Restauration Saba Konstanz 8 Automatik

      Restauration Saba Konstanz 8 Automatik

      Hallo ans Saba-Forum.

      Ich bin Mike und habe vor einigen Tagen ein altes Röhrenradio von Saba erworben. Ein Saba Konstanz 8 Automatik.
      In freudiger Erwartung, endlich mal wieder etwas Praktisches in die Hand zu bekommen, wurde ich ein wenig enttäuscht.
      Ein Transportschaden..... oh man. OK ich zeig Euch mal die Bilder. Was sagt Ihr, bekommt man das wieder hin? Ich hab ein paar Erfahrungen
      mit Holzbearbeitung aus dem Flugmodellbau. Ich hoffe, dass da was zu retten ist.




      Das Einzige was ich vorerst noch nicht so richtig weiß, woher ich die gebrochene Skalenscheibe bekomme. Sicher gibt es die noch bei ebay.

      Ich denke, ich werde erst einmal das Radio demontieren, Gehäuse und Chassis trennen und schauen, was der Sturz noch beschädigt hat.
      An die Elektrik mache ich mich erst später.

      Ich habe inzwischen im Forum und auch beim "Dampfradio" einige schöne Beiträge gelesen. Einen Schaltplan hab ich mir besorgt und werde mich
      mit dem mal beschäftigen..... Röhren...das ist Neuland für mich. ;)

      Soweit ein erster Beitrag. Also was meint Ihr? Schönen Abend.

      Oh je, bin im falschen Ordner. Wie verschiebt man den Beitrag in richtigen Ordner (Restauration?)
      Gruß Mike

      ...geht nicht gibt's nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Mike_One“ ()

      Hallo Mike,

      herzlich willkommen im Forum!

      Erfahrungen mit Transportschäden mußten leider schon viele hier machen. Als Ursache sehe ich 2 Hauptgründe: Mangelnde Verpackung und unsorgsame Behandlung durch den Transportdiensleister.Vermeiden kann man das praktisch nur durch Selbstabholung, aber so oft sind die Angebote zu weit weg!

      Letztes Jahr habe ich ebenfalls einen 9141 Receiver mit völlig zerstörtem Gehäuse erhalten. Da das eckige Gehäuse relativ einfach aufgebaut ist, habe ich beschlossen, es neu aufzubauen. Es war für mich als Amateur trotzdem viel Aufwand.

      Gehäuse mit Rundungen sind eine andere Herausforderung, aber als Modellbauer bringst Du die nötige Erfahrung sowie Geduld und Ausdauer mit! Sperrholz ist auch etwas reparaturfreundlicher als Preßspanplatten. Ich bin zuversichtlich, daß Du das wieder hinbekommst! Je vorsichtiger Du umgehst, desto weniger wird man später von dem Schaden sehen. Geduld ist bei dem Hobby ohnehin gefragt.

      Passende Skalenscheiben tauchen immer mal wieder im Netz auf. Vielleicht kann Dir auch jemand aus dem Forum aushelfen.

      Eventuell hilft Dir auch eine Anfrage hier weiter:
      radiomuseum-bocket.de/wiki/ind…eiben_/_dial_glass_/_Saba

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Hallo Wolfgang,

      vielen Dank für Deine Nachricht. Ja ein paar Erfahrungen mit dem Holzbau habe ich schon gesammelt, ich werde es auf jeden Fall versuchen. Am Wochenende werde ich mal das Chassis ausbauen und dann mal sehen, was und wie ich das anfang. Ich werde berichten.

      Zu der Skalenscheibe habe ich auf der Seite mal eine Anfrage gestellt. Vielen Dank für den Tip. Vielleicht gibt's da ja eine Neue.
      Was kostet sowas im Allgemeinen? Die Angebote bei eBay sind ja recht hoch oder?

