FM Marke Eigenbau

      Hallo Christian,

      kannst Du nicht den Trimmer drinlassen, nur den Parallelkondensator ablöten?

      Dann Drehko-Rotorpaket ganz bis Anschlag rausdrehen, Mit C-Meter messen bei Trimmer-max und -min (Meter soll +/- 1pF messen können). Die Differenz ist der Einstellbereich des Trimmers (Cvar = vermutlich bei ca. 5 +/-2pF)
      Drehko-Wert (einschliesslich Trimmer Grundwert) ist dann die Kapazität bei Trimmer-min.-Wert

      Dasselbe bei ganz eingedrehtem Drehko.
      Die Differenz der beiden Drehko-Werte ist der Drehko-Einstellbereich.

      Spannungen am BF862:
      Deine Messung passt zur Simulation, dort mit BF862, ist also stimmig :
      Gate 2,92V
      Source 3,2V

      Klar, mit anderen JFET-Typen gibt es andere Source- und Gate-Spannungen. 4,5V an Source habe ich in der Simulation bisher noch nicht gefunden, aber 4,1V bei 3V an Gate schon.

      Gruss,
      Reinhard



      Nachtrag:
      BF 245C als HF-Eingangstransistor hat in der Simulation bei 2,9V Gate-Spannung 4,5V Source-Spannung. Mal im Auge behalten, falls es mit BF862 ein Problem geben sollte.
      Ebenfalls 4,5V Sourcespannung bei ca. 3V Gate und auch noch bessere Verstärkung als BF245C:
      U308
      U201

      Nahe dran, V(Source) 4,3V:
      QSK389
      TIS75
      J112


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      Geht leider nicht ganz so einfach, das Drehko-Messen mit Trimmer. Diese Quetsch-Trimmer haben keinen Anschlag und kein definiertes Minimum oder Maximum, so wie ein keramischer Scheibentrimmer. Nur das Verhalten einer Schraube: Nach fest kommt irgendwann ab. Aber irgendwie wird das schon klappen. Die Grenzen des Trimmers lauten dann eben "ziemlich locker" und "stramm angezogen".
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      Kleiner Tip!

      Zuvor schrieb ich, daß ich bei HF normalerweise mit Streuparametern arbeite, seltener mit Spice.
      Für den Laien eher nicht zu empfehlen, man sollte da Hintergrundwissen haben.
      Dateien Streuparameter werden normalerweise mit der Endung .s2p geliefert.
      Das sind ganz einfache Textdateien, man kann sie mit einem Texteditor öffnen und lesen.
      So eine Datei gilt immer für einen bestimmten Arbeitspunkt.
      Der ist meist in der Datei angegeben, z.B. Gatespannung, Drainstrom und evtl. Rauschen.
      Nicht selten liefern Hersteller 10 oder mehr solcher Dateien mit verschiedenen Arbeitspunkten.

      Was bringt mir das bei der Simulation mit Spice?
      Ich kann den Arbeitspunkt aus .s2p übernehmen und mit dem in Spice simulieren!
      Das ist dann ein Arbeitspunkt, für den der HF-Halbleiter spezifiziert ist, dort funktioniert.
      Als Beispiel ein FET von Infineon, so sieht die Datei .s2p aus:

      ! Infineon Technologies Discrete & RF Semiconductors
      ! BF999
      ! Si MOSFET Triode in SOT23
      ! VDS = 10 V ID = 10 mA
      ! Common Source S-Parameters: October 2001
      # GHz S MA R 50
      ! f S11 S21 S12 S22
      ! GHz MAG ANG MAG ANG MAG ANG MAG ANG
      0.010 0.9999 -0.9 1.950 179.7 0.0002 110.2 0.9968 -0.4
      0.020 0.9997 -1.7 1.917 178.2 0.0003 125.3 0.9964 -0.7
      0.050 0.9994 -4.3 1.925 175.0 0.0005 85.6 0.9970 -1.8
      0.100 0.9970 -8.6 1.936 170.1 0.0009 89.7 0.9969 -3.7
      0.150 0.9931 -12.9 1.925 164.2 0.0016 78.6 0.9953 -5.5
      0.200 0.9886 -17.0 1.909 159.2 0.0020 79.4 0.9922 -7.3
      ...
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Gerade habe ich "Streuparameter BF244A" in die Suchmaschine eingegeben. Dieser Thread, Seite 4, ist an dritter Stelle der Ergebnisliste erschienen. Vor uns liegt nur noch "hochfrequenzbraune.de". Es ist schon erstaunlich, wie schnell der Content hier angezapft wird.
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      Klar, aber keinem Problem nachjagen, das bereits gelöst ist.

