SABA 9260 Problem beim Abgleich des Netzteils 45V

      Hallo Bertram,

      das ist ganz klar. Der 9260 Netzteil-Schaltplan ist bei den Widerstandswerten korrekt.

      Die Pläne für 9240/9241 sind falsch, sowohl, was den falsch beschrifteten 100k Widerstand betrifft, der tatsächlich 10k ist (und sein muss, weil sonst keine 45V erzeugt werden können) und auch den falsch beschrifteten 22k Widerstand, der 2,2k ist (und sein muss, um optimale Regelung zu erhalten). Das Thema haben wir schon x-mal durch seit Jahren.... hier und an anderen Stellen im Forum, durch Nachsehen, wie die Widerstände auch in den 9241 von SABA tatsächlich bestückt wurde (nämlich wie im 9260 Plan), durch Nachmessen, durch Simulation,... es gibt keinen Zweifel.

      Wolfgang hat Dir das geschrieben und Kurt auch und ich mehrfach.

      Begründung hier:
      Bestückung mit 22k und 100k, Transistor korrekte Orientierung, wie mit den Druckfehlern im 9240/9241 Schaltplan.
      Es ist nicht möglich, damit 45V zu erreichen und keine hinreichende Stabilisierung der Ausgangsspannung.




      Nur dadurch, dass Unsinn immer und immer wieder gedruckt und wiederholt wird, wird das nicht richtig. So ist das auch bei den 9241/9240 und anderen Plänen. Entscheidend ist, was wirklich in der Schaltung steckt und stecken muss, damit sie das tut, was sie soll, nicht die Wiederholung von Druckfehlern.

      Wenn sich aber jemand am Gerät zu schaffen gemacht hat und nach fehlerhaftem Plan des 9240/41 neu oder nachbestückt hätte, ist das bei Deinem Fehler mit zu hoher Ausgangsspannung auch keine heisse Spur. Das käme nur bei zu niedriger Ausgangsspannung infrage.

      Vertauschtes C-E Pinning von T647 ist nach Durchspielen von verschiedenen Fehlermöglichkeiten (Widerstände hochohmig, Fehler an Zenerdiode, Unterbrechung der Drossel) die einzige Konstellation, die ich finden konnte, die Deinen Fehler (Ausgangsspannung nicht unter 45V regelbar, bei Potimittelstellung typisch ca. 51V) erzeugt.


      Gruß
      Reinhard

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      Hallo Reinhard,
      ok, gefressen. Hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert, wenn gleich zwei Bauteile falsch gewesen wären.
      Die Widerstände und deren Lötstellen sehen bei meinem Modul alle noch original aus.
      Den BD239 hatte Omega leider nicht da, da hat er mir den BD237 angeboten, mit umgekehrter PIN-Folge.
      Den hatte ich umgekehrt mal eingelötet, allerding freistehend. Die Spannung kam trotzdem nicht auf den richtigen Wert.
      Ich habe gestern orignale BD239C bestellt, wenn die da sind, baue ich einen ein und dann geht es ans Messen.

      Vielen Dank mal soweit, das sind echt sehr gute Hilfestellungen. Ich bin das erste Mal in so einem Forum und sehr positiv angetan.
      Ich hoffe, ich kann auch mal bei Gelegenheit jemandem zur Seite stehen.

      Vielen Dank!

      Gruß
      Bertram
      Hallo Bertram,

      es geht nicht um den BD239. Es geht doch die ganze Zeit um T647, das ist der BC547. Dabei war ich aber davon ausgegangen, dass Du bereits den BD239 geprüft hast und der in Ordnung ist. Sonst sind wir jetzt wieder ganz am Anfang, als ich schrieb, dass wahrscheinlich der BD239A defekt ist oder der BC547.

      PINfolge, Aufsicht auf Front, Beinchen unten:
      BD239: BCE
      BD237: EBC ECB (korrigiert, ich hatte mich verlesen!)


      BD237 ist von der Belastbarkeit kein adäquater Ersatz (BD239 = 30W und grössere Kühlfläche am Kühlkörper)

      Schmeiss den BD237 schnell wieder raus. Kannst Du nicht nehmen.

      Es soll ein BD239A rein, nicht C! Wenn Saba A angegeben hat, dann gab es dafür einen Grund, würde ich annehmen. Die sind ja nicht gleich. Für die Regelung, die dieser Transistor machen soll, kommt es auf die Steilheit an.


      Gruß
      Reinhard


      EDIT: Ich hatte mich verlesen! BD237 hat umgekehrte Pinfolge vom BD239!

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      Bei BC547, den habe ich als BC547B bekommen, ist da ein Unterschied? Laut Bild auf der Platine saß der alte (originale mit abgeknickten Beinchen) schon richtig drin und der neue jetzt auch.

      Ich habe jetzt mal noch ein paar Messungen gemacht, ein Wert ist seltsam:
      Da wo 45,6V sein sollen, sind es 36,6V. Ist das erklärbar?
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      Hallo Bertram

      Ich habe mich geirrt! Muss mich entschuldigen! Habe das geändert.
      Du hast recht. BD237 hat umgekehrte Pinfolge vom BD239.

      Auch beim BD239C sehe ich kein Problem mehr, da "C" die Spannungsfestigkeit angibt (nicht Verstärkung).

      Du kannst aber jetzt schon skeptisch sein:
      Du baust den neuen BD239C ein und es tut sich vermutlich...gar nichts. Denn wäre der alte BD239 die Ursache gewesen, hättest Du doch schon mit dem BD237 Erfolg haben müssen, oder?

      Wir drehen uns hier im Kreis, solange Du die Spannungen an BC547 nicht misst.

      Gruß
      Reinhard
      Hat sich überschnitten, gerade hast Du Spannungen angegeben.

