Schwarzwald 6-3D hat leichte bis mäßige Verzerrungen

      Schwarzwald 6-3D hat leichte bis mäßige Verzerrungen

      Liebe Saba-Fangemeinde,

      ich habe neben einem Freiburg 7 einen gut restaurierten Schwarzwald 6-3D mit „Standard-Röhrenbestückung“ plus ECL 80 für den Motor. Auch nach intensiver Suche von einigen Stunden und Tausch einiger vom Vorbesitzer „übersehenen“ Kondensatoren und einem vollständig defekten Widerstand (2MOhm) bekomme ich den leicht verzerrten Klang nicht weg. An der Endpenthode sind alle Spannungen (nach Aufrüstung Netzteil) schlicht perfekt (Anodenspannung 254-257V bei „Automatic aus“, sonst 249V; Gitter1: 0,04V; Kathode: 7,3V bzw. 7,1V bei „Automatic-an“; Heizung 6;6V, nach Stunden 6,52V) Nur an der Triode der EABC 80 bin ich unsicher, daher dieser Beitrag: Anodenspannung 145V; Kathode 0V, Gitter 1: -1,55-1,6V.
      Nun meine Frage(n): stimmen diese 1,55 V als Gittervorspannung? Laut Tabellenbuch sollten es ja (allerdings bei 250V Anodenspannung) -3V sein. Ich habe wirklich jeden R und jeden in Frage kommenden C geprüft;kein Fehler! Der Fehler ist bei Einspeisung über TA exakt gleich.
      Da ich zwar Dchaltbild aber kein Bild von unten auf das Chassis gesehen habe würde mir das vermutlich auch weiterhelfen.bin für jeden Tip und Ratschlag dankbar.

      Herzliche Röhrengrüße

      Bernd
      Hallo Horst,

      besten Dank für Deine rasche Antwort. Ich habe die Spannung m gestern gemessen. Ich meine es wÄren 14,3 V gewesen. Ich messe nochmal nach und „melde nach“. Der 50uF Elko wurde von Vorbesitzer gegen einen 47uF erneuert. Die 2,8V am Gitter1 der Triode „klingen“ für mich plausibel; nur meine 1,55V leider nicht. Was ist denn der Sollwert der Spannung m ