Hallo H.Peter,

IS582 (MC14093)
IS586 (MC 14013)

und VOR ALLEM IC
IS 541 (MC14066 oder CD4066), der MOS Umschalter,
sind zuständig für die Umschaltung. Dort wird vermutlich der Defekt sein.

Gruß
Reinhard

Hallo Hans-Peter,

zunächst zum TCA530. Hauptaufgabe dieses ICs ist die Bereitstellung einer hochstabilen Abstimmspannung. Dazu wird der interne Chip elektrisch auf ca. 60°C beheizt, und diese Temperatur wird dann per Regelung gehalten. Wenn die Leitung zu Pin 1 durchtrennt ist, bekommt der Chip keinen Heizstrom und stabilisiert nicht so gut. Es kann sein, dass der Vorbesitzer den Chip damit schonen wollte.

Wenn Dich die Frequenz-Drift in der ersten Stunde Betrieb nicht stört, kannst Du das so lassen. Ansonsten teste mal mit wieder hergestellter Verbindung.

Die Grundig- Ersatzschaltung funktioniert, hat aber ebenfalls eine größere Drift bei der Erwärmung des Geräteinneren. Wenn Du die Präzision des TCA530 erreichen möchtest, kannst Du die Ersatzschaltung mit dem ADR01 nutzen, die ich hier vor einiger Zeit vorgestellt habe.

Viele Grüße,
Christian

Zum IC582: Der Unterbruch wird der Grund sein, warum das Rückschalten von Kanal auf Frequenz nicht funktioniert. Das IC 14093 enthält vier invertierende UND-Gatter mit Impulsformer Eingängen. D.h. nur wenn an beiden Eingängen eines Gatters ein High-Pegel anliegt, geht der Ausgang auf Low.

Pin 1 und 2 wirken hier auf Pin 3. Grundzustand in der konkreten Schaltung: Beide Eingänge liegen auf High, der Ausgang führt deshalb Low. Drücken der Bedientaste zieht Pin 2 auf Low, Pin 3 geht so lange auf High und sendet diesen Impuls an das FlipFlop 4013, das die eigentliche Umschaltung und Speicherung des neuen Zustandes vornimmt.

Bei CMOS ist ein offener Eingang, wie hier vorliegend, nicht sauber definiert. Heißt, keiner weiß, ob er gerade High oder Low meldet und wie oft er wechselt. Daraus folgt: Verbindung herstellen und Funktion prüfen, d.h. die Spannung an Pin 3 messen. Bei Betätigung des Tasters Kanal/Frequenz müssen 15V am Ausgang erscheinen. Beim Loslassen muss die Spannung auf 0V zurückgehen.

Ein plausibler Grund für das Durchtrennen fällt mir nicht ein. Es ist, schaltungstechnisch gesehen, Blödsinn.

Viele Grüße,
Christian

Noch ist ja gar nicht festgestellt, dass ein neues TCA530 nötig ist. Also erst mal optimistisch sein!

Die beste Ersatzlösung ist die von Christian. Die zweitbeste und handwerklich etwas einfacher (da keine SMD-Bauteile) ist die GRUNDIG-Ersatzschaltung auf einer kleinen Lochrasterplatine. Dafür habe ich für den SABA 9241 und 9260 Receiver mit Abstimmbereich bis 108 MHz (R517 auf dem Abstimmspannungsmodul = 4,7 kOhm) und Abstimmspannung 3-27V die periphere Beschaltung in LTSpice modelliert und optimiert, so dass möglichst geringe Drift bei Schwankung der 45V Netzteilspannung resultiert. Thermische Drift ist aber damit nicht minimiert, das ist wieder eine ganz eigene Sache.

Ich poste hier trotzdem mal das Ergebnis und die so optimierten Werte der peripheren Widerstände und die Änderung der Aussenbeschaltung mit dem Grundig Ersatz:

Aussenbeschaltung, Änderungen bei Verwendung des GRUNDIG-Ersatz des TCA530:

Bei Einbau der GRUNDIG Ersatzschaltung ändern:

R504 → 820 Ohm / 2W
R513 → 15k
R514 → 3.9k (bis 2.7k)
R516 → 27k (bis 47k)
P516 → 10k
C503 entfernen



Bei 27V Abstimmspannung ändert sie sich gem. Simulation mit dieser Beschaltung um ca. 3 µV pro 0,1V Änderung der Eingangsspannung vom Netzteil (44,95V - 45,05V).
Bei 3V Abstimmspannung ist die Änderung entsprechend kleiner, ca. 0,3 µV pro 0,1V Änderung der Eingangsspannung vom Netzteil.

Gruß
Reinhard

Ja prima, Glückwunsch!

Gruß
Reinhard