Telefunken Opus HiFi 301 - Drehspulinstrumente und U1-U7-Taste

      Hallo allerseits,
      richtig, genau dieses Multimeter habe ich, dürfte ich ca. 2002 oder 2003 gekauft haben, stimmt ganz genau.

      Externe Quellen funktionieren nicht mehr. Wenn ich an den Tonband-Anschluß oder an den Plattenspieler-Anschluß für hochpegelige Kristallsysteme etwas anschliesse, muß ich auf volle Lautstärke stellen, um noch ganz leise etwas zu hören. Klangregler funktionieren noch, Bässe und Höhen.

      Radio-Funktion: Mittelwelle, Langwelle, Kurzwelle, UKW, alles völlig stumm, es nutzt hier nichts, wenn man auf volle Lautstärke stellt. Die UKW-Anzeige, die normalerweise immer leuchtet bei "Tonband" oder "Plattenspieler", leuchtet auch nicht mehr. Bei UKW-Empfang schlägt das Drehspulinstrument für die UKW-Feinabstimmung nicht mehr aus und natürlich hier auch keine Stereo-Anzeige mehr. Insofern kann man nun überhaupt nicht mehr sagen, ob der Empfänger noch funktioniert, da ja leider das Drehspulinstrument der Abstimmanzeige (sehr wahrscheinlich) defekt ist. Aber allein durch die Tatsache, dass die UKW-Stereo-Anzeige nicht mehr leuchtet und die Feinabstimmung permanent auf "Null" bleibt, zeigt eigentlich schon, dass der Empfang stillgelegt worden ist.

      Schaltplan habe ich, Links siehe oben, gibt es in sehr guter Qualität gratis zum Download. Jedoch steht darin nichts über Transistor T310, sonst wüßte ich, was das für ein Typ wäre.
      Anbei ein Ausschnitt vom Schaltplan und ich habe rot markiert, wo ich Depp vermutlich einen Kurzschluß gebaut habe, während ich UKW eingeschaltet hatte und einen Ortssender hörte.

      Gruß,
      Manuel
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      • ausschnitt.jpg

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      Hallo Manuel,

      Gräm Dich nicht, ist uns allen schon passiert.

      Wenn so viel nicht mehr funktioniert, könnte es eine Versorgungsspannung erwischt haben? Das hochgeladene Bild ist schon mal gut für die Verortung des Kurzschlusses. Es ist aber der Ausschnitt vom Bestückungsplan. Für die Festlegung der zu prüfenden Aktionen ist der Schaltplan notwendig. Das ist das Schema, wo die Transistoren als Kreise mit Balken, radialen Linien und Pfeil dargestellt sind. Ich lade mir den auch selbst herunter. Für das Mitdenken im Forum ist es aber gut, wichtige Abschnitte auch gleich hier zu sehen.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Hallo Christian,

      danke, ich habe mir heute auch gedacht, dass ich bestimmt nicht der einzige bin, dem so ein Malheur schon mal passiert ist. Die meisten behalten es vielleicht lieber für sich und verlieren keine Worte darüber.

      Ich habe mir den Schaltplan nochmal durchgesehen, vermutlich wäre die Bezeichnung für Transistor T310 "TD 1011" was ja auch mit der Beschriftung "01011 11128F" auf dem Bauteil selbst Sinn ergibt. Der TD 1011 wäre ein Silizium Planar PNP Transistor. Ich fand leider den TD 1011 nirgends im Angebot, aber es sieht so aus, als käme als Ersatz der Typ "BC 556" in Frage.

      Viele Grüße,
      Manuel
      Hallo Manuel,

      Ja, bei T310 handelt es sich um den TD1011. Er regelt die Abstimmspannung. Aus -32V Rohspannung macht er mit seiner Beschaltung stabile -15V. Ein simpler BC556 oder auch ein anderer PNP-Typ mit mindestens 40V Durchbruchspannung Uce sollte da funktionieren.

      Wenn Dein Kurzschluss da war, wo Du ihn eingezeichnet hast, hast Du diese Abstimmspannung (-15V) gegen Masse kurzgeschlossen und der Transistor hat das vermutlich nicht überstanden. Er verträgt nicht viel Strom von Kollektor zu Emitter. Eventuell hat er dann die Rohspannung mit in den Tod gerissen und so noch mehr im Radio lahmgelegt.
      Nun musst Du doch wieder messen, und zwar die Spannungen an jedem der Anschlüsse von T310 und T311. Bitte auch die Spannung von Basis T311. Poste bitte die Werte dann hier inklusive Bezeichnung der Meßstelle und vorzeichenrichtig.

