Endlich Gleichrichter gefunden

      Hallo Tommy,

      nichts für ungut, aber warum baut man sich eventuelle Zeitbomben ein, wenn es in neuerer, moderner Bauart Ersatztypen gibt, die mit Sicherheit länger halten und höher belastbar sind ?

      Ich vergleiche das immer etwas mit meinen Oldtimern: Bremsschläuche oder Druckleitungen würde ich never ever mit Originalteilen aus den 70ern ersetzen, da der Materialzerfall erwiesenermaßen eingesetzt hat. Hier gibt es besseres !

      Gruß, Dieter
      Vielleicht gibt es Liebhaber, die eben den Originalzustand erhalten möchten und obendrein den neuen Bauteilen nicht vertrauen. Vielleicht glauben sie, die alten Gleichrichter halten wesentlich länger, als die Produkte der Gegenwart. Man bräuchte wirklich Erfahrungswerte. Wenn diese Dinger bisher in den alten Geräten unauffällig waren und nicht eine hohe Ausfallrate haben, dann würde ich sagen: Warum nicht?

      Ich kenne Sammler, die verwenden sogar über 50 Jahre alte Ersatzriemen für ihre Tonbandgeräte und sind zufrieden damit. Manche Hersteller haben ja auch wahnsinnig gute Gummis verwendet, die sind wie neu. Wie gesagt - Erfahrungswerte braucht man ganz speziell für exakt diese Teile. Darum ist es mir auch so wichtig, wenn jemand im Forum schreibt, er hat diverse defekte Teile ersetzt, was das denn genau für Alt-Teile waren? Hersteller, Typ, Alter etc. Damit man was lernt.
      hallo,

      habe ich auch vor ca 1 Monat gekauft.
      Und schon eingebaut, jetzt aber vorsicht , die liegen schon länger sicher schon ca 45 jahre ohne Spannung. Wichtig ist, diese Selengleichrichter wollen formiert werden.

      Bevor man die einlötet müssen die Anschlussbeinchen mit 1000 Schleifpapier gereinigt werden, sonst kannste knicken mit löten !!

      Meiner Meinung nach gehört an den Platz wo ein Selengleichrichter drinne ist wieder einer eingelötet. Es gibt viele Vorteile gegenüber einer Silizium Gleichrichterbrücke.
      Musst nur wissen warum das so ist, will ich jetzt dazu nix sagen. Einfach nur googeln :D

      Es liegt einfach auf der Hand, warum ich wieder diese Selen_Brücken einbaute : Nummer 1 : mit den Selen_Brücken stimmen auch wieder die Spannung von 12 Volt wieder(genau 12,1V gemessen) vorher mit Silizium waren es an meinen Gerät ca 14,3 Volt. Jetzt weiss ich auch warum die beide Relays so extrem warm wurden.
      Und ausserdem sprechen wir da vom Lautsprecher_ Relays und das Relays vom Netzteil das FM auf AM umschaltet bzw Line in Aux Band usw.
      Wie wir ja ALLE wissen muss der Strom zu den Relays wie auch zu den Lautsprecher_ Schutz_ Relays bzw. auch auf die gesamte Schutzschaltung ABSOLUTE Ruhe herrschen. Da darf kein Spike , Ripple oder Brumm auf diese Schaltung. Ist so, denn das ist unter anderen eine empfindliche Stelle.
      Und zu guter Letzt, : jetzt ist auch ruhe im AM Betrieb. Mit den Silizium Brücken waren permanent Störungen im AM Betrieb von meiner Seite zu beklagen.

      So genug gesagt, bin wieder weg,
      Grüße <3 Mia <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Nachteule“ ()

      Hallo Mia,

      wenn ich das korrigieren darf: Mit der Eingangswahlumschaltung (TDAs, FlipFlop Module, Tiptastenmodul...) haben die 12V ("+3") überhaupt nichts zu tun, das wird alles über die 12V ("+5") erledigt.
      Da die +3 nichts im Signal- (HF und NF) Teil versorgt, können AM Störungen höchstens über verschleppte / abgestrahlte Oberwellen verursacht werden. Das sollte sich mit richtig bemessenen Parallelkondensatoren an den passenden Positionen in den Griff bekommen lassen.

