9240 - Ton nur leise auf Eingang Bd 1

      9240 - Ton nur leise auf Eingang Bd 1

      Hallo liebe Foren-Mitglieder,

      hiermit möchte ich mich kurz vorstellen, bin seit einiger Zeit in Rente und möchte die Corona-Zeit nutzen, um meinen SABA 9240 S Electronic auf Vordermann zu bringen, der etliche Jahre unbenutzt war. Ich hatte schon etliche Beiträge studiert und bin leider mit meinem Problem noch nicht weiter gekommen.
      Voraus schicken möchte ich noch, dass ich bisher nichts am Gerät "repariert" habe, unbekannt ist mir, ob der Vorgänger etwas verändert hat, danach sieht es aber nicht aus. Nun zum Phänomen am 9240 S:

      1. FM, PHONO und AM(!) funktionieren einwandfrei.
      2. Bei den anderen Eingängen ist nur bei Signal auf Band 1 ein - nur leiser- Ton mit vernehmbaren Brumm zu hören.
      3. Dabei ist dieses Signal (weiterhin in Bd I eingespeist!) allerdings auch in gleicher Lautstärke zu hören, wenn am "Zählermodul" auf die anderen Eingänge (Aux, Bd 2, AM, PHONO, FM) umgeschaltet wird. Die LED´s funktionieren dabei einwandfrei.
      3. Die bis jetzt verdächtigten TDA 1029 weisen alle jeweils die korrekten Spannungen an den "Steuer-Eingängen (PIN 11, 12, 13) und PIN 14 auf, auch
      an den IS direkt gemessen, also nicht nur auf der Platine.
      4. Wechselseitiger Tausch und auch Einsatz eines neuen TDA 1029 haben keine Änderungen gebracht.
      5. Nur beim IS 2161 ist bei FM am PIN 12 der Wert nicht 0 V , sondern ca. 3 V, das sollte aber kein Problem sein ?
      6. Auch die NT-Spannungen sind alle vorschriftsmäßig bzw. im Rahmen (49V statt 45V).
      7. Haarrisse sind nicht zu entdecken, entsprechende leichte "Biege-Versuche" wurden durchgeführt.

      Da ich den 9240 wegen seines tollen Klangs gerne reaktivieren möchte, bin ich gespannt auf die Erfahrungen im Forum. ;(

      Ciao

      locrem :)

      locrem schrieb:

      Nur beim IS 2161 ist bei FM am PIN 12 der Wert nicht 0 V , sondern ca. 3 V, das sollte aber kein Problem sein ?



      Hallo locrem,

      na, da hast Du doch die Fehler-Indikation!
      Wenn AUX korrekt funktioniert, D2167, D2166 für Bd1/Bd2 überprüfen.

      Wenn aber AUX auch nicht funktioniert, kann man die Dioden D2167/D2166 schon ausschliessen. Dann ist der Fehler bei der Tipptasten-Schaltsteuerung, also auf der Anzeige-Modul-Platine (hinter der Front). Denn die TDA1029 hast Du ja bereits ausschliessen können.

      Es ist folgendes möglich:

      1) Die Leitungen bl (blau), ge (gelb), gn (grün) sind an ihren Einlötstellen an der Anzeigeplatine (linke Seite) gebrochen/unterbrochen (weil mal jemand die Anzeigeplatine ausgebaut hat und die Kabel an den Einlötstellen zu stark bewegt oder gezogen/geknickt hat). Das sind die Steuerleitungen, die das TDA1029 für AUX (bl), Bd1 (ge), Bd2 (gn) ansteuern.
      2) Oder die Leitungen haben an ihrem anderen Ende (Stecker zu den TDA1029) keinen ordentlichen Kontakt/sind am Stecker abgerissen.
      3) Transistoren (einer oder mehrere) der Schaltsteuerung defekt - aber nur, wenn die zugehörige Anzeige-LED der Quellen-Umschaltung-Tipptaste auch nicht nicht funktioniert.





      Da FM, AM und Phono funktionieren, müssen die Leitungen ws (weiss, FM), rs (rosa, AM) und vi (violett, Phono) noch in Ordnung sein.


