Neuvorstellung und 3 Fragen zum 9241 digital: Anzeige verschoben/keine 42V/Ruhestrom

      "Druckfehler" kann ja durch Nachmessen des Widerstands der Trimmpotis leicht ausgeschlossen werden.

      Es gibt die Möglichkeit, dass der Ruhestromtransistor (BD139 (ST) hinüber ist, einen Schluss in der CE-Strecke hat. Dann funktioniert die Ruhestromeinstellung nicht, Endstufe arbeitet aber trotzdem.

      Der TCA530 ist defekt. Gut, dass es "unseren" Christian gibt! :rolleyes: Er wird dazu ja noch was schreiben. :thumbup:


      Gruß
      Reinhard
      Reinhard schrieb: "Der TCA530 ist defekt."

      Seh ich genauso. Da bist Du nicht allein. Ich habe in meinem aktuellen Gerätepark (Grundig, Wega, Saba - alle defekt gekauft) in der knappen Hälfte defekte TCA530 gefunden. Manchmal sind es nur Teilfunktionen, oft wie bei Dir ein Totalausfall.

      Meinen Plug-and-Play-Ersatz habe ich nun für die Sabas und auch für WEGA 31xy ausreichend erprobt, dass ich sie auf die Menschheit loslassen kann. Wenn Du möchtest, sende ich Dir im Laufe der kommenden Woche ein Exemplar zu. Kostenpunkt wären 15 Euronen plus Briefmarke 1,55 €

      Viele Grüße,
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      @'Chris:
      da die Diagnose so klar scheint,
      nehme ich dein Angebot dankend an- habe dir eine Mail geschrieben.
      PnP-Ersatz hört sich für mich als Elektonik-Laie schon mal durchführbar an-
      im entsprechenden Thread habe ich die Entwicklung dieses Ersatzes nachgelesen: beeindruckend!

      Bzgl. BD139: bei meinen Endstufen stecken noch je 2 "Originale"=BD417 drin: beide auslöten u. auf o.g. Schluss prüfen
      oder besser gleich gegen BD139 ersetzen?


      Viele Grüße,
      Jörg
      gerade an der älteren der beiden Endstufe ausgelötet und gemessen:

      - Trimmpoti hat ~105 Ohm = o.k.
      - beide BD417 scheinen ebenfalls i.O.: zwischen BC bzw. BE jeweils ~750 , kein Schluss zwischen CE
      Alle relevanten Beinchen der Platinenbauteile werden noch gereinigt, da beim Messen immer Kontaktprobleme bestehen/man die Messspitzen sehr stark andrücken muss.


      Viele Grüße,
      Jörg
      Hi Joerg,

      hast Du denn mal die Spannungen nachgemessen, die im Schaltplan fuer die verschiedenen Punkte angegeben sind ? Etwa die an den Pins der Endstufenmodule, an denen die farbigen Draehte ankommen. Ebenso die Spannungen an den Treiberkarten, die man zu dem Zweck (bei ausgeschaltetem Geraet) auf der anderen Platinenseite stecken kann.

      Ich denke, ein systematischer Vergleich mit den Sollspannungen laut Plan sollte hier mehr ergeben.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Jörg,

      wenn der Ruhestromtransistor in Ordnung ist, kann er ruhig bleiben. Bei Deiner Prüfung war zwischen C und E in beide Richtungen kein Stromfluss vorhanden? Ebenso in den Sperrrichtungen BC und BE?

      Auch eingebaut kannst Du an dieser Stelle die Funktion prüfen: Die Meßspitzen an den Basen der Treibertransistoren angelegt, muss bei funktionierender Ruhestromschaltung eine Spannungsdifferenz von etwa 1,2-1,5V zu messen sein: Die Summe von deren BE-Flußspannungen. Bei geringfügigem Verstellen des Ruhestrompotis muss sich diese Spannung verändern.

      Sollte da nichts oder zu wenig zu messen sein, kannst Du auch die Widerstände rund um den Ruhestromtransistor und zu den Basen der Treiber kontrollieren. Bei stromlosem Gerät einfach die Widerstände ermitteln.

      Eine kalte Lötstelle in dem Bereich kommt auch als Ursache in Frage.

      Was die Ersatzschaltung betrifft, schick ich Dir gleich eine Mail. Das aktuelle Teil muss tatsächlich nur noch statt des IC eingesetzt werden. Ich liefere ein Präzisionssockel mit, da der Ersatzbaustein ein Wiederauslöten vermutlich schlecht übersteht.