      Ganz allgemein sind die SEL Selenkleingleichrichter ebenso ausfallfreudig wie die berüchtigten AEG. Das heißt nicht, dass man nicht Glück haben kann und sie in einem 92xx lange halten.
      Ich bevorzuge hier ganz klar pinkompatible Si-Typen mit Kondensatoren zur Entstörung. Wer Punkt 12,0 V haben möchte, muss nur den Sicherungswiderstand am Gleichrichtereingang anpassen.
      Achim
      Hallöchen Achim,

      Ne eh nicht, aber die 12V +3 geht auf den Transistor T618 Netzteil_Karte, und schaltet das Relays für FM/AM_Zählerbox. Hab mich wohl falsch ausgedückt. Und der andere Zweig auf das LS Schutz Relays. :) . Klar war es eine Verschleppung .

      Zur Netzteilkarte: werden nicht die 12V +3 für das Relays versorgt und der T618 gibt die Spannung dann frei ?? so versteh ich das .



      (In meinem Siemens Röhren Radio ist noch immer der originale Selen_ Gleichrichter drinne. Der wird gerade mal Handwarm auch über Stunden.)

      Apropopo: in meinen Gerät 9260 war bis vor ca. 6- 8 Jahren auch eine Selen_Brücke drinne, und nie war ein prbl. Nur ich muss halt immer alles machen hahahaah, was andere auch tun :D .




      Grüße <3 Mia <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 8 mal editiert, zuletzt von „Nachteule“ ()

      Hallöchen Andreas,

      ja auch nicht schlecht, aaaaber die Anschlüsse sind komisch. Man müsste Langlöcher einfräsen,(tut das lieber nicht) oder diese Beinchen vom Selengleichrichter kürzen und dementsprechende Drähdchen anlöten damit diese auch passen.
      pollin.at/p/selen-gleichrichter-aeg-b30c600-350-150224

      hab nur diese bei Polin gefunden. Mein Fazit : eher nicht zu gebrauchen für den Zweck.

      so genug,... jetzt ins Bettchen. Gute Nacht <3
      Grüße <3 Mia <3
      Also, ich sehe das wie Achim. Und ich hatte noch KEINEN 92xx, bei dem der Selen-Gleichrichter noch intakt war, alle waren hin, oder wenigstens schon aufgebläht. Dem Relais ist eine Spannungserhöhung um 1 Volt egal, von den kleinen Silizium-Brücken ist mir an der Stelle noch keine gestorben, und Störungen habe ich auch keine. Sonst wie Achim schrieb noch etwas entstören, dann herrscht Ruhe.

      Meine Frage bleibt: Gibt es Erfahrungswerte, welche Haltbarkeit man hier noch erwarten kann ? In den 92xx würde ich die Selentypen unter keinen Umständen mehr einbauen, aber vielleicht gibt es andere Geräte, wo das sinnvoll wäre ?

      Besten Gruss,

      Michael
      Alterung von Selengleichrichtern ist stark von den Betriebsbedingungen (Temperatur und Strom relativ zur Nennstrombelastbarkeit, Betriebsstunden) abhängig.
      Faustregel: Bei Nennstrom und <40°C ist die Lebensdauer ca. 10 Jahre oder länger. Bei halbem Nennstrom und <30°C ca. 15 Jahre und länger.

