ist mir wohlbekannt - bei mir aber eigentlich immer
      an jahrzehntelang (ver) bzw gebrauchten Geräten aufgetreten.
      Ich besitze einen Grundig RT5 (Regel-Trenntrafo) und benutze ihn auch manchmal.......
      (Das Ding hat ein "Netzbrummen" und nervt mich damit).
      Habe in den letzten Wochen eine ganze Menge Geräte aus dem "Dornröschenschlaf" (also nach über 40 Jahren)
      wecken dürfen und dabei überraschend gute Erfahrungen mit den Elkos machen dürfen.
      Nur an einem einzigen Gerät (Dual MV61) waren die Siebelkos "ausgelaufen" - an vielen weiteren
      aber einwandfrei in Ordnung.
      Also alte aber unbenutzte Elkos sind wohl besser als ihr Ruf!
      Liebe Grüße Michael
      Hi Michael,

      die Netzteilelkos sind hier doch wohl nicht das Problem, weil die Endstufe ja einwandfrei läuft. Dass ein Elko im Vorstufenbereich aussteigt, ist möglich, aber m.E. eher unwahrscheinlich. So heftige Verzerrungen sind da auch nicht so häufig. Ich muss mir mal den Schaltplan zu Gemüte führen, momentan komme ich da nicht ran, weil mein Zugang verschwunden ist ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael (kugel-balu),

      auf vintagesylvania.net gibt es den Schaltplan zum freien Download. Unter RQ4748, Service Bulletin Supplement 2 ist er als PDF hinterlegt. Im Magnetofon-Downloadbereich ist das identische Dokument zu finden, aber als gepackte Einzelscans. Ich kann die PDF aufgrund der Größe leider nicht hier posten.

      Ich habe Michael (fk100r) angeboten, nach dem Gerät zu zu sehen und er möchte es mir gut verpackt zusenden. Das wird sicher ein spannender Thread und freue mich auf eine lebhafte Beteiligung.
      Ich denke, nächste Woche gibt es eine erste Bestandsaufnahme.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Hallo Christian,

      wir sind gespannt.

      Vielleicht ist es nur ein im Laufe der Jahrzehnte oxidierter Schaltkontakt?
      Nicht regelmässig benutzte Schalter im Vorstufenbereich bedanken sich für diese "Nichtachtung" gerne mal mit erheblichen Verzerrungen.

      Bei Halbleitern macht es das Sylvania Service Manual dem Reparateur das Leben ja nicht einfach. Es sind keine Transistortypen angegeben, nur Sylvania-interne Teilenummern. Hoffentlich sind die Beschriftungen auf den Halbleitern lesbar. Sonst muss Erfahrung und Intuition helfen.

      Gruß
      Reinhard
      Perfekt -- dann wird das hier ein kleines Fest -- denn so ein gut erhaltener Receiver, zu dem selten, wird Viele interessieren !

      Bei den Halbleitern, wie ja schon mehrfach vorkam, muss man u.U. mit dem NTE-Programm arbeiten. Das habe ich auch gemacht, wenn ich etwa in Kanada Geräte repariert habe. Ging meist recht gut, und man bekommt sie auch bei uns noch recht einfach. Viel wird es nicht zu tun sein, allenfalls noch etwas gegen den Zahn der Zeit ...

      Besten Gruss,

      Michael

      oldiefan schrieb:

      Hallo Christian,
      Vielleicht ist es nur ein im Laufe der Jahrzehnte oxidierter Schaltkontakt?
      Nicht regelmässig benutzte Schalter im Vorstufenbereich bedanken sich für diese "Nichtachtung" gerne mal mit erheblichen Verzerrungen.

      Bei Halbleitern macht es das Sylvania Service Manual dem Reparateur das Leben ja nicht einfach. Es sind keine Transistortypen angegeben, nur Sylvania-interne Teilenummern. Hoffentlich sind die Beschriftungen auf den Halbleitern lesbar. Sonst muss Erfahrung und Intuition helfen.


      Immerhin hat Sylvania eine Übersicht über die wichtigsten Transistordaten mitgeliefert, siehe Anhang. Das grenzt die Suche ein, falls einer ersetzt werden muss.

