Saba Freudenstadt 16 Decoderproblem

      Saba Freudenstadt 16 Decoderproblem

      Hallo Saba Freunde,

      mein neues Saba Freudenstadt 16, Dachbodenfund, ist problemlos angelaufen. Nur der eingebaute Decoder E 16 will seinen Dienst nicht antreten. Die Spannung von ca 20 V und die Stromaufnahme von 5,5 mA sollten im Rahmen der Auslegung des Decoders liegen. Der Decoder schaltet das UKW - signal ohne Trennung als Mono durch.
      Nicht klar ist, welche Schaltung des Decoders richtig ist. Der Schaltplan des Freudenstadt 16 zeigt eine Verbindung zwischen den Anschlüssen II und IV des Decoders.
      Diese Verbindung gibt es im Freudenstadt nicht !? Auch im Schaltplan des Decoders 16 gibt es diese Verbindung nicht.
      Für Beiträge, die das Problem eingrenzen oder Hinweise für eine Fehlersuche mit Multimeter geben, danke ich.

      Mit freundlichem Gruß
      Harald Petersen
      Hallo Harald,

      Wenn ein Verdrahtungsfehler beim Stecker / Anschluss vorliegt, könnte dort das Problem sein. Im mir vorliegenden Schaltplan des Freudenstadt 16 gibt es beim Stereodekoder KEINE Verbindung zwischen den Anschlüssen IV und II. Der Anschluss II ist gar nicht verbunden. Darf auch nicht mit IV verbunden sein, an IV liegt die mono-stereo Schaltspannung vom Mono/Stereo-Schalter (den hast Du ja eingeschaltet?).
      An Anschluss II liegt (nur für Messzwecke) das durch die Halbwellengleichrichtung auf 38 kHz verdoppelte Schalt-Signal, das danach von T3 verstärkt an L5/L6 geht, dort gefiltert wird und dann auf die beiden Dioden-Schaltmatrizen geht. Auch DAS sagt Dir, dass II nicht mit IV verbunden sein darf.

      Hier steht Information zur (Ver)schaltung des E16: Stereodecoder anpassen

      saba-forum.dl2jas.com/bildupload/DECODER_E16_Umbau.png

      Fehlersuche mit Multimeter? Nur, wenn es ein True-RMS für Frequenzen bis 50 oder 100 kHz ist.Besser: Oszilloskop.
      Standard-08/15-Multimeter geht nicht. Du musst ja Effektivspannung bei 38 kHz messen können, das kann ein "einfaches" Multimeter nicht, das "geht" nur bis 1 kHz oder max. 10 kHz. Wie, wo was messen, sagt Dir der verlinkte Schaltplan. Ob Du aber ohne Messsender/Stereocoder hier die 38 kHz Messung bei Empfang eines Stereosenders und mit mono-stereo-Schalter auf "stereo" machen kannst... da bin ich mir nicht ganz sicher.

      Versorgungsspannung und die Stromaufnahme am Anschluss V. Die stimmen ja beide.
      Der Decoder schaltet nur auf Stereo, wenn am gezeigten Messpunkt die 38 kHz mit ca. der genannten Amplitude vorhanden sind UND der Schalter St2 auf stereo geschaltet wurde (Schaltspannung, -11V, an Schalter St2 überprüfen).