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo oldiefan,

      vielen Dank für Deine Hinweise, ich habe noch einmal die "Schaltspannungen" am IS2161 und auch an der Steckverbindung/Lötseite, wo die Kabel vom "Anzeige-Modul" ankommen, überprüft, sie sind jedoch alle korrekt, d.h. "0V" bzw "12V", je nach Quellenwahl. Auch sämtliche LED´s leuchten korrekt, je nach Quellenwahl. Dann müssten doch die Verbindungen zur "Anzeige-Modul" ebenfalls alle korrekt sein ? Oder wo liegt mein Denkfehler? (Nebenbei bemerkt, statt "Anzeige-Modul" hätte man m.E. damals besser "Quellenwahl-Modul" o.ä. nehmen sollen...aber nun ja)

      Gruß
      Lothar
      Hallo Lothar,

      Du schriebst:
      "...ich habe noch einmal die "Schaltspannungen" am IS2161 und auch an der Steckverbindung/Lötseite, wo die Kabel vom "Anzeige-Modul" ankommen, überprüft..."

      Du musst auch IS2176 und dessen Schaltspannungen prüfen. Um den geht es, wenn Bd1, Bd2 nicht "richtig" schalten und wenn auf Pin 12 von IS2161 eine falsche Spannung liegt, wie Du gefunden hast.

      Wenn die Lötstellen an den Eingangsbuchsen in Ordnung sind, keine versehentlichen/falschen Löt- und Lotbrücken zwischen Leiterbahnen und Lötstellen von den Eingangsbuchsen bis zu den TDAs vorhanden sind und die Schaltspannungen alle korrekt an den beiden TDAs 1029 ankommen, kann nur eines der ICs IS2161 bzw. IS2176 selbst oder beide defekt sein. Es gibt keine andere Möglichkeit.

      Gruß
      Reinhard

      PS:
      Anzeige-Modul heisst es bei allen 92xx Typen, weil darauf die Digitalanzeige sitzt, die beim Modell 9240 aber nicht bestückt ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      danke für die schnelle Rückmeldung ! Ich hatte ja bereits vorher sämtliche Steuerspannungen aller TDA´s geprüft und sie waren alle ok (außer, dass an IS2161 / PIN12 in allen Betriebsarten (FM etc.) die Spanung nicht ganz auf "0V", sondern zwischen "1 und 3 V" lag). Deshalb dachte ich eigentlich auch, dass die TDA´s eine Macke haben, nur hat mich der -erfolglose- Austausch irritiert. Werde aber die beiden gegen neue austauschen und mich wieder melden.

      Gruß
      Lothar
      Hallo Reinhard,

      nun bin ich "klug als wie zuvor": ich habe alle TDA´s ausgetauscht - ohne Erfolg, immer noch dasselbe Bild:

      1. Extern nur auf Bd 1 ein (vermindertes und leicht brummendes) Signal zu hören.
      2. Wenn auf Bd 1 eingespeist wird, ist bei allen anderen Quellen-Wahlen (also AUX, Bd 2 etc.) dasselbe Signal in gleicher Qualität zu hören, selbst bei FM, wobei hier das FM-Signal viel lauter ist und daher nur in Signal-Pausen.
      3. Bei Wahl von FM passiert so etwas nicht, d.h. "saubere" Trennung.
      4. Ansonsten alles ok, also LED´s alle korrekt usw.

      Da staunt der Laie, der Fachmann wundert sich !??? Ich kapier´s jedenfalls nicht.

      Gruß
      Lothar
      Ich sage mal....Dein Receiver ist in Ordnung. Du benutzt aber vermutlich ein falsches Kabel. Um das zu verstehen, muss man die Beschaltungs-Konvention von 5-Pol DIN Buchsen kennen und beachten.

      Wie ist es denn, wenn du in AUX einspeist?
      Wenn Du dort ein etwas anderes Problem hast, nämlich das Signal noch viel weniger hörst als bei Bd1, Bd2, oder gar nicht mehr, evtl. nur den leisen Brumm, dann ist höchstwahrscheinlich das Zuspielkabel Dein Problem und nicht der Receiver!
      Denn AUX hat keine beschalteten Record Ausgänge, Bd1 und Bd2 schon! Wenn auf Deinem Kabel das Signal an den Pins 1/4 ankommt (statt auf 3/5), trifft es in der AUX Buchse auf keinen Gegenkontakt. Dann kann es höchstens zu einer schwachen kapazitiven Einkopplung/Übersprechen kommen.