      Mit den Kontakten könntest Du recht haben. Ich habe eben den Signalweg von den Eingängen bis zum Endverstärker verfolgt. Das FM-Signal wird über insgesamt 5 Ruhekontakte der übrigen Eingangsschalter geführt, bevor es dann in die weitere Aufbereitung mit weiteren Schaltkontakten geht. Es kann aber auch eine einseitig fehlende OpAmp-Spannung sein oder ein Defekt derselben, Wir werden sehen...

      Viele Grüße,
      Christian
      Bilder
      • Transistortabelle.JPG

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      Hallo zusammen,

      eine erste Bestandsaufnahme:

      Äußerlich ist das Gerät in Topzustand. Kein Kratzer, keine abgewetzten Stellen, alles leuchtet. Nur die Chinchanschlüsse sind leicht angelaufen.
      Innen findet sich ebenfalls kaum Schmutz. Erfreulich, wenn ich an manch versifften, verspinnwebten und klebrigen Kumpel denke. Aber ob wir Freunde werden? Michaels Bild lässt es schon erahnen. Das Innenleben wird von Leitungen dominiert, die von hinten ganz nach vorn laufen, von rechts nach links, viele Bereiche der Platinen sind vom Drahtverhau verdeckt. Nicht weit vom Netztrafo befindet sich das kombinierte Empfangsteil für AM und FM. Aber immerhin hat er Abschirmhauben.

      Aber zurück zum Check der Funktionen, noch ganz ohne Meßmittel:

      Einer der vorderen Kanäle schweigt bei allen Eingangsfunktionen. Wie Michael schon schrieb, es liegt nicht an der Endstufe. Leitet man ein Signal direkt an die Endstufe, kommt ein sauberer Klang heraus. Da wird wohl etwas im Vorverstärkerzweig im Argen liegen.
      Ein Phonoeingang schweigt ganz. Da wird auf dem sonst funktionierenden Kanal im Eingangsbereich ein Fehler zu suchen sein.
      Bei FM schweigt wie gehabt ein Frontkanal, der andere verzerrt stark. Da ist also auch noch etwas.

      Das sind also mindestens schon mal drei Baustellen.

      Die Klangstellerpotis kratzen, die restlichen sind sauber. Kontaktschwierigkeiten bei den Wahlschaltern sind trotzdem noch nicht auszuschließen.
      Die Halbleiter tragen übrigens auch im Gerät nur die nichtssagenden Nummern laut Schaltplan. Das gilt selbst für den popeligsten Schalttransistor für die Strombegrenzung und die DualOpAmps. Dafür wurde Vielen ein Sockel spendiert.

      Detailbilder stell ich morgen ein. Heute Abend fehlt mir die Motivation, die Aufnahmen auf passendes Format zu bringen.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Koi

      Totale: Schön ist er, die Designähnlichkeit mit Sansui, Marantz, Pioneer seiner Zeit ist nicht zu leugnen



      Das Innere: Links oben der Trafo, daneben das Netzteil, untendrunter die HF-Schaltung
      Rechts oben: Endstufen, unten die Vorstufen
      ...und viele viele Leitungen




      Endstufen: Die Kühlkörper dominieren, die Endstufentransistoren sitzen in Sockeln, es kommt also bei einem eventuellen Ersatz auf den Durchmesser der TO03-Pins an.





      Die Treibertransistoren. Es ist nur die Sylvania-spezifische Bauteilenummer und ein Firmenlogo zu finden. Bei den Kleinsignaltransistoren verhält es sich ebenso. Ich bezweifle, dass alle selektiert sind.




      Die Skalenbeleuchtung wird mit Pilotlampen mir unbekannter Bauform realisiert. Sie sind deutlich länger als die übliche 6 x 32 mm - Größe. Genaues folgt.
      Hitzeprobleme, wie im Leuchtkasten von Marantz scheint es aber nicht zu geben. Der Teil ist solide konstruiert.




      AM-FM-Bereich




      Trafo, Netzteil und davorliegende Relaisplatine, das wird wohl die Schutzschaltung sein.