      Ich setze zunächst darauf, dass Halbleiter und Spulen ok sind und rate zunächst zum Ersatz von C6 und C13. Da könnte die häufigste/wahrscheinlichste Ursache sein, wenn 38 kHz zu schwach ist und deshalb der Decoder nicht schaltet. (Bauchgefühl sagt: einer davon ist es!). Dann kämst Du evtl. ganz ohne Messen aus.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      vielen Dank für Deinen raschen und kompetenten Beitrag! Damit kann ich schrittweise die Ursache des Problems angehen.
      Eine Verbindung der Decoder - Kontakte II und IV macht keinen Sinn, wie Du festgestellt hast. Ich bin einem Fehler im Schaltbild
      des Freudenstadt 16 ( Radiomuseum org. ) aufgesessen. Leider konnte ich das Bild nicht als Anlage zur Ansicht einfügen. Copy and Paste tat es nicht?
      Deine Aussage, der Decoder schaltet nur auf Stereo, wenn u.a. der Schalter St2 auf Stereo geschaltet wurde, habe ich nicht verstanden, m. E. hat der St2 nur bei T4 (Phono) eingeschaltet eine Funktion, nämlich die Stereoanzeige in der EMM 803 zu aktivieren? Die Stereoanzeige bei FM wird an der EMM 803 über den Kontakt IV angesteuert, hier liegen nur ca - 1 V an, das ist zu wenig für die Anzeige in der Röhre.
      Deinen Vorschlag, die Kondensatoren C6 und C13 zu ersetzen werde ich jetzt umsetzen. Die Teile sind bestellt und werden umgehend eingebaut, dann sehen wir weiter.

      Beste Grüße
      Harald
      Guten Abend Reinhard,

      ja, Schalter T4 ist immer offen, wenn T4 ( Phono ) und St2 ( Stereo ) eingeschaltet sind, leuchtet die Stereoanzeige an der EMM 803.
      Die Spannung von ca. - 6V wird vom Gleichrichter bezogen. Der Decoder ist dann ohne Spannung.

      Im FM Betrieb gehe ich davon aus, dass das Signal des Decoder Ausgangs IV " nur " die EMM 803 ansteuert und den Stereobetrieb - so vorhanden - zur Anzeige bringt. Über Poti 302 lässt sich das noch justieren.

      Mir geht es primär um die Erreichung des Stereoeffektes, die Anzeigefunktion ist weniger relevant
      aber möglicherweise hängt beides zusammen?

      Beste Grüße
      Harald
      Hallo Harald,


      GR11 (AA119) macht eine Halbwellengleichrichtung des 38 kHz-Signals von L5 (das nur bei Stereo anliegt). Nach Gleichrichtung geht dann die gleichgerichtete und mit C18 geglättete Amplitude über IV an die EMM803 und steuert dort die Stereoanzeige.

      Also ohne stereo keine 38 kHz, also auch keine Stereo-Anzeige.
      Oder auch: Bei zu schwachen 38 kHz keine Stereoanzeige.
      Wenn Du bei einem Stereosender keine Stereoanzeige an der EMM bekommst (und die EEM803 in Ordnung ist) heisst das im Umkehrschluss, dass du zu schwache oder keine 38 kHz am Kollektor von T3 hast. Dann arbeitet der Dekoder nur in mono.



      Ahh, habe ich noch noch vergessen: Auch C8 erneuern! Von dem hängt auch die 38 kHz Amplitude ab.

      Gruß
      Reinhard
      Hallo Reinhard. hallo Stefan,

      danke für Eure Hinweise, die darauf hindeuten, dass die Elkos ihre Funktion wohlteilweise oder ganz einstellen. Das bedeutet, hier bahnt sich ein größeres Projekt für mich an. Leider ist der Decoder schlecht zugänglich und muss für den Austausch ausgebaut werden. So muss ich vorerst mit dem Mono - Betrieb vorlieb nehmen, bis die Ersatzteile geliefert werden. Sobald der Einbau erfolgt ist, gebe ich eine Rückmeldung.

      Frohe Weinachten! Trotz Co...

      Harald
      Hallo Reinhard und Stefan,

      nach Austausch der Elkos und eines Transistors habe ich den Decoder E16 mit Bordmitteln " ans Laufen " gebracht.
      Studienhalber habe ich einen zweiten Decoder E 16 im Internet angeschafft, den ich nach Austausch eines Elkos ebenfalls wieder in funktionsfähigen Zustand gebracht habe. Ob die Qualität der Stereo Funktion jeweils optimal eingestellt ist, kann ich nicht beurteilen, aber im Prinzip funktionieren beide Decoder.
      Jedoch gibt mir ein Phänomen Rätsel auf: Einer der beiden Decoder gibt die Kanäle seitenverkehrt aus !?
      Ich habe keine Erklärung hierfür. Gab es vielleicht unterschiedliche Versionen für die Saba - Stereoradios, die mit dem Decoder ausgerüstet wurden oder nachgerüstet werden konnten?
      Vielleicht gibt es eine triviale Erklärung?

