FM Marke Eigenbau

      FM Marke Eigenbau

      Hallo Leute,

      in einem weiteren Sylvania hat der Vorbesitzer Mut zum Risiko bewiesen und das FM-Frontend ersetzt. Die ZF-Schaltung wurde auch entfernt, aber nicht wieder aufgebaut. Das System ist also unvollendet. Vom Aufbau her wirkt es aber so, als wäre jemand mit Erfahrung am Werk gewesen.

      Was ich erkennen kann: 2 HF-Vorstufen mit jeweils zwei Transistoren, Typ nicht erkennbar, es folgt der Mischer und schließlich der aufgesetzte Filterbecher. Er dient offenbar der ZF-Auskopplung. Unter ihm verbirgt sich eine weitere Verstärkerstufe mit einem BF245B. Das wird die erste ZF-Verstärkerstufe sein.

      Einzig der Oszillator durfte bleiben und wird von der Leiterplatte beim ehemaligen R6 angezapft.

      Über den grünen Draht erfolgt die Stromversorgung, der weiße Draht lieferte im Original die Spannung für die Verstärkungsregelung.

      Ob es sich lohnt, das Werk zu vollenden? Ist jemandem von euch eventuell eine solch komplexe Frontend-Schaltung mit insgesamt 6 Transistoren bekannt?

      VG, Christian
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      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Hallo Christian,

      da hat vielleicht jemand ein Frontend nachgebaut, das er für besonders gut hielt. In der Eingangsstufe 2 Transistoren (FET?) - das kann eine Kaskodenschaltung sein, wie etwa beim Görler 312. (Der sieht auch sonst ähnlich aus.)

      Wenn man die Schaltung nachvollziehen könnte, wüsste man sicher auch, aus welcher Ecke der Entwurf kommt.
      Handwerklich ist sie jedenfalls schlecht ausgeführt, wer eine einzige saubere Lötstelle findet, hat gewonnen.
      Achim
      Kaum zu glauben, da kommt tatsächlich ZF heraus.

      Hier der aufgenommene Schaltplan, noch nicht auf schön getrimmt. Der zweite FET in den HF-Stufen dient meiner Deutung nach der Verstärkungsregelung, wenn denn eine positive Spannung über den weißen Draht geliefert wird. Aber es handelt sich um zwei Kaskodenstufen.

      Völlig daneben: Nicht nur die Bauteile für Frontend und ZF-Selektion wurden entfernt, die Leiterbahnen wurden auch abgezogen. Zum Fürchten!
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Hallo Achim, hallo Mitleser,

      nein, AFC gibt es nicht in diesem Gerät. Ob manuelles Nachstellen erforderlich ist, wird sich noch herausstellen.

      Da das FM-Mischteil grundsätzlich erst einmal funktioniert, habe ich heute Nachmittag den ZF-Ausgang ohne weitere Filter und Zwischenverstärker auf das Demodulator-IC geschaltet. Bei genügend hohem Antennenpegel per Meßgenerator funktionierte so die FM-Strecke inklusive Stereodemodulation. Empfindlichkeit und Trennschärfe waren natürlich bescheiden. Ich werde ich mich deshalb als Nächstes an die Wiederbestückung der ZF-Selektion machen. Die fehlenden Leiterbahnen werden mit Drahtstücken passender Länge ersetzt. Das wird zwar zum Schluss stockhässlich aussehen, aber funktionieren wirds.
      Danach wird sich zeigen, ob das Selbstbau-Mischteil empfindlich genug ist. Abreißen kann ich es ja immer noch. Kann man mit hobbyüblichen Mitteln eigentlich solche Dinge wie Rauschzahl, Weitabselektion, Spiegelfrequenzselektion u.ä. Qualitätsparameter des Tuners ermitteln? Einen AS5, ein Analogoszi, einen Frequenzzähler und diverse Multimeter habe ich als Messgeräteausstattung da. HF-Bau-Erfahrung besitze ich nicht viel. Fehlerbehebung in einigen Mischteilen und der Abgleich derselben, das ist mein diesbezüglicher Horizont.

      Viele Grüße,
      Christian
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Hallo Christian,

      am einfachsten wäre, wenn Du ein FM-ZF-Teil als Ganzes fertig einsetzen könntest. Z.B. eins vom Saba 9120, 9140, etc.

