Telefunken Opus HiFi 301 - Drehspulinstrumente und U1-U7-Taste

      Telefunken Opus HiFi 301 - Drehspulinstrumente und U1-U7-Taste

      Hallo liebe Radiofreunde,

      ich stehe vor einem kleinen Rätsel und eine Suche im Internet war erfolglos. Seit gestern habe ich einen optisch nahezu neuwertigen Telefunken Opus HiFi 301 bei mir in der Sammlung. Es duftet sogar noch fabrikfrisch.

      Beim ersten Test fiel mir nur auf, dass die Beleuchtung für das Drehspulinstrument der UKW-Feinanzeige nicht mehr funktioniert, da muß ich ein Ersatzlämpchen einbauen. Die restlichen Lämpchen sind noch okay, wenn auch die Abstimmanzeige schon ziemlich dunkel leuchtet. Da wird das Lämpchen wahrscheinlich verkohlt sein. Empfang alles okay, Klang alles in Ordnung, so weit, so gut.

      Leider bewegen sich die Zeiger der beiden Drehspulinstrumente für die Senderabstimmung und für die Frequenz-Anzeige der sieben UKW-Stationstasten nicht. Die UKW-Feinanzeige funktioniert. In Ruhestellung ist dort der Zeiger in der Mitte positioniert. Bei UKW-Empfang schlägt der Zeiger ordnungsgemäß entweder nach links oder rechts aus, damit man sehen kann, ob man den Sender richtig eingestellt hat. Jedoch die beiden anderen Zeigerinstrumente, wo in Ruhestellung der Zeiger ganz links ist, funktionieren nicht. Nicht mal ein kleines Zucken, rein gar nichts.

      Schon komisch, dass gleich beide Instrumente nicht mehr wollen. Waren die denn so kurzlebig? Oder vertragen sie die Erschütterung auf dem Paket-Transport nicht? Ist das ein bekanntes Problem bei diesem Gerät? Im Internet fand ich ein paar wenige Fotos, jedoch nicht immer mit aktiven Zeigern. Oder mache ich womöglich einen Bedienfehler?

      Ausserdem ist mir die Funktion der U1-U7-Taste nicht klar. Sie rastet nicht ein. Drücke ich die Taste, merke ich nicht, was ich damit auslöse. Das Einzige, was während dem Drücken passiert: Die UKW-Feinanzeige geht sofort auf linken Vollanschlag, wenn ich eine der 7 UKW-Stationsspeicher aktiv habe. Bin ich auf "normalem" UKW-Betrieb und drücke ich diese U1-U7-Taste, dann geht der Zeiger von der UKW-Feinanzeige in die Mittenposition, d.h. er zeigt nicht mehr an, ob ich den Sender richtig eingestellt habe. Bei Mittelwelle MW1 und MW2, bei LW und bei KW1 und KW2 geht der Zeiger wieder auf linken Vollanschlag, wenn ich die U1-U7-Taste drücke. Also das gleiche Verhalten, wie bei aktivierten UKW-Stationsspeichern.
      Aber ansonsten hat diese Taste keine weitere Wirkung. Es wäre eine Bedienungsanleitung hilfreich...

      Viele Grüße,
      Manuel
      Hallo Manuel,

      Service manual:
      elektrotanya.com/telefunken_op…1_sm.pdf/download.html#dl

      Die Taste U1-U7 schaltet die Stationsspeichertasten frei. Wenn sie geschaltet ist (sie muss dabei einrasten), dann ist die eingestellte Frequenz der jeweils gedrückten Stationsspeichertaste aktiv.

      Die Frequenzanzeige für die Stationstasten funktioniert logisch natürlich nur dann, wenn Du die Taste "U1-U7" gedrückt hast UND wenn eine Stationsspeichertaste gedrückt ist. Die gedrückte Stationsspeichertaste muss ebenfalls einrasten, sonst ist das Tastenaggregat des Tastensatzes für die Stationsspeichertasten kaputt.