      Und ja, Adlerauge, der genannte Verbindungspunkt ist im Plan falsch. Der existiert nicht. Siehst Du auch nicht in meiner Simulation.

      Die Basisspannung am BD239 muss ca 0,4-0,7V höher sein als die Emitterspannung (Ausgang). Das steht nicht nur so im Saba Plan (und ist dort richtig, Emitter 45V, Basis 45,6V), sondern ist ein generelles Merkmal des Si-Transistor pn-Übergangs. Da Du aber an der Basis 36,6V misst und am Emitter 48,8V, also eine Differenz von - 12,2V kann man daraus folgern, dass der BD239 defekt ist (Leck in der CE-Strecke). In der Simulation kann ich Deine gemessenen Spannungen mit einem Leck (Widerstand zwischen C und E von BD239) von 2,35kOhm alle reproduzieren.

      Dieses "Leck" könnte aber auch durch eine andere "Isolationsstörung" zwischen C und E Anschluss des Transistors verursacht sein, z.B. durch fehlerhafte Isolation vom Kühlkörper (mit C leitend verbunden), an Lötstellen, Lotspritzer, etc. In dem Fall - wenn dieses Leck nicht ein Transistordefekt ist - sondern auf Deiner Platine "passiert", wirst Du BD239 ersetzen können (wie schon vorher durch BD237), so oft Du magst, ohne dass sich am Fehlerbild etwas ändert.

      Kannst Du ein gut aufgelöstes Photo von der Netzteillötseite und Frontseite zeigen. Vielleicht sehen wir was?

      Gruss,
      Reinhard

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      catweazle schrieb:

      Die Elkos sind neu, die Widerstände habe ich nachgemessen.
      Kann es auch an defekten Folienkondensatoren liegen?


      Hallo Bertram,

      Elkos sind neu - ein Trugschluss.
      Wahr ist, Du hast neue Elkos in eine defekte Schaltung eingebaut. Die Elkos können in einer defekten Schaltung durch Überspannung oder Verpolung wieder defekt geworden sein (müssen aber nicht, es kommt auf die Schaltungsumgebung an). In dieser Schaltung kann Dir nur der 47µF Elko C644 in Zusammenhang mit einem Isolationsfehler des Kollektors von BD239 Ärger machen, da Du zu hohe Ausgangsspannung hast. Andere Kondensatoren kommen nicht infrage, besonders die Folienkondensatoren nicht, sie können weder bei Unterbrechung noch bei Schluss dies Fehlerbild bewirken, sondern nur zu niedrige Spannung.

      Miss doch mal (bei abgeschaltetem Receiver!) den Widerstand zwischen Kollektor und Emitter von BD239. Da vermute ich das Problem!

      Gruß
      Reinhard

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      Hallo Reinhard,

      die neuen BD239C sind noch nicht da. Also habe ich jetzt gedacht, ich messe die Spannungen mal ohne dass die Platine geteckt ist, indem ich die Platine an Pin 1 + 2 mit DC versorge. Dazu musste ich 2 Netzgeräte in Reihe schalten, um auf ca 60V zu kommen. Und siehe da, ich kann die Basisspannung am T646 problemlos exakt auf 45,6V einstellen und habe am Ausgang 45V. Messaufbau wie folgt, rechtes Messgerät ist Eingangsspannung (ist klar, ist nicht AC). Linkes Messgerät Emitter des T646.
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      Dann habe ich die Platine wieder in den Receiver gesteckt und habe das gleiche Schauspiel wie zuvor, die Spannung ist zu hoch. Im ausgebauten Zustand habe ich den Widerstand gemessen am T646 von Basis zu Emitter, liegt im MOhm Bereich aufwärts steigend durch Kondensatoraufladung. Ich lese grad, ich sollte zwischen C und E messen, das hole ich gleich nach.
      Also, sieht es wohl so aus, dass unter Belastung der BD239 falsch regelt und tatsächlich einen Schuss hat?
      Muss leider warten, bis Ersatz eintrudelt, um den Austausch vornehmen zu können.
      Das mit den Feinsicherungen mag erst merkwürdig erscheinen, aber ich habe Halterungen gefunden, deren Füßchen
      man etwas zurückbiegen kann, sodass sie in den vorgegebenen Platz passen. Einer musste nach hinten wegen der Baubreite.
      Und mit den großen Elkos bin ich eig. nicht ganz zufrieden. Ich habe nur keine radialen gefunden mit RM 12,5mm. Gibt es die irgendwo?

      Gruß
      Bertram

      catweazle schrieb:

      Hallo Reinhard,

      die neuen BD239C sind noch nicht da. Also habe ich jetzt gedacht, ich messe die Spannungen mal ohne dass die Platine geteckt ist, indem ich die Platine an Pin 1 + 2 mit DC versorge. Dazu musste ich 2 Netzgeräte in Reihe schalten, um auf ca 60V zu kommen. Und siehe da, ich kann die Basisspannung am T646 problemlos exakt auf 45,6V einstellen und habe am Ausgang 45V. Messaufbau wie folgt, rechtes Messgerät ist Eingangsspannung (ist klar, ist nicht AC). Linkes Messgerät Emitter des T646.


      Hallo Bertram,

      wie hast Du denn die Netzteilplatine an Deine Netzgeräte angeschlossen? Plus an Pin 1 und Minus an Pin 2?
      Hast Du es auch umgekehrt schon versucht? Läßt sich dann die Ausgangsspannung ebenfalls einstellen?

      Grund meiner Frage: Vielleicht ist der Gleichrichter defekt, was Du nicht siehst, wenn Du die Gleichspannung "richtig" anschließt und dadurch dem Gleichrichter die Arbeit abnimmst.

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!