      Bereich des Vorverstärkers und der Quadro-Decoder-Platine. Diese steht nicht senkrecht, sondern leicht geneigt. Ob es dafür mechanische Gründe gab, oder ob die Zugänglichkeit der Lötseite verbessert werden sollte?


      VG, Christian
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      Prima -- das ist ein Glücksfall, dass keine Reinigung erforderlich ist, denn bei dem "Drahtverhau" wäre das eine reine Strafarbeit.
      Die Treiber sehen von der Bauform so aus wie die in den 92xx (echt Saba), und die kommen meist von Motorola. Also vielleicht kein Wunder ? Diese Bauform war hier weniger üblich.

      Bin gespannt, wie es weitergeht. Wenn ein Kanal bei mehreren Stufen schweigt, liegt u.U. eine fehlende Verbindung zur Stromversorgung nahe ?

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo an alle Interessierte,

      ein paar Schnipsel von der Werkbank: Ich habe mich als Erstes dem ausgefallenen Kanal gewidmet. Das beharrliche Schweigen vorn links (Kanal A) habe ich auf den Eingang des Klangverstärkers eingegrenzt. Die Versorgungsspannungen sind da, das Signal verschwindet nach dem Widerstand R607A. Die Symptome deuten auf einen Kurzschluss nach Masse hin.

      Vor diesem Widerstand sitzt ein Spannungsverstärker, realisiert mit Dual-Opamps mit Standardpinbelegung. Falls Bedarf ist, sollte Ersatz mit z.B. 4558 oder ähnlichen Typen möglich sein.



      Speist man ein Signal am A-Eingang der auf den Klangverstärker folgenden Mutingschaltung ein, kommt es am Lautsprecherausgang an. Der Fehler liegt also im Bereich der folgenden Schaltplanausschnitte.





      Weiter bin ich noch nicht. Zur weiteren Diagnose muss ich ausgerechnet an den Bereich der Schaltung heran, der vom dicksten Leitungswirrwarr verdeckt wird.


      Das sind die Endstufentransistoren. Hersteller war TI, wenn ich das Label richtig deuten.



      Viele Grüße,
      Christian
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      Moin,
      es wird Zeit das mal hier ein bisschen Kritik als das Salz in der Suppe einfließt, ich werde mich darum mal kümmern.

      Wer sollte sowas kaufen, damals?
      Das Produkt ist völlig am Markt vorbei platziert, der übliche SABA-Käufer, ich nehme mal einige damals schon ältere Herrschaften, SABA-Stammkunden, aus meinem Umfeld als Beispiel, hätten sich entsetzt von so einem Reisschüsseldesign abgewandt, alles was nicht im Nußbaum-Natur bemalten Plastikkasten steckte und den Schwarzwald Barockstil bediente wäre denen nicht ins Haus gekommen. Und die typischen Japs-Klientel? Die haben sich noch in die Windeln gesch.... und hatten weder eigenes Geld noch eine Freigabe des Familienoberhauptes sich so ein Zeug zu kaufen. Einen einzigen Japan-Fan kannte ich zu jener Zeit, ein verzogener und mit Geld statt Liebe gestopfter heranwachsender selbsthaßzerfressener Sonnenschein und der bekam maximal eine Freigabe für Japan-Billigschrott den er auch regelmäßig nachdem er gemerkt hat was das für ein Mist ist an die Wand geworfen und dann zerlegt hat. welche Namen fallen mir da ein? Blitzernde Katalogware von Versandhäusern, JVC, National, Akai und ähnlichen Müll.
      Also meine Lieben wo war in Deutschland der Markt für so ein Gerät? Ich sehe da keinen.
      Die gehobeneren Ansprüche erfüllten Spitzengeräte von SABA, Blaupunkt (das glaubt man heute nicht mehr aber da gab es sauteure und richtig gute Receiver übersäht mit Bedienknöpfen), Grundig (wunderschöne Pultgeräte) usw. Auch hier gibt es wieder reale Vorturner aus verwandten und Bekanntenkreis, von Kundschaft mal ganz abgesehen, die ich im Blick habe.