      Viele Grüße,
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      Hallo Jörg,

      habe mir die ganze Story nochmal durchgelesen.

      Es gibt den Widerspruch, dass Du klar/unverzerrtes Ausgangssignal hörst aber trotzdem keinen Ruhestrom messen kannst, weder an den Kollektorwiderständen noch an den Emitterwiderständen und zwar bei beiden Endstufen obwohl der Ruhestromtransistor bei beiden Endstufen offenbar ok misst. Eine Unterbrechung im Bereich des Ruhestromtransistors/Ruhestrompotis hätte allenfalls einen zu grossen Ruhestrom zur Folge. Ein Leck in der CE-Strecke, bzw. BC-/BE-Strecke des Ruhestromtransistor hast Du nicht festgestellt. Nur bei zu weitem Durchsteuern der CE-Strecke des Ruhestromtransistors oder Schluss im Kerko, der zu dessen CE-Strecke parallel liegt, ist zu kleiner Ruhestrom denkbar, ohne dass das Ausgangssignal am LS-Ausgang wesentlich verändert würde.

      In der Simulation der Endstufe ergeben alle anderen Optionen, die zum Erliegen des Ruhestroms führen (Unterbrechungen an den Endtransistoren u. dgl.), bei grösserem Pegel an 4 Ohm Impedanz ein Rechtecksignal am LS-Ausgang, was einen hörbar abweichenden Klang bewirken muss. Lediglich bei kleinem Pegel vollbringen die Treiber ein noch unverzerrtes Sinus-Signal.
      Zudem wäre der identische Defekt gleichzeitig an beiden Endstufen sehr unwahrscheinlich. Insbesondere, da sie von komplett getrennten Netzteilen versorgt werden, es sei denn alle Endstufentransistoren wären defekt und das Ausgangssignal würde nur noch von den Treibern geliefert - das ist möglich - dann gibt es auch keinen Ruhestrom.

      Für mich sieht es sonst (wenn auch die Endtransistoren und Emitterwiderstände sowie Kollektorwiderstände in Ordnung sind) danach aus, dass dein Multimeter im kleinsten Messbereich (20mV) defekt sein könnte, auch wenn es in anderen Messbereichen korrekt arbeitet.

      Denn es gibt da noch einen Widerspruch:

      Anfangs schriebst Du:
      "...Endstufenpoti lässt nur einen Bereich von 0-8 mV zu (beim linken Kanal) über R1161 gemessen, beim rechten Kanal von 0-10 mV."

      Jetzt schreibst Du:
      "...ich habe sowohl (mehrfach!) über R1161 als auch den mittleren Messpins gemessen - genau wie für die erste status quo-Messung im ersten Beitrag- und auch über R1168:
      immer OmV. Auch eine Messung an zwei zugänglichen der vier 0,27Ohm-Zementwiderstände brachte nur 0 mV (R1173 u. R1152). Und das bei beiden Endstufen. Die bleiben aber schön kalt, Musik kommt aus beiden Kanälen gleich laut.

      Was stimmt? Anfangs war der Messbereich 20mV evtl. "halb defekt" und jetzt ist er "ganz defekt"?


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard und alle weiteren Mithelfer,

      den anfangs genannten Ruhestrom habe ich über dem falschen Widerstand gemessen (R1148): mea culpa...
      so kann ich gar nicht sagen, ob da schon ein Ruhestrom messbar/einstellbar war.
      Der Temperatur der Kühlrippen nach müsste es da ein sehr hoher gewesen sein.

      Alle späteren Messungen fandenaber korrekt an den entsprechenden Messpins bzw. direkt über R1161 statt:
      Ergebnis immer OmV, an beiden Endstufen, auch jetzt immer noch.

      Die an der älteren Endstufe ausgelöteten BD417 sind wieder eingelötet (CE-Strecke bis 2kOhm kein Durchgang, BC/BE auch nur in eine Richtung durchgängig), an beiden Endstufen ist immer noch kein Ruhestrom messbar...
      Bei eingeschaltetem FM und gehobener Zimmerlautstärke (unverzerrt) sind dort jeweils ~5mV messbar, ein Verstellen des Potis
      hat auch jetzt bei keiner der Endstufen darauf Auswirkungen.
      Durch den Wechsel der Potis auf Treiber u. Endstufe
      liegen nun immer +/- 41,7V an und die Kühlrippen bleiben im Leerlauf kalt.: schon mal positiv!