      Dass während des Drückens der Taste "U1-U7" die UKW Feinanzeige aus der Mitte weg geht, ist ja klar. Denn Du hast die gedrückte Stationstaste wohl noch nicht präzise auf einen Sender eingestellt. Das scheint so richtig zu funktionieren, ausser dass die wichtige Taste "U1-U7" defekt ist (nicht einrastet).

      Die Senderfeldstärkeanzeige (J2) muss bei einem abgestimmten starken Sender und gutem Empfang im rechten Drittel anzeigen. Zeigt sie nicht an, ist mglw. das Drehspulinstrument selbst oder der Ansteuertransistor T313 defekt.

      Gruss,
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Die Service-Unterlagen habe ich schon im Internet gefunden bei der Elektrotanya, vielen Dank. Aber die Bedienungsanleitung leider nicht.

      Hallo Reinhard,
      bei mir rastet die U1-U7-Taste leider nicht ein. =O

      Die Stationsspeichertasten muß man eigentlich nicht extra erst freischalten bei mir. :!:
      Wenn ich U1 drücke, ist Speicher 1 aktiv. Bei U2 der Speicher 2 usw. und wenn ich die UKW-Taste drücke, ist ordnungsgemäß die große Radioskala aktiviert, wo die Frequenz mit dem großen Abstimmknopf ganz rechts am Gerät eingestellt werden kann. Das alles funktioniert problemlos bei eingerasteter "UKW"-Wellenbereichstaste. Wozu die Taste U1-U7 nützlich sein soll, bleibt mir deswegen ein Rätsel. Sie scheint mir völlig überflüssig zu sein.

      Alle 8 kleinen, runden Drucktasten rasten ein und bei den Tasten U1, U2, ... bis U7 handelt es sich ja nicht nur um reine Drucktasten, sondern man kann damit den Sender einstellen durch Verdrehen nach links oder rechts. Funktioniert ebenfalls alles einwandfrei. Die 7 Stationsspeichertasten und die UKW-Taste (neben U7) sind also völlig okay, soweit ich das beurteilen kann.

      Wenn ich die Taste "U1-U7" drücke, dann geht der Zeiger der UKW-Feinanzeige auf linken Anschlag, das ist unabhängig von irgendwelchen Sendereinstellungen. Sogar dann, wenn ich den Sender korrekt "mittig" eingestellt habe und danach die "U1-U7"-Taste drücke, haut es den Zeiger der UKW-Feinanzeige nach links. Der Empfang bleibt dabei unverändert. Sogar wenn überhaupt keine Antenne angeschlossen ist und das Radio keine Sender empfangen kann, geht der Zeiger der UKW-Feinanzeige auf linken Anschlag, wenn man die "U1-U7"-Taste drückt. Vermutlich ist das nicht in Ordnung so. Da stimmt irgendwas nicht.

      Jedoch funktionieren sämtliche Senderspeicher problemlos. Ich verstehe sowieso nicht, warum man die Senderspeicher erst mit einer zusätzlichen Taste freischalten soll, wenn doch ohnehin klar ist, dass ich bei eingedrückter U1 oder U2 oder U3 logischerweise U1 oder U2 oder U3 gewählt habe und wenn ich "normalen" UKW-Empfang möchte, drücke ich die UKW-Taste, die sich neben der U7-Speichertaste befindet. Die "U1-U7"-Taste macht eigentlich keinen Sinn und ist überflüssig.