      Mir persönlich und aus heutiger Betrachtung gefällt dieses Gerät nicht schlecht, da gab es viel Übleres, Unausgegoreneres, es läuft auch eher auf der amerikanischen Linie die ich immer schon mochte und auch lange Zeit im Blick und auf dem Arbeitstisch hatte.

      Das ist NOS? Wirklich?
      Warum kratzen dann die Potis? Und tun sie es auch noch wenn man sie oft genug leer betätigt hat?
      Wenn ja dann könnten diverse kleine Koppelelkos die lange Schlafeszeit übel genommen haben. Ebenso was die Verzerrungen und den Komplettausfall eines Kanals anbetrifft.
      Man bedenke - aber bitte nicht global und pauschal und als elftes Gebot auffassen, Elektrotehnik ist irdisch und nicht esotherisch - solche Probleme machen für gewöhnlich nicht die hochkapazitiven Elkos, auch nicht die mittelkapazitiven, sondern kleine Elkos unter ca. 10µF können nach sehr langer Ruhezeit evt. nicht mehr aufformieren oder erst nach längerer Zeit. Es wäre anzuraten solche Geräte als NOS nicht gleich mit einem Schalterschnipp der Volllast und dem Spiel der Chemikalien in den kleinen Elkos auszuliefern sondern sie einige Zeit lang an den Betrieb zu gewöhnen ehe man sich ein Urteil bildet, ohne dicht gestrickte Oxydschicht wird das sonst vielleicht nichts mehr und man müßte dann einiges austauschen wegen eines kleinen Initialisierungsfehlers.

      Die Halbleiter sind doch überwiegend 08/15 ersetzbar wie ich das sehe.
      Die OPAMPs - ich sehe garkeine bis auf den einen, schon weil ich keine Lust habe überall selber nach Schaltbildern herum zu stromern dafür ist mir meine Zeit zu schade - werden vielleicht für heutige Verhältnisse zu sehr rauschen und zerren, ich denke daran das man bis Ende der Siebziger immer noch so Schätzchen aus den Familien (die OPAMP-Familien sind groß nur wenige kennen das Prinzip ihrer Beschaffenheit und zusammengehörigkeit heute noch) 709 und 741 standardmäßig einsetzte und viele Spezial-IC noch nicht oder nur im halben Chip auf Rauschen selektiert waren.
      Man kann nicht immer pinkompatibel ersetzen, muß man zu Beginn aber wahrscheinlich auch garnicht, OPAMPs sind keine besonders auffälligen Ausfallkandidaten.

      Hier wie in vielen anderen Fällen gilt der Satz, Verstärkerkontrollen sind einfach wenn man sich der richtigen Werkzeuge bedient. Manch einer meint er bräuchte dafür einen Meßgerätepark wie ihn zur Neuzeit dieser Geräte sich nur große Reparatur-Firmen leisten konnten, nein! Hier sehe ich mal wieder den Einsatz eines einfachen Signalinjektors mit kleiner Abhörstufe angesagt. Gerät einfach mal von Stufe zu Stufe von hinten nach vorne durchpfeifen bis man die ausfällige Stufe hat und dann in dieser genauso weitermachen bis man an der Fehlerquelle ist. So leicht kann Diagnostik sein wenn die Naturwissenschaft die Oberhand behält.

      Ich wünsche Spaß und Erfolg bei diesem schön (transatlantisch) aussehenden Gerät, auch wenn es als SABA eine totale Fehlkalkulation gewesen sein wird die niemand kaufte.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo die Runde,

      meine erste Idee war, dass Sylvania diese Geräte in (zu) großen Stückzahlen für den US Markt produziert hat und der neu dazugekauften Saba-Tochter einen Teil der Produktion zur Vermarktung in Deutschland ("silly German money") aufs Auge gedrückt hat.
      Andererseits hat Saba ein entsprechendes Modell dann auch noch selbst gebaut. Man hat dem Markt für Quadro wohl ein gutes Wachstum zugetraut.
      Achim
      Da könntest du den Pudel im Kern getroffen haben, Achim.
      Aber andererseits hat man bei ITT auch nicht den unverkäuflichen oder überschüssigen Ami-Kram nach Deutschland reingedrückt und da mußte die deutsche Tochter auch hüpfen wie die Mister Moneymaker in USA es wollten.

