Problem Phono

      Problem Phono

      Hallo Gemeinde, ich hab da ein Problem im Phonobetrieb. Das Gerät 9240 soweit alles getauscht, funktioniert tadellos ausser im Phonobetrieb, da ist der rechte Kanal sehr sehr leise. Warum keine Ahnung. Der Plattenspieler ist in Ordnung getestet an einem anderen Gerät.
      Ich selbst bin mit Elektronik eher auf Kriegsfuss. Schaltplan lesen mässig verstehen schon gar nicht, Schaltungen genauso wenig. Teile finden prüfen, messen, löten kein Problem.
      Ich hoffe dennoch auf eure Hilfe.
      Gruß Patrick

      patrick173 schrieb:

      soweit alles getauscht


      Hallo Patrick,
      was hast Du im Phono-Modul getauscht?

      Mögliche Defekte im Phono-Modul:
      Elko C422 (2,2µF)
      Elko C428 (47µF)
      Transistor T424 (BC 413 B oderC), hier kann auch ein BC 550B stattdessen verwendet werden
      Transistor T426 (BC 413 B oder C), hier kann auch ein BC 550B stattdessen verwendet werden

      Elko C422 erneuern, wenn noch nicht geschehen. Der könnte am ehesten verantwortlich sein.
      Sonst einfach die genannten Teile erneuern. Eines davon wird es wohl sein, das ausgefallen ist.

      Zwar käme u.U. der elektronische Umschalter IC2161 (TDA1029) auch noch infrage. Daran müsstest Du aber erst denken, wenn die anderen Massnahmen erfolglos waren.

      Gruß
      Reinhard
      Hallo Reinhard und Patirck,
      ich würde umgekehrt an die Sache rangehen: Phonomodul herausnehmen, dessen Eingangspins auf der Chassisplatte mit den Ausgangspins jeweils verbinden. Dann Platte spielen. Die Wiedergabe muss nun viel zu leise und höhenlastig sein, und zwar auf beiden Kanälen gleichermaßen. Damit wären alle außerhalb des Phonomoduls liegenden Ursachen (die wahrscheinlicher sind, besonders die CMOS-Schalter!) ausgeschlossen. Erst dann ist das Phonomodul näher zu untersuchen.

      Der Aufwand für Patrick wäre, zwei Drähtchen zu löten.

      VG Stefan
      Ja, gut.
      Nur würde ich - wenn das Phonomodul herausgenommen ist und auf der Haupt-NF-Platine dessen Ein-und Ausgänge, wie von Stefan vorgeschlagen, kanalweise verbunden sind - in den Phono-Eingang (Phono DIN-Buchse an der Geräterückseite) keinen Plattenspieler anschliessen, sondern eine normale Hochpegelquelle, wie CD-Spieler oder externen Tuner,...

      Dann ist die Wiedergabe nicht so extrem leise wie beim Plattenspieleranschluss (ca. -37dB bei 1 kHz) sondern "normal laut" (0dB) und auch nicht frequenzgang-verzerrt. Die Beurteilung, ob es einen Lautstärkeunterschied gibt, ist u.U. so viel einfacher/deutlicher, wenn keine so starke Klangveränderung vorliegt.

      Wenn auch dann noch der Lautstärkeunterschied gefunden wird, dann ist IC2161 (TDA1029) erneuern. Andernfalls Phono-Modul angehen, wie oben.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Guten Morgen Gemeinde, also hab 2 Module die beide revidiert sind und mit beiden ist der rechte Kanal extrem leise. Den ic kann ich erst am Wochenende tauschen, da ich die ganze Woche beruflich unterwegs bin. Erstatte dann Bericht.
      Eins muss ich aber noch anmerken von der hilfsbereiten, fachlichen Kompetenz und der Erklärung die auch ich als nicht "Stromer" nachvollziehen kann bin ich mehr als begeistert.
      Vielen vielen Dank
      Guten Tag Patrick,

      Ich würde mal das Markierte absuchen. Schau mal dieses Widerstandsnetzwerk genauer an, bzw löt es aus und vermessen. (8x 470k)

      Widerstandsnetzwerk vermessen: Es ist ein PIN vom Widerstansnetzwerk markiert mit 1 oder Ähnlichen, dort klemmst du eine Messleitung an und verbleibt bis du alle PINS mit dem anderen Messleitung durch hast.
      Wenn alle gut sind sollte es 8x 470kohm ergeben, wenn nicht , kann man sowas auch selber machen.


      Grüße <3 Mia <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Nachteule“ ()

      Hallo Patrick,

      Es gibt nicht mehr viele Möglichkeiten, wenn Phonomodul und TDA1029 wirklich intakt sind.



      Wenn FM auf beiden Kanälen funktioniert und der Mosfetschalter TDA1029 am Steckplatz der IS2161 ebenfalls, muss der Fehler vor diesem IC liegen. In Frage kommen die Bauteile R2153, R2154 und C2153, das Phonomodul und die Leiterzüge/ Kontaktstellen bis dahin.