      Z.B. T310 - Basis: -99,3V

      Am Multimeter stellst Du den weißen 200V-Bereich ein. Die Spannungen mit Beträgen kleiner 20V kannst Du auch mit dem 20-V-Bereich messen. Aber nie, nie, nie! Spannungen messen, wenn am Gerät ein Strombereich eingestellt ist. Wie Mia schrieb, in diesen Stellungen verursachen die Prüfspitzen einen Kurzschluss zwischen den Punkten, an denen sie rangehalten werden.
      Schwarze Meßspitze an Masse irgendwie festklemmen. Wenn Du keine Meßschnüre mit kleinen Krokoklemmen hast, nimm ne Wäscheklammer, mit der Du die Meßspitze am Chassismetall festklemmst. Dann die rote Meßspitze an den jeweils zu prüfenden Punkt halten. Wenn Du nur auf eine Meßspitze achten musst, passieren nicht so leicht Fehler.

      Wenn die -32V fehlen, musst Du auf der AM-Demodulatorplatine die Erzeugung dieser Spannung kontrollieren. Hat Sicherung 401 noch Durchgang? Dein Multimeter hat Widerstandsmessbereiche. Nimm die Sicherung raus, stell den niedrigsten Widerstandsbereich ein und halte die Sicherung an die Prüfspitzen. Eine intakte Sicherung sollte maximal einige wenige Ohm Widerstand aufweisen. Bei einer durchgebrannten Sicherung ändert sich nichts an der Anzeige.
      Wenn die Sicherung in Ordnung ist, und an Meßpunkt 48 trotzdem keine Spannung erscheint, bitte die Spannungen an T410 und T411 analog zu oben messen. Aber nicht vergessen, das Multimeter vom Widerstandsmessbereich in den Gleichspannungsmessbereich zu stellen. Sonst nimmt eventuell das Multimeter Schaden.


      Viele Grüße
      Christian
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      • Abstimmsp.jpg

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      • minus32V.jpg

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      Hallo Christian,

      die Sicherungen sind alle intakt. Die Vorgehensweise, wie Du sie beschrieben hast, also die Sicherung auf Durchgang messen, habe ich in den letzten Jahren schon öfter so gemacht. :) Kleinsten Widerstandsbereich am Multimeter einstellen, die Prüfspitzen an die Sicherungen halten und die Anzeige steht bei intakten Sicherungen idealerweise auf 0,01 oder 0,02. Also praktisch kein Widerstand. So soll es sein bei intakten Sicherungen.

      Alles andere werde ich morgen bei Tageslicht erledigen. Schon mal vielen Dank!

      Gruß,
      Manuel
      Hallo Christian,

      ich schreibe alles der Reihenfolge nach genau so, wie ich heute gemessen habe. Wie von Dir vorgeschlagen: Schwarzes Kabel an Geräte-Chassis Masse. Rotes Kabel an die jeweiligen Beinchen der Transistoren. Meßbereich (weiß) 200V.

      T310
      Emitter: -4,5
      Basis: -4,5
      Collector: -4,5

      T311
      Emitter: -4,5
      Basis: -1,3
      Collector: -4,7

      Meßpunkt 48 konnte ich nirgendwo im Radio finden. Zwar habe ich viele Meßpunkte gefunden, sogar 50, 49... daneben 46. Aber wo ist 48 (47 fand ich auch nirgendwo). Im Schaltplan stehen die Meßpunkte angegeben, im Platinenlayout jedoch nicht, wo man sie zum Auffinden bräuchte. Die vergebliche Suche nach M48 hat am meisten Zeit in Anspruch genommen. M48 müßte doch gleich bei C439 sein. C439 fand ich auf Anhieb sofort. Aber da ist nirgendwo M48 im Gerät auffindbar.

      Weiter geht's mit dem Messen an den Transistoren, wie gehabt, eingestellter Meßbereich (weiß) auf 200V.

      T410
      Basis: +0,6
      Collector: +0,8
      Emitter: tot, überhaupt keine Reaktion auf der Anzeige vom Meßgerät

      T411
      Emitter: -1,4
      Basis: -2,2
      Collector: +0,6

      Zwar habe ich gestern abend die Sicherung 401 im eingebauten Zustand gemessen, natürlich war der Radio ausgeschaltet, an den Sicherungshalterungen schwarzes und rotes Kabel rangehalten in Stellung "Widerstand" wie Du es beschrieben hast, da wurde ein Wert angezeigt, d.h. die Sicherung hätte eigentlich Strom durchlassen müssen. Aber das war ein komischer Wert, irgendwie 300 oder 400 sowas, vielleicht habe ich im schummrigen Licht irgendwie nicht richtig die Kontakte berührt. Vergessen wir das von gestern abend mal lieber. Heute im Tageslicht erschien mir die Sicherung jedenfalls seltsam durchsichtig, vielleicht ist sie ja tatsächlich durchgebrannt.

      Sicherung ausgebaut, angesehen... augenscheinlich definitiv defekt. Gemessen - kein Durchgang, wirklich kaputt. Aha. Haben denn die Messungen an den Transistoren überhaupt Sinn gemacht bei einer defekten Sicherung?

