Saba 9241 wie Frequenzanzeige Platine ausbauen

Hallo Olli,

ich glaubte schon, Du seist ganz ausgestiegen, weil keine Reaktion mehr von Dir kam.

Um Gottes Willen, was für Transistoren willst Du denn jetzt austauschen, wer hat Dir denn das eingeredet?
Hast Du gelesen, was ich unter "Diagnose" geschrieben habe? Die dort genannten Punkte musst Du systematisch abarbeiten.

Du beginnst also mit dem ersten Punkt der Diagnose-Aufzählung:

1. Leitung für Segment E auf Massekontakt prüfen:
- Das machst Du nicht von der Zählerbox aus, sondern von der Anzeigeplatine aus, damit Du die gesamte Leitung dabei erfasst und nicht nur einen Abschnitt bis zum Stecker. Dafür muss die Zählerbox komplett eingebaut sein und das Display funktionieren, wie Du es jetzt zum Schluss beschrieben hast (natürlich mit dem jetzt vorhandenen Fehler).
- Du schaltest den Receiver aus und ziehst das Netzkabel, so dass der Receiver stromlos ist.
- Du baust die Frontplatte ab, so dass Du von vorne Zugang zur Anzeigeplatine hast. Der Stecker von der Zählerbox muss von hinten korrekt gesteckt sein.
- Du stellst Dein Ohmmeter auf den kleinsten Messbereich (200 Ohm)
- Du misst den Widerstand zwischen Kontakt 11 (Leitung für Segment E) des Steckeranschlusses auf der Anzeigeplatine gegen Zählerboxmasse (einen leitenden Punkt am Zählerboxgehäuse). Kontakt 11 ist der dritte Kontakt von links. Ich habe den Messpunkt am dritten Kontakt von links mit einem roten Pfeil markiert.
- Du wiederholst diese Widerstandsmessung, dabei verpolst Du aber die Messkabel. Misst Du dasselbe? Welchen Widerstand misst Du?



Wenn Dein Ohmmeter "1° anzeigt oder "overflow" wiederholst Du die Messungen im nächsthöheren Messbereich.


Wenn Du einen niedrigen Widerstand (<1 kOhm) messen kannst, ziehst Du den Stecker von der Leitung der Zählerbox von innen von der Anzeigeplatine ab.
Dann wiederholst Du die genannten Widerstandsmessungen.
Kannst Du immer noch einen niedrigen Widerstand messen? Dann ist der Fehler auf der Anzeigeplatine.
Kannst Du nach Abziehen des Steckers keinen niedrigen Widerstand mehr messen, ist der Fehler am Stecker oder an der Leitung von der Zählerbox oder in der Zählerbox.

Wenn Du aber IMMER (auch mit gestecktem Display-Stecker) einen hohen Widerstand (>1 kOhm) messen konntest, gehen wir anschliessend zum nächsten Punkt der Diagnoseliste über.

So viel bis hier. Wenn Du die Messungen gemacht hast, sehen wir anhand der Ergebnisse weiter.

Gruß
Reinhard

Hallo Olli,

Deine Nachricht ist verstümmelt. Kannst Du sie in Ordnung bringen?

"...und dann...???"

Soll heissen...."und dann bis overflow"?


Wenn das so ist, kann ein Massekontakt der Leitung zum Segment E ausgeschlossen werden und auch ein Feinschluss von C3131.
Dann zum 2. Punkt der Diagnose-Liste:

2. Der zuständige Schalttransistor im IC AO808 wird durchgesteuert.
Da das offenbar mit dem neuen (Ersatz-) AO808 genauso war wie jetzt mit dem originalen AO808, würde man einen Fehler des Schalt-Transistors im AO808 selbst ausschliessen.

Dann bleibt noch:
ein Kontaktfehler, Unterbrechung oder Lotbrücke o.ä. im Bereich PIN 17/AO808, PIN 18/AO808/PIN13 AY-5-8100

oder (selten) ein Defekt des AY-5-8100.

Die Schaltung der Segment-Ansteuerung vom AY-5-8100 via Segmenttreiber AO808 und Kathodentreiber AO810 ist modellhaft diese:






Die 7-Segment LED-Einheiten haben gemeinsam 7 Leitungen vom Segmenttreiber, die getrennt im Puls-Matrix-Verfahren angesteuert werden können und 5 Kathodentreiber, für jede 7-Segment-Einheit einen eigenen (jede 7-Segment-Einheit hat eine common cathode). Der PIN 2 vom AO808 (-12V) wird nicht benötigt und ist weder im SABA-Original- als auch Ersatzmodul AO808 von Kettronic vorhanden. Ist deshalb in meinem Schaltbild auch nicht vorhanden (im SABA Schaltbild ist aber PIN 2 fehlerhaft als verschaltet gezeichnet). Der Schalttransistor schaltet nach Masse durch, nicht auf -12V.

Die Basis-Spannung des AY-5-8100 ist -12V. Es schaltet z.B. (hier) das Segment "E" auf "ein", wenn der Ausgangspuls vom Basiswert -12V auf eine logische "1", also ca. -6V geht und wenn gleichzeitig auch der Kathodentreiber angesteuert ist. Jede Spannung positiver als ca. -9/-10V an/von PIN 13 des AY-5-8100 würde zu einem Aufleuchten des Segments "E" führen, also z.B. auch 0V (Massepotential).