      Mit Hobbymitteln messen:

      1. Rauschzahl des Empfängers - m.E. nicht einfach mit Hausmitteln bestimmbar. Aber den Signal-Rauschabstand bei hohem HF-Pegel (z.B. 3mV HF) kann man "mit Hobbymitteln" (HF-Generator, FM-modulierbar, NF-Millivoltmeter oder PC-Soundkarte, wenn man bei der PC-Messung den 50 Hz-Brumm hinreichend unterdrücken kann) selbst messen.
      2. Weitabselektion - (alternate channel selektivity) - ja, habe ich erst neulich an einem Empfänger gemacht, Du brauchst dafür aber zwei HF-Signalgeneratoren gleichzeitig, die Du über einen auf einen im Bereich ca. 88-106 MHz abgestimmten Wilkinson Combiner (Wilkonson Splitter) koppelst. Den nötigen Splitter/Combiner für den FM-Bereich kann man sich leicht selbst bauen.
      3. Nahselektion - (adjacent channel selektivity) - ja, Prinzip wie wie Weitabselektion.
      4. Spiegelfrequenzunterdrückung - das sollte mit Hobbymitteln auch möglich sein.
      5. Empfindlichkeit messen: Sieht einfach auf dem Papier aus, aber nicht so einfach in der Praxis (genaue Anpassung nötig, sonst Reflexionsverluste; Generator hat 50 Ohm Ausgang, Empfänger will 70 Ohm am Antenneneingang).

      Gruß
      Reinhard
      Danke ihr Beiden für Eure Hilfe!

      Reinhard, ich habe noch einen Antennenverteiler 1 auf 2, jeweils 4dB Verlust pro Abgang da. Der müsste als Combiner doch auch geeignet sein. Als zweiten HF-Generator könnte ich meinen Stereocoder von Nordmende einsetzen.

      Ein komplettes ZF-Teil von den Sabas zu verwenden, ist eine gute Idee für den Schnelltest. Ich glaube, ich habe auch noch ein Einzelnes herumliegen. Auch Sabas, aus denen ich eins leihen kann, warten noch auf Reparatur. Für die Endfassung wird es aber trotzdem einfacher sein, die drei Transistorstufen und zwei Keramikfilter wieder am Originalplatz zu errichten. Nur dieser Schaltungsteil fehlt ja. Geeignete Teile dafür habe ich da. Bei Benutzung eines Saba-Modules entstehen durch Änderungen für die Ansteuerung der Mutingfunktion und der Anzeigen nicht ganz unerhebliche Aufwände.

      Die originalen Transistortypen sind ja nicht bekannt. Neben BC547, die eine ZF-Verstärkung eigentlich auch noch bewältigen können müssten, habe ich BF199 und BF255-noname da. Letztere bekommen die erste Chance.

      Piezos von Murata und Toko habe ich mit 180 und 230 kHz Bandbreite mit nominell gleicher Mittenfrequenz da. Wie gut sie gepaart sind, muss die Praxis zeigen.

      Viele Grüße,
      Christian
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      Hallo Christian,

      also probieren!

      Bei Antennenverteilern gibt es verschiedene Konstruktionen. Es darf kein Richtkoppler sein (unidirektional ein Signal auf zwei Ausgänge aufteilen), sondern Du musst zwei Signale, je eins an einem Eingang (1) und (2), auf einen Ausgang (3) bringen. dabei sollen die beiden Eingänge gut (18dB oder mehr) voneinander isoliert (entkoppelt) sein. Die Durchgangsdämpfung ist nicht ganz so kritisch, 3db wäre sehr gut, 6 dB geht aber auch noch. Also am besten Deinen Antennenverteiler bei 100 MHz durchmessen, dann siehst Du, ob Du ihn hier nehmen kannst. Auf korrekten Abschluss achten.

      Ausgang der Signalgeneratoren ist üblicherweise 50 Ohm. Dein Antennensplitter mit Sicherheit 75 Ohm. Du kannst ihn nehmen, hast dann aber natürlich Reflexion. D.h. Du kannst Dich deshalb nicht auf irgendwelche Pegelregler oder Anzeigen an den Generatoren verlassen, Du must stattdessen echt messen, was wirklich am Antenneneingang des Empfangsteils ankommt. Dann kannst Du etwas Fehlanpassung weiter vorne in der Kette tolerieren.

      Einfach kann man sich einen guten Wilkinson Combiner/Splitter aus zwei Stücken 75Ohm Koax-Antennenkabel und einem 100 Ohm Widerstand bauen. Die beiden Eingänge und der Ausgang (bzw. der Eingang und die beiden Ausgänge, denn er kann auch als Splitter verwendet werden) sind damit auf 50Ohm angepasst. Die geometrische Länge der Koaxkabelstücke rechnet man sich für 1/4-Wellenlänge mit dem Verkürzungsfaktor 0,66 aus. Wie im Beispiel im Bild für 96 MHz.