      Ich halte den von Christoph und Reinhard vorgeschlagenen Test (Phonomodul raus, Anschlüsse Phonomodul 9 -5 und 7 - 3 jeweils mit einem Drähtchen brücken, dann prüfen, ob beide Kanäle spielen), trotzdem für die weitere Fehlersuche sinnvoll, um systematisch weiter zu kommen. Um sicher zu gehen, dass es nicht doch an einer defekten Signal-Quelle liegt, kann man auch die Eingangspins der Phonobuchse rückseitig mit dem Finger mithilfe einer Schraubenzieherklinge in Kontakt bringen. Da muss es beim jeweiligen Kanal brummen und krachen. Gibt es Unterschiede in der Lautstärke zwischen rechts und links, liegt ein Defekt im Gerät vor. Hört sich der Brumm ähnlich an, ist die Signalquelle, bzw. Leitung defekt.

      Für den Fall, dass der Fehler dem Gerät zuzuordnen ist, würde ich wie folgt vorgehen:

      Schritt 1. :Spielt der rechte Kanal, sind beide Phonomodule im rechten Kanal defekt - eher unwahrscheinlich.

      Spielt er nicht, folgt Schritt 2: Mit Multimeter Widerstände und Leiterbahnen prüfen: Von der Phono-Buchse Pin 3 zu Phonomodul Stift 9 und Pin 5 zu Phonomodul Pin 7. Der Widerstand muss bei beiden Strecken 0 bis max. wenige Ohm zeigen.

      Schritt 3: Verbindung zwischen den Ausgangspins des Phonomoduls und dem Anschluss der Koppelkondensatoren, die zum Phonomodul führen. Da muss in etwa der Widerstandswert von 33kOhm in der Anzeige erscheinen. Weist eine Strecke wesentlich höhere Werte auf, haben Widerstand oder Leiterzug eine Unterbrechung.

      Schritt 4: Verbindung desselben Kondensatoranschlusses Richtung Masse: Widerstand: 100 kOhm. Ist da einer sehr klein, wird das Signal gegen Masse kurzgeschlossen und deshalb sehr leise -->ebenfalls eher unwahrscheinlich.

      Schritt 5: Kondensatoren einseitig auslöten und Kapazität mit Multimeter messen. Das halt ich - neben dem TDA1029- noch für am wahrscheinlichsten. Ein sehr leiser rechter Kanal wäre möglich, wenn der Kondensatorwert wesentlich niedriger als 330 nF läge, z. B. 5 nF oder weniger.

      Schritt 6: Leiterbahnverbindung zwischen dem anderen Kondensatoranschluss (der Richtung TDA1029 führt) und Eingangspin des TDA1029. Bitte wirklich direkt am Pin des ICs messen, damit auch eine fehlerhafte Kontaktierung in der Fassung mit zum Tragen kommt.

      Wenn das alles keinen Fehler zu Tage fördert, bleibt wiederum nur noch der TDA1029 höchstselbst übrig: Man kann sie im Gerät testweise untereinander tauschen. Geht nach dem Tausch eine andere Audioquelle nicht, liegt chipintern ein Defekt vor.

      Viele Grüße,
      Christian

      Nachtrag: Mia hat recht. Zusätzlich zu oben kommt auch das Widerstandsnetzwerk 8x470k als potentieller Verursacher in Frage. Auch eher unwahrscheinlich, da nicht als Ausfallkandidat bekannt.
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      So erledigt "Kiste" läuft. Erst mal Asche auf mein Haupt, beim überprüfen des Phoneoeingangs habe ich einen Haarriss, selbst mit der Lupe kaum sichtbar festgestellt, nachgelötet, zack läuft.
      Das war die erste Baustelle die zweite ein 9241 folgt der macht noch mehr Probleme. Ein Kanal komplett Tod, der übliche Zählerbaustein und noch so ein Paar Kleinigkeiten. Ich werde erst mal versuchen so viel wie möglich selbst zu beheben bevor ich hier den fach kompetenten Leuten ihre Zeit raube.
      Für die enorme Hilf bei der Fehlersuche und die ausführliche Beschreibung zur Fehlerbeseitigung vielen vielen Dank.
      Gruß Patrick
      Beide (Risse und kalte Lötstellen) kommen leider recht häufig vor bei diesen Geräten. Ich habe schon bei mehreren Exemplare mit Rissen zu kämpfen gehabt, speziell bei der Hauptplatine. Die sitzt fest verspannt eingebaut, und leidet dann z.B. beim Versand dieser Geräte. Wenn man die Module gezogen hat, hilft eine starke Lichtquelle auf einer Seite bei Betrachtung von der anderen, wenn man dann noch mit dem Finger auf die Platine (Bauteileseite) drückt.

      Wichtig: Wenn man einen Riss beseitigt, sollte man schauen, ob er nur im Kupfer ist, oder auch im Pertinax. Wenn auch im Pertinax, dann ist erst Kleben mit Sekundenkleber angesagt. Spalt durch Drücken etwas öffnen, Sekundenkleber einlaufen lassen, ein paar Mal drücken (zwecks weiterem Verteilen des Klebers über den Kapillareffekt) und aushärten lassen.

      Dann um den Riss auf der Leiterbahn den Lötstopplack entfernen, und nicht einfach nur nachlöten, sondern besser erst ein kleines Stück Kupferdraht auflegen und mit anlöten. Eine reine Zinnbrücke ist nicht so langzeitstabil wie die Drahtbrücke. Das gilt vor allem an den bekannten "neuralgischen" Stellen, wo Module über Hebelwirkung Spannung erzeugen, wie beim UKW Empfangsmodul. Aber das ist ja sicher allen hier Beteiligten gut bekannt, ich wollte es nur noch einmal erwähnen.

      Besten Gruss,

      Michael