      Quadro (diskret) war in meinen Augen eine voraussehbare Todgeburt, es war der nackte, schlecht kaschierte Wunsch auf Absatzsteigerung. Die Unterhaltungsbosse dachten sie könnten die gesamte tonreproduzierende Gemeinde nach Stereo über das nächste Stöckchen springen lassen, dachten es würden wieder wie bei Einführung des Stereo-Hörfunks oder der Halbleitertechnik die Müllwagen sich die Reifen abfahren beim Abräumen der Wohlstandsgegenstände von gestern.

      Das ist völlig zurecht nach hinten losgegangen, es bot keinen direkt fühlbaren Mehrwert für den irgend jemand außer ein paar HIFI-Spinnerten sich Löcher in die Geldbörse brannte. Bei der Stereofonie zogen noch viele Leute mit weil sie fürchteten vor den Nachbarn als rückständige Dampfradio-Besitzer zu gelten, wie die ersten Stereoaufnahmen bewiesen wurde dieser Effekt auch bis zum Schwindelgefühl ausgenutzt - John sang aus dem linken Lautsprecher und Paul aus dem rechten - das kapierte auch der letzte Holzlöffel.

      Aber Quadro? Für jeden Beatle ein Kanal? Undenkbar und unbezahlbar, und die gerade erst sechs bis acht Jahre alte Stereo-Konzerttruhe mit Zehnfachplattenwechsler und oben einer Fläche für Deckchen und Blumenvase von Neckermann im schmucklosen Endsechziger-Design war auch noch nicht zuende abbezahlt. Da gab es wichtigeres, den Zweitwagen, den die soziale Konkurrenz draußen vor der Einfahrt zum Fertigbungalow sofort sehen konnte, die Geschirrspülmaschine, damit die Dame des Hauses ihre Fingerspitzen nicht mehr bei der Clementine aus dem Fernsehen in Spüli stecken mußte usw.
      Für mich war zu der Zeit selbst Stereo kein Thema Nummer Eins, wozu einen zweiten Übertragungskanal so verschwenden, den man besser für andere, weniger plakative aber dafür sinnvolle Raumverfahren hätte nutzen können (Duophonie - Hauptkanal plus Raumkanal wie in einem echten Konzertsaal in Reihe Sieben bspw., da wo die Musiker auch nicht getrennt rechts-links zu hören sind aber dafür der Raum in seinen Eigenschaften zu phantastischer Geltung kommt). ´Türlich gab es dennoch Stereogeräte bei mir, in der Branche muß man ja ein wenig mitschwimmen auch wenn es durch Untiefen geht, aber für den persönlichen Bedarf wurde noch sehr lange in Mono aufgezeichnet, das war deutlich störunanfälliger, die Spurmaße waren günstiger, das Resultat nicht so zitterig und filigran wie bei winzigen Stereospuren. Das sind noch heute meine stabilsten und beständigsten Aufnahmen überhaupt wo andere schon kilometerweise Magnetband wegwerfen mußten.
      (neulich bekam ich ein Band in die Finger mit starker magnetischer Randeinstrahlung - was weiß ich vielleicht lag es auf einem Löschmagneten - da reichte das Hochdrehen des Mono-Tonkopfes um wieder zurück zur vollen ungestörten einstigen Klangfülle zurück zu kommen, bei Stereo ist man dann schon in der Gegenspur oder auf dem leiseren bis lautlosen Rasen. Die nächste Deeskalationsstufe wäre dann das Abspielen über nur ein System eines Stereokopfes mitten auf der Spurlage gewesen)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      3D-Fernsehen ist noch nicht lange her - eine Wiederholung der Quadro Audio Geschichte, was nicht realisierbare Erwartungen betrifft.

      Genauso grosse Hoffnungen auf den Umsatzschub, wie seinerzeit bei Quadro. Bei Körting, die nicht nur für Neckermann, sondern u.a. auch für Siemens, Blaupunkt und Elac produzierten, ging es 1973 schon schon nicht mehr so gut, viel Hoffnung ruhte auf dem Quadro Receiver 5000 T, für fast 2500,- DM kein Schnäppchen, 155 Transistoren waren verbaut, UKW-Syntektor Schaltung.

