Saba 9260 mit defekter Lautstärkeregelung

      Saba 9260 mit defekter Lautstärkeregelung

      Guten Abend in die Runde,
      ich habe mir vor einiger Zeit einen 9260 angeschafft, da er mir in meiner kleinen Saba Sammlung noch gefehlt hat. Leider hat er ein Problem, dem ich final noch nicht auf die Schliche komme:
      Er ist rechts deutlich lauter als links. Zumindest in der ersten Hälfte des Reglerbereichs.Wenn ich die Lautstärke verstelle rauscht es im rechten Kanal und ab einer relativ hohen Lautstärke sind dann beide Kanale gleich laut. Der Fehler taucht auch am KH-Ausgang auf, und bei Nutzung aller verschiedenen Eingänge. Der Pegelsteller verschiebt lediglich den auftretenden Fehler.
      Ich habe natürlich das Forum durchforstet und bin auf dieses Thema gestoßen, welches dem meinigen recht ähnlich ist:

      Saba 9250 unterschiedliche Lautstärke

      Also habe ich mich mit der tollen Liste von Mitglied Vorex auf die Suche gemacht wo der Fehler zu finden ist und bin dabei ein gutes Stück voran gekommen: Der Fehler liegt genau zwischen den beiden Linear-Verstärkern, also beim Volume-Poti.
      Zunächst habe ich das Poti mit Tunerspray gereinigt was leider keine Verbesserung brachte. Da ich einen unvollständigen 7140 als Schlachtgerät besitze habe ich dann das baugleichen Poti in den 9260 eingebaut. Ergebnis: Der Fehler blieb.
      Jetzt habe ich erstmal gestutzt wo denn der Fehler versteckt sein könnte. Dann vielen mir die Abzweige für die Loudnesskorrektur ein, die vielleicht auch als Störenfried in Frage kommen könnten. Leider ist diese Schaltung bei den 9241ern (9240, 7140) anders aufgebaut als beim 9260, sodaß ich keine Vergleichsmessungen machen konnte. Sogar die NF Grundplatte ist dort verschieden. Auch die benutzten ICs sind andere. Ich habe heute Abend noch schnell alle Arbeitsspannungen gemessen und habe nach Vergleich mit dem Schaltplan des 9260 das Gefühl das die Werte an den ICs (2241 und 2251) nicht stimmen können.
      Hat von Euch an dieser Stelle schon mal einen Fehler suchen müssen? Wie kann ich hier am besten weitermachen? Oder bin ich auf dem Holzweg und der Fehler ist noch ganz wo anders zu suchen?

      Vielen Dank im Voraus für Eure fachlichen Ratschläge.
      Grüße aus München
      Wolfram
      Hi Wolfram,

      pro Kanal ist da doch ein MC 14066 BCP eingesetzt (IC 2241 und 2251). Wenn die gesockelt sind, würde ich einmal tauschen und schauen, ob der Fehler bleibt oder wandert. Ich hatte schon einmal ein defektes IC von diesem Typ, ist aber m.E. eher selten. Ersatz muss auch genau dieser Typ sein, andere 4066er haben ungünstigere Werte. Die Motorola Version ist aber noch recht gut zu bekommen, auch über die Keller diverser Forenmitglieder ;)

      Wenn ein Oszi vorhanden ist, würde ich zudem mal schauen, ob am Eingang des LS-Reglers das Signal noch sauber anliegt. Speise also mal ein Monosignal ein (oder eines auf beide Kanäle) und schau' Dir das dort an. Prüfe auch alle Kontakte und Lötstellen in dem Bereich, und schau' Dir an, ob Du mit dem Oszi die Ungleichheit am Eingang vom 2. Linearverstärker sehen kannst (falls noch nicht geschehen).

      Auch auf den Linear-Modulen sind einige kritische Bauteile, bei mir waren schon recht oft die Elkos im Ausgang (2,2 uF) schlecht. Aber das hast Du vielleicht schon nachgesehen ?

      Besten Gruss,

      Michael
      Hi Michael,

      vielen Dank für deine Antwort. Interessanterweise sind bei mir eben nicht die originalen 14066 verbaut sondern 4066 (s.Foto)

      Vielleicht sind die nicht original, keine Ahnung. Ist es also deiner Meinung nach sinnvoll die auf jeden Fall gegen Motorolas zu tauschen?
      Ich werde jetzt erstmal die beiden mal Quertauschen, mal sehen ob der Fehler mit wandert.
      Die Elkos auf den Linearverstärkern sind bereits getauscht, ausserdem habe ich auch schon Module eines funktionierenden 9241 eingesteckt, der Fehler blieb.
      Ich werde weiter berichten...

      Viele Grüße
      Wolfram
      Hallo Michael,

      habe die beiden ICs vertauscht und siehe da, der Fehler wandert mit.
      Im Netz ist der Motorola nur noch schwer zu bekommen. Eher TI CD4066BE. Taugen die was?
      Oder könnte mir ein Forenmitglied 2 x 14066er Motorolas verkaufen?

      Noch eine Frage: Die Spannungen an den ICs passen wie gesagt nicht. Kann das durch die defekten ICs kommen oder ist da noch mehr im Argen?
      Momentan macht das Schalten der Loudness-Taste nämlich keinen Unterschied. Auf beiden Kanälen nicht.
      Versorgungsspannungen passen: -8,1 und 11,9V; Aber die Schaltspannungen -6V/4,5V sind völlig falsch: ich messe 4V/3V bei Loudness a/e.

      Lieben Gruß
      Wolfram
      Hi Wolfram,

      dann ist sicher einer defekt. Ziehe den doch mal raus, und miss die Spannungen dann nochmal.