      Beste Grüße
      Harald
      Hallo Harald,

      in der Tat gibt es dafür eine triviale Erklärung, genauer gesagt, gibt es zwei Erklärungen, die jede für sich diesen Effekt der "vertauschten Kanäle" hervorrufen.
      Erst einmal "Hut ab", dass Du das gemerkt hast. Denn die meisten von uns im Forum werden wohl gar nicht einfach erkennen (können) ob rechts und links vertauscht sind oder nicht.

      Die erste und wirklich sehr triviale Erklärung ist natürlich die, dass Du am Decoderausgang die Anschlüsse "links" und "rechts" zum NF-Vertärkerteil vertauscht hättest. Daran wirst Du aber vermutlich bereits selbst gedacht haben und das kontrolliert?

      Die zweite, etwas weniger triviale Erklärung wäre die eines Fehlabgleichs des Decoders. Ich behaupte mal, dass (fast?) jeder, der häufiger Decoder abgeglichen hat, irgendwann darauf hereingefallen ist und hinterher "vertauschte Kanäle" feststellen musste (wenn er genau beobachtet/gehört hat). Mir ist das jedenfalls auch schon passiert.

      Ich habe jetzt den Abgleichvorgang bei diesem Decoder nicht parat. Aber grundsätzlich gibt es dabei ja den Abgleich von 19 kHz- und 38 kHz Spulen. Dabei muss man aufpassen (wie auch sonst beim Spulenabgleich von Kreisen), dass man das "richtige" Maximum erwischt. Denn es gibt häufig (nicht immer) zwei Maxima, eins am oberen und eins am unteren Spulenende. Meist ist das bei der Abgleichvorschrift angegeben. Erwischt man das falsche, kann es sein, dass man hinterher eine 180° Phasendrehung bekommt, eben dann dadurch die Vertauschung der Kanäle. Wenn man bei den Spulen keinen Fehler gemacht hat, gibt es ganz am Ende des Abgleichs noch eine Fehlermöglichkeit - an der Stelle, wo man die Übersprechdämpfung maximiert. dabei wird einmal der linke Kanal (vom Stereocoder-Messsender) moduliert und am rechten Kanal des Empfängers (Radio) mit einem Phasenschieberglied im Stereodecoder (manchmal ist das auch in der nachfolgenden NF-Verstärkerstufe) auf minimales Übersprechen eingestellt. Und dann nochmal umgekehrt - rechter Kanal moduliert und auf minimales Übersprechen auf den linken Radiokanal eingestellt. Ggf. sind da auch zwei Potis oder Spulen im Spiel. In diesem Fall hier bei Deinem Decoder P1 und P2. Da kommt man leicht mit "rechts und links" mal durcheinander und moduliert am Coder/Sender rechts, stellt dann aber nicht auf minimales Übersprechen am linken Kanal sondern versehentlich am rechten Kanal ein. Dann wechselt man am Sender/Coder natürlich routinemässig auf den "anderen Kanal" und macht das dort entsprechend - und schon hat man im Ergebnis links und rechts vertauscht.

      Bevor man an der Einstellung der 19 kHz und 38 kHz Kreise herumschraubt, erst einmal nachsehen, ob nicht bei der einfacheren Einstellung der minimalen Übersprechdämpfung der von mir beschriebene Fehler gemacht wurde. Du musst dafür einen Stereosender haben, bei dem Du R und L getrennt modulieren kannst. Das geht notfalls sogar mit einem kleinen "Taschen-UKW-Stereo- Prüfsender" von ELV, der kein Vermögen kostet.

      de.elv.com/elv-hq-stereo-ukw-p…3wdAs5EAQYBCABEgJXbfD_BwE

      oder

      de.elv.com/elv-hq-stereo-ukw-p…3wdAs5EAQYAyABEgJbePD_BwE

      Gruß
      Reinhard

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