      BF244A Arbeitspunkt ist nicht mehr auf dem Tableau, Die Thematik war ein Artefakt einer fehlerhaften Gatespannung die durch eine unzulässig vereinfachte Schaltung von mir verursacht war. Den Fehler habe ich ja inzwischen dadurch berichtigt, dass die 3V Gate-Spannung in der Simulation stabilisiert über eine Zenerdiode geliefert wird. Seitdem verhält sich der Eingangstransistor (dem Typ entsprechend) erwartungsgemäss. Auch die Spannungen (Arbeitspunkt) sehen jetzt stimmig aus.
      Es ist damit nun einfach, in der LTSpice Simulationsschaltung gemäss der Bibliotheksliste die Typen durchzuprobieren (Rechtsklick auf Transistor, im Pop-up Menü "ersetzen durch" anwählen, neuen Transistor aus Liste wählen) und die Wirkung an der ZF-Ausgangskurve zu sehen, sowie die Auswirkungen auf Gate- und Sourcespannung.

      Die Simulation mit Streuparametern gilt dagegen (nur) für den einen, dafür zugrundegelegten Arbeitspunkt, der i.a. vom durch die reale Schaltung vorgegebenen Arbeitspunkt abweichen kann. Ich meine, im hier vorliegenden Fall ist LTSpice deshalb geeigneter. Dazu kommt: RFSim99 läuft bei mir mit Windows 10 nicht störungsfrei und als LTSpice-Gewohnter ist es für mich nicht einfach, mich umzugewöhnen. Am Ende sollten im Ergebnis beide in Darstellung der Frequenzabhängigkeiten übereinstimmen, wenn S-Parameter verwendet werden können, die für die tatsächlichen Spannungen der aktuellen Schaltungsumgebung gelten (ob die verfügbar sind, mal offengelassen). Nachteil der Simulation mit S-Parameter: Keine Ergebnisse in der Zeitdomäne, Verzerrungen, Parametersatz gilt nur für den Arbeitspunkt, für den sie erstellt wurden. Effekt von Schaltungs- und Strom/Spannungs-Variationen also nicht so einfach zu simulieren, wie in Spice.

      Das ist kein generelles Kontra gegen die Simulation mit Streuparametern. In anderen Aufgabenstellungen sieht es ja ganz anders aus, z.B. wenn das HF-Verhalten eines integrierten HF-Verstärkers mit definierten (Datenblatt) Betriebsbedingungen gefragt ist und die Streuparameter dafür im Datenblatt verfügbar sind. Auch bei vielen anderen HF-Aufgaben, Antennen, usw. Beide Simulations-Methoden haben klar ihre bevorzugten Anwendungsbereiche.

      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Reinhards Einwänden kann ich durchaus folgen!

      Spice, gerade in diesem Fall, ist universeller.
      Ich arbeite häufig mit und in Systemen 50 Ω, da sind mir S-Parameter lieber.
      Die sind auch meist für wirklich Hochfrequenz gedacht, so etwa ab 0,1 GHz.
      Im obigen Beispiel geht die Datei mit ihren Werten schon ab 10 MHz los, eher seltener.
      Auch nannte Reinhard das alte Programm RFSim99.
      Es ist empfehlenswert, ist aber nicht ganz mackenfrei.
      Mehrfach hatte ich Probleme, wenn ich zwei oder mehr unterschiedliche Halbleiter verwendete.
      Im Hobbybereich sind die S-Parameter eher was für Funkamateure, Eigenbau (Sende)Verstärker.
      Deswegen auch mein Vorschlag, .s2p lediglich als Indiz für einen sinnvollen Arbeitspunkt zu nehmen!

