SABA 9260 - linker Kanal bricht zeitweise weg - Knacken beim Bass-Regler

      Hi Mia,

      das erklaert sich genau, wie Achim schreibt: welche Sicherungen man waehlt, haengt etwas von der Nutzung ab. Verlangt man dem Geraet selten oder nie grosse Leistung ab, kann man kleinere Werte waehlen, sogar flinke Sicherungen. Betreibt man es in einer Anlage, bei der oefter mal ordentlich Gas gegeben wird, oder hat man stromhungrige Lautsprecher, sollte man auf 3.15 A
      traege gehen.

      Ein Beispiel aus einem andere Thread, Metaxas: dort geht es um einen Verstaerker, der ca. 30 W abgeben kann, aber nicht lange (weil nicht genug gekuehlt). Den setzt man also nicht ein, wenn man "durstige" Boxen hat, sondern eher, wenn man solche mit hohem Wirkungsgrad besitzt. Dann sind Feinsicherungen mit 1.6 ... 2 A flink gut geeignet. Die wuerden gleich mal fliegen, wenn man die Sinusleistung abverlangt, aber im Betrieb verabschieden die sich praktisch nur bei versehentlichem Kurzschluss oder aus Altersgruenden. Dafuer bieten sie einen gewissen Schutz, mehr als eine traege Sicherung.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael,

      danke für deine Antwort,
      Also für meinen Saba 9260 ist die 2 AT gut bestückt. Weil ich ja die originalen Brücken GL bestückt habe.

      Meine Canton haben auch 88, irgendwas an Wirkungsgrad. Laut kann ich eh nicht aufdrehen, weil dann die Fenster aus ihrer Verankerung fliegen würden. Sollte ich mal für 10 min. nur auf Lautstärke 10 der Scaleneinheit drehn
      ,
      dann hab ich die Kündigung. Diese Lautsärke ist für mich so extrem wie auf einer open Air Auftritt direkt vor den Lautsprechern.

      Aber nicht nervig, oder übersteuert nur reiner Ton.

      An 12 Uhr Stellung brauch ich gar nicht denken, haha nur einmal drehte ich auf 1 Uhr Stellung und die Sicherung was ich vorher mit 1,6 AT installiert hatte, sind durchgebrannnt.
      Darum hab ich jetzt 2 AT drinne.


      Eine Frau war in der neben Stiege oben am Dachboden , als es plötzlich bei mir an der Türe klopfte. Ich wusste sofort was los war :D

      Sie sagte zu mir; sag mal warst du das jetzt ?? ich sagte dann jo klar wollt mal schauen was da so abgeht. hahahaha da war schon die 1,6 AT Sicherung durch gebrannt, sonst hätt ich niemals das Klopfen an meiner Türe gehört. :whistling:
      Grüße <3 Mia <3
      Hallo Mia, Michael, Mitleser,

      man kann ja ausrechnen, welche Sicherungsnennwerte in den vier Railspannungsleitungen (je +/- 42V pro Endstufenmodul) beim SABA 9241 und 9260 angemessen sind.

      Sowohl der Saba 9241 als auch der 9260 sind für 70W (Sinus) Ausgangsleistung/Kanal an 4 Ohm Last ausgelegt. Diese Leistung an 4 Ohm Last wird bei der Ausgangsspannung von 16,7V(rms) und Ausgangsstrom von 4,2 A(rms) erreicht. Dabei entfallen auf die + und die - Versorgungen jedes Endstufenmoduls jeweils 2,1A (nämlich pro Halbwelle). Es sind also für die Nennleistung von 70W/4Ohm Feinsicherungen von wenigstens 2,1A in jeder der vier 42V Endstufenspannungsversorgungen vorzusehen. Hier ist 1,6A zu wenig und 2A auch noch etwas zu knapp, wie diese Rechnung ja zeigt und Achim's und Mia's Erfahrung mit 1,6A bestätigt hat.