      Na Mal sehen. Wochenende geht's weiter.
      Gruß Mike

      ...geht nicht gibt's nicht.
      Hallo Mike,
      ich muss dann mal die Sinnfrage stellen. Skala gebrochen, Gehäuse zerborsten. Wie haben es hier mit einem Konstanz 8 zu tun. Der wächst zwar nicht (mehr) auf Bäumen, ist aber auch keine unglaubliche Pretiose. Wäre es meiner, ich würde ihn in die Ecke stellen und warten, bis ein weiterer auftaucht. In der Bucht, auf dem nächsten Flohmarkt, in den Kleinanzeigen...
      Wobei ja leider nach wie vor Saba-Radios geschlachtet werden um die "Greencones" teuer zu verhökern, also die Lautsprecher. Die Chance ist daher nicht ganz klein, einen Kn- 8 ohne Lautsprecher zu finden, inbesonere auf e- bäh, der dann naturgemäß billig ist und eine ideale Basis wäre, um aus diesem und deinem ein intaktes Komplettgerät zu machen.

      VG Stefan
      Hallo Stefan,
      ja ich hab wirklich schon selber darüber nachgedacht, ob es wirklich Sinn macht, das Gehäuse zu reparieren. Also ich denke, dass es schon mit ein wenig Aufwand zu schaffen sei, zumal es mich reitzt, es zu versuchen. Aber wenn ich daran denke, dann auch noch lakieren zu müssen...und dann nicht zu wissen wie es dann wird. Aber eigentlich ist es genau das..... es zu versuchen.
      Es soll ja auch keine Highend Restauration werden..... einfach ein kleines Projekt.......

      Ich werde am Wochenende das ganze Grät ersteinmal zerlegen. Chassis raus aud alles genau ansehen und abschätzen...
      Und wenn ich dann seh, dass es doch zu heftig wird.... dann werde ich sicher mal Plan B rausholen.

      Zumal ich ja auch schon ein Angebot von Woldgang hier bekommen habe. @Wolfgang Vielen leben Dank, ich komm vielleicht drauf zurück. ;)

      Eine neue (gebaruchte) Skalenscheibe habe ich schon bei radiomuseum-bocket.de für ein paar € geordert. Vielen Dank für den Tip Wolfgang.

      Also ich freu mich erstmal drauf.....

      Kleiner Nachtrag. Nachdem ich mich über erste Inbetriebnahme eines solch alten Radios ein wenig belesen hab, hab ich Vorgestern zuerst mal alles genau angeschaut, keine verbrannten Kondensatoren und es an meinen Trenntrafo langsam hochgefahren. ;) Strom gut..... keine kleinen Rauchwölkchen.....langsam mehr bis auf Sollspannung........ und???? Jepp es lebt......
      Also Musik auf UKW, Lautstärke gut..... MM, KW und LW geh noch nicht.... die Tasten und die Mechanik klemmen noch.... aber ein erster Erfolg.

      Also soweit erstmal für heute.
      Gruß Mike

      ...geht nicht gibt's nicht.
      Hallo in die Runde,

      um Transportschäden vorzubeugen ist es, wie bereits gesagt wurde, ratsam das Radio selbst abzuholen.
      Sollte es aber zu weit weg sein, bestände ja auch die Möglichkeit dem Verkäufer einen Karton mit viel Verpackungsmaterial zu schicken, das habe ich schon öfter so gemacht, da ich so sicher sein kann, dass das Radio heile an kommt.

      Ich habe dieses Jahr auch einen Konstanz 8 in hell restauriert. Den habe ich in direkt in Villingen geholt, optischer Zustand war top.
      Dafür waren sämtliche Potis fest. Ganz besonders der Lautstärkeregler. Und ein Widerstand in der Anodenspannungsversorgung war hochohmig geworden.
      Was bei dem Konstanz auch gerne kaputt ist, ist die Halterung für das magische Band, welche sich langsam über die Jahre zersetzt hat...das ist aber auch in der 100er Serie der Fall.
      Muss man da das magische Band auswechseln, überlebt das die Halterung meißt nicht.

      Da stellt sich mir eine Frage bezüglich des magischen Bandes:
      Diese wurden ja ausschließlich von SEL Lorenz bezogen. Wenn das Radio komplett mit Valvo Röhren bestückt ist, das magische Band ist von SEL.
      Aber warum? Man hätte doch gleich alle Röhren bei Valvo oder Telefunken ordern können.

      Der Punkt ist ja der, die magischen Bänder von SEL brennen schneller ein und verlieren an Leuchtkraft, als welche von Telefunken oder Valvo. (Finde ich zumindest)

      Vielleicht weiß dazu ja jemand was, wäre ganz interessant.