      Ich bräuchte 160 mA FLINK ... natürlich habe ich exakt so eine Sicherung nicht im Lager, immerhin eine alte 160 mA TRÄGE, zur Not und zum ganz kurz mal Testen kann ich sie ja mal einbauen. Sicherung eingebaut, Lautsprecher angeschlossen, Taste "Radio" ist gedrückt, Taste "UKW" auch, habe mich davon nochmal überzeugt. Lautstärke-Regler etwas aufgedreht, es kann losgehen.
      Opus 301 eingeschaltet.
      Alles okay, nach ca. 2 Sekunden hört man den üblichen "Knacks" in beiden Lautsprechern, so war es im voll funktionstüchtigen Zustand ehemals auch. Die neu eingebaute Sicherung behielt ich die ganze Zeit über im Auge. Wieder ca. 1 oder 2 Sekunden später sehe ich einen hellblauen Funken in der Sicherung - durchgebrannt.

      Nun bin ich gespannt, welche Rückschlüsse man nun aus den von mir ermittelten Meßwerten und dem Umstand, dass die Sicherung 401 durchbrennt, schliessen kann.

      Neue passende Sicherungen im 10er-Pack werde ich gleich bestellen.

      Viele Grüße,
      Manuel

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Manuel“ ()

      Hallo Manuel,

      die Stromaufnahme ist zu hoch. Die 400er Transistoren weisen plausible Werte auf, ich denke, sie sind in Ordnung.

      T310 ist defekt und hat Kurzschluss zwischen allen drei Beinen. T311 ist auch hinüber, mindestens die Basis-EmitterStrecke zeigt nichtplausible Werte. Ob Gr301, im Prinzip eine Zenerdiode, noch heil ist, lässt sich noch nicht sagen.

      Natürlich kannst Du für Messpunkt M48 den negativen Pol von C439 nutzen. Was direkt miteinander verbunden ist, sollte im Normalfall auch dasselbe Potential aufweisen. Ausnahmen kommen nur durch Risse in Leiterplatten, kalte Lötstellen und gebrochene Drähte zustande. (:-). Aber die -32V-Prüfung ist nicht so dringend. Da aus dem Radio kurz Töne kamen, wird diese Versorgungsspannung nur an der Sicherung 401 kranken.

      Jetzt müssen wir herausbekommen, ob der Gr 301 noch funktioniert und ob die erhöhte Stromaufnahme nur an den beiden defekten Transistoren liegt. Ich schlage vor, die beiden Dreibeiner auszulöten und auf der Leiterplatte zwischen Kollektor-und Emitter-Pad von T311 ein Stückchen Draht einzulöten. Die restlichen Pads bleiben erst einmal frei. So bekommt Gr301 Strom über die Widerstände R367 und R366 und Du kannst seine Funktion prüfen.

      Nach Ersetzen von Si401 kannst Du wieder einschalten und gegen Masse die Spannung am Kollektorpad von T311 messen. Ist Gr301 in Ordnung, müssten es ca. -8 Volt sein. Möglich ist auch, dass Du einen geringeren Betrag feststellst. Der hohe Strom, der die Sicherung fliegen lässt, kann eigentlich nur über dieses Bauteil fließen.
      Wenn nur dieser Schaltungsteil Fehler aufweist, müsste nun auch die Sicherung drin bleiben. Die Widerstände R366/367 begrenzen den Strom auf unkritische Werte.
      Fliegt sie wieder, hat es noch einen anderen Schaltungsteil erwischt.
      Miss auch der Kontrolle halber die -32V-Spannung in diesem Zustand nach. 2-3 Volt nach oben oder unten sind unkritisch. Nicht wundern, der UKW-Empfang wird noch nicht oder nur mit stark verschobenen Sendern funktionieren. Die hochstabilen -15V sind ja noch nicht wieder hergestellt.

      Ersatzteile: Beide Transistoren kannst Du mit PNP-Universaltypen ersetzen. Vielleicht hast Du ja welche da. Ansonsten kauf ein paar BC556 ein. Für Gr. 301 ist provisorisch eine 8,2V-Zenerdiode einsetzbar. Aber die Senderlage wird damit etwas auf Temperaturschwankungen reagieren. Ich recherchiere mal, ob es etwas Besseres gibt.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Hallo Christian,

      vielen lieben Dank. Ja, ich habe mit meinem noch vorhandenen logischen Verstand mir auch schon gedacht, dass ich gleich am Beinchen von C439 genau so gut messen könnte, anstatt lange nach dem Meßpunkt zu suchen.

      Naja, "Töne" wäre zu viel gesagt, es war aus den Lautsprechern nur der typische Knacks zu hören, der vorher auch auftrat, als der Radio noch intakt war. Nach dem Einschalten dauerte es immer ca. 2 Sekunden, dann knackste es (Relais schaltete) und dann kam eben der Ton raus, Radioempfang. Dieser Knacks kommt auch noch jetzt im kaputten Zustand. Aber ansonsten blieb es stumm und nachdem weitere 1 bis 2 Sekunden vergingen, brannte schon die Sicherung durch. Dies sei nur zur Sicherheit erwähnt, damit es keine Mißverständnisse gibt.