      Wenn wir annehmen, dass die geheimnisvolle "U1-U7"-Taste defekt ist, weil sie nicht einrastet, könnte das zumindest die Erklärung dafür sein, warum das Frequenzanzeige-Zeigerinstrument für die sieben UKW-Stationstasten nicht funktioniert. Vielleicht ist sie permanent "eingerastet"? Nehmen wir an, es ist so. Wenn die "U1-U7"-Taste nicht eingerastet ist, dann hätte das Aktivieren von U1, U2, U3, ... keinerlei Wirkung? Ist meine Vermutung korrekt? Wenn ja, dann untermauert es die Vermutung, dass bei mir die "U1-U7" offenbar klemmt und nicht mehr ausrastet. Dann werde ich mir das mal von innen ansehen und ggf. die Taste mit der Hand rausziehen, damit sie endlich ausrastet. Hoffentlich raste ich nicht auch noch irgendwann aus. :D

      Gruß,
      Manuel
      Hallo Manuel,

      ich habe es gefunden: Die Taste "U1-U7" heisst "Übernahmetaste" hifi-forum.de/viewthread-84-10330.html

      Die Übernahmetaste ist nicht-rastend.
      Zur Funktion: Zunächst wird ein Sender mit der Handabstimmung auf guten Empfang abgestimmt. Dann kann die Taste Übernahme gedrückt werden und muss gedrückt bleiben, gleichzeitig ist die untere der beiden Anzeigen zu beobachten (neben Abstimmknopf). Dann die gewünschte Stationstaste in die Richtung, in die die untere Anzeige zeigt, drehen. Sobald die untere Anzeige "Null" erreicht hat, ist der Sender genau abgestimmt und kann über die Stationstaste angewählt werden.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      leider ist das Hifi-Forum in diesem Augenblick (20 Uhr) nicht erreichbar, scheinbar ist das Interesse nun so groß durch die Verlinkung in unserem Forum geworden, dass deren Server in die Knie gegangen ist. Ich werde später nochmal den Link probieren.

      Ach, das ist ja eine interessante Funktion! So etwas in einem Steuergerät der frühen Siebziger Jahre vorzufinden ist sehr beeindruckend. Ich werde morgen diese Funktion austesten.
      Als ich den Radio vorgestern ausprobiert habe, ging ich so vor, wie ich es von anderen Radios gewohnt war. Ich drückte die entsprechende Stationstaste und stellte direkt an der Stationstaste die Sender ein. Die UKW-Feinanzeige ist bei den Stationstasten ja genau so aktiv, wie beim "normalen" UKW-Empfang. Aber dass der Opus HiFi 301 eine sehr elegante und zeitsparende Alternative bietet, wie man die Sender in die Stationsspeicher "übernehmen" kann, ist ja phänomenal. Ganz große Klasse. Vielen Dank!

      Dann wissen wir obendrein jetzt auch noch, dass die Taste bei mir in Ordnung ist, wenn sie nicht einrastet. :thumbup:

      Wenn ich demnächst die Glühlämpchen austausche und den Radio offen habe, werde ich mal prüfen, ob an den beiden fraglichen Drehspulinstrumenten überhaupt eine Spannung anliegt.

      Gruß,
      Manuel
      Hallo Reinhard, Dieter, und Siegbert und guten Morgen,

      ich habe nun meinen Opus HiFi 301 wieder eingeschaltet und anhand Siegbert's eingescannter Bedienungsanleitung die Übernahme-Funktion getestet. Es funktioniert ganz genau so, wie in der Anleitung beschrieben. Ich habe zum Testen für die Stationstate 1 mal gleich einen Sender auf der großen Skala eingestellt, der sich nicht allzu weit von auf der "1" gespeicherten Frequenz befindet und sogar DARUNTER, also auf einer tieferen Frequenz liegt. Wenn ich nun die "U1-U7"-Taste drücke, knallt die UKW-Feinanzeige nicht mehr auf den linken Anschlag, sondern schlägt nur ein wenig nach rechts aus. Richtig so! Funktioniert also einwandfrei. Dann noch den Knopf von Speicher 1 so lange drehen, bis die Feinanzeige wieder "mittig" anzeigt und schon hat man den Speicher exakt auf die Frequenz gebracht, wie man sie vorher auf der großen Skala eingestellt hat.