      Isolation der Eingänge 2 und 3 gegeneinander gemessen (der jeweils nicht angeschlossene Eingang, dessen Isolation gemessen wird, muss am Messgerät (Oszilloskop oder HF-Powermeter) mit 50 Ohm abgeschlossen sein.



      Ich habe mich hier orientiert:
      transkommunikation.ch/dateien/…wer Splitter-Combiner.pdf


      Selektivitätsmessung

      Anleitung:
      HF-Generator 1 und HF-Generator 2 über Power-Combiner gemeinsam an den Antenneneingang des Empfängers.

      Generator 1
      auf 98,10 MHz
      HF-Pegel von Generator 1 am Empfängereingang 40,0 dBµV RF (VRF1)
      mono
      Modulation: 1 kHz, 22,5 kHz Hub
      Empfänger auf 98,10 MHz (genau auf max abstimmen)
      Notieren: V1(NF-Spannung) in dB am Empfängerausgang
      Generator 1 Modulation abschalten (Träger stehenlassen)

      Generator 2 auf 97,7 MHz oder 97,8 Mhz (300 kHz) (alternate channel) oder 97,9 Mhz (adjacent channel)
      HF-Pegel von Generator 2 am Empfängereingang ca. 60 dBµV RF (VRF2)
      mono
      Modulation 1 kHz, 22,5 kHz Hub
      VRF2 so weit erhöhen, dass V2(NF) in db am Tunerausgang = V1(NF)-30dB (also um 30dB unter V1(NF) liegt)

      Dann ergibt sich die Selektivität als Differenz in dB
      Selektivität = VRF2 - VRF1


      In alternativen Verfahren misst man statt bei -30dB V2(NF) (obiges Beispiel) bei -20dB oder bei -6dB.

      Man kann auch vom Generator 1 die Modulation stehen lassen und vom Generator 2 den RF-Pegel eines unmodulierten Signals mit z.B. 300kHz Frequenzabstand so lange erhöhen, bis die NF-Spannung des demodulierten Signals am Empfängerausgang um 6dB, 20 oder 30dB gefallen ist.

      Entsprechend kann man auch die Flankensteilheit der Selektivitätskurve bestimmen.

      Ich habe so (-30dB Methode) die Selektivität für +/-300 kHz des an anderer Stelle hier vorgestellten Neckermann-Körting Lo-Fi Tuners gemessen. Körting gibt als Selektivität an: 35dB. meine Messung ergab: 38dB bei -300kHz und 31dB bei +300 kHz, also nicht ganz symmetrisch. Aber Mittelwert nahe bei der 35dB Herstellerangabe. Das ist natürlich ein schlechter Wert für die 300kHz Selektivität, geschuldet der Kofferradiotechnik dieses Billigtuners. Gute Empfänger haben typisch 60dB oder mehr Trennschärfe bei 300kHz Frequenzabstand. Sehr gute 80 dB (ZF-Breite auf "narrow").

      Solche Selektivitätsmessungen sind eine Übung, um einen Zahlenwert zu generieren. Praxisnah kann man meist in einem Empfangstest bei zwei Sendern, die im Kanalraster von 300kHz auseinanderliegen, hörmässig die Trennschärfe sehr gut beurteilen.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      na, mal schauen, ob ich das mit meinen Mitteln hinbekomme.
      Der Grundig AS5F trägt die Angabe 75 Ohm am HF-Ausgang, das würde besser zu einem fertigen Splitter passen. Der SC384 hat 60 Ohm am Ausgang. Dessen Pegelsteller arbeitet aber sowieso nicht hundertprozentig exakt, speziell im Bereich starker Abschwächung.

      Zum Objekt: Die ZF-Selektion ist wieder errichtet. Das betrifft die Strecke Q8 -Q12 inklusive der passiven Bauelemente und die beiden Piezofilter.

      Transistoren: BF255
      Piezos: 2-elementige Murata SFE 10.7 MS3H-M 10,7 MHz +-30 kHz 180 MHz Bandbreite bei -3 dB, 7 dB Einfügedämpfung,

      Original waren dort Murata SFG 10.7 MA im Einsatz. Das sind 4-Element-Piezos mit 280 MHz Bandbreite und min. 70 dB Selektion. Der Ersatz mit SFJ-Typen von Murata wäre näher am Original, die habe ich nun gerade nicht verfügbar.