      Was wir heute an aufgeblähten oder geplatzten Se-GLR sehen stammt überwiegend aus Geräten, die ca. 40 Jahre alt sind oder älter und deren Se-GLR in der Nähe des Nennstroms betrieben wurden. Aber selbst Se-GLR, die optisch noch einwandfrei aussehen (das ist meist bei den schwarzen SEL/ITT Blöcken in den 9241, 9260 etc. der Fall) und deutlich unter Nennstrom belastet wurden (also noch nicht aufgebläht sind), stellt sich zumeist beim Messen der Vorwärtsspannungen der einzelnen Diodenstrecken einen Ungleichheit heraus, die zu verstärktem Brumm führen kann, verstärkte Belastung eines Siebelkos usw.

      dampfradioforum.de/download/file.php?id=18714


      NOS-Lagerware:
      Dazu gibt es nur wenig Berichte. Es heisst, dass NOS-Ware die bei Betriebsalterung auftretende Ungleichheit der Vorwärtswiderstände nicht zeigt. Anfängliche leichte Unterschiede bei den Sperrwiderständen verschwänden nach einiger Betriebsdauer. Demnach ist NOS-Ware als Ersatz geeignet. Wer dennoch misstrauisch ist, kann die Vorwärtsspannungen der Diodenstrecken ausmessen, um sich zu vergewissern, dass sie noch gleich sind.

      radiomuseum.org/forum/selengle…altung.html?language_id=5


      Bei optisch noch gut ausseheneden Se-GLR (benutzt und aus verschiedenen Receivern ausgebaut) habe ich diese Vorwärtsspannungen (beim angegebenen Strom) der vier Diodenstrecken gemessen und fast immer nicht mehr akzeptable Abweichung wenigstens einer der Diodenstrecken, oft auch mehrerer gefunden:




      Hans hatte sich dazu früher ausführlich geäussert.
      Brückengleichrichter prüfen V2.pdf



      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Moin Reinhard,

      super, vielen Dank fuer Deine wie immer bestens informierte Darstellung. An einige Details erinnere ich mich jetzt, aber es ist gut, das hier noch einmal zusammengefasst dargestellt zu sehen !

      Mein Fazit: Wenn es nicht dringend Gruende (wie notwendige Originalitaet, oder die Kennlinie, was eher in Roehrengeraeten ein Problem sein duerfte) gibt, werde ich sie nicht einsetzen, und sehe technisch an Stellen wie im 92xx auch keinen Vorteil. Ich hatte dort, wie geschrieben, noch NIE einen intakten ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Es ist fast nicht mehr zu rechtfertigen was hier zu einigen immer gleichen Themengebieten läuft und wie es läuft.
      Vor allem die vollkommene Begründungslosigkeit ist ein Ärgernis.
      Mag ich - mag ich nicht.
      Liebesbauteil - Haßbauteil.
      Könnte mal kaputt gehen - hält ewig.

      Wo sind die Fachbelege für solche Allgemeinplätze? Wo ist die Statistik die aussagt das Selen-GL Mist sind?
      Welche elektronischen Eigenschaften verglichen mit welchen El. Eigenschaften anderer Technologien fallen ab und warum und in welcher Größenordnung?
      (ich habe hier Statistiken zuhauf, was sie aussagen erklärt meine Meinung und ist schon zu und zu oft wiederholt worden als das ich es jetzt nochmal tun wollte, ich bin ja keine Schallplatte mit Sprung)



      Mein Fazit: Wenn es nicht dringend Gruende (wie notwendige Originalitaet, oder die Kennlinie, was eher in Roehrengeraeten ein Problem sein duerfte) gibt, werde ich sie nicht einsetzen, und sehe technisch an Stellen wie im 92xx auch keinen Vorteil.


      nochmal deutlich:

      ... sehe technisch an Stellen wie im 92xx auch keinen Vorteil ...


      Du sagst damit frank und frei das du weder die Vorteile noch die Bedingungen eines Ersatzes überhaupt erkannt oder ausgelotet hast. Er ist für dich bäh-bäh und damit hat es sich schon mit der Argumentation.
      das macht so kein Wissengewinn für niemanden, aufbeten von Vorlieben die dann irgendwie an den Haaren herbei zu untermauern versucht werden, ganz ohne Parameter, Zahlen, Fakten, Hintergründe.
      Nenne doch mal Fakten die den Selengleichrichter in seiner Anwendung wie hier ausschließen, oder in anderen Anwendungen wie Fernseher-HSP-Kaskade, Röhrenradio-Netzgleichrichter uswv. Und wenn du welche findest warum waren dann die Entwickler so doof so einen Mist da rein zu konstruieren? Ich sage dir was, die waren schlau, die haben sich die Eigenschaften dieses Bauteils sehr zum Vorteil gereichen lassen, bestes Bauteil am besten Platz, so konstruiert man erfolgreich. Man benötigt eine ganze "Fabrik" wenn man hier an nur diesem einen Platz so einen Selen-GL in all seinen Eigenschaften durch was anderes (Silizium?) ersetzen möchte.