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Christian und Mitleser,

      in der Zwischenzeit habe ich mal in der Simulation nachgestellt, warum mit dem von Christian im Receiver vorgefundenen "Selbstbau-Frontend/Mischteil" die Empfindlichkeit und der Rauschabstand so schlecht ist.

      Das tritt auch in der Simulation zutage. Kurz: Es liegt nicht am eigentlichen "Frontend" des Eigenbau-Teils. Das hat demnach gute HF-Verstärkung und liefert am Gate des Mischertransistors einen ausreichend grossen HF-Pegel. Das Problem ist vielmehr, dass der Mischer in dieser Schaltung nicht einwandfrei arbeitet und nur ca. 1/10 des ZF-Pegels vom Sylvania-Frontend/Mischteil erzeugt.

      Mit den Simulationsfiles könnt Ihr es selbst ansehen/probieren.
      File auf dem PC speichern und im File-Namen die Endung ".txt" entfernen. Das ".asc" File wird von LTSpice geöffnet. Die nicht standardmässig in der Programmbibliothek enthaltenen Model-Files (RG59, spezielle NJFET-Modelle) müssen für eine korrekte Simulation ergänzt werden.

      A) Sylvania Frontend/Mischteil
      Sylvania_Frontend.asc.txt


      B) Eigenbau Frontend/Mischteil
      Eigenbau_Frontend.asc.txt


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard, hallo Mitleser

      die neuen Simulationen habe ich heute erst einmal nur kurz betrachtet.

      Vorerst habe ich den Drehko und den Quetschtrimmer vermessen.
      Zuerst etwas zum Aufbau: Der Quetschtrimmer besteht aus einem Bronzefederblatt, ca. 5 x 5 mm², das mittels Isolierscheibe und M3-Schraube an das Drehkogehäuse gedrückt wird. Das Federblatt ist mit dem Stator verbunden, das Drehko-Gehäuse - wie üblich - mit dem Rotor. Die Trimmerkapazität bildet sich damit zwischen dem Federblatt und dem Gehäuse und andererseits zwischen Federblatt und Schraubenkopf aus, wobei durch den deutlich geringeren Abstand die Seite mit dem Glimmerplättchen dominiert. Das Isoliermaterial zwischen Gehäuse und Blatt besteht aus einem dünnen Glimmerplättchen. Zwischen Schraubenkopf und Blatt befindet sich eine Isolierscheibe aus weißem Kunststoff. Das kann PE oder sogar PTFE sein.

      Die vermessenen Werte:
      Drehko mit gelöster Trimmerschraube: 9-25 pF
      Drehko mit angezogener Trimmerschraube: 21 - 37 pF

      Es liegt also eine Spanne von 16 pF vor.
      Gibt man dies in eine Berechnung für die Frequenzvariation 87,5 - 108,5 MHz ein, erhält man:
      9 - 25 pF (Trimmer komplett lose): notwendige Parallelkapazität: 20,8 pF, Induktivität: 72 nH
      21 - 37 pF (Trimmer festgezogen): Parallelkapazität: 8,8 pF, Induktivität: 72 nH
      15 - 31 pF (Mitte Trimmerbereich): 14,7 pF, Induktivität 72 nH

      Liege ich mit meiner Messung der Kapazitätsvariation daneben, ergeben sich nochmals abweichende Werte für die Spuleninduktivität:
      14 pF Variation: 82 nH
      18 pF Variation: 62 nH

      Die Schaltplanangabe von 15 pF für den Parallelkondensator ist damit meines Erachtens etwas zu hoch. 10 pF oder 12 pF passen sicher besser, wenn man in Betracht zieht, dass sowohl der Transistor als auch die Spule noch einen Beitrag zur Kreiskapazität liefern werden.

      Mit dem Eigenbau-FM-Teil war gar kein Parallelkondensator verbaut, der Trimmer war dafür relativ stark angezogen.