      Ähnlich enttäuschend muss es auch für SABA (8280, 8200K 151 Transistoren), Grundig (RTV 1040 HiFi, 185 Transistoren), Telefunken (TRX 2000, 175 Transistoren) und andere bei Quadro gewesen sein. Auch im Ausland: Sansui QRX-9001, Pioneer QX-9900, Pioneer QX-949 und viele weiter "dicke Schiffe".

      welt-der-alten-radios.de/ausst…torradios-detail-894.html
      radiomuseum.org/r/siemens_studiomeister_superelect.html
      home.mnet-online.de/walterjunker/Vita/LLStB71.html

      Gruß
      Reinhard

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      In den Ferien vor einigen Jahren hatte ich so einen 3d-Fernseher in meinem Domizil stehen.
      Das war eine Nummer, alle Anwesenden saßen wie die Doppeldeckerflieger mit einer übergroßen und schlecht sitzenden Beigabebrille in der gegend, faßten regelmäßig neben ihre Gläser und Erdnüsschen-Schalen und das Fernsehbild war ein völliger Mist, optische Verzerrungen bei jeder Kopfbewegung, zu dunkel sobald man den 3d-Betrieb aktivierte, nach einer halben Stunde hatten alle Kopfschmerzen.

      Ich ordnete dann an das die Brillen wegkommen und die 3d-Taste zur Tabuzone ernannt wurde.
      Ende der Testphase bei mir.
      Selber gekauft habe ich den Müll natürlich nicht, hier werkelt neben den CRT-Geräten nach wie vor nur ein über 10 Jahre alter Philips LCD ohne Stasi-Schnüffelleitung zum Internet. Ich wüßte so auf Anhieb auch nichts was der nicht kann, das ich aber dringend haben müßte.

      Die anderen genannten deutschen Geräte mit Quadrobetrieb haben ja wenigstens den Vorteil rein optisch in ein deutsches Wohnzimmer zu passen, und gegen eine simple Matrixschaltung die diese wohl alle zusätzlich beherbergen hatte ich schon Anfang der Siebziger nichts einzuwenden und verwendete gerne eine eigene Konstruktion mit einem mit Laufzeiteffekten betriebenen Hinterwand-Lautsprecher. Das machte das unsägliche Ping-Pong Stereo auch etwas erträglicher. Ein eingeschleifter Hallerzeuger nach dem Eimerketten-Prinzip konnte dabei auch Aufnahmen ohne darin versteckte Laufzeit-Funktion beliebige Raumgrößen simulieren. Ich gebe zu das auch bei Mono teilweise benutzt zu haben, welch ein Frevel. Aber für Mono zapfte ich das Laufzeitsignal auch gerne über einen selbst nachgerüsteten zweiten Wiedergabezweig innerhalb beliebiger Mono-Tonbandgeräte ab der mit bis zu drei Zusatz-Hörköpfen samt Verstärkern arbeitete, damit konnte man schon einen recht realistischen und Konzertsaal ähnlichen Effekt erzielen.

      Seit über zwanzig Jahren machen das ja diese Digital-Surroundverstärker mit einem DSP, was mich allerdings leidlich wenig überzeugt, es treten Artefakte und Verzerrungen aus die alles andere als originalgetreu sind.

      Von ELAC besorgte ich einem guten Bekannten der nur Schallplatten hörte eine Schallplattenabspielanlage die schon einen Schalter und ein Poti serienmäßig beinhaltete mit dem das Matrixsignal von den Endstufen abgezapft wurde, mir gefiel es und er war glücklich damit.

      Nur um das nochmal ganz klar zu stellen. mir gefällt dieses Gerät aber ein SABA ist das ebenso wenig wie ein Fahrrad fliegen kann. Und die genannten anderen waren - ich sehe gerade einige vor meinem geistigen Auge wie den Blaupunkt - Eigenkonstruktionen, nicht Beikauf.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.