      Die Version von TI ist m.E. nicht optimal. Ich grabe mal, müsste noch Exemplare von Motorola haben ...

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Der MC 14066 BCP ist noch problemlos (und preiswert) erhältlich. Ich habe aber auch selber noch mehr als 20 davon, kann also sicher 2 abgeben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Hallo Michael,
      die Messungen sind zwiespältig, zumindest sind sie jedoch durch den Hörtest nachvollziehbar.
      Der Reihe nach:
      Nach dem Entfernen des 2251 (dort steckte jetzt der defekte ursprünglich links verbaute IC) ist zunächst die Freude groß: beide Kanäle steuern gleich stark aus, die Musik ist erstmals stereo, zumindest solange Loudness eingeschaltet ist. Die Messwerte nähern sich dem Soll an. Mit dem Umschalten auf linear rutscht die Stereobasis allerdings etwas nach links, der rechte Kanal wird etwas leiser. Messtechnisch gehen die Schaltspannungen an Pin5+6 und 12+13 jetzt in die richtige Richtung, allerdings driften die Spannungen an den Pins die eigentlich 0V haben sollten von 0,5 bis ca 3V, wenn die erreicht sind knackt es ein oder mehrmals rechts (als würde ein C durchschlagen) und dann ist der Kanal mit dem fehlenden IC fast weg und alles verhält sich so als wäre der defekte IC wieder drin. Wenn ich das Gerät kurz ausschalte sind wieder beide Kanäle da.
      Warum driften die Spannungen? Die Speisespannungen stimmen und liegen bei -8.1V an 7 und 5.7V an 14. Würden die Spannungen stabil sein wenn 2 intakte ICs verbaut sind? Die Loudnessanhebung konnte ich bis jetzt am intakten Kanal nicht feststellen.
      Hast du noch eine Idee? Ich möchte auf keinen Fall riskieren, die neues ICs zu schiessen, weil noch ein anderer Defekt vorliegt....
      Lieben Gruß
      Wolfram
      Moin,

      der Hinweis von Andreas ist auf jeden Fall gut, für die Such- und Testphase tut es jeder 4066. Prüfe mal alle Widerstände und die beiden Z-Dioden (vermutlich OK), und dann die Steuerspannung, sowohl an Pin 12, als auch an Pin 7. Wenn da etwas faul oder zeitabhängig ist, wäre der nächste Schritt das Flip-Flop-Modul I, Ausgänge P und Q. Dahinter stecht IC 1016, und der Fehler könnte durchaus dort liegen. Du könntest also auch mal die beiden Flip-Flop-Module tauschen, und sehen, was dann passiert.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo in die Runde,

      inzwischen habe ich die Widerstände 2248, 2249, 2258 und 2259 gemessen, die sind in Ordnung. Auch die 2 Z-Dioden 2248 und 2249 sind ok.
      Dann habe ich auch den 2. IC ausgebaut und siehe da, jetzt passen neben den Versorgungsspannungen auch die Schaltspannungen:
      Mode Linear: pin 5+6: +5,3V; pin 12+13: -6,4V
      Mode Loudness: pin 5+6: -6V; pin 12+13: 4,9V
      Vermutlich haben beide ICs einen Hau gehabt...
      Ich habe mir noch einige 4066er zum testen bestellt. Hoffe sie kommen bald und ich kann berichten...
      Gruß
      Wolfram
      Hallo und guten Morgen in die Runde,

      @ Michael: vielen Dank für die ICs, die sind bereits Anfang der Woche angekommen.
      Meine Antwort hat leider aus beruflichen Gründen etwas länger gedauert.
      Inzwischen sind auch die von mir bestellten 4066er angekommen.
      Der Test damit zeigt einen vollen Erfolg was die Loudnessproblematik betrifft:
      Beide Kanäle sind gleich laut, das kratzen beim Regeln der Lautstärke ist weg und die Aufschaltung der Loudnessfunktion funktioniert fehlerfrei.
      Diese Baustelle kann ich also Dank Eurer Hilfe schliessen.

      Leider hat sich jedoch noch eine andere aufgetan:
      FM-Stereo funktioniert nicht wie es soll.
      Der recht mäßige Empfang klirrt, die Stereo-Led leuchtet nur sehr sporadisch und wenn sie leuchtet ist das Übersprechen so groß, das es nahezu wie Mono klingt.
      Stereo über die NF-Eingänge funktioniert einwandfrei, der Verstärkerteil ist also in Ordnung.
      Abstimmung des FM-Frontends und der FM-ZF brachte keine Besserung.
      An der Abstimmspannung sollte es nicht liegen, da ich Sender über den gesamten Bereich empfangen kann.
      Sind die entsprechenden Module mit denen des 7140 so kompatibel, dass ich sie zum Testen mal austauschen kann?
      Oder ergibt meine Beschreibung für Euch bereits ein klares Fehlerbild?

      Viele Grüße
      Wolfram
      Hi Wolfram,

      aha -- da waren dann wohl doch beide ICs defekt. Frage ist nun natürlich, wie das kommen konnte. Eine Möglichkeit wäre Überspannung über den Antenneneingang -- der könnte dann auch dem Empfänger geschadet haben. Aber bevor weiter gesucht wird: Hast Du die üblichen Schwachstellen geprüft ? Also die kleine Leiterbahn zum Tunermodul (hat oft einen Riss), die Stecker, und die Spannungen am Modul ?

      Mein erster Reflex (unter der Annahme, dass kein "echter" Fehler vorliegt) wäre wohl, dass gar kein hinreichend hohes Signal am FM-Tuner ankommt. Das also zuerst einmal genau durchmessen !

      Besten Gruss,

      Michael
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