Bitte um Hilfe bei Wildbad 9 Restauration

      Bitte um Hilfe bei Wildbad 9 Restauration

      Hallo,
      Mein zweites Radio ist ein Wildbad 9 das ich für 30 Euro erstehen konnte. Laut Verkäufer funktioniert es tadellos. Das werden wir aber nicht vor dem Tausch der Kondensatoren testen.

      1) gibt es weitere Bauteile, die ich tauschen sollte?

      2) Zusätzlich ist die Verbindung zwischen Peilantenne-Drehrad und Skalenscheibe leider defekt.
      Wie rum muss sich die Skalenscheibe drehen, wenn ich den Knopf im Uhrzeigersinn drehe? Läuft es dann auch im Uhrzeigersinn, oder entgegen?

      3) Und was nutzt man am besten als Verbindung? Ein Baumwollgarn oder gibt es da was, was besonderes geeignet ist?

      4) gelöst: E10 Lampenfassung.
      Ddie Lampenfassung der Beleuchtung ist leider defekt, ich werde versuchen es zu reparieren, falls das nicht gelingt, kann mir jemand den Fassungstyp nennen? Bei der Suche nach 7V und 0,1A oder 0,3 A Birnen finde ich die gesuchte E10 Fassung.

      5) hat jemand von euch eine Frontplatte zu verkaufen?

      6) sollten diese transparent aussehenden Kondensatoren ebenfalls getauscht werden? 4700/10 500V Kf

      Vielen Dank für die Hilfe
      Baschie
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „bashcie“ ()

      Hallo Baschie,

      zu Punkt 1,
      Das Wildbad 9 ist für eine Spannung von 220 V~ ausgelegt, die heutige Netzspannung ist jedoch ca. 240V~, hier sollte vor dem Trafo ein Widerstand mit ca. 50 Ohm 10 W eingelötet werden der am Metallgehäuse festgeschraubt wird um die Wärme-Verlustleistung gut abzugeben,
      Diese Arbeit darf nur von Fachpersonal ausgeführt werden und es ist unbedingt auf Spannungsfreiheit zu achten, was grundsätzlich bei Reperaturen an Radios zu beachten ist

      zu Punkt 2,
      ich würde das Skalenseil so aufziehen, dass sich die Skalenscheibe mit dem Drehknopf in die gleiche Richtung dreht, dies ist nicht immer gleich bei Saba, ich habe beide Varianten in meinen Radios, ich denke bei heutigen Sendern ist dies eh nicht mehr so wichtig,

      zu Punkt 3,
      es gibt hierzu spezielle Skalenseile mit verschiedenen Durchmessern, hier ca. 0,8 oder 1 mm, was anderes würde ich nicht nehmen, man kann in der Bucht Meterware bavon kaufen,

      zu Punkt 6,
      diese Kondensatoren würde ich nicht tauschen, ich hatte noch nie einen defekten Kondensator diesen Typs, es sei denn sie wurden mit dem Lötkolben beim löten anderer Bauteile aus Versehen verschmort, dies passiert wenn Bauteile eng beieinander sind.

      Grüße Dietmar
      Hallo Dietmar,

      Besten Dank für deine ausführliche Erläuterung zu meinen Themen. Die Thematik zu Punkt 1 werde ich mit meinem Kollegen, authorisiertes Fachpersonal und in entsprechender Branche tätig, durchsprechen, so dass er es für mich durchführen kann. Danke für den Hinweis.

      Meine hoffentlich letzte Frage

      7) dieser Kondensator sieht für mich nicht mehr ganz so frisch aus. Sollte dieser getauscht werden? Falls Ja, leider ist ein entziffern der Kapazität nicht möglich. Ebenfalls "finde" ich mich noch nicht 100%ig auf dem Schaltplan zurecht. Bin ich hier beim C59? Denn der ist direkt mit einem gelben Kabel am Transformator zum Lautsprecher angeschlossen.