      Da es keine 2,1A Werte gibt, nimmt man den nächsthöheren Wert, also 2,5A. Ob 2,5A träge oder flink....? Beides ist hier möglich. Wer Wert darauf legt, möglichst selten die Sicherung erneuern zu müssen (aber dennoch deren Sicherheitsfunktion haben möchte) wählt hier besser träge Sicherungen. Der nächsthöhere Wert, 3,15A, bietet zusätzlich noch "Luft nach oben" für den Fall, dass man wirkungsärmere Lautsprecher betreibt oder häufiger laut hört und deshalb häufiger "weiter aufdreht", somit also häufiger Impulsleistung abgerufen wird, die die Sinus-Nennleistung überschreiten kann. Höher als 3,15A sollte man nicht gehen, da man dann die Sicherungsfunktion zu sehr marginalisiert.

      Bisher habe ich angenommen, dass die Sicherungen nach (hinter) den grossen Ladeelkos eingebaut sind. Deshalb kann in dem Fall der Ladestrom der Siebelkos unberücksichtigt bleiben. Falls man aber die Sicherungen vor den Gleichrichtern oder vor den Ladeelkos einbaut, muss man daran denken, dass diese Elkos im Moment des Einschaltens kurzzeitig sehr viel Strom ziehen, um sich erstmalig zu laden. In diesem Fall wäre dann unbedingt eine träge Sicherung angezeigt, die etwas grosszügiger bemessen ist. Vom Gleichrichtertyp ist das unabhängig. Der zitierte Beitrag von Achim bezieht sich auf Sicherungen, die in der Wechselspannungsversorgung vor den Gleichrichtern verbaut sind, also auch den Ladestrom im Einschaltmoment bewältigen müssen. Daher in diesem Fall 3,15A besser träge, wie von Achim praktiziert,bzw. wenigstens 2,5A träge.

      Mia, wenn Du mit 2A träge zurechtkommst, ist das ja ok. Nur kannst Du damit nicht ganz die maximale Sinus-Nennleistung des 9260 (9241) ausschöpfen. Aber wer tut das?

      Gruss,
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Reinhard,

      das ist klar -- ABER: Bei der Auslegung ist die Funktion der Sicherungen eher das Verhindern von "Schlimmerem", wenn die Transistoren schon durch sind. Wenn man die Endstufen nicht fordert, kann man knapper waehlen, und "flink" (natuerlich nur hinter den Ladeelkos), um eine etwas bessere Chance zu haben. Dann geht im Falle eines Falles oft nur ein Transistor durch, und der Schaden bleibt im Rahmen. Das war der Hintergrund des Hinweises.

      Man merkt ja fix, ob der Wert zu klein ist. Ich komme bei meiner Metaxas Iraklis Mk II (40 W Sinus an 8 Ohm, Betriebsspannung ca. 35 Volt) mit 2 A flink aus, die sind mir noch nie rausgehauen ... bei einem Kollegen mussten wir auf 2.5 A mtr gehen, der gibt regelmaessig mehr Gas ... ;) --- und nutzt Boxen mit 4 Ohm, also stellenweise dann eher noch weniger, ich habe welche mit 8 Ohm dran ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Reinhard und Michael ,
      nochmals danke für eure Antworten ^^

      Ich habe auch so wie es Achim vorgestellt hat , die 4 zusätzlichen Sicherungen vor den beiden B80 GL installiert bzw. nachgerüstet.

      Reinhard ich kann ja sowieso nicht so laut das Gerät spielen lassen, das geht nicht weil ja noch andere Leute da bei uns im Haus wohnen.
      Aber manchmal lass ich es schon ein bischen krachen, hahahaha ,.... nur max bis 10 Uhr Stellung .
      Nach der Arbeit und so allgemein ist die Lautstärke bei 9 Uhr Stellung gut. Nur Abends bisi weniger.
      Und vielen Dank nochmals für die ganze Erklärung mit den ganzen Sicherungen und so "\ :) /"
      p.s.: meine Canton haben 4- 8 Ohm.
      Grüße <3 Mia <3
      Hallo Michael,

      Da man i.a. nicht weiss, welche Boxen mal angeschlossen werden, im Sinne der Betriebssicherheit die Sicherungen besser immer auf den niedrigsten erlaubten Wert für die Endstufe, hier 4 Ohm, auslegen. Bei 8 Ohm Last fliesst ja nur der halbe Strom bei gleicher Ausgangsspannung.