      Ansonsten: das Multimeter misst an anderen Stellen schon Werte im mV-Bereich, die Genauigkeit bei kleinen Werten ist aber bestimmt eher mäßig.

      Und: die Spannungen an den Pins von Endstufe und Treiberunterseite scheinen zumindest im brauchbaren Bereich zu liegen:

      Endstufe soll / R / L (in V)
      Pin 1 -0,63 / -0,22/ -0,42
      Pin2 -42 / -41,7/ -41,7
      Pin3 0 / 2mV/ 0
      Pin5 +42 / 41,7 / 41,7
      P in6 1,3 / 1,06 / 0,83
      Pin7 0,7 / 0,48 / 0,27

      Die Werte an den Pins der Treiber auf der Lötseite der Grundplatine entsprachen den an der Endstufe gemessenen Werten.
      Auf den Treiberplatinen habe ich noch keine Spannungen im Betrieb nachgemessen, ist auch umgesteckt etwas fitzelig.
      Dafür habe ich den Großteil der Widerstände auf beiden Endstufen durch:
      alle liegen im Bereich der Schaltplanwerte, nur für R1143 haben beide Endstufen 150 Ohm, im Schaltplan stehen aber 220 ?

      @Christian: "Meßspitzen an den Basen der Treibertransistoren"-
      bedeutet, daß von jeder der beiden Basen zur Masse die Spannung gemessen werden soll und die Differenz der Werte im genannten Bereich liegen soll?
      Gemessen habe ich da 0,14V und 0,47V : macht eine Diff. von ~0,3V , passte also nicht.

      So, gerade ist es passiert, beim x-ten Messversuch mit der Messspitze einen Kurzen produziert
      (wahrsch. zwichen R1152 und danebenliegendem Messpin)- für heute ist erstmal Ende.

      Danke für eure Unterstützung und
      schönen Restabend noch,
      Jörg
      Hallo Jörg,

      Abrutschen ist ärgerlich und hat leider häufig Folgen. Jedem von uns schon mal passiert. Ein kurzer Schluss zwischen einem Anschluss des R1152 und dem danebenliegenden Messpin hat aber keine Folgen. Da bist Du wohl noch an was anderes gekommen?

      Zurück zum Thema:

      Du schriebst:
      "Bei eingeschaltetem FM und gehobener Zimmerlautstärke (unverzerrt) sind dort jeweils ~5mV messbar, ein Verstellen des Potis hat auch jetzt bei keiner der Endstufen darauf Auswirkungen."

      Fragen:
      1) Was meinst Du mit "dort"? Über R1161?
      2) Hast Du bei eingeschaltetem FM bei gehobener Zimmerlautstärke die 5mV mit Multimeter-Einstellung "DC" oder "AC" gemessen?
      3) Hast Du den Ruhestrom über R1116 in Stellung "DC" oder "AC" gemessen? Mit oder ohne Signal?

      "Endstufenspannungen scheinen zumindest im brauchbaren Bereich zu liegen".
      Nein, leider nicht. Die Abweichungen von den Sollwerten dürfen nur etwa 5% betragen, höchstens 10%.

      Spannungen (Endstufenmodul) an
      PIN 1: ist nicht in Ordnung, ist aber abhängig von der aktuellen Einstellung des Offset- und des Ruhestrompotis
      PIN 6: ist nicht in Ordnung
      PIN 7: ist nicht in Ordnung, ist aber abhängig von der aktuellen Einstellung des Ruhestrompotis

      R1143 : Der gemessene Wert ist kleiner als der Nennwert, da Du über das Poti auf dem Treibermodul beim Messen einen Parallelpfad hast. Der Parallelpfad hat aber 10 kOhm Widerstand. Wenn der Widerstand 10% Toleranz hat (z.B. tatsächlich nur 200 Ohm), kämst Du bei ca. 196 Ohm raus. 150 Ohm sind zu wenig. Es sei denn, Du misst auch noch gleichzeitig über die paralle Diodenstrecke des Ruhestromtransistors. Dann Messstrippen mal umpolen.