      Der UKW-Empfang an der Kabelanlage funktioniert mit guter Qualität. Die Empfindlichkeit ist nicht überragend gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Ein testweise angehangenes Frontend aus einem Andante 744 bringt ähnliche Ergebnisse.

      Das Eigenbau-Frontend regelt starke Sender ab, indem bei den oberen FETs der Kaskodenstufen die Gatespannung abgesenkt wird. Der Effekt setzt bei ca. 80 dBuV ein. Ohne Begrenzung beträgt die Gatespannung 3 Volt. Hohe Eingangssignale senken sie bis auf wenige mV. Der Ausgangspegel des Mischteiles sinkt ab ca. 1 Volt am Gate.

      In der ZF-Strecke vor dem Eingang des Demodulator-ICs wirkt schon eher eine weitere Begrenzung. Das Scope liegt am Eingang des ICs, Messpunkt Q im Schaltplan. Sie setzt bei ca. 40 dBuV am Generatorausgang ein. Ab da tut sich an ZF-Amplitude am Oszi und an der Signalpegelanzeige fast nichts mehr. Der Zeiger bleibt beharrlich zwischen 4 und 5 stehen. Das gefällt mir noch nicht. Auch dieses Verhalten war mit dem Andante-Mischteil identisch, das ganz ohne eigene Begrenzung arbeitet.


      ZF-Schaltungsausschnitt


      Näheres folgt...

      Viele Grüße,
      Christian
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Hallo Christian,

      so, der Grundig SG hat einen 75 Ohm HF-Ausgang? Das ist ja ein Glücksfall! Die älteren Generatoren haben meist 60 Ohm und die neueren 50 Ohm, Koax Kabel haben 50 oder 75 Ohm, aber nicht mehr 60 Ohm. Da passt dann nichts mehr so einfach zusammen.

      Vielleicht war die Motivation für das Eigenbau Frontend genau diese Begrenzung für starke Sender? Vielleicht wurde das Sylvania Frontend zu leicht von starken Sendern "überfahren"?
      Hast Du die AGC vom Frontend abgehängt?

      Gruß
      Reinhard
      Einen 75 Ohm Ausgang hat das AS5-F, aber zumindest bei meinem (wenig benutzten und sehr gut erhaltenen Exemplar) habe ich Grund zu der Annahme, dass die Skalierung des Pegelstellers nur ungenau der tatsächlichen Ausgangsspannung entspricht. Vorsicht bzw. Überprüfung mit einem zuverlässigen Pegelmesser ist bei diesen Geräten sicher geboten.
      Achim
      Hallo Achim,

      jedenfalls muss man aufpassen, ob am Generator-Ausgang (oder in der Beschreibung) "EMF" (oder in Deutsch "EMK") angegeben ist. Das dürfte meist der Fall sein. Dann gilt die Ausgangsspannung ja für den offenen Ausgang. Sobald mit der Nennimpedanz abgeschlossen wird, halbiert sich der Pegel, also z.B. aus angezeigten 66 dBµV EMF werden dann 60 dBµV = 1 mV.

      Ich habe meinen Leader 3216 mit einem selbstgebauten und unabhängig kalibrierten HF-Powermeter nachgemessen. Der Sensor des Powermeters hat 50 Ohm Eingangsimpedanz, so wie auch der Generatorausgang. Dieses Powermeter ist von -70 bis +13 dBm innerhalb von +/- 1 dBm genau. Wenn ich die 6dB aufgrund Abschluss mit der Nennimpedanz berücksichtige (also vom Generator angezeigten EMF-Wert in dBµV jeweils 6 dB abziehe), habe ich eine Übereinstimmung von besser als +/- 2 dB zwischen der Powermeteranzeige (von dBm auf dBµV umgerechnet) und der Signalgeneratoranzeige.

      Mit Messung des Pegels mit dem Oszilloskop (100MHz Gerät) habe ich keine so gute Erfahrung (korrekt mit T-Stück und 50 Ohm Last am Oszilloskopeingang abgeschlossen). Jedenfalls knickt mein 100 MHz Oszilloskop schon deutlich unterhalb 100 MHz ein, so dass es zur HF-Pegelmessung bei FM wenn überhaupt nur sehr eingeschränkt tauglich ist.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      oldiefan schrieb:

      Hallo Christian,
      ...Hast Du die AGC vom Frontend abgehängt?