      Viele Grüße und einen schönen Abend
      Baschie
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      Hallo,

      die beiden grünen Widerstände sind R53/R54 im Netzteil für die Anodenspannungen (1,2k/2,2k). Die werden gerne braun wenn die Ströme zu hoch sind - sind aber selten defekt. Also möglichst bald an diesen Widerständen den Strom messen!
      Dann gibt es im www das pdf mit Schaltbild und Ersatzteillisten und Seillaufplänen - falls Du das noch nicht hast schick mir eine PN und ich mail Dir das.
      Das Seil für die Ferritantenne ist hier gleichlaufend, ein Stahlseil mit kleiner Feder welche mit über die Achse läuft.
      VG,
      Wolfgang
      Hallo Wolfgang,
      vielen Dank für deine Unterstützung. Ich habe dir eine Nachricht bezüglich des Schaltplans/Seillaufplänen gesendet.

      Zu dem anderen Thema Strommessung.
      Ich bin nicht wirklich ungeschickt was E-Technik angeht, jedoch habe ich noch nie an einem Radio in dieser Tiefe gearbeitet. Messe ich den Strom, der durch das Bauteil fließt sowie dessen Spannungsabfall, ermittle daraus die Verlustleistung und schaue, ob dies der Widerstand aushält, oder messe ich den Strom am Netzeingang, laut Plan UK 315 mA~ oder M 310 mA~ ?
      Wie verhält sich der Strom, wenn ich an einem Netz mit 240V hänge? Das sind ja 10% mehr - angenommen es verhält sich ähnlich, wären dann dort auch die 1,1-fachen Ströme zu messen?
      Viele Grüße
      Sebastian
      Zur Strommessung: (nur kurz - hab noch nicht zu Abend gegessen)

      Du erwähnst den Primärstrom des Geräts - den meine ich nicht. Es gibt auch ein Kästchen im Schaltplan das den Anodenstrom bei UKW/AM listet: 70/65mA
      Der muss im Rahmen liegen.
      Die Widerstände kannst Du einseitig auslöten, messen (wegen der Färbung) und den Wert notieren. Da siehst schonmal ob die noch gut sind. Dann wieder anlöten und im Betrieb die Spannung darüber messen. Dann I=U/R. Die Leistung ist U2/R.
      Der Strom durch die EL84 lässt sich annähernd analog am besten über den Kathodenwiderstand ermitteln, also die Spannung über diesem messen und dann auch mit dessen Widerstandswert den Strom berechnen (33/35mA)
      Dann kennst Du den Anodenstrom der EL84 und über R53 den Strom der weiter zu den anderen Röhren fliesst. Die Summe muss etwa dem Wert im Kästchen entsprechen.
      Meist ist allerdings auch der Gleichrichter schlecht womit Du auch bei sonst intaktem Gerät eine nur geringere Anodenspannung bei niedrigeren Stromwerten hast ... . Dann kann auch die Spannung niedriger sein weil irgendwo Leckströme fließen (Netz-/Blockkondensatoren oder Röhren nicht am Arbeitspunkt sind (Koppelkondensatoren).
      Die 240V verursachen dann wieder eine höhere Anodenspannung und ebenso höhere Ströme. Grob wohl Faktor 1,1. Manchmal frisst die erhöhte Spannung dann aber der schlechte Gleichrichter so dass man es nicht gleich merkt. Ich baue nach dem Einbau von Dioden im Gleichrichter meist sekundär einen passenden Widerstand ein damit Spannung/Srom sekundär passen. Aus Sicht des Trafos ist ein Primärwiderstand wie von Dietmar beschrieben natürlich besser.
      Also das ist alles nicht schwer zu verstehen aber es gibt halt einige Abhängigkeiten voneinander. Das siehst Du dann wenn Du mal einschaltest und dann lernst Du viel beim Nachmessen.
      VG, Wolfgang