      Dagegen haben Bd1 und Bd2 die Ausgänge über jeweils 330kOhm beschaltet. Du speist also Dein Signal nicht in die Eingänge ein, sondern in die Ausgänge der DIN Buchsen vom Receiver. Von dort gibt ee auch ein Übersprechen, das Quellenwahl-unabhängig ist.


      Also falsche Kabelkonfiguration, Du hast dann ein Record-Kabel (d.h. Cinch-Verbindung Verbindung zu Pins 1/4) und kein Play-Kabel (Cinch Verbindung zu Pins 3/5) und vermutlich noch einen Kabelbruch, der u.U. Masseverbindung macht (Brumm). Dann geht Dein Signal vom Zuspielgerät nicht auf die Receiver-Eingänge von AUX, Bd1 und Bd2, sondern auf die Ausgänge - und die sind so zusammengeschaltet, dass immer das vom Receiver gewählte Programman allen Ausgängen ankommt. Leider kann man Record und Play Kabel äusserlich nicht unterscheiden. Man kauft/benutzt leicht das falsche. Deshalb verwende ich DIN-Cinch Adapterkabel mit nur zwei Cinch-Steckern grundsätzlich nicht, sondern nur welche mit vier Cinch Steckern. Da muss ich halt immer ausprobieren, welcherder Stecker für Play und welcher für Record und jeweils für L oder R ist. Aber nach fünf Minuten hat man das.

      Verbindung auf 1/4 stellt ja gemeinsame Verbindung zu allen Quellen über 330 kOhm her. D.h., wenn Du auf 1/4 einspeist, dann musst Du das Signal unabhängig von der eingeschalteten Quelle, aber viel leiser, überall hören.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      danke für die schnelle Rückmeldung! Das Kabel hatte ich auch schon im Verdacht und werde ein alternatives ausprobieren. Ich hatte aber schon die Verbindung zwischen Cinch - Steckern und entsprechenden Pin3/5 beim DIN-Kabel geprüft, war ok. werde ich nochmalal prüfen. Aber warum ist dann auf Bd 2 ebenso wie auf AUX nix zu hören ? wäre bei falschem Kabel beim Umschalten auf andere Eingänge (bei Bd 1 eingespeist) dasselbe Signal zu hören ?

      Gruß
      Lothar
      Hallo Reinhard,

      das mit einem "Kabelfehler" war aber doch richtig! Ich habe eine weitere Kabel-Kombi versucht, jetzt funktioniert es!!! Das Signal ist in guter Qualität und auch dieses seltsame "Übersprechen" auf andere Quellen ist weg. Es lag dann eben doch an falscher PIN-Belegung, auch mit der "alten" Kabelkombination klappt es jetzt, nachdem ich nicht "rot/weiss", sondern "gelb/schwarz" als Cinch beinem 4-fach Adapter genommen habe. Tausend Dank für Deine Hilfe, hast ´was gut bei mir...
      Bleib gesund und eine schöne Weihnachtszeit, trotz Corona, wünsche ich dir !

      Gruß
      Lothar
      Hallo Lothar,

      "Kompliziert scheinender Fehler" aber einfache Lösung!

      Die Farben sind leider nicht standardisiert. Bei mir geht an einem Kabel rot/schwarz an 3/5, am anderen Kabel von mir ist es weiss/gelb, bei Dir gelb/schwarz. Manchmal gibt es auch rot/blau und grau/schwarz oder anders kombiniert.
      Rot ist auch nicht immer rechts und weiss links - kann auch umgekehrt sein. Das übliche Desaster mit Cinch-Kabeln. Noch nicht mal die Masse sind standardisiert. Manchmal sitzen sie zu stramm, andere wiederviel zu locker...

      Beim guten alten DIN-Anschluss war alles standardisiert und passte immer auf Anhieb. Bei der Mischung, also mit Adaptern haben wir den Salat! Keiner kann mehr von vornherein sagen, was wo hin gehört. man muss immer probieren.

      Deine Grüße erwidere ich gerne!

      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      ja, die "bunten farben" bereiten schon mal Probleme. im gegensatz zu an anderer Stelle schon mal geäußerter Klage über die DIN-Verbindungen finde ich, dass sie einen Riesenvorteil haben, nämlich an den Geräten auf kleinem Raum Verbindungen herzustellen. Dagegen sind ausufernde "Cinch-Bänke" die Folge der Alternative geworden.
      Mir ist noch eingefallen, dass ich bei der Überprüfung meiner Kabelverbindung in eine "Falle" getappt bin: ich hatte die Kabelverbindung "von Cinch-Achse" zum Lötpunkt auf der NF-Platine überprüft und für ok befunden. nur dass ich offenbar den falschen Lötpunkt erwischt hatte, naämlich 1/4 zugehörige - shit happens...