      Gruß
      Reinhard


      Hallo Reinhard,

      ja das habe ich, und die Wirkung der anliegenden Spannungspegel mit dem einstellbaren Spannungsausgang des AS5F untersucht. Aus diesem Versuch weiß ich, dass die Abregelung bei 1 V Gatespannung einsetzt. Der Regelbereich liegt zwischen 0 und 1 V. Zwischen 1 V bis 10V Gatespannung ändert sich die Ausgangsamplitude des Frontends so gut wie nicht.

      Die Regelung gibt es schon beim Original, wie der Frontendschaltplan zeigt. Genau wie beim Nachbau wird über Leitung D die Gatespannung des Eingangs-FETs beeinflusst. Über die Charakteristik kann ich nichts sagen.

      Viele Grüße,
      Christian
      Bilder
      • FM_Frontend.JPG

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      Anmerkungen zum Wilkinson-Combiner!

      Im von oldiefan weiter oben gezeigten Verdrahtungsplan hat sich ein Fehler eingeschlichen.
      Anbei das Bild korrigiert.
      Die beiden Schenkel sind exakt symmetrisch aufgebaut.
      Das heißt, beide Leitungen Lambda/4 sind mit ihrem Innenleiter an Punkt 1 angeschlossen.
      Im Bild entsteht der Eindruck, der Innenleiter des unteren Schenkels bleibt offen und der Schirm wird an Punkt 1 angeschlossen.
      Als kleine Ergänzung die Länge für 100 MHz, 49,5 cm für Lambda/4 mit Verkürzungsfaktor.
      Die gilt für Kabel 75 Ω wie RG59, Dielektrikum Polyethylen (PE) massiv, nicht geschäumt.
      Die meisten einfachen (älteren) Antennkabel mit massivem Dielektrikum haben 0,66 als Verkürzungsfaktor.
      Bei der Längenangabe gilt der Teil mit Schirm.

      Kurz was zum Einsatzzweck des Wilkinson-Combiners
      Er wird gern zum Bau von modular aufgebauten Sendeendstufen genommen.
      Mit ihm kann man prima zwei identische Module zusammenschalten, Leistungsverdoppelung.
      Der Widerstand 2R= 100 Ω ist eigentlich unnütz, wird aber im Fehlerfall sehr interessant!
      Nehmen wir an, das Verstärkermodul an Punkt 3 fehlt, also Leitung offen, unendlich Ω.
      Die untere Leitung Lambda/4 transformiert dann auf 0 Ω an Punkt 1, nichts geht mehr!
      Dank des Widerstands 100 Ω wird der transformierte Widerstand wieder endlich.
      Der Widerstand an Punkt 1 ist zwar jetzt kleiner 50 Ω, jedoch noch brauchbar.
      Weiterhin wird Sendeleistung übertragen, zwar weniger als die Hälfte, jedoch kein Totalausfall.

      Ist jetzt noch wer neugierig, z.B. die Funkamateure unter uns?
      In Variante B sieht man die Wilkinson-Schaltung, jedoch ohne den zusätzlichen Widerstand 100 Ω.
      dl2jas.com/selbstbau/anpassung…en_von_Yagis_oder_anderen
      Die Transformation (mit Antennenkabel) ist zuvor beschrieben.

      Andreas
      Bilder
      • wilkinson-dl2jas.jpg

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      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Leute,

      der simple handelsübliche Zweifachsplitter hat seinen Zweck erfüllt. Die Dämpfung zwischen Eingang/ Ausgang betrug etwas mehr als 3 dB, egal in welche Richtung. Zwischen den beiden Ausgängen gemessen, betrug sie knapp 20 dB.

      Der Pegelsteller des AS5F arbeitet bei Frequenzen bis 10 MHz zwischen 20 dBµV und 110 dBµV halbwegs linear. 20 dB ergeben jeweils eine Verzehnfachung der Ausgangsamplitude. Der Steigungsfehler scheint also relativ gering zu sein. Er sollte also nutzbar für eine vergleichende Messung sein, hoffentlich auch bei 100 MHz.