      Okay, T310 ist offensichtlich kaputt, den Gedanken hatte ich auch, weil auf allen 3 Beinchen dasselbe Meßergebnis zustande kam und ich schon fast befürchtete, dass ich was falsch mache, aber ich habe zur Kontrolle alle 3 Beinchen ein zweites Mal geprüft und die Werte sind in der Tat so. Da ist also jetzt ein Kurzschluß vorhanden. Habe ich das so zu verstehen, dass durch meinen verursachten Kurzschluß der Transistor heiß geworden ist und in seinem Inneren nun Basis, Kollektor und Emitter quasi miteinander verschmolzen sind?

      Gut zu wissen, dass T311 auch defekt ist. Das hätte ich nicht ohne Deine Hilfe beurteilen können.

      Für alle Fälle habe ich noch NOS-Ware von Telefunken von diesen Zenerdioden; 7,5V; 400mW. Danke, dass Du mir die Eigenschaften von Gr 301 erläutert hast, denn dieses Wissen habe ich nicht.

      Interessehalber eine Frage dazu:
      Im Internet fand ich fast nur Zenerdioden mit 500mW. Wären rein theoretisch die 500mW-Typen auch passend oder sind diese vielleicht sogar schlechter, wenn die Verlustleistung höher ist? Verlustleistung hört sich ja rein theoretisch nicht so günstig an, ich vermute, je geringer die Verlustleistung, desto besser? Sollte das so sein, dann frage ich mich, warum man fast nur 500mW-Typen auf dem Markt heutzutage findet.

      Bevor ich weiter arbeiten kann, muß ich auf die Lieferung meiner bestellten Sicherungen warten und auch auf die Transistoren. Ich habe mir einige BC 556 sowie BC 559 bestellt und für alle Fälle auch den 2N5461, falls T309 auch defekt sein sollte. Mal sehen, wann die Teile eintreffen werden. Leider haben wir diese Woche einen Feiertag drinnen und nächste Woche bin ich für eine Woche im Urlaub, muß ja auch mal sein.

      Viele Grüße,
      Manuel

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      "je geringer die Verlustleistung, desto besser?"

      Hallo Manuel, nein, umgekehrt. Die Angabe bedeutet: Soviel kann und darf die Diode maximal an Leistung umsetzen, oder landläufiger: soviel kann sie maximal "ab". Wieviel Leistung sie tatsächlich umsetzen muss, hängt von der Schaltung ab, in der sie eingesetzt ist.

      "Leider haben wir diese Woche einen Feiertag drinnen" - du Armer, mein Mitgefühl ;)

      Ganz allgemein: Schau dir mal in Ruhe die betroffene Schaltung im Schaltbild an. Wie weit kannst du sie und ihre Funktion überblicken?

      VG Stefan
      Hallo Stefan,

      ich wünschte, ich könnte einen Schaltplan begreifen. Das versuche ich schon, seitdem ich als Kind mit dem berühmten KOSMOS-Experimentierbaukasten anfing und im Handbuch stets das Schaltbild mit abgedruckt wurde. Wenn mir jemand erklärt, wie die Bauteile zusammen wirken, dann kann ich das schon nachvollziehen. Aber von alleine komme ich im Leben nicht darauf.

      Wie ein Transistor, eine Diode, ein Kondensator usw. funktionieren vom Grundprinzip her, das weiß ich. Bei Widerständen weiß ich einige Farbring-Kombinationen und deren zugehörige Ohm-Werte sogar auswendig im Kopf. Ganz doof bin ich nicht. Aber wie man ein Schaltbild verstehen kann... ich weiß nicht, entweder braucht man dafür ein besonderes Talent, oder ich bräuchte einen Fortbildungskurs. Gibt es sowas vielleicht auf CD-ROM, so wie wenn man eine Fremdsprache lernt?

      Im Schaltbild sehe ich, dass Diode Gr301 (1S 2075 A) wohl verbunden ist mit der Basis von Transistor T311 und an dieser Stelle ist ein Sollwert von -8V angegeben. Aber danach kann ich nicht mehr abschätzen, wie die Bauteile zusammen wirken. Es folgen Kondensator C352 und dann Widerstand R364. Ich glaube, R364 und R357 sind parallel geschaltet. Da aber bei R364 kein Punkt die Verbindung zum T311 darstellt, hat R364 wohl keine Verbindung zu T311, sondern zu T310. Er verbindet T310 mit C352. R357 verbindet T310 mit C352 ebenfalls, jedoch am anderen Beinchen. Naja, und C352 steht in Kontakt mit Gr301. Aber was soll ich daraus erkennen? Welchen Sinn hat die Anordnung der Bauteile? Das kann ich nicht sagen.