      Spannung zwischen den Basen der Treibertransistoren....war von Christian so gemeint, wie er es geschrieben hatte: Messstrippe "rot" an Basis von T1146 und Messtrippe "schwarz" an Basis von T1171 oder umgekehrt. Du hast stattdessen jeweils die Spannung gegen Masse gemessen. Dann musst Du beide Absolutwerte addieren, gibt bei Dir also 0,61V, das ist auch nicht in Ordnung. Die Summe soll bei 1,2 - 1,5V liegen, wie Christian schon schrieb (oder ggf. 1,1V-1,5V). Insbesondere ist die Basisspannung 0,14V völlig ausser Soll, sie müsste 0,5-0,7V sein. Bereits die Basisspannungen an den Treibertransistoren sind also fehlerhaft zu niedrig.

      Ausserdem, wenn Du anfangs 5mV oder bis 10mV über R1148 hattest, hat das die Endtransistoren heftig gegrillt, schlimmstenfalls damit auch zerstört. Denn das entspricht einem Basisstrom von 1,5-3mA pro Endtransistor (ca. 10x bis 30x erhöht; der Soll-Wert bei korrektem Ruhestrom ist im Bereich 100-400 Mikroampere). Wenn also die Endtransistoren gehimmelt sind, erklärt das natürlich auch, warum jetzt der Kühlkörper nicht mehr warm wird und warum Du keinen Ruhestrom mehr einstellen kannst, der 0mV ist. Die Endstufe kann damit im kleinen Leistungs-/Lastbereich trotzdem noch spielen. Gehobene Zimmerlautstärke ("laut") sind nur etwa 100mW - selbst das und mehr (bis 0,3W an 4 Ohm) bewältigen die Treiber auch verzerrungsfrei alleine - ohne Endtransistoren.

      Aber auch mit defekten Endtransistoren können die gemessenen Spannungsabweichungennoch nicht plausibel erklärt werden (das heisst aber im Umkehrschluss nicht, dass die Endtransistoren dann zwingend in Ordnung sind).

      Spannung an PIN 7 des Endstufenmoduls (soll +0,7V)
      wird primär bestimmt durch UBE von T1108 auf dem Treibermodul. Dessen Basis hat 1,3-1,4V, dann muss der Emitter 0,6-0,7V niedriger, auf ca. 0,7V liegen. Du hast aber 0,48/0,27V, das kommt von einer fehlerhaften Basisspannung an T1108, die gleich der Spannung an PIN 6 des Endstufenmoduls ist, bei Dir zu 1,06V/0,83V gemessen. Zieht man davon 0,6V ab, kommt man auf die von Dir gemessenen damit dann plausiblen Spannungen an PIN 7. Also ist T1108 in Ordnung aber seine Basisspannung nicht. Sie wird über R1107 und R1108 (jeweils 8,2k) auf 1,3V gehalten. Wenn aber C1108 einen Feinschluss (Isolationsfehler) hat, fällt die Basis-Spannung von T1108 unzulässig ab. Das ist wahrscheinlicher als ein hochohmig gewordener R1107 oder R1108, die man vorsichtshalber mitprüft.

      Spannung an PIN 1 des Endstufenmoduls (soll -0,63V)
      wird primär bestimmt durch UBE von T1171 auf dem Endstufenmodul. Dessen Emitter wird auf 0V gezwungen, daher muss die Basis dann auf -0,6 bis -0,7V liegen. Du misst -0,22V/-0,42V. Das kann von einem defekten T1171 herrühren. Gegen einen Treiberdefekt spricht aber, dass die Endstufe bei kleiner Leistung noch verzerrungsfrei "spielt". Dann vielleicht doch fehlerhafter Ruhestromtransistor T1144 oder Schluss in C1144? Nur mit einer dieser Möglichkeiten kann ich mir die von Dir gemessenen -0,22V/-0,42V an PIN 1 erklären.


      Was meint Christian?


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 14 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Jörg,

      ich hoffe, es hat nichts zerlegt beim Kurzschluss? Ist tückisch, diese Messerei.

      Deine Messwerte zeigen, dass der Ruhestromtransistor nicht öffnet. Ob es der Transistor ist oder die Widerstände drum herum, kann ich nicht in aller Klarheit beantworten. Die 150 Ohm an R1143, hast Du die im eingebauten Zustand ermittelt, mit eingebautem Transistor? Dass ein Widerstand nur noch 2/3 seines Wertes aufweist, wäre ein ungewöhnliches Fehlerbild. Nach Deinen Bildern sind korrekt 220-Ohm-Widerstände drin. Das, und die gemessenen Spannungen deuten m.E. schon auf einen defekten Ruhestromtransistor hin. Du schreibst, zwischen CE hast Du bis 2 kOhm keinen Durchgang nachweisen können? Darüber dann schon? Auch das wäre ein Zeichen, dass er defekt ist. Den würde ich jedenfalls noch einmal genau unter die Lupe nehmen. Nicht immer zeigt die Prüfung mit der Widerstandsmessfunktion der Multimeter zuverlässig Defekte auf.