      Meine Hörfreude an dieser wunderbaren Audio-Maschine wird im Moment bei FM nur dadurch ein wenig getrübt, dass die Sender etwas "wandern", AFC geht dann bis auf "-1". Ist bei dem Gerät mit Stations-Tasten natürlich etwas blöd. Aber ich bin mir sicher, dass Du dafür auch einen Tipp hast...?

      Viele Grüße
      Lothar

      locrem schrieb:

      bei FM nur dadurch ein wenig getrübt, dass die Sender etwas "wandern", AFC geht dann bis auf "-1"


      Hallo Lothar,

      das kenne ich gut, ist auch behebbar aber nicht mit einfachen "Hausmitteln" (sprich Multimeter).

      Dazu muss ich etwas ausholen. Sowohl Achim (nightbear) als auch ich und vielleicht auch noch andere Forenmitglieder haben sich intensiv damit herumgeschlagen und viel dazu hier im Forum geschrieben und gemacht und berichtet....aber noch nicht alles!

      Wie Dich, hat uns gestört, dass auch mit eingeschalteter AFC die Mittenanzeige innerhalb einer Stunde oder zwei aus der Mitte bis an den Rand des Mittenabschnitts auf dem Instrument gewandert ist, vielleicht auch etwas mehr. Natürlich hatten wir unsere Geräte vorher auf Mängel gründlich überprüft. U.a. hatten wir uns vergewissert, dass die Abstimmspannung stabil ist (also kein defekt am TCA 530!). Auch wenn die Abweichung bei uns nicht so extrem war, wie bei Dir, ist es sowohl aus technischer, wie auch aus ästhetischer Sicht ein Schönheitsfehler. Und für den besonders musikalisch hörenden Menschen auch eine Beeinträchtigung der Hörfreude - umso mehr, wenn er wüsste, dass am Rande des Mittelfelds der Anzeige der Klirrfaktor zu seinem Höhenflug ansetzt. Der Klirrverlauf über den Abstimmfehler (Abweichung von der Mittenfrequenz) ist nämlich nicht immer (soll sagen: meist) nicht so schön flach, wie es in der Saba-Werbung gezeigt wurde.

      Beim SABA 9240 S - wie Du geschrieben hast - kommt dann noch die Preomat-Abspeicherung ins Spiel, die dann auch nicht mehr stimmt.

      Manche SABA 924x halten die Mitte mit AFC gut, andere nicht. Das ist erstmal die Beobachtung. An der Technik liegt es nicht, die ist ja bei allen gleich.
      Achim und ich hatten eine unzureichende Temperaturkompensation des FM-Oszillators im FM Mischteil in Verdacht und mit verschiedenen Bauformen und Qualitäten von Trimmkondensatoren experimentiert, mit verschiedenen Temperaturkoeffizienten von Klasse-1 Keramikkondensatoren und Trimmern und Kombinationen dieser Massnahmen. Das war eine sehr aufwändige Sache mit vielen Versuchen und am Ende muss auch noch der Oszillator neu abgeglichen werden. Also nur was für den erfahreneren Radio-Amateur mit Vorkenntnissen und dem nötigen Messmittelpark. Allerdings kann sich jeder leicht vorstellen, dass man einen Oszillator, der bei steigender Geräteinnentemperatur (Bauteiletemperatur im FM-Frontend) zu höherer Frequenz driftet, durch geeignete Bauteile mit entgegenwirkenden Temperaturkoeffizienten dazu bringen kann, diese Drift zu verringern oder sogar nahezu stabil zu werden, ggf. auch die Drift in die Gegenrichtung anzutreten (Überkompensation). Das gilt natürlich auch für das Driften zu kleinerer Frequenz. Mit vielen Versuchen kann man eine Kombination von Kompensations-Keramikkondensatoren mit so passenden Temperaturkoeffizienten finden, dass man die Drift mehr oder weniger gut kompensiert.