      Ohne eure Hilfe hätte ich einfach sämtliche Transistoren ausgetauscht und die Sicherung erneuert, in der Hoffnung, dass der Radio dann wieder läuft. Falls nicht, hätte ich alle Dioden getauscht. Irgendwann wird man das defekte Bauteil schon finden. Aber richtig professionell ist diese Herangehensweise nicht und richtig verstanden oder gelernt hätte ich auch nichts.

      Ich hätte mich auch nie getraut, nach dem Auslöten von T311 eine Drahtbrücke zwischen T311-Kollektor und T311-Emitter einzubauen. Das werde ich erledigen, sobald (vermutlich morgen) die Ersatzsicherungen mit der Post eingetroffen sind und ich Ersatz für Si401 zur Verfügung stehen habe.

      Gruß,
      Manuel

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Manuel“ ()

      Hallo Manuel,
      ohne Fachwissen hast du mit deinem Opus nur eine Chance, nämlich, dich hier Schritt für Schritt anleiten zu lassen.
      Klar, du kannst dir ein Grundlagenwissen mit einem guten Grundlagenfachbuch erarbeiten, wenn tatsächlich das Interesse an der Materie besteht. Mit zwei, drei Posts in einem Forum ist das aber nicht getan.

      VG Stefan
      Hallo Manuel,

      Schaltplan lesen wird von Mal zu Mal leichter. Voraussetzung ist, dass man typische Schaltungsanordnungen kennt, z. B. eine Emittorschaltung mit Basisspannungsteiler, einen Emitterfolger, typische Spannungsstabilisierungsschaltungen, Konstantstromquellen, Serien- und Parallelschwingkreis...
      Dann muss man wissen, wie sich Ströme und Spannungen am Spannungsteiler verhalten und das Ohmsche Gesetz nach allen drei Größen auflösen können. Dann kann's schon losgehen: Maschenregel und Knotenregel von Kirchhoff hilft bei der Analyse.
      Was die einzelnen Bauteile mit Strom und Spannung machen, sollte man natürlich auch wissen.

      Es gibt viele gute Seiten im Web. Ich kann z.B. Elektronikkompendium.de empfehlen. Da sind z.B. obige Grundschaltungen und Grundlagenwissen zu Bauelementen erklärt.

      Über Ausprobieren, in der Praxis nachvollziehen, experimentieren lernt man Stück für Stück. So ein Kosmosbaukasten ist da gerade gut und kann vom Spielzeug zum Übungsobjekt werden.

      Und nicht entmutigen lassen. Elektronik begreift keiner in einer Nacht.

      Die beiden Schaltungsteile hier sind leichte Abwandlungen einer klassischen diskreten Spannungsregelung. Die ist hier unter Schaltung 6 erklärt:

      de.m.wikibooks.org/wiki/Intere…nungsregler_selbst_gebaut

      Besonderheit: Bei den -15V ist der untere Widerstand des die Ausgangsspannung bestimmenden Spannungsteilers in mehrere Einzelwiderstände und einen JFET aufgeteilt. So wird die AFC-Funktion realisiert.

      Viele Grüße,
      Christian
      **************************************************
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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Hallo Christian,

      alle erforderlichen Ersatzteile sind mittlerweile mit der Post eingetroffen.
      Ich habe T310 und T311 ausgebaut. Eine Drahtbrücke zwischen Kollektor und Emitter von T311 eingebaut. Die Sicherung Si401 wurde gegen eine ordnungsgemäße 160mA Flink ersetzt.

      Ein erster Funktionstest ergab, dass der Ton wieder volle Kraft aus den Lautsprechern kommt, Sicherung fliegt nicht mehr raus. Der Empfang von Sendern auf Mittelwelle und Langwelle funktioniert tadellos, Kurzwelle habe ich nicht getestet. Auf UKW ist der Empfang irgendwie mäßig. Erst im hinteren Drittel der großen Radioskala scheint nun bei mir die Frequenz 87,5 MHz bzw. der Rundfunkbereich zu beginnen. Aber das ist natürlich noch deswegen, weil ja 2 Transistoren fehlen. Ich bin sowieso sehr erstaunt darüber, dass es ohne diese beiden wichtigen Transistoren überhaupt so gut funktioniert.

      An meiner eingebauten Drahtbrücke an der Stelle, wo normalerweise das Kollektor-Beinchen von Transistor T311 gehört, habe ich gegen Masse gemessen und einen Wert von -7,25 Volt ermittelt. Laut Schaltplan sollen hier -8 Volt anliegen. Das passt also.

      Die -32 Volt habe ich nicht messen können, da nun kein Transistor mehr eingebaut ist und mir somit eine Kontaktfläche zum Abgreifen der Spannung fehlt. Ich möchte nicht unten auf der Lötseite messen, denn dazu müßte ich den kompletten Aufbau hochkant stellen und das alles auch noch im eingeschalteten Zustand, wo lebensgefährliche Hochspannung herrscht. Das mache ich nicht. Messen kann ich diese Spannung auch noch später, wenn die beiden neuen Transistoren eingebaut sind.