      Die Betriebsspannung geht in die Verlustleistung der Endstufe ein, das macht aber nicht so viel aus wie die Ausgangsspannung. Die Ausgangsspannung ist bei 40W an 8 Ohm 17,9V(rms) und der zugehörige Strom 2,2A(rms). Pro Halbwelle also 1,1A. Mit einem Zuschlag von ca. 30% für Endstufenverlust also ca. 1,5A. Bei 8 Ohm Last bist Du also mit einer Absicherung von 2A weit darüber, da kannst Du deshalb bedenkenlos flink nehmen. Aber auch die kann die Transistoren nicht wirklich absichern, dafür ist auch eine flinke zu langsam.

      Bei 40W an 4 Ohm gilt, was ich vorher schon am Beispiel SABA 8120 geschrieben hatte:
      Minimum ist dann 1,6A pro Spannungszweig. ohne dass damit schon die Verlustleistung der Endstufe selbst enthalten ist. Wenn dort auch 30% für Verlust hinzugerechnet werden, ist man bei 2,1A.

      Allerdings liefert nach meiner LTSpice Simulation die Metaxas Iraklis Endstufe deutlich mehr als 40W an 4 Ohm, nämlich 54-55W bis zum Clipping (bei +/-35.5V Railspannung). Wenn der Kühlkörper etwas knapp ist, wie Du schreibst, hat der Hersteller die tatsächliche Leistung wohl sehr konservativ angegeben. Anders gesagt, tatsächlich ist sie höher. Das erklärt, wieso bei Deinem Kollegen bei 4 Ohm Last 2A flink etwas zu knapp war, wenn er die tatsächliche Leistung ausschöpft, dh. die Endstufe bei 4 Ohm Last bis zum Klipping treibt. 4 Ohm ist dabei ja auch nur die Nennimpedanz. In der Praxis kann es bei bestimmten Boxen in einem bestimmten Frequenzbereich auch zur Unterschreitung von 4 Ohm kommen. Wenns böse kommt, sogar bis unter 3 Ohm. Entsprechend steigt dann der Strom, bei 3Ohm Last sind es schon 2,1A an der Clipping-Grenze.

      Hier ist so ein "böses Beispiel": Minimumimpedanz ist nur 2,6 Ohm (trotz 4 Ohm Nennimpedanz)
      connect.de/bilder/68674445/800x480-c2/ASW-Genius-510.jpg

      Gruß
      Reinhard


      Edit:
      Der "Stromzuschlag" wegen Verlustleistung war ein Denkfehler. Der Strom, der über die Endtransistoren einer Gegentakt- (A/B) Endstufe in jedem Zweig bei Nenn-Ausgangsleistung fliesst und so auch vomGleichrichter/Ladeelko geliefert wird, ist nicht wirkungsgradabhängig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Moin Reinhard,

      Lautsprecher sind ja eine komplexe Last, und neuere Varianten sind alles andere als ohmsch ... früher hat man da mehr korrigiert in der Weiche. Die 2 A Sicherungen haben sich in der Praxis (bei der Endstufe) bewährt in dem Sinne dass bei Verwendung FLINKER Typen im Fehlerfalle sehr selten mehr als ein Endstufentransistor hops geht ... eine Strombegrenzung hat die Endstufe ja nicht.

      Wir haben bei einem Exemplar mal den Raum verdunkelt, und ordentlich laut gestellt, bei Musik mit auch ordentlich "rumms" im unteren Frequenzbereich. Dann konnte man je nach Sicherung sehen, wie die mit den Signalen periodisch ein wenig rot wurde ... womit man dann auch versteht, warum eine knappe Auslegung nach einer Weile mal aufgibt.

      Ich habe sicher so 30 Endstufen von Metaxas repariert über die Jahre, Folgeschäden nennenswerter Art gab es besonders dann, wenn die Besitzer flinke durch träge Sicherungen ersetzt hatten. Daher ist es (bei DIESEN Endstufen) auf jeden Fall besser, bei flink zu bleiben.

      Der Strom kann höher sein, wenn die komplexe Last berücksichtigt wird, und leider sind Impedanzdellen auch immer häufiger. Bei 4 Ohm kommen auch 2 Ohm vor, auch wenn das eigentlich nicht so gedacht ist ...

      Besten Gruss,

      Michael