      Grüße
      Christoph
      @ Mike: Sehr gut, dann wird das Ganze ja was! Ich würde auf jeden Fall das Angebot mit dem Leergehäuse wahrnehmen.

      @ Christoph: Ja, das fällt auf. Alle Röhren von Siemens oder Valvo, nur die EM von Lorenz. Bei meinem Villingen 100 auch - und der ist ja mindestens ein Jahr jünger (und noch mehr, aber der fällt mir jetzt konkret ein). Die wahren Gründe wird man nie mehr erfahren. Da dies über mehr als einen nur kurzen Zeitraum praktiziert wurde, kommt m.E. das Aufbrauchen eines großen Postens kaum in Frage.

      @ nochmal at Christoh: Mein Konstanz 8 ist weder dunkel noch hell, sondern Nussbaum natur mattiert. Eine Ausgführung die es im 8er Jahrgang noch nicht gab. Aber der Konstanz wurde ja mit ins Folgejahr "9" übernommen, und in diesem Jahrgang gab es ja neben der Dunkel-Hochglanz-Ausführung eben Nussbaum seidenmatt. Und so wurde dann auch der Konstanz 8 in NN geliefert, obwohl er noch die alte Gehäuseform hatte.

      VG Stefan
      Hallo Mike,

      es ist zwar schön, wenn das Radio ohne weiteres Zutun brauchbare Töne von sich gibt. Aber man sollte sich deshalb nicht in Sicherheit wähnen. Nach einschlägigen Erfahrungen sollten auf jeden Fall einige Kondensatoren erneuert werden. Andernfalls droht das Gerät nach kurzer Zeit zu versagen und dabei wichtige, heute schwer zu beschaffende, Bauteile zu schädigen.

      Deshalb wären ein paar Fotos des ausgebauten Chassis von der Unterseite recht nützlich. So könnte man dir hier einige Hinweise zu dringenden Maßnahmen geben. So könnte man dir als Röhren-Neuling wirksam unter die Arme greifen. Natürlich ist auch ein Foto des Chassis von oben gerne gesehen.

      Ich nenne hier einmal die gefährlichsten Kandidaten: C81, C82 je 5nF sie liegen netzseitig und können im Fehlerfall sogar Lebensgefahr bedeuten! Weiter C79 (25nF) an der Anodenwicklung; im Fehlerfall kann er de Netztrafo in den Tod befördern. Die bisher genannten Typen kann man zunächst einfach ersatzlos auslöten bzw. abkneifen. Als nächstes ist der Koppelkondensator C63 (25nF) zur Endröhre (EL84) zu erwähnen, dieser gefährdet vor allem die Endröhre. Den kann man aber nicht nur abkneifen, der muss ersetzt werden. Dann sei noch auf den AÜ-Killer C73 (5nf) hingewiesen: Sein Spitzname deutet bereits an, was er anrichten kann. Man sollte ihn ersetzen, in dem man ihn aber nicht mehr an Masse lötet, sondern an das Kalte Ende der Anodenwicklung - im Schaltbild mit 'E' bezeichnet und auch an den ersten Sieb-Elko C76 (50µF) geht. Damit kann er im Fehlerfall nicht mehr sein tödliches Handwerk ausüben.
      Freundliche Grüsse, sagnix

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      So, heute ein kleines Update. Bin in den letzte Tagen leider nicht so intensiv dazugekommen, weil ich beruflich gerade viel zu tun hab. Ab ein paar Dinge hab ich mir angeschaut.
      Zuerst habe ich das Gehäuse gerichtet und mittels Spanngurten und Weißleim wieder in seine alte Form gebracht. Die Spalten in den Rissen sind recht klein und lassen sich, so denke ich, mit Feinspachtel gut füllen und dann später schleifen und retuschieren. Ich bin guter Dinge. Zumindest ist das Gehäuse wieder stabil genug für das Chassis.







      Sehr überrascht war ich von den Aufklebern und Stempeln im Inneren des Gehäuses. Hier kann man sehen, dass mein Radio aus dem Sept. 1957 ist. Und auch die Namen der Leute, die an meinem Gerät gearbeitet haben sind auch noch zu lesen. ;)

      Weiter habe ich mich mit dem Chassis und der Tastenmechanik beschäftigt. Das war durch den Sturz doch ganz schön verbogen und die Tasten ließen sich nur schwer betätigen und klemmten. Ich hab alles ganz vorsichtig wieder gerichtet, die Mechanik mit Alkohol gereinigt und die Schmierstellen mit ganz wenig Feinmechaniköl wieder geschmiert. Die Tasten bewegen sich jetzt wieder ganz leicht und rasten schön ein und springen auch gut wieder raus, wenn man die nächste Taste drückt.