      Die neuen Spulen, schön nahe am Original, sind auch angekommen. Das wird meine nächste Aktion...

      Viele Grüße,
      Christian

      Nachtrag: Die Induktivität dieser Spulen liegt zwischen 65 nH (Kern entfernt) und 95 nH (Kern mittig zu den Windungen). Die ersten spürbaren Änderungen der Induktivität machen sich bemerkbar, wenn der Kern noch halb herausragt.

      Die Bestimmung erfolgte mittels HF-Generator, parallel zur Spule lag ein 47pF Kondensator. Die Speisung erfolgte über einen Widerstand von 1kOhm in Reihe, ausgehend von einem abgeschlossenen Koaxkabel. Der Diodentastkopf wurde über einen 15 pF-Kondensator angekoppelt. Diese Kapazität wurde als Kreiskapazität mit wirksam und muss bei der Berechnung der Induktivität mit einbezogen werden.


      Bilder
      • TokoS18.jpg

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      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Kurz zum Status:

      Die neuen Spulen habe ich eingebaut. Der Zwischenkreis zeigt mit einem 5 pF Parallelkondensator nun ein deutlich ausgeprägtes Maximum.

      Trotzdem läuft das Frontend nicht zufriedenstellend. Die Empfindlichkeit ist noch immer etwas zu gering und bei bestimmten Frequenzen im Bereich zwischen 102 und 108 MHz kommt es zur Selbsterregung. Eine Ferritperle über den Gateanschluss des Eingangs-JFET brachte etwas Besserung, aber auf Kosten der Empfindlichkeit.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Hallo Christian,

      am Eingangstransistor (BF862) brauchst Du eine spezielle Ferritperle für 10MHz, um die Rückwirkung der ZF auf den Eingang zu dämpfen. Bei Amidon die Nr. FB 101-75B (5-15 MHz).
      Wenn die Empfindlichkeit einbricht, kann das ein Zeichen sein, dass Du stattdessen dort eine 100 MHz Ferritperle verwendet hast.

      Mischer: 2N3819
      1.ZF-Stufe: BF240

      Am Oszillatortransistor (Basis) Ferritperle für 100(-200) MHz verwenden. Am Transistor der 1.ZF-Verstärkerstufe Ferritperle für 100MHz.
      Im Sylvania-Teileverzeichnis sind das beides die selben Teilenummern. Nur die Ferritperle am Eingangs-HF-Transistor hat eine andere/eigene Teilenummer. Auch das bestärkt mich darin, dass es dort eine 10MHz Ferritperle ist.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Achim,

      genau so, amerikanisch!
      Der "SABA 8280" ist durch und durch ein US-Gerät von Sylvania-GTE. Saba hat da die Finger erkennbar nicht dran gehabt. Da ist auf der Front für den SABA-Vertrieb nur der Name geändert.


      Hallo Christian,
      bei AM lt. Schaltplan sehe ich aber auch nur 3 Drehko-Kreise.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Erwischt, da habe ich beim AM-Drehko Quatsch
      erzählt ...

      Der Drehko hat nur drei AM-Abteilungen. Von den vier vorhandenen FM-Teilen ist original einer nicht genutzt.

      Reinhard, die von mir verwendete Ferritperle ist mit hoher Wahrscheinlichkeit für FM-Frequenzen. Eine für den ZF-Bereich muss ich erst auftreiben.

      Der Oszillatorpart ist als einziges noch original. Er ist in Weißblech verstaut, der Deckel verlötet. Das war wohl seine Rettung. Man sieht deshalb aber auch so gut wie nichts vom Inneren. Nur ein relativ hochwertiger Spindeltrimmer und eine weitere Toko-Spule sind erkennbar.

      Ich habe jetzt einen Schrott-Sylvania CR 2742 als Spender geordert. Vielleicht lässt sich die eine oder andere Komponente aus dem FM-Teil nutzen. Das ist zwar nicht identisch, aber doch ähnlich angelegt. Ich spekuliere auf die Induktivitäten, hier speziell die Drossel am Eingangstransistor, die Ferritperlen und auf die JFETS. Die Partnummern sind jeweils identisch. Auch die Keramikfilter sollten sich nachnutzen lassen.