      Was sagst Du? Soll ich die beiden neuen Transistoren nun einbauen? Ich habe das Gefühl, danach ist der Radio wieder okay. Es sieht jetzt auf jeden Fall bisher alles sehr gut aus. Vor dem Einbau schaue ich mir die neuen Ersatz-Typen noch an:

      T310
      Die Beinchenbelegung des original Transistors bei mir im Radio ist von links nach rechts, wenn man die flache Kopf-Seite mit der Beschriftung nach vorne legt, so wie in den Datenblättern gezeichnet dargestellt, in der Reihenfolge:
      "1 = Emitter, 2 = Kollektor, 3 = Basis".
      Als Ersatz soll hier ein neuer BC 556 hinein. Laut Datenblatt weicht seine Belegung davon ab:
      1 = Kollektor
      2 = Basis
      3 = Emitter
      Somit wäre die Beinchenbelegung beim neuen Ersatzteil nicht identisch mit dem alten Transistor und ich muß beim Einbau darauf achten.

      T311
      Der alte Transistor hat hier ein rundes Köpfchen und eine Orientierung bzw. ein Bezugspunkt, von welchem Blickwinkel man ihn betrachten soll, fraglich. Wenn ich mir die Beschriftung nach vorne drehe, ergibt sich daraus eine Beinchenbelegung v.l.n.r.: "Emitter, Basis, Kollektor".
      Als Ersatz soll hier ein neuer BC 559 hinein.
      Laut Datenblatt wäre die Belegung:
      1 = Kollektor
      2 = Basis
      3 = Emitter
      Immerhin ist hier die Basis in der Mitte, so wie ich es eigentlich standardmässig erwarten würde. In dieser Hinsicht sind Alt-Transistor und Neu-Transistor identisch. Dann drehe ich den Transistor so hin, dass C und E günstig passen zum Einlöten. Das ist einfach.

      Ist sonst noch etwas zu beachten?
      Viele Grüße,
      Manuel
      Hallo Manuel,

      ja, das macht einen guten Eindruck. Du kannst die Transistoren getrost einbauen. Wie schon von Dir erkannt, die Zuordnung der Anschlüsse ist wichtig, bei T310 musst Du Kollektor- und Basisanschluss so biegen, dass der Kollektor am Schluss in der Mitte ist. Wenn Du gut bist, schiebst Du über einen dieser Anschlüsse ein Stück Isoliermaterial, z. B. die Hülle von einem abisolierten Draht.

      Die Zenerdiode ist nicht defekt, das ist gut.

      Die -32V-Spannung kannst Du an C439 prüfen, oder an irgendeinem anderen Bauteil, das davon versorgt wird. Aber das wird schon stimmen. Wenn das Radio spielt, ist die Spannung da. Der Vorverstärker wird davon mit versorgt, wenn der keine Spannungsversorgung hat, kommen keine Töne aus dem Lautsprecher.

      Die Verschiebung der Sender war zu erwarten und hängt mit der abweichenden Abstimmspannung zusammen. Das Gerät besitzt einen Diodentuner. Statt eines Drehkondensators übernehmen bei UKW spezielle Dioden den Job der Senderabstimmung. Wenn man eine Diode so polt, dass sie sperrt, hat sie eine gewisse Kapazität über ihren Anschlüssen, wie ein kleiner Kondensator. Der konkrete Wert ist von der angelegten Spannung abhängig: niedrige Sperrspannung --> größere Kapazität, hohe Sperrspannung --> niedrige Kapazität. Diesen Effekt haben findige Leute ausgenutzt, und die Dioden in die Schwingkreise zum Abstimmen der Sender eingebaut. Der Vorteil ist, dass man dann mit einer veränderlichen Spannung ganz einfach die Sender einstellen kann. So werden Radios mit Senderspeichern relativ einfach realisierbar. Hinter jeder Senderspeichertaste steckt ein Poti, dessen Spannungswert am Schleifer zum Tuner durchgeschaltet wird, wenn die Taste aktiviert wird. Wenn nun aber diese Potis an ihrem "Kopf"-Anschluss keine -15 Volt mehr sehen, sondern nur noch die Hälfte, verschieben sich die Sender.

      Nach Einbau der neuen Transistoren solltest Du auch mal schauen, ob die Senderlage genau stimmt. Der Transistorersatz kann evt. zu kleinen Abweichungen führen.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Hallo Christian,

      ich habe nun die neuen Transistoren eingebaut. Da Telefunken bereits auf der Platine (für mein Dafürhalten normgerecht) die Reihenfolge v.l.n.r. "C, B, E" eines Transistors erwartet, war der Einbau von BC 556 denkbar unkompliziert. Basis-Beinchen in den Basis-Pad und dann eben gucken, wie herum man den Transistor drehen soll, damit C-Beinchen ins C-Pad passt und E-Beinchen ins E-Pad. Der alte original-Transistor TD 1011 war (für mein Dafürhalten) nicht normgerecht von seiner Beinchenbelegung her. Der Einbau von T311 ging genau so unkompliziert.