      Hat Dein Multimeter eine Diodenprüffunktion oder gar einen Messbereich für die Transistorverstärkung? Falls nein, aus zwei Widerständen und einer Spannungsquelle von 5-12V lässt sich schnell eine zuverlässige Testschaltung aufbauen.

      Viele Grüße,
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      So,
      nun bin ich damit beschäftigt,
      die durchs Abrutschen hervorgerufenen Kollateralschäden zu finden/zu beheben:
      es gab ein lauteres "Paff" und das Gerät ging aus (kein Ton mehr, keine Beleuchtung, aber keine der 3 Gerätesicherungen war durch, auch keine im Hausstromkreis).
      Die Messpitzen hatten allenfalls die Möglichkeit gehabt, den linken o. rechten äußeren Messpin, sowie R1147 o. R1152 zu kontaktieren.
      Das Gerät hatte ich ohne vorgeschaltete Glühbirne betrieben, da nur so die knapp 42V erreicht werden.
      Es hat weder geraucht noch gestunken, optisch ist kein defektes Bauteil auszumachen.

      Jetzt habe ich es wieder mit 75W-Glühbirne eingeschaltet: diese leuchtet erst kurz kräftig, erlischt und fängt dann aber dauerhaft an zu glimmen:
      das war vorher nicht so und deutet auf eine nun höhere Stromaufnahme hin (deshalb werde ich es vorerst nicht ohne die Birne betreiben).

      Zudem ist nun beim Einschalten die dig. Anzeige komplett aus und erscheint erst wieder nach Drücken der FM-Taste,
      auch ist der Senderempfang nun schwer zu stabilisieren, mit AFC nicht viel besser.
      Dazu kommt erstmals ein leicht verzerrter Klang.

      Deshalb habe ich nun nochmals die beiden BD417 und den BD418 der zuvor "bearbeiteten" rechten Endstufe ausgelötet und gemessen (MM hat Diodenfunktion):
      danach scheinen alle drei intakt, keiner hat einen CE-Schluss (bis 2000k), die BD417 haben nur in eine Richtung von "+" an der Basis Durchgang zu C bzw. E, beim BD418 dasselbe mit "-" an der Basis.
      Angezeigte Durchgangswerte sind immer ~750.
      Die Widerstände auf beiden Endstufen habe ich nochmal alle geprüft,
      der zuvor auf beiden Modulen mit nur 150 Ohm gemessene R1143 hat jetzt beide Male 218 Ohm (=i.O.), was ich mir nicht erklären kann.

      Zu Reinhards Fragen (noch vor dem "Paff"):
      1/2/3) die 5mV DC habe ich über R1161 bei schon gehobener Zimmerlautstärke gemessen, bei Lautstärke=aus waren dort nur die besagten OmV DC zu messen, ohne irgendein Einspeisesignal.

      Die "Suche" nach den Spannungen an den Pins 1/6/7 werde ich erst wieder aufnehmen können,
      wenn ich mein selbst verursachtes Schadensproblem gelöst habe:
      mit der Vorschaltbirne habe ich nun sogar nur noch 28V auf der 42V-Schiene, andere so gemessene Spannungen dürften dann auch nicht repräsentativ sein.

      Da ich Kondensatoren schlecht prüfen kann, werde ich die genannten C1108 und C1144 auch ersetzen - dauert aber wg. Bestellerei (und da kommt bestimmt noch was dazu).
      Und:Transistorverstärkung kann mein MM nicht, Dioden schon.
      Für die Endstufentransistoren habe ich aber schon vor Tagen Ersatz bestellt (sowohl die BD245/6 C als auch die BD139/140): im Zweifel fliegen die alten raus.

      Soweit der Staus quo,
      viele Grüße,
      Jörg

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „JörgP6“ ()

      JörgP6 schrieb:

      Die "Suche" nach den Spannungen an den Pins 1/6/7 werde ich erst wieder aufnehmen können,
      wenn ich mein selbst verursachtes Schadensproblem gelöst habe:
      mit der Vorschaltbirne habe ich nun sogar nur noch 28V auf der 42V-Schiene, andere so gemessene Spannungen dürften dann auch nicht repräsentativ sein.


