SABA Breisgau de Luxe (Freiburg 15) Problem mit dem Suchlauf

      SABA Breisgau de Luxe (Freiburg 15) Problem mit dem Suchlauf

      Hallo,
      ich bräuchte mal eure Hilfe bei fogendem Problem:
      Bei meiner Breisgau de Luxe habe ich ein Problem mit dem Suchlauf.
      Anfangs funktionierte dieser wunderbar. Doch von einem Tag auf den anderen war keine Funktion mehr gegeben.
      Drücke ich auf die Wippetaste um den Suchlauf zu betätigen tut sich nichts. Der Senderzeiger verharrt in seiner Position und bewegt sich nicht.
      Fasst man den Sendeverstellknopf an "spürt" man zwar den Widerstand des Motors und ein leichtes "rumoren".
      Den Motor habe ich schon durchgemessen, der ist in Ordnung. Ein Austausch der EABC80 und der ECL80 brachte keine Veränderung.
      Was ist das nur?
      Vielleicht weiß ja jemand eine Lösung für dieses Problem. Würde mich freuen.

      Grüße Christoph

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „SABA-Breisgau“ ()

      Moin Christoph,

      in ein zwei Sätzen lässt sich das nicht sagen, dazu sind schon ein paar Messungen von Nöten. Der Röhrentausch hat nichts gebracht, also liegt die Ursache wo anders, Motor sagst du hast du getestet, wie ist der Test erfolgt? Wurden bei der Messung die Versorgungsdrähte abgelötet, jede Spule auf durchgang gemessen und ganz wichtig jede Spule auf eventuellen Masseschluß geprüft ? Du schreibst, das man am Senderverstellknopf zwar einen Widerstand verspürt, könntest du das einwenig genauer beschreiben, hält der Motor kräftig dagegen wenn du den Sender aus dem Sendebreich drehen willst und dreht der Motor zurück bei leichtem manuellen verstellen des Senders ?
      Wie sieht es aus mit den Versorgungsspannungen der ECL80 , Anodenspannung, Schirmgitterspannung, die Spannung am Steuergitter beim Betätigen der Schaltwippe, Heizspannung vorhanden ?
      Das ist längst noch nicht alles und aus der Ferne schwer einzuschätzen, selbst für den Erfahrenen stellt es eine Herausforderung da.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,
      zuerst einmal herzlichen Dank für deine Antwort.
      Als ich den Motor getestet habe, habe ich damals (ist schon eine Weile her) soweit ich mich erinnern kann die Versorgungsdrähte abgelötet und jede einzelne Spule einzeln durchgemessen. Im angelöteten Zustand wäre eine Messung meines Erachtens nur wenig aussagekräftig.
      Die Truhe steht bei meiner Tante, da komme ich am Montag hin und werde das Chassis zu mir nach Hause mitnehmen und dann die von dir aufgeführten Messungen durchführen und dir genau das Verhalten des Motors beschreiben.
      Also, soweit schonmal herzlichen Dank für deine Hilfe!

      Grüße
      Christoph
      Hallo Christoph,

      für den Gleichstromwiderstand zu messen geht das auch ohne die Versorgungsleitungen abzulöten, jedoch nicht um eine Masseverbindung einer Spule zum Blechpacket zu testen. Du wirst dann unweigerlich in die Schaltung messen, was zur Fehldiagnose führt, denn alleine über die Anodenspannung besteht eine hochohmige Verbindung zu Masse. Zu 99% aller defekten Motoren haben einen Masseschluß und das ausschließlich in den Wicklungen mit den Serienkondensator.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,

      ich bin heute noch schnell zu meiner Tante gefahren und habe das Chassis ausgebaut.
      Also, wenn ich denn Sender leicht manuell verstelle dreht der Motor etwas (nicht viel) zurück, stellt den Sender allerdings nicht scharf. Auch lässt sich der Sender leichter wegdrehen, wie bei anderen Automatik-Geräten.
      Den Motor habe ich erneut geprüft, so ergab sich wie bei meiner letzten Überprüfung, das dieser funktionstüchtig ist. Alle Spulen haben einen Widerstand von ca. 1kOhm und keinen Schluss gegen Masse.
      Am Gitter 2 (Pin8) messe ich bei eingeschalteter Automatik 85,5 V.
      Laut Schaltplan sollten 170V anliegen.
      Am Gitter 1 (Pin 9) messe ich 0V auch das Betätigen der Schaltwippe ändert den Wert nicht.
      Die Heizspannung ist vorhanden und liegt bei 6,7 V (etwas zu hoch, aber wohl der 230 Volt Netzspannung geschuldet)
      Die Anodenspannung für die Triode ist vorhanden und liegt, wie im Schaltplan angegeben bei 200V.
      Die Anodenspannung für den Pentodenteil liegt bei 242V im Schaltplan sind 250 V angegeben.