      Somit kann ich dank eurer Hilfe sagen:
      Die Taste U1-U7 funktioniert einwandfrei. Dankeschön.

      Tja... bleibt also nur der Schönheitsfehler, dass die beiden anderen Drehspulinstrumente sich nicht rühren wollen. Mal sehen, ob ich heute nachmittag noch Zeit habe, den Radio zu öffnen. Dann messe ich die Spannungen an den Instrumenten.

      Viele Grüße,
      Manuel
      Hallo allerseits,

      ich habe das Chassis aus dem Gehäuse gezogen. Zunächst fiel mir der leuchtend orangefarbene Aufkleber der Firma Drewitz & Kaulbach aus Berlin ins Auge, der den Radio am 30.09.1980 offenbar repariert hat. Soweit ich es beurteilen kann, wurde eine Sicherung gewechselt und auch das Glühlämpchen für die Abstimmungsanzeige. Ich nahm das schwach leuchtende Glühlämpchen heraus und konnte darauf keinerlei Dimensionsangaben finden. Offenbar haben Drewitz & Kaulbach kein passendes Lämpchen als Ersatz eingebaut, es leuchtet deutlich zu schwach. Das habe ich nun 39 Jahre später erledigt, da gehört ein 6-7 Volt mit 30 mA rein.

      Im Drehspulinstrument für die UKW-Feinanzeige war noch das original OSRAM-Lämpchen drinnen, defekt. Das habe ich nun ebenfalls ersetzt. Nun leuchtet wieder alles so, wie es sein soll. Schon mal ein erster Erfolg.

      Auf einem großen Becherelko fand ich die Datumsangabe 4/71. Immerhin ein Anhaltspunkt für das Alter meines Gerätes.

      Leider ist es mir mit meinem relativ preisgünstigen und vergleichweise primitiven Prüfgerät vom großen C nicht gelungen, eine Messung der anliegenden Spannungen vorzunehmen. Es zeigt in Stellung "Gleichstrom bis zu 1,5 Volt" Null an. Sogar wenn ich das intakte Drehspulinstrument für die UKW-Feinabstimmung messen möchte und absichtlich den Sender falsch einstelle, damit das Instrument mit einer möglichst hohen Spannung versorgt wird, zeigt mein Prüfgerät nichts an. Ich glaube, dass die Spannungen ausserhalb des Meßbereichs liegen, die mein Prüfgerät noch erfassen kann.

      Es zeigt nicht mal die 7 Volt der leuchtenden Glühlämpchen an, auch das habe ich getestet. Mein Prüfgerät taugt wohl gerade dazu, um zu prüfen, ob eine 1,5 Volt oder 9 Volt Blockbatterie noch geladen ist. Aber für alles andere taugt es scheinbar nicht. Ich denke, die Glühlämpchen werden mit Wechselspannung über eine separate Sekundärwicklung des Netztrafos versorgt. Wahrscheinlich erkennt mein Prüfgerät nur Gleichspannung und zeigt deswegen nichts an.

      Insofern kann ich leider die Reparatur nicht weiter fortsetzen, erstmal bräuchte ich bessere Werkstattausrüstung. Macht nichts, ich werde morgen den Radio innen noch etwas vom Staub der letzten Jahrzehnte befreien und danach wieder zusammen bauen. Vielleicht kümmere ich mich später irgendwann nochmal darum.

      Viele Grüße,
      Manuel
      Hallo Manuel,

      Es ist nicht die Werkstattausrüstung.

      Auch das billigste Multimeter für 1 EURO aus demRamschmarkt kann DC Spannungen im mV-Bereich messen. Und wenn es die Spannung einer Batterie anzeigen kann, kann es auch die Spannung an einer bei 7V leuchtenden Glühbirne anzeigen. Du hast Dir ja den Schaltplan besorgt. Dort siehst Du, dass die Glühbirnen mit Wechselspannung betrieben werden. Also musst Du Dein Multimeter dafür auf Spannung AC schalten. Dann kannst Du auch die Spannung an den Glühbirnchen messen.