      Hallo Jörg,

      das ist kein großes Problem, wenn man darum weiß. Viele Spannungen im Mittelfeld (Beträge von 0,5 bis 10 Volt) werden sich sogar kaum verändern, da sie durch die Flußspannungen der Ruheströme in einem gewissen Bereich unabhängig von der Betriebsspannung sind.

      Zudem ist nun beim Einschalten die dig. Anzeige komplett aus und erscheint erst wieder nach Drücken der FM-Taste

      Normal, das ist eine Folge des veränderten Spannungsaufbaus. Die Glühlampe bremst den Einschaltstromstoß stark. Damit nehmen die Flipflops des Tastenmoduls völlig andere Zustände an als sonst.

      auch ist der Senderempfang nun schwer zu stabilisieren, mit AFC nicht viel besser.

      Mit Glühlampe schwankt die Rohspannung der Abstimmung stärker. Der defekte TCA530 regelt das nicht mehr aus.

      Dazu kommt erstmals ein leicht verzerrter Klang.

      Da wird es doch etwas zerlegt haben. Um zu finden, was genau, hilft nur wieder Messen. Im Anhang ist die Schaltung der Verstärkerstufe mit den markierten Spannungen drin. Auch wenn die Versorgung nicht in der Norm ist, man kann anhand der Messwerte in aller Regel den Defekt eingrenzen. Deshalb wäre es gut, Du traust Dich wieder heran an diese Fleißaufgabe.

      Viele Grüße,
      Christian
      Bilder
      • Amp_Messp.JPG

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Hallo Jörg,

      "Zu Reinhards Fragen (noch vor dem "Paff"):
      1/2/3) die 5mV DC habe ich über R1161 bei schon gehobener Zimmerlautstärke gemessen, bei Lautstärke=aus waren dort nur die besagten OmV DC zu messen, ohne irgendein Einspeisesignal."

      Nur bei einem NF-Signal dessen Integral der Amplitude über die Zeit Null ist, wird auch das DC-Voltmeter 0V messen. Reale Musik-NF-Signale (Amplituden) sind aber nicht alle symmetrisch zur Null-Linie. Deshalb misst Du mit einem DC-Millivoltmeter u.U. einige mV. Das ist unbedenklich.

      Wegen des kleinen Malheurs....das wird wieder! Im schlimmsten Fall wirst Du die End- und Treibertransistoren (und den Ruhestromtransistor sowieso) ersetzen müssen.
      Ich habe mir angewöhnt, im laufenden Gerät nicht mit Messpitzen herumzuwirbeln, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Ich klemme bei ausgeschaltetem Gerät Klemmprüfspitzen an die Pins an und kontrolliere, dass sie nichts anderes kontaktieren und fest sitzen. Erst dann schalte ich das Gerät zum Ablesen ein. Das geht aber leider nicht immer. Wenn man Prüfspitzen verwendet, die man bis auf 1-2mm an der blanken Spitze mit Schrumpfschlauch isoliert hat, reduziert man das Risiko, damit irgendwo ungewollt einen Zweitkontakt zu machen, erheblich. Nur beim Messen von ICs muss man immer noch höllisch achtgeben.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Und wieder ein Hallo in die Runde,

      ein paar Teile sind eingetroffen und so konnten schon mal die Gleichrichter auf der Grundplatine (D2321 und D2314/D2304) durch die im Forum genannten Diotec-Versionen ersetzt werden.

      Die BD139/40 für die Endstufen sind auch schon gemäß Forumsbildern beinmäßig "hingerichtet" worden:
      die Kühlkörperkonstruktion für die 139er scheint ja inkl. Isolation vom Original übernommen werden zu können,
      beim 140er ist da ja nun nicht mal mehr ein Blech: sollte man sich da etwas zurechtfrickeln?

      Den C1144 habe ich auch ausgelötet und auf Schluss geprüft: kein Durchgang messbar (bei beiden Endstufen).
      Einige angeratene Bauteilewechsel auf Treiber- und NT-modul stehen noch auf der Agenda.

      Um die Endstufenspannungen zu messen,
      sollten da zuvor die alten noch verbauten Transistoren BD245/6 getestet/ersetzt werden
      oder ist da ggfs. später sinnvoller?