      Grüße Christoph
      Hallo Christoph,

      damit kann man schon mal was anfangen und damit es keine Verwechselung gibt, wir reden über die ECL80.
      Gitter 2 pin 8 ist 85,5V soll 170V, hier mal den R 721 (82k) und den C 716 (2µF) überprüfen der Widerstand (Kohlemassewiderstand ?) könnte hochohmiger geworden sein, und oder auch der Elko könnte Leckstöme aufweisen, in beiden Fällen bitte austauschen.
      Am Gitter 1 pin9 im Ruhezustand sollten minus 8,5V zu messen sein und beim Betätigen der Wippe Suchlauf das Messgerät auf Wechselspannung umstellen ;)
      Die minus 8,5 V an pin 9 sollten aber da sein, ansonsten die Negativspannungsversorgung überprüfen, hier könne beispielsweise die Selendiode E25 C5 defekt sein, diese kannst du durch eine 1N 40xx ersetzen.

      Nachtrag: ausgebautes Chassis bitte nicht ohne angeschlossene Lautsprecher betreiben.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Lollocat“ ()

      Hallo Franz,

      selbstverständlich sind am Chassis Lautsprecher angeschlossen, es wäre ein Jammer wenn die AÜ ins Jenseits befördert werden würden...
      Trotzdem danke für den Hinweis.

      In diesem Radio wurden zu 85 Prozent anständige Widerstände verbaut. Ein paar von den Vitrohm bei den beiden ELL 80 habe ich mal getauscht. Diese waren leicht hochohmig geworden.
      Aber nun zurück zum Problem mit dem Suchlauf.

      Das Problem war der Styroflexkondensator C715 (330pf). Der war kaputt. Jetzt habe ich einen guten Siemens eingebaut.
      Nun stoppt der Suchlauf wieder bei starken Sendern.
      Kann man die Empfindlichkeit irgendwie verstellen, dass der Suchlauf auch bei etwas schwächeren Sendern stoppt? Im Moment stoppt dieser bei 6 starken Sendern.
      Dazu muss ich allerdings sagen, dass die EABC80 die ich eingesetzt habe eine gebrauchte aus meinem Fundus ist. Ich habe verschiedene davon ausprobiert und bei dieser funktionierte der Suchlauf am besten.
      Ich möchte halt nicht irgendwo drehen, um dann festzustellen, dass ich das Radio komplett verstimmt habe.
      Soweit schonmal danke für deine Hilfe, nun kann ich mich wieder an einem funktionstüchtigen Suchlauf erfreuen.

      Grüße Christoph
      Hallo Chrioph,
      erst mal prima das du den Fehler gefunden und beseitigt hast. Das ist nicht der Normfall, Styroflex-Kondensatoren gehn in der Regel selten kaputt, zumal an der Stelle keine hohen Spannungen anstehn. Wie dem auch sei, wird in die Fehlerliste mit aufgenommen.
      Für das Stoppen an Sendestationen ist in erster Linie die Ratiospannung verantwortlich, kannst ja mal die Ratiospannung an C 308 messen was die derzeitig ZF noch zustande bringt.
      Ansonsten gibt es noch eine andere Möglichkeit den Suchlauf empfindlicher zu machen, indem man die Motorgeschindigkeit drosselt. Dies kannst du bewerkstelligen, in dem dur R 726 (220k) vergrößerst, ist hab das mal in einem Testaufbau gemacht einen 180K Widerstand und ein 100K Trimmpoti in serie geschaltet. So lies sich die Abschaltschwelle auf jedes Gerät bzw. auf den örtlichen Sendeempfang anpassen.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,

      ehrlich gesagt, war dieser Styroflexkondensator der Erste der mir als defekt untergekommen ist. Sonst sind die ja eigentlich, wie du sagst sehr zuverlässig.
      Ich habe vorhin mal gemessen an C 308, bei - 10 V stoppt der Suchlauf bei einem (schwachen) Sender. Das war in etwa die Grenze.
      Ist dieser Wert normal?
      Den Widerstand R 726 habe ich auf 270k vergrößert. Das Resultat ist mehr als zufriedenstellend.
      Jetzt stoppt der Suchlauf bei 19 Sendern.
      Nun kann ich das Chassis wieder in die Truhe einbauen und zufrieden den schönen Klängen lauschen.
      Die Truhe selbst ist ja in diesem schlichten, nordischen Design gestaltet, trotzdem gefällt sie mir.

      Grüße Christoph