      Generelle Frage an Alle:
      Wollen wir ernsthaft auf so abgereicherter Argumentationslinie das Forum von "Fach-" auf "Flach-" runterkommen?
      Wurde der verlinkte Beitrag auf das RM überhaupt gelesen und wenn ja dann der fachliche Inhalt erfaßt?
      Manchmal meine ich das das garnicht der Fall ist, wenn genau ein in einem Link umfänglich erklärtes Thema dann sofort wieder streitig gestellt wird.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Guten Tag zusammen,
      diese Pollin-Teile bieten sich geradezu an, hiermit einem maladen BRAUN CSV13 (ich weiß, das ist eine andere Baustelle) wieder einfühl- und behutsam auf die Beine zu helfen. Dort sitzt normalerweise ein B25C600 (auf dem Schaltbild, eingebaut war ein B30C575, s. Foto) und erzeugt die Heiz-(Gleich-)spannung für die ersten vier ECC's und zus. noch die Vorspannung für die EL's.
      Er wird durch die 4 X 150mA der Heizfäden bis an seine nominelle Grenze belastet und war bei mir auch aufgebläht und "hochohmiger" geworden. Da ich die Pollin-Quelle (noch) nicht kannte, habe ich ihn dann auf die diskutierte Weise mit einer SI-Brücke ersetzt, das funktioniert auch erst einmal ganz schön, aber jetzt werde ich doch einmal die "Pollin-Brücke" versuchen, das gibt dann nicht gleich so einen "Technologiesprung".

      Danke an Andreas und Mia für's Finden und frohes Löten an alle

      Siegbert
      Bilder
      • CSV13-Ausschnitt.JPG

        75,19 kB, 822×565, 13 mal angesehen
      • Selen BRAUN CSV13_1.JPG

        39,19 kB, 566×498, 16 mal angesehen
      Hallo allerseits,

      das ist ja alles kein Geheimnis. Welche wichtigen Eigenschaften unterscheiden denn Silzium- und Selengleichrichter?

      1. Selen hat eine höhere Unempfindlichkeit gegenüber Spannunsspitzen

      2. Selengleichrichter haben einen höheren Innenwiderstand, der Ladestrom des Ladeelkos wird beim Eischalten begrenzt.

      3. Die Kennlinie im Schaltübergang verläuft bei Selen "weicher", das erzeugt weniger Oberwellen, was bei AM-Empfängern günstig sein kann.

      Weitere wichtige Aspekte können gerne ergänzt werden.

      Am Gleichrichter der +3 Spannung bei den Sabas hängen genau 2 Relaisspulen.
      Die Punkte 1 und 2 sind m.E. daher zu vernachlässigen. (Bei der Ua in Röhrengeräten sieht das ggf. anders aus.)
      Punkt 3. - ja wann das hier so wichtig wäre, sollte man bei den beiden Gleichrichtern für die Endstufen und den 4 Gleichrichtern im NV-Netzteil anfangen, bevor man sich um die Versorgung der beiden Relais kümmert.

      Der Grund, warum man überhaupt eine separate Trafowicklung und Versorgung der Relais - mit relativ geringer Siebkapazität (470µF) - gemacht hat, dürfte sein, dass das Lsp-Relais sonst beim Abschalten nicht früh genug trennt, da die 3300µF und 4700µF im NV-Netzteil langsamer entladen. Dann müsste nämlich der Hilfskontakt am Netzschalter über 15R und 22R jede Menge Ladung aus diesen Elkos nach Masse ableiten, was ihn entweder massiv stressen würde oder zu lange dauert.