      Ich habe dann den SC384 an Eingang 1 und den AS5 an Eingang 2 des Splitters angeschlossen. Mit meinem Oszi kann ich nur Signale bis 20 MHz untersuchen. Um vergleichbare RF-Eingangspegel von AS5 (RF1) und SC384 (RF2) erreichen, habe ich deshalb im Gerät den ZF-Pegel am Kollektor von Q14 genutzt. Das ist die aufbereitete ZF für die Signalanzeige und AGC. Das Signal ist pegelstark, entkoppelt von der Haupt-ZF-Strecke und gerät auch bei starken Pegeln nicht in die Begrenzung. Nur die AGC im Tuner ab ca. 80 dBµV macht sich natürlich bemerkbar. Durch die Signalverarbeitung im Frontend und im ersten Teil des ZF-Verstärkers wird es zwar nicht strikt linear zum Eingangspegel sein, aber es reagiert deutlich in einem weiten Bereich. Für Vergleiche bei geringem Eingangspegel reicht es aus.
      Also: 40 µV am Antenneneingang entsprechen 32 dBµV. Die Verluste von Kabel und Splitter (ca. 3 dB) und die Halbierung des Ausgangspegels bei Anschluss einer Last von 75 Ohm (6dB) sind noch auszugleichen, deshalb habe ich ca. 41 dBuV am AS5 eingestellt und die resultierende ZF-Amplitude nach exakter Abstimmung registriert. Den Pegelsteller des SC384 habe ich nach Abstimmung auf dessen Frequenz dann so eingestellt, dass die ZF-Amplitude der des AS5 entsprach.

      Eine zusätzliche Abweichung vom Planvorgehen resultiert aus den unterschiedlichen Modulationsgraden der beiden RF-Generatoren. Der AS5 lässt mir die Wahl zwischen 15 kHz und 40 kHz Frequenzhub. Der SC384 lässt bei interner Modulation keine Variation zu und arbeitet mit 22,5 kHz Hub. Das hat jeweils unterschiedliche NF-Ausgangspegel zur Folge. In der Praxis war das dann nicht so wild. Der Modulationshub hatte einen vergleichsweise geringen Einfluss darauf, bei welchem HF-Pegel der 300 kHz benachbarte Sender durchschlug. Bei geringerem Abstand zwischen den Sendern könnte das aber anders sein.

      Am NF-Ausgang habe ich ein Millivoltmeter angeschlossen und das Lautstärkepoti auf 1V bei 1 kHz NF, 22,5 kHz Hub von RF2 eingestellt.

      Mein SC384 sendet nach einer gewissen Aufwärmzeit stabil auf 100,05 MHz (RF2, nun unmoduliert). Das ließ sich leicht durch Überlagerungspfeifen beim Durchstimmen des AS5 zwischendurch überprüfen. RF1, gestellt auf 99,75 MHz,moduliert mit 1 kHz, 15 kHz Hub, machte sich bei 85 dBµV Attenuatorstellung durch erste Zuckungen am NF-Voltmeter bemerkbar --> ca. 45 dB Selektivität

      RF1, gestellt auf 100,35 MHz ergab einen höheren Wert. Erst bei 100 dBµV schlug der Nachbarsender durch. --> ca. 60 dB Selektivität.

      Beide Werte liegen unter der Erwartung von ca. 70 dB für dieses Gerät. Zusätzlich sind die Abstände nicht symmetrisch.

      Fazit: Ich habe mit eurer Hilfe Zahlen generiert, die die Selektivität des Receivers abschätzbar machen und auch noch eine Schwäche durch die Unsymmetrie und die relativ geringen Werte aufgezeigt haben. Größte Fehlerquelle bei dieser Messung ist aus meiner Sicht der Pegelsteller des AS5F. Ich traue dieser Konfiguration eine Wiederholgenauigkeit von +-5 dB bei demselben Meßaufbau zu. Genauere Ergebnisse würden einen HF-Pegelmesser und die Kalibrierung des Pegelstellers des AS5 bedingen.

      Ich habe höherwertige 4-Element-Piezos bestellt. Wenn die drin sind, werde ich die ZF nochmals nachgleichen und erneut messen.
      Mein Dank geht an Andreas, Reinhard und Achim für alle sachdienlichen Hinweise zum Thema.

      Viele Grüße,
      Christian

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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Hallo Christian,

      daß die -/+ Selektivitäten nicht immer ideal symmetrisch sind, findet man auch bei Tests in Testmagazinen. Obwohl dort geprüfte Geräte vermutlich von den Herstellern im Wissen um die Tests "vorselektiert" sein konnten. Am einfachsten wäre das ja mit Wobbeln der modulierten HF, also Durchlasskurve von Antenne bis nach Demodulator, "über alles" zu sehen. Meine Geräte erlauben das Wobbeln der HF nur unmoduliert (also nur Träger). Manuelles durchstimmen bleibt dann nur, ist mühsamer.

      Gruß
      Reinhard
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