      Ein erster Funktionstest ergab, dass sich der Radio nun wieder genau so verhält, wie vorher mit den original Transistoren, bevor ich Depp den Kurzschluß erzeugt hatte und ich sie in den Tod gerissen habe. Warum ich das so genau weiß? An meinem QTH empfange ich auf der Frequenz 104,1 MHz einen Sender aus Tschechien und auf der 104,4 MHz Bayern 5. Mit den alten original Transistoren war genau hier bei 104,4 MHz das Ende der Radioskala erreicht. Mit den beiden neuen Transistoren ist es ganz genau so. Auch die Empfangs-Empfindlichkeit ist genau so, wie vorher. Gut orientieren kann ich mich an meinem Lieblingssender "Radio Kiss" auf der Frequenz 90,0 MHz, der bei normalen Empfangsbedingungen mit leichtem Rauschen bei Mono-Empfang einfällt.

      Nun würde ich sagen, dass die Reparatur ein voller Erfolg war und ich bedanke mich sehr herzlich bei Dir.

      Als nächstes habe ich endlich das erledigen können, was ich eigentlich die ganze Zeit vor hatte: Prüfen, ob an den beiden defekten Drehspulinstrumenten eine Spannung anliegt.
      Wenn ich mein Prüfgerät auf "Gleichspannung 20" einstelle, erhalte ich beim Drehspulinstrument für die Abstimmung / Empfangsfeldstärke einen Wert von -0,16 bei einem stark einfallenden Ortssender. Ziehe ich die UKW-Antenne ab, sodaß kein Signal anliegt, bleibt es bei Null. Insofern konnte ich immerhin nachweisen, dass tatsächlich in Abhängigkeit der Empfangsfeldstärke das Drehspulinstrument mit Spannung versorgt wird. Warum sich der Zeiger trotzdem nicht bewegt, weiß ich nicht.

      Schliesslich habe ich auch am Drehspulinstrument für die UKW-Senderspeicher-Frequenzanzeige gemessen. Je nachdem, ob ich eine hohe oder niedrige Empfangsfrequenz eingestellt habe, erhalte ich z.B. Werte von -8 Volt oder -3,15 Volt. Interessant jedoch ist, dass ich diese Werte beim Messen beider Adern erhalte. Das Zeigerinstrument hat ein rotes und ein blaues Kabel, an beiden liegt fast die gleiche Spannung an. Ist das in Ordnung? Ich wage zu behaupten, es dürfte nur an einem Kabel eine Spannung nachweisbar sein, nicht an beiden.

      Viele Grüße,
      Manuel

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Manuel“ ()

      Messwerte der Drehspulinstrumente

      Nochmal die von mir ermittelten Messwerte.
      Prüfgerät stets auf der "weißen 20" eingestellt.

      Abstimm-Anzeige / Feldstärke, Empfang eines starken Ortssenders
      rotes Kabel: tot, nix, keine Reaktion
      blaues Kabel: -0,16
      Abstimm-Anzeige / Feldstärke, kein Signal oder schwacher Sender
      habe weder beim roten noch beim blauen Kabel etwas angezeigt bekommen

      Meine Interpretation:
      Ist die Spannung hoch genug? Mir kommt sie etwas gering vor. Oder soll ich einen anderen Meßbereich am Prüfgerät auswählen?

      UKW-Frequenzanzeige bei ca. 87,5 MHz (linkes Radioskala-Ende)
      rotes Kabel: -2,10
      blaues Kabel: -2,10

      UKW-Frequenzanzeige bei 104,4 MHz (rechtes Radioskala-Ende)
      rotes Kabel: -9,66
      blaues Kabel: -9,88

      Meine Interpretation:
      Das dürfte dasselbe Zeigerinstrument sein, wie es bei der Feldstärke-Anzeige zum Einsatz kommt, nur mit einer anderen Skala. Aber vielleicht liege ich damit falsch. Jedenfalls sind hier deutlich höhere Spannungen anliegend. Trotzdem schlägt der Zeiger nicht aus. Ausserdem kommt es mir komisch vor, an beiden Kabeln fast die gleichen Werte zu erhalten. Ist das so richtig? :huh: Und warum ist selbst bei der tiefstmöglich einstellbaren Frequenz noch immer -2,10 anliegend? Eigentlich bräuchte das Zeigerinstrument gar keine Ansteuerung mehr, der Zeiger könnte links in seiner Ruheposition bleiben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Manuel“ ()

      Hallo Manuel,

      nur vorweg, eine genormte Pinreihenfolge bei Transistoren gibt es nicht, alle denkbaren Kombinationen bzw. Anordnungen kommen in der Praxis vor. Innerhalb eines einzelnen Typs sollten sich die Hersteller jedoch an die Konvention halten, die ursprünglich etabliert wurde. Aber auch da gibt es jede Mange Ausnahmen, speziell wenn ein Typ sehr lange produziert wird..