      Ergänzung1: Es wäre möglich, dass der rel. hohe Innenwiderstand der Selenbrücke eine schnelle Entladung über N2 und die Widerstände begünstigt. Den Effekt hätte man mit einem Vorwiderstand allerdings auch.

      Ergänzung2: Die Spule des Lautsprecherrelais liegt zwischen Schalttransistor T691 und der Spannung +3. Eine Freilaufdiode wurde von Saba nicht eingebaut. Weiterhin finden sich am Ausgang der Brücke keine Kondensatoren zur Impulsunterdrückung (Der 470µ recht alleine nicht). Möglich, man hatte Sorge, dass Induktionsspannungsimpulse aus den Relaisspulen beim Schalten den Brückengleichrichter beschädigen könnten und hat deshalb Selen verbaut.
      Allerdings MIT Freilaufdioden an den Relais UND MIT Keramikkondensatoren am Ausgang der Brücke bzw. parallel zu allen Dioden dürfte ein Siliziumgleichrichter guter Qualität ebenfalls ausreichend geschützt sein. Letztlich ist das alles eine Kostenfrage, möglich, dass die Selenbrückchen sehr billig waren und die Ersparnis der anderen Teile die Entscheidung für Selen bestimmt hat.

      Wer einen anderen gewichtigen Grund für einen Selengleichrechter in DIESER Position kernnt, möge ihn nennen.
      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Nachtrag: entstört wird bei mir immer, die Freilaufdiode kommt auch immer rein. Ich vermute, dass damals die Selen-Brücken deutlich billiger waren als die kleinen Silizium-Brücken (am Platinen-Layout sieht man übrigens, dass die sehr wohl in der Planung vorgesehen waren). Heute stellt sich das Problem dann wieder als Kostenfaktor dar. Warum soll man an der Stelle eine Selen-Brücke einsetzen, wenn die 20-mal soviel kostet wie ein SI-Gleichrichter ? Wohlgemerkt: da hängt ein Elko dran, und zwei Relais, sonst nix ...

      Bin gespannt, ob sich noch andere Einsichten ergeben ...

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Jogi, es gibt wirklich keine Grund für Deine seltsamen Bemerkungen in dieser Sache. Natürlich habe ich die verlinkten Artikel gelesen, und mich dabei an einige Details erinnert, die mir nicht mehr präsent waren. Aber danach war dann auch klar, dass das AN DER STELLE, um die es hier geht, nicht wirklich relevant ist. Mir ging es in erster Linie darum, ob diese alten NOS Bauteile im Prinzip überhaupt noch die Standfestigkeit haben, die man bei einer Revision haben möchte. Da bin ich nach wie vor im Zweifel.
      Hallo Michael,

      genau das ist der Punkt - heute führt das Kostenkriterium genau zur umgekehrten Entscheidung UND man muss sich über die Lebensdauer- und Stabilitätsprognose der NOS Selenbrücken keine Gedanken machen, da die Siliziumbrücke eindeutig die dominante Strategie darstellt.

      Ernst zu nehmende technische Aspekte über das Gesagte hinaus vermag ich nicht zu erkennen.

      In Siegberts Beispiel (Braun) sieht das ganz anders aus. Hier, bei der Heizspannungsversorgung für hochempfindliche NF-Verstärkerröhren sollte man alle Möglichkeiten ausnutzen, Einstrahlungen aus dem Heizfaden in die Kathode oder das G1 der Trioden zu vermindern. Die Schaltkennlinie eines Selengleichrichters kann da sicher helfen (wenn auch das übrige Sachaltungskonzept brummminimierend ist.)
      Auch bei einem HiFi Tuner mit LKM kann ich mir vorstellen, dass Probleme mit abstimmbarem Brumm bei AM durch die konsequente Verwendung von Selenbrücken noch einmal verbessert werden können. Grundig hat zum Beispiel bei so manchem HiFi Tuner diesen Weg gewählt. Da hat man bei HiFi Tunern nicht nur auf UKW, sondern auch auf die AM Bänder geachtet.

      Achim

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „nightbear“ ()

      Jogi-prrt-Jogi-prrt-Jogi-prrt-Jogi...