      Auch die Kupplung der Automatik und der Bandumschaltung habe ich mir angeschaut. Eine sehr feine Technik wie ich finde. Ich hab eine Skalenseilfeder ein wenig nachgespannt und die Mechanik die von den Tasten zur Umschaltung der Kupplung kommt neu eingestellt. Funktioniert auch wieder und schaltet gut um.



      Als nächstes werde ich wohl weiter am Gehäuse arbeiten und versuchen die Risse wieder verschwinden zu lassen.

      Gruß Mike
      Gruß Mike

      ...geht nicht gibt's nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Mike_One“ ()

      Hallo Sagnix... :)

      ja mit der Elektrik habe ich mich natürlich auch schon beschäftigt und viel gelesen. Zuerst bin ich mir natürlich vollkommen bewußt, dass ich hier mit hohen Spannungen arbeite und hier die Sicherheit ganz oben steht. Ich hab größten Respekt davor und beweg mich entsprechend vorsichtig in diesem Gerät. Auch hab ich inzichen einiges gelesen zu Bauteilen die unbedingt ausgetauscht werden sollten. Eine Bestellung mit passenden Austauschkondensatoren ist schon unterwegs. ;)

      Vom Chassis werde ich die Woche mal ein paar Nahaufnahmen machen. Ich muss mich selbst auch erstmal weiter durch den Schaltplan wühlen und die entsprechenden Bauteile am Chassis wiederfinden. Gar nicht so einfach. Ist ja alles ziemlich eng und dunkel und schwer zu lesen.

      Vielen Dank für die Tips. Ich werd mal jeden einzelnen C suchen und schauen, wie die bei mir ausschauen.

      Ein paar Messungen habe ich schon gemacht. Vielleich habt Ihr dazu mal ein paar Kommentare:

      - Ausgangsspannung der Sekundärwicklung von dem Gleichrichter: ~ 234 V (kein Sollwert bekannt)
      - Spannung am Pluspol C 75: nur 270 V (Soll 290 V)
      - Spannung am Pluspol C 76: nur 245 V (Soll 265 V)

      Ich vermute, dass der Gleichrichter (B250 C125) nicht mehr ganz top ist und es deshalb zu der niedrigen Spannung kommt.
      Würdet Ihr den alten Gleichrichter gegen eine Ersatzschaltung mit modernen Dioden, C's und R ersetzen oder einen neuen B250 C125 einbauen. Geben tuts die ja noch....
      Vielleicht ist es auch der Doppel-Elko 50/50 C75/C76 der nicht mehr gut ist.

      Ok. Ich brauch noch ein wenig mehr Zeit für das alles. Aber es macht irre Spass.

      Gruß Mike

      ...geht nicht gibt's nicht.
      Hallo Mike,

      am besten wäre wenn du für den Gleichrichter einen NOS Selengleichrichter einbaust.
      Denn die neuen Gleichrichter sind keine Selengleichrichter sondern Gleichrichter mit Silizium als Halbleitermaterial.
      Das heißt, dass du auch hier einen Vorwiderstand benötigst, da Silizium einen geringeren Widerstand als Selen hat und du das mit dem Vorwiderstand kompensierst.
      Den Widerstandswert musst du durch probieren herausfinden.

      Ich würde aber zuerst mal die alten Papierwickelkondensatoren ersetzen und mich später um den Gleichrichter kümmern.

      Der Doppelelko ist wahrscheinlich ein Elko von Siemens. Die sind in der Regel in Ordnung.

      Wenn der Siebelko an Kapazität verloren hat, kannst du das durch ein mögliches Brummen aus dem Lautsprecher, welches sich nicht vom Lautstärkeregler beeinflussen lässt auch ohne Messgerät herausfinden.
      Brummt das Radio hat der Elko an Kapazität verloren.
      Brummt das Radio nicht hat er seinen Sollwert.

      Grüße
      Christoph
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