      Viele Grüße,
      Christian
      Bilder
      • drehko.png

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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Hallo Christian,

      Man kann an der Simulation beliebig viele Kleinigkeiten an der Schaltung ändern, aber am Ende läuft es nach der Grundoptimierung immer wieder auf ähnliche Ergebnisse hinaus.
      Trotzdem habe ich mich noch mal daran gemacht.

      Für die Darstellung der Simulationsergebnisse am ZF-Ausgang habe ich einen 10nF Kondensator nachgeschaltet, um den ZF-Ausgang DC-frei zu bekommen. Dieser Kondensator ist natürlich in der realen Schaltung nicht vorhanden. Er koppelt an keinen Schwingkreis, verfälscht das Signal also nicht.


      Ergebnisse:

      Sylvania Schaltung

      Sylvania_Frontend.asc.txt
      • Die Sylvania-Frontend Schaltung liefert mit Spulen 100nH (Parallelwiderstand 6 kOhm) ähnliche Ergebnisse wie mit 80nH (Parallelwiderstand 5kOhm), wenn die Kreiskapazitäten entsprechend angepasst werden. Das ist erwartungsgemäss. Die Kopplung der ca 15mm voneinander entfernt stehenden Spulen sollte lt. Simulation K=0,005 sein
      • Der HF-Eingangstransistor beeinflusst die Amplitude der Ausgangs-ZF stark. Das ist auch nicht überraschend. Wie schon vorher gefunden, liefert der von Dir vorgeschlagene BF862 am HF-Eingang die dreifache ZF-Amplitude am Ausgang der 1.ZF-Stufe, verglichen mit einem BF245B.
      • Ferritperle an der Basis des Eingangstransistors muss für 10MHz sein (hatten wir schon)
      • Ferritperlen an LO- und Mischertransistor muss für 100 MHz sein (hatten wir schon)
      • Als Mischertransistor ist der von Dir vorgeschlagene 2N3819 am besten, da dessen dyn. Ausgangsimpedanz auf den ZF-Trafo mit primär 9µH/22pF und sekundär 1,4µH und K=0,2 angepasst ist.
      • Als Transistor der 1. ZF-Stufe kommt ein BF199 oder BF240 o.ä. infrage.
      • In der Simulation ist für 1mV HF Antennenspannung am Ausgang der 1. ZF-verstärkerstufe (Ausgang vom Mischteil) eine ZF-Amplitude (10,7 MHz) von ca. 100mV zu erwarten (V= 40dB)
      • Die ZF-Bandbreite beträgt ca. 320kHz, die HF-Bandbreite 1,2 MHz








      Eigenbau-Frontend-Schaltung

      Sylvania_Frontend_Eigenbau.asc.txt

      Bei der Eigenbau-Frontendschaltung muss ich mich korrigieren. Auch diese liefert eine ausreichende ZF-Amplitude, sogar mehr als das Sylvania-Mischteil. Ich war zuvor zu einem fälschlich anderen Ergebnis gelangt, weil der Oszillator-Kreis in der Simulation nicht exakt abgestimmt war.
      • ZF-Amplitude am Ausgang der 1. ZF-Verstärkerstufe (Ausgang vom Mischteil) ist bei 1mV Eingangs-HF ca. 200mV
      • BF245B arbeitet hier als Mischer-Transistor einwandfrei.
      • Die HF-Kreise sind paarweise stark gekoppelt, K=0,5, jedes gekoppelte Paar ist von den anderen Spulen (von anderen Kreisen) abgeschirmt.
      • ZF-Trafo: C=10pF / Lprimär= 21µH; Lsekundär= 6µH; Kopplung K=0,06 Das heisst: hier ist der ZF-Trafo stark verschieden von dem in der Sylvania Schaltung. Er hat sehr viel geringere Kopplung (daher die grosse, hohe Bauform, um den nötigen Spulenabstand zu bekommen) und mehr Windungen sekundär, um auf 6 µH sekundär zu kommen.
      • Die Spulen für Antennenkreis und die anderen HF-Kreise liegen im Bereich 80-100 nH (mit jeweils 4-6kOhm Parallelwiderstand in der Simulation für eine Güte Q=80)
      • Die ZF-Bandbreite beträgt ca. 350kHz, die HF-Bandbreite ca. 1,6 MHz.