      Einen Messbereich "Gleichstrom bis zu 1,5V" gibt es am Multimeter nicht, sondern einen Messbereich "Strom" (mit Angaben von mA, bzw. A Messbereichen und einer dafür speziellen Buchse die für Strom gekennzeichnet ist) und einen anderen Messbereich "Gleichspannung (DC)" (mit Angaben von mV, bzw. V) mit einer Buchse, die für Spannung (und meist auch Widerstand) gekennzeichnet ist. Wenn Du eine der Messstrippen in der Strombuchse stecken hast, kannst Du also keine Spannung messen. Eine gehört in Spannung/Volt, die andere in Common. Die Spannung, die an den Instrumenten anliegt (wenn sie ausschlagen sollen), ist sehr gering, im unteren Millivoltbereich. Also schaltest Du dafür auf den kleinsten DC-Spannungsmessbereich.

      Da man aber nicht weiss, bei welcher Spannung so ein Drehspulinstrument Vollausschlag hat, 100µV oder 1mV oder 2mV,...prüft man besser anders:
      Drehspulinstrumente prüft man bei abgeschaltetem (stromlosen !) Receiver, indem man das Multimeter in der Stellung "Diodentest" ganz kurz an die Anschlusspins des Instruments hält. Bei intaktem Meter erfolgt sofort ein heftiger Ausschlag (ggf. Mess-Strippen umpolen). Die Messtrippen stecken dafür beim Multimeter mit einer Strippe in "Ohm, Volt" und die andere in "Common".

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Die erste "Übernahmetaste" besaß meines Erachtens der Grundig Tuner RT 100. Dort in Verbindung mit dem "Super-Tunoscope". Diese arbeitet sogar mit den (sonst zur Mittenanzeige dienenden) Lämpchen. Später haben viele Hersteller das Prinzip geboten. Bei Saba hieß die Einrichtung U-Pilot. Technisch ist das Ganze eher banal zu realisieren: Das Instrument zeigt die Spannung zwischen Poti-Schleifkontakt der Hauptabstimmung und aktivem Stationstasten-Poti-Schleifer passend heruntergeteilt, an.

      VG Stefan
      Hallo Reinhard,

      mein Multimeter ist das "Voltcraft Digitalmultimeter VC 555" und ich habe die sogenannte Batterie-Testfunktion eingestellt, die 1,5 Volt. Ich dachte, dies wäre wohl die am ehesten passende Einstellung. Da habe ich mich offenbar geirrt.

      Ich kann das Multimeter auf Wechselspannung einstellen, wenn ich "Wechselspannung 200V" oder "Wechselspannung 300V" auswähle. Mal sehen, ob ich damit die 7 Volt irgendwie abprüfen kann. Spezielle Buchsen gibt es bei meinem Multimeter nicht, die beiden Kabel (rot und schwarz) sind fest mit dem Gerät verbunden. Es ist eben wirklich ein sehr preisgünstiges Exemplar.

      Um die sehr geringe Spannung für die Drehspulinstrumente ggf. prüfen zu können, werde ich also auf "Gleichspannung 20V" einstellen, denn 200V oder gar 300V ist zu viel. Wenn das nichts bringt, versuche ich die Einstellungen "2000m" oder "200m", was vermutlich 2000mV bzw. 200mV im Gleichstrombereich heißen soll. Mal sehen, ob ich irgendwelche Werte angezeigt bekomme. Alle anderen Einstellungen am Multimeter stehen für Widerstandsmessung oder Stromstärke. Viel falsch machen kann man da jetzt nicht mehr.