      Btw.: die Messspitzen haben jetzt nen Überzieher bekommen...

      Viele Grüße,
      Jörg
      Diotech, gerade die verbaust du. Wo ich und einige anderer Leute nur Probleme mit den "Diotech" hatten 8|

      JörgP6 schrieb:

      beim 140er ist da ja nun nicht mal mehr ein Blech: sollte man sich da etwas zurechtfrickeln?


      ja , ist besser , aber nicht wegen "Kühlung" sondern dass die Wärme besser erhalten bleibt. Wegen der Stable.

      Nachteule schrieb:

      Ich hatte doch mal festgestellt dass Treiber BD140-16 wärmer wird als die originalen BD418. Ist leidermal so, darum hab ich ein kleines Alu Fähnchen angebracht jetzt links und rechts.
      Was mir auch noch besser erscheint, wegen dass die Temparatur besser gehalten wird. Weil die anderen beide Transistoren BD417/BD139-16 teilen sich ja auch nur ein gemeinsames Kühl_Alu.
      Ja ich weiss wegen der Kompensation. Meine Meinung,.... und festgestellt






      Bilder dienen nur als Muster ! 8|

      nur mein Senf dazu :whistling:

      ..husch... bin scho wieder weg =O
      Grüße <3 Mia <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „Nachteule“ ()

      oldiefan schrieb:


      Nur bei einem NF-Signal dessen Integral der Amplitude über die Zeit Null ist, wird auch das DC-Voltmeter 0V messen...


      So viel zur Theorie!

      Billigmultimeter halten sich eher selten an diese.
      Ich messe meist mit einem alten Fluke 85, da kommt das schon hin mit der Wechselspannungstrennung.
      Immun gegen Wechselspannung sind die guten alten Drehspulinstrumente.
      Heutige einfache Digitalmultimeter haben nicht selten deutliche Probleme bei Mischspannungen.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo zusammen,
      nach kurzer Pause wollte ich nun die Spannungen der Treiber detaillierter durchmessen:

      status quo ist ja, daß die Spannungen an Pin 1/6/7 der Endstufen nicht passen,
      nun sind auf der rechten Endstufe die BD417/8 durch BD139/140 ersetzt worden und auf Netz-und Hauptplatine mussten die alten Gleichrichter weichen.
      Nach einem kurzen Test (ohne Vorschaltlampe) passten die Spannungen aber immer noch nicht,
      also waren die Treiber dran:

      Das kontaktschlüssige Aufstecken eines Treibermoduls auf die Pins der Lötseite der Grundplatine ist schon mal "suboptimal"-
      auch wenn man die Pins zuvor mittels Lötkolben etwas besser modelliert hat:
      es bleibt wackelig und nur mit einem gespannten langen Streifen Isolierband kann Druck auf das Modul ausgeübt werden.

      Nach Aufstecken des Moduls und Einschalten des 9241 flog nach ~10s die Netzteilsicherung (Si2331): es kann eigentlich nur an der Bewegung des Treibermoduls gelegen haben (es war nur eins gesteckt, das andere entfernt).

      Wenn ich nun den 9241 mit Vorschaltglühlampe, neuer Sicherung, aber ohne alle "mittleren" Module (=Treiber, Relais, NF, Netzteil) einschalte, bleibt die Lampe dauerhaft hell:
      irgendwo muß ein Schluss sein. Erst wenn der 5-polige Versorgungsstecker der Grundplatine (am Fuß der Netzteilkarte)
      gezogen ist, bleibt die Lampe aus.

      Da dieser neue Fehler vorrangig ist: welche Ursache ist naheliegend, evtl. die dicken C 2301/2 o. 2311/12 ?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Mein erster Reflex wäre jetzt aber, dass bei einer Endstufe ein Schluss besteht -- wie sieht es denn mit Durchgang bei den Endstufentransistoren aus ? Theoretisch kann auch ein Schluss in einem Elko bestehen, aber das ist eher unwahrscheinlich, weil das kaum durch die Versuche mit der Treiberkarte auf der Rückseite verursacht sein kann.

      Also erst einmal, bei ausgeschaltetem Gerät, nach einer Wartezeit von einer Minute (damit alle Elko entladen sind) per Ohmmeter die Widerstände der Kollektor-Emittier-Strecken bei den BD 245 / 246 messen ...

      Besten Gruss,

      Michael