Besteht also ein unerwünschter Kontakt an/von PIN 13 des AY-5-8100, der zur Folge hat, dass an diesem PIN 13 eine positivere Spannung als -10 V bis -9 V anliegt (oder auch ein Schluss dieses Pins auf Masse), so würde Segment "E" dauerhaft leuchten (Fehler wie im vorliegenden Fall!). Dassselbe könnte ausgelöst werden durch

einen Kontaktfehler
an PIN 13 von AY-5-8100
an PIN 18 von AO808
oder eine Unterbrechung zwischen PIN 13/AY-5-8100 und PIN 18/AO808

Danach solltest Du deshalb penibel suchen.


Kannst Du ein aktuelles Foto in hoher Auflösung (Grösse knapp unter 1 MB) von dem genannten Bereich hier zeigen?


Gruß
Reinhard

Hallo Olli,

mich besorgt immer noch der Schlunz zwischen den PINs 12 und 13 (PIN 13 ist der untere im Kreis und bei Deinem Fehler entscheidend!).

Kannst Du den Zwischenraum im Kreis mit einem mit Isopropanol (oder Brennspiritus) angefeuchteten Wattestäbchen saubermachen und danach PIN 13 (den unteren im Kreis) mit ein wenig frischem Lot nachlöten?
Und noch (bei ausgeschaltetem Receiver!) von PIN 13 des AY-5-8100 den Widerstand nach Masse messen und den Durchgang zwischen PIN 13 des AY und PIN 18 des AO808 messen?

Mit "Durchgang messen zwischen den PINs" meine ich nicht, dass Du von PIN-Lötstelle zu PIN-Lötstelle misst, sondern, dass Du von PIN-Spitze zu PIN-Spitze misst. Von Lötstelle zu Lötstelle kann nämlich perfekter Durchgang sein, von PIN zu PIN aber deshalb nicht notwendigerweise. Alles schon gehabt!



Gruß
Reinhard

Nachlöten war nur die erste von drei Aktionen.


...Und noch (bei ausgeschaltetem Receiver!) von PIN 13 des AY-5-8100 den Widerstand nach Masse messen (wie gross ist der?) und den Durchgang zwischen PIN 13 des AY und PIN 18 des AO808 messen.

Warum?
Ist der Widerstand von PIN 13 des AY5-8100 nach Masse niederohmig, ist damit hinreichend schlüssig, dass die Fehlerursache sehr wahrscheinlich in einem defekten AY-5-8100 liegt.
Ist dieser Widerstand hochohmig, ist nicht abschliessend gesichert, dass der Fehler beim AY-5-8100 liegt, aber dennoch möglich. Weitere Untersuchung würde dann Messungen mit dem Oszilloskop bei Betrieb der Anzeige an PIN 13/AY-5-8100 und PIN 17 AO808 in Zweikanaldarstellung erfordern.

Mit "Durchgang messen zwischen den PINs" meine ich nicht, dass Du von PIN-Lötstelle zu PIN-Lötstelle misst, sondern, dass Du von PIN-Spitze zu PIN-Spitze misst. Von Lötstelle zu Lötstelle kann nämlich perfekter Durchgang sein, von PIN zu PIN aber deshalb nicht notwendigerweise.

428 kOhm...also hochohmig.

Damit ist ein Defekt des AY-5-8100 nicht nachgewiesen aber trotzdem möglich.

Bevor Du diesen teuren Chip gleich kaufst, kannst Du noch versuchen, ihn vorsichtig aus seiner Fassung zu ziehen/hebeln (Vorsicht, ich glaube Keramik) und wieder sorgfältig neu einzusetzen. Der kleine runde Punkt links unten in der Ecke muss beim Einsetzen wieder an Kontakt 1 der Buchse, also nicht verdrehen! Dadurch sollte ein ggf. vorhandenes Kontaktproblem der Fassung, falls vorhanden, beseitigt werden.

Gruß
Reinhard

Dein Pfeil zeigt auf PIN 14!
Wir reden aber von PIN 13.

Du kannst auch nicht verschiedene Ohmwerte "im Wechsel" haben (428 kOhm, 390 Ohm und 1,36 kOhm). In dem Fall hast Du keinen ausreichend stabilen Kontakt mit Deiner Prüfspitze. Solch fehlerhaften Angaben führen dann zu falschen Folgerungen und einem am Ende erfolglosen Reparaturversuch. JEDE Messung von Durchgang und Widerstand muss absolut sicher und reproduzierbar sein. Das gilt auch für sämtliche Abfragen von Widerstandswerten und Durchgang vorher.

Du hast auch geschrieben, dass Du Durchgang vom vermeintlichen PIN 13 des AY (der aber tatsächlich PIN 14 war) zu PIN 18 des AO808 gemessen hättest. Das kann und darf aber gar nicht sein! Zwischen diesen besteht keine Leiterbahnverbindung. Bitte Messungen wiederholen. Nur Werte angeben, die 100 %ig sicher sind.

PIN 14 des AY führt +5V. Jede niederohmige Verbindung von PIN 14 zu einem der Eingangspins von AO808 muss daher zwangsläufig zu Dauer-Aufleuchten des von diesem Eingangspin angesteuerten Segments führen.