      Fazit:
      Ich würde nach der Simulation nicht erwarten, dass das Sylvania-Frontend/Mischteil eine grössere ZF-Amplitude liefern kann als das Eigenbau-Mischteil, im Gegenteil. Aber es liefert in der Simulation eine gute Amplitude (V=40dB)mit BF862 als Eingangstransistor.

      Wenn es weiterhin das Problem einer zu schwachen ZF-gibt, könnte man vielleicht daran denken, dass entweder der Transistor des LO oder der Mischertransistor oder der Transistor der 1.ZF-Stufe nicht genug verstärken (teildefekt sind?)

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Liebe Spulenbauer!

      Ihr anscheinend nicht, viele Leute bekommen das Grausen, wenn sie eine Spule wickeln sollen.
      Hier ein nettes Programm, wie man solche Spulen wickelt:
      dl2jas.com/downloads/dl5swb/minirk12_install.exe
      Es ist ein einfaches Win-Programm, bei dem ich damals etwas mitgewirkt hatte.
      Windows ist nicht zwingend erforderlich, läuft auch mit Win-Emulatoren.
      Damit kann man Spulen auf Kernen und auch Luftspulen wickeln.
      Sehr viele Kerne, gerade Amidon, kennt das Programm.
      Das Programm kann ich empfehlen, gar einige Spulen habe ich damit gebaut.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Der edle Spender ist eingetroffen. Laut Serviceanleitung sind die beiden HF-Transistoren, die Drosselspule im Eingangskreis und die Ferritperlen identisch, glaubt man den Bestellnummern. Auch die Piezofilter werde ich übernehmen.

      Vor dem Auseinandernehmen des FM-Teils habe ich die Funktion überprüft. Bis zum Eingang des ZF-ICs lief die Kiste. Das ZF-Signal war klar nachweisbar und wies ca. 180 kHz Bandbreite nach den beiden Keramikfiltern auf. Am Demodulator-IC kam jedoch keine NF heraus. Egal, es lohnt sich nicht, dieses total verranzte Gerät wiederzubeleben.

      Leider kann ich den ZF-Filter des Mischers nicht verwenden. Die Kreiskapazität von 56pF deutet es schon an, da gibt es Unterschiede. Die Artikelnummern stimmen auch nicht überein. Ein Blick unter die Haube zeigt zwei direkt benachbarte Wicklungen. Zwischen Kreiswicklung und Koppelwicklung existiert kein Abstand. Beide sind außerdem Windung an Windung gewickelt. Die Koppelspule näher am Ferritkern als die Resonanzspule - beim Nachbau habe ich das gerade anders herum realisiert. Das dürfte einen deutlich höheren Koppelfaktor als 0,25 ergeben.

      Die Resonanzwicklung besitzt 20 Windungen, die Koppelwicklung 5 Windungen, beide auf der kunststoffgetränkten Papierhülse mit 5,5 mm Durchmesser gewickelt. Der Kern taucht gerade so in die Koppelwicklung ein.
      Mit 56pF ergibt sich rechnerisch eine Resonanz bei 10,7 MHz mit 3,95 uH. Über den Al-Wert ergibt sich damit für die Koppelspule eine Induktivität von nur ca. 0,25 uH.

      Ich baue jetzt ein Bauteil nach dem anderen in den RQ-4748 ein, und sehe, was sich hinsichtlich Empfindlichkeit tut. Eventuell muss ich auch den ZF-Filter nochmals anpassen, sprich die Koppelwicklung nahe an den Ferritkern rücken.

      Viele Grüße,
      Christian
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