      So haben sich die Entwickler bei SABA das aber nicht gedacht. Sondern sie haben eine gut funktionierende Kompensation eingebaut, die - als das Gerät neu war - auch sicher gut funktioniert hat. Sonst hätten die Kunden ihr neues Gerät innerhalb der Garantiezeit bestimmt dem Händler zurückgebracht. Von solchen Geschichten ist aber nichts bekannt.

      Was ist also los?
      Ursache des Problems ist ein Versatz im Abgleich des 1. Zwischenfrequenzfilters im Mischteil (bei den 92xx ist das ein Bandfilter mit zwei einstellbaren Spulen) und des Diskriminatorkreises im ZF-Teil. Die Saba-Service-Anweisung ist beim ZF-Abgleich zu kurz gehalten. Folgt man ihr, ist man den Tücken im Detail ausgeliefert. Ein Ratgeber "was macht man wenn...." ist ja nicht enthalten, setzt also Erfahrung voraus. Wenn der Abgleich des 1. ZF-Bandfilters L237/L238 nicht exakt und symmetrisch auf der Durchlasskurve der beiden Keramik-ZF-Filter sitzt UND dazu auch noch der Abgleich der Diskriminatorspule L318 genau passt, wird der Frequenzbereich der optimalen Senderabstimmung (bester Empfang) unzureichend schmal. Das wäre nicht so, wenn die Bandbreite des Bandfilters L237/L238 gross wie ein Scheunentor wäre, ist sie aber nicht. In der Saba Service-Anweisung steht: L237 und L238 auf Maximum abgleichen. Das sollte genau eine kritische Kopplung ergeben. Erwischt man das nicht genau, ist man in der unterkritischen Kopplung, wird der Durchlass zu schmal. Und wenn er dann auch nicht exakt "mittig" gelingt, verschlimmert das die Sache noch. Die Einstellung beider Spulen beeinflusst sich gegenseitig etwas. Wenn der Abgleich gut ist, die Bandbreite symmetrisch zur Sollfrequenz und ausreichend weit ist, richtet eine nur geringe thermische Drift der Oszillatorfrequenz noch keinen Schaden an, da die ZF dann immer noch ausreichend innerhalb der Band-Durchlasskurve zu liegen kommt. Ist die Durchlasskurve durch Verstimmung aber zu schmal, so genügt die gleiche geringe Oszillatordrift in diesem Fall, um die ZF aus dem Durchlassbereich herauszuschieben. Darauf reagiert das ZF-Teil mit einer Differenzspannung, die das Mitteninstrument als Abweichung anzeigt. Die AFC kann das höchstens bis zu einem Frequenzunterschied von 300 kHz zwischen Duchlassbereich-Mitte und "abgewanderter ZF-Frequenz" ausgleichen. Wenn die AFC das nicht mehr schafft, wandert die Anzeige aus dem Mittenbereich und man muss den empfangenen Sender dann nachstimmen.

      Mit besserem Abgleich habe ich meinen 9241 dementsprechend "frequenz- und temperaturstabil" hinbekommen. Dafür ist ein Messender nötig und das Wissen, was man wie macht und sehr viel Geduld und Zeit. Sonst ist schnell alles total verkurbelt. Eine so ganz leichte Sache ist das beim 9241 nicht, trotz der Keramikfilter. Die Einstellung eines 9260 ist wesentlich einfacher zu machen.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      puuh, das erinnert mich stark an Vorlesungen zu Hf-Technik "in meinem früheren Leben" als Student an der TH Aachen und ich habe auch alles soweit verstanden, auch wenn ich im Berufsleben die Hf-Technik-Richtung nicht auf einer Detail-Ebene eingeschlagen habe. Deine Erläuterungen sind weltklasse, danke dafür, und ich bin auch ein "empfindlicher Musikliebhaber" und allergisch gegen Klirrfaktor, dessen Erhöhung ich bei der Drift auch meine wahrzunehmen. Und nein, ich besitze leider nicht den hier erforderlichen Messgerätepark und würde vermutliche das Problem nur "verschlimmbessern". Wo ist der "weisse Ritter" ? Ich traue mich kaum zu fragen, ob Du -irgendwann- "Lust" hast, das Problem aus meiner Welt zu schaffen? Ich wohne in Bonn und würde das Gerät nicht per Post schicken wollen, aber eine zu weite Anreise wäre vermutlich nicht ganz "klimafreundlich"...

      Viele Grüße

      Lothar
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