      Du warst in Deinem Beitrag zuvor sehr allgemein.
      Außerdem forderst Du, Dir sollen die Argumente geliefert werden.
      Solche kamen, bzw. die Einschätzung der Mitglieder.
      Jetzt kannst Du gern dagegen argumentieren.
      Du bist älteren Semesters, könntest somit mit Erfahrung auftrumpfen.
      So ist hier der Gedankenaustausch gedacht.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Klappt doch, es ist mehrsilbiger geworden.
      Wenn wir jetzt noch alle erkennen , nicht nur Achim, wie nützlich so ein GL mit flacherer Kennlinie ist...

      Braun ist auch ein gutes Stichwort, Beam-Power-Röhren sind überhaupt nur akustisch erträglich und in ihrem Verhalten gut zu zähmen wenn man sie NICHT mit einem zu harten Netzteil quält, sonst kann man gleich einen Hybrid-IC-Verstärker nehmen.

      Ja natürlich ist bekannt das die "kleinen" Braun(en) über Endpentoden mittlerer Leistung verfügt, dennoch wird auch da der damals nicht bei allen gern gehörte Pentodenklang etwas abgemildert, dem wurde analytische Ausrichtung nachgesagt wenn das Netzteil nicht weich genug ist, heute kann man ja froh sein überhaupt mit Röhren hören zu dürfen und ich befinde es eh als den richtigen Kompromiß zwischen kalt und zu wärmelnd.

      Weicher Netztrafo, flache GL-Kennlinie... das Verschleifen und Auslöschen von Knackstörungen die im Netz stark genug durchschlagen danken auch und gerade Relaissteuerungen, weshalb in einem ganz anderen Feld an das man eher nicht sofort denkt auch noch gerne Selen-GL benutzt werden, nämlich in den Steuerungs-Netzteilen von Industrie-Steuerungsanlagen, Siemens SPS bspw. Kloeckner-Möller SPS sowie unzählige festverdrahtete Schütz- und Relaissteuerungen klassischer Art, so macht man störsichere Netzteile.

      Klassische Siebketten-Versorgungen haben sonst auch nichts anderes um Spitzen und Knackstörungen abzufangen fehlen Regelkreise und die guten alten schweren und teuren Netz-Drosseln werden auch vermieden wie die Pest.

      Vielleicht weiß der eine oder andere das es sogar eine DIN gibt die die Art und Menge durchkommender Knackstörungen vorschreibt, und dann heißt es DIN nicht eingehalten - Setzen Sechs. Oder - Es wäre eine Eins geworden, aber wegen fehlender Störfestigkeit wird müssen wir leider auf Fünfminus abwerten.
      Es ist also alles nicht so mit einem Fingerschnips vom Tisch zu fegen, auch wenn das manchmal womöglich den Kopf weniger anschwellen lassen würde.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Nochmal Kostengruende: Der Selen-Gleichrichter im 92xx, an der Stelle, hat durchaus den Vorteil, dass man dann locker mit 470 uF auskommt. Wenn ich da die kleinen DIL-Gleichrichter einbaue, was ich bisher _immer_ musste, nehme ich dann 1000 uF (plus eine kleine Entstoerung). Heute kostet das keine relevante Summe, im Gegenteil. Damals schon ...

      In anderen Schaltungen ist mir der Vorteil klar, aber auch in sonstigen Geraeten habe ich bisher selten einen noch intakten Selen-Gleichrichter dieses Typs vorgefunden (ich rede NUR von den Niederspannungstypen, die zu Beginn des Themas aufgerufen wurden, und die jetzt fuer 4 Euro das Stueck verkauft werden). Klar gibt's auch mal guenstigere Angebote (oben hatten wir ja auch eines), aber die Bauform muss ja auch passen, vor allem, wenn das in eine Platine soll.

      Und meine persoenliche "Statistik" ist halt leider schlecht fuer Selen-Bruecken. Da kann ich nun nichts dran aendern ...

      Besten Gruss,

      Michael
    • Benutzer online 2

      2 Besucher