      Ein anständiges Prüfgerät müßte ich mir früher oder später trotzdem mal anschaffen. Es muß ja nicht gleich ein teures von Fluke sein. Vielleicht kann mich jemand diesbezüglich beraten... denn im Internet wird man von der riesigen Auswahl an erhältlichen Multimeter-Prüf-Mess-Geräten erschlagen. Welches wäre denn für unsere Zwecke, nämlich die Reparatur von Radios, Kassettenrekordern, Plattenspielern, Verstärkern usw. denn am besten geeignet?

      Viele Grüße,
      Manuel

      Meßergebnisse

      Multimeter auf "200 Volt Wechselspannung" und ein leuchtendes 7V-Lämpchen gemessen, die Anzeige lautet "04,7". Soll vermutlich 4,7 Volt heissen.

      Jetzt zum Messen der Spannungen der Drehspulinstrumente das Multimeter auf 200m Gleichspannung gestellt.
      Als ich das schwarze Kabel vom Multimeter auf den entsprechenden Kontakt im Radio legte, machte es "Blupp-zackack" und das Radio ist verstummt. :/

      Total stumm, auf allen Wellenbereichen und die UKW-Feinanzeige schlägt auch nicht mehr aus. Ich habe es wohl geschafft, sowohl den Empfang, als auch die Endstufe auf einen Schlag stillzulegen.
      Sowas schaffe auch nur ich mit meinem Talent.
      Immerhin schlägt die UKW-Feinanzeige noch aus, wenn ich die "Übernahme-Taste", also die berühmte U1-U7 niederdrücke. Insofern dürfte der Empfang noch nicht ganz kaputt sein.

      Obwohl ich nichts mehr hören kann, habe ich trotzdem nun die Spannungen an den Drehspulinstrumenten gemessen. Bei der Abstimmungs-Anzeige sagt das Multimeter "4,7" und beim Frequenzanzeiger für die Stationsspeicher gab es sogar "36,2". Insofern sind wohl die Drehspulinstrumente tatsächlich defekt. Zumindest das habe ich feststellen können. Spannungen liegen definitiv an.

      Tja... nur ist nun mein Radio verstummt. Offenbar habe ich irgendwo unbeabsichtigt einen Kurzschluß erzeugt mit der blanken Meßspitze des Multimeters. Obwohl ich aufgepasst habe, nicht gleichzeitig 2 Kontakte zu berühren. Aber ist wohl trotzdem passiert. Welches der Bauteile es dahingerafft hat, kann ich natürlich nicht abschätzen. Die Sicherungen sind alle intakt. Schalte ich den Radio aus und wieder ein, kommt aus den Lautsprechern nach ein paar Sekunden noch der übliche "Knacks".
      Hallo Mia,

      ich kann an meinem Multimeter gar nichts anderes einstellen, ausser "Volt Gleichspannung" oder "Volt Wechselspannung" und kann eben noch zwischen mehreren Meßbereichen auswählen. Volt ist Spannnung, dachte ich. Stromstärke ist Ampére. Ich will Spannungen messen, nicht die Stromstärke. Insofern dürfte das Multimeter in der Stellung "Volt - Gleichspannung - 200m" schon richtig eingestellt worden sein? Falls nicht, was wäre korrekt gewesen? Ich möchte lernen aus meinen Fehlern.

      Der Radio verstummte schon in dem Moment, als ich nur die schwarze Meßspitze des Multimeters auf den Kontakt legte. Das andere (rote) Kabel kam mit dem Radio noch gar nicht in Kontakt. Darum vermute ich stark, dass der Kurzschluß dadurch passierte, indem ich mit der einen einzelnen Metallspitze vom schwarzen Multimeter-Kabel versehentlich einen Kontakt gebrückt habe.

      Soweit ich es beurteilen kann, wird der Mischteil betroffen sein. Dort habe ich zuerst messen wollen, weil ich dachte, das Kabel vom Anzeige-Instrument würde dort angelötet sein. Das erklärt auch, warum die Endstufe noch intakt ist, ich höre aus den Lautsprechern ganz leise 50-Hz-Brummen, wenn ich die Bässe auf Maximum einstelle. Mit dem Diodentester des Multimeters wage ich vorsichtig zu behaupten, dass die Dioden auf dem Mischteil noch intakt sind. Somit vermute ich einen defekten Transistor in der Nähe der Stelle, wo ich messen wollte.

      T309 wäre 2 N 5461, den gibt es heute noch zu kaufen.
      T310 kann ich nicht identifizieren, im Schaltplan habe ich keine Bezeichnung gefunden, möglicherweise habe ich es übersehen. Auf dem Bauteil selber kann ich nur schwer etwas ablesen, ich muß das mit einer guten Kamera fotografieren, damit ich es besser lesen kann. Irgendwie 01011 11128F, soviel kann ich erkennen.
      T311, T312 und T314 sind BC 179 oder BC 214 oder BC 154. Das sind rauscharme PNP-Silizium-Transistoren. Die kann ich gegen BC559B oder BC559C ersetzen, kann man heute noch kaufen.

      Nachdem ich T310 genau identifiziert habe, werde ich mir die Transistoren bestellen und austauschen. Wenn ich Glück habe, funktioniert der Radio danach wieder. Falls nicht, tja... dann werde ich so schnell keine Messungen mehr in einem eingeschalteten Gerät vornehmen bzw. ich werde die Kontaktspitzen des Mulitmeters so sehr isolieren, dass nur noch 1 Millimeter blank bleibt und mir so etwas nicht wieder passiert.

      Gruß,
      Manuel

      P.S.: Kann mir jemand möglicherweise beim Identifizieren des T310 helfen? Ich werde später versuchen, eine gute Makro-Aufnahme mit meiner Kamera zu erstellen.
      huhu,

      ich hab dieses im I net gefunden, hast du so eines?

      https://www.radiomuseum.org/r/conrad_digitalmultimeter_vc_555.html



      Digitalmultimeter VC-555

      Meßbereich:

      Gleichspannung: 200mV, 2V bis 300V

      Wechselspannung: 200V bis 300V

      Gleichstrom: 2000µA, 20mA, 200mA

      Widerstand: 200Ohm bis 2MOhm

      Diodentest, Rechteckausgang: 50Hz, 3Vpp

      Batterietest: 1,2V, 9V Bereich.


      Externe Quellen wie CD Player oder so,.. funktioniert noch?

      Grüße <3 Mia <3
      Hallo Manuel,

      Schau doch erst mal, ob sich bei AM und den Zusatzeingängen noch etwas tut. Das bietet eine bessere Prüfung, ob Vor- und Endverstärker wirklich in Ordnung sind.

      Volt ist die Maßeinheit für die elektrische Spannung. Richtig. Das kleine Voltcraft-Multimeter reicht für viele Zwecke aus. Es hat einen vergleichsweise niedrigen Widerstand bei Spannungsmessungen. Ich schätze, irgendwas bei einigen hundert Kiloohm bis 2 Megaohm. Das heißt, wenn Du Spannungen an Widerständen ab ca. 100 kOhm misst, verfälscht es die Messung. Einen Kurzschluss verursacht es in den Spannungsmessbereichen aber nicht.

      Weiterhin hat es nur zwei relativ grobe Wechselspannungsbereiche. Gleichstrom kann es sehr wohl messen. Das sind die drei rechten gelben Bereiche mit 200 mA, 20 mA und 2000uA (entspricht 2 mA).

      Viele Grüße,
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Nachtrag: Deine Hergangsbeschreibung lässt eher vermuten, dass es den Zwischenfrequenzverstärker/ -demodulator erwischt hat. Jedenfalls bekommt das Feldstärkeinstrument von dort sein Signal. Lad doch mal einen Svhaltplanausschnitt davon hier hoch.
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)