      Mit den Begriffen Ptentiale und Potentialdifferenzen solltest du dich bei Gelegenheit gründlicher beschäftigen. Dem Instrument hier ist es z.B. egal, ob an einem Pin 0V und am anderen 3V liegen, oder am einen Pin 10000V und am anderen 10003V - dersebe Ausschlag. Die Differenz(!) und deren Vorzeichen zählen.
      Nur eins ist klar: An beiden Anschlüssen dieselbe Spannung und dasselbe Vorzeichen bedeutet -> kein Ausschlag.

      Große Spannungen brauchen diese Instrumente nicht, meist sind es nur wenige Volt.
      Hier würde ich davon ausgehen, dass die Ansteuerung der Instrumente nicht korrekt erfolgt.
      Achim
      Hallo Achim,

      vielen Dank für Deine Hinweise. Da wir vermutlich davon ausgehen können, dass die Geräte-Masse (metallisch blanker Teil vom Chassis) wohl keinerlei Spannung führt (schliesslich fasse ich das manchmal im eingeschalteten Zustand sogar mit meinen Händen an =O ), dürfte am "schwarzen" Pin meines Prüfgerätes 0 Volt anliegen. Zumindest hoffe ich das. Insofern sollten die Meßwerte relativ genau über die tatsächlich vorherrschenden Spannungen an den jeweiligen Prüfpunkten Auskunft geben.

      Da ich übermorgen (Dienstag) für eine Woche Urlaub mache, habe ich heute abend den Opus 301 wieder zusammen gebaut. Nun sehe ich, dass das Zeigerinstrument der Abstimmung / Senderfeldstärke auf "1" feststeckt. Daraus schliesse ich, dass hier ein grober mechanischer Defekt im Inneren des Zeigerinstruments vorliegt. Leichtes Klopfen gegen die Frontwand hilft nicht.

      Ausserdem stelle ich fest, dass ich wohl die Glühlampe des 3. Zeigerinstrumentes (also die UKW-Skala für die UKW-Senderspeicher) auch noch auswechseln muß. Denn nun leuchten die beiden anderen Zeigerinstrumente schön hell, genau so hell, wie die große Radioskala und die Stereo-Anzeige. Nur das 3. Zeigerinstrument leuchtet nun deutlich dunkler. Ob hier noch das original OSRAM-Lämpchen von 1971/72 seinen Dienst verrichtet, oder jemand hier auch schon ein anderes (unpassendes) Lämpchen eingesetzt hat, muß ich erst nachsehen. Das mache ich, wenn ich wieder Zeit habe nach meinem Urlaub.

      Viele Grüße,
      Manuel
      Hallo Manuel,

      Sehr schön, dass die Reparatur gelungen ist. Da freue ich mich mit Dir.

      Die Drehspulinstrumente reagieren auf geringe Ströme und werden deshalb oft über Widerstände angesteuert. Bei Deiner Feldstärkeanzeige habe ich den Verdacht, dass ein mechanisches Problem vorliegt. 0,16V Spannungsdifferenz reicht normalerweise aus, um so ein Gerät zu einem Ausschlag zu bringen. Bei der Frequenzanzeige muss ich in den Schaltplan schauen.

      Erster einfacher Test, ob die Drehspulinstrumente überhaupt funktionieren:
      -ausgeschaltetes Gerät,
      -Multimeter auf einen Bereich zum Widerstand messen stellen, z. B. 2 kOhm.
      -Meßspitzen kurz an die Anschlüsse des Instruments halten, dabei Zeiger beobachten

      Ein intaktes Meßwerk reagiert mit einem Zucken oder einem Ausschlag des Zeigers, da das Multimeter im Ohmmessbereich einen kleinen Strom durch den Prüfling schickt.

      Wenn die Drehspulinstrumente nicht zucken sollten, kannst Du im folgenden feststellen, ob ein elektrisches oder mechanisches Problem vorliegt:
      Zweiter einfacher Test:
      -ausgeschaltetes Gerät
      -Gerät hin und her bewegen

      Die Zeiger müssen dabei aufgrund ihrer Massenträgheit ebenfalls etwas ausschlagen. Tun sie es nicht, ist das Meßwerk mechanisch fest. Mir ist es schon einigemale gelungen, solche Meßwerke wieder gängig zu bekommen. Aber das ist Feinmechanik mit kleinsten Spitzenlagern, kleinsten Rückstellfedern, also eine Fummelei, die eine ruhige Hand und ungestörten Bastelraum erfordert. Ich habe auch schon eins ruiniert, nachdem ich die Schrauben zum Einstellen des Lagerspiels zu weit herausgedreht hatte. Den Mechanikreparaturversuch wage ich immer dann, wenn nichts mehr zu versauen ist. Klappt es, ist es schön, klappt es nicht, hat man ein defektes Teil nur um weitere Defekte bereichert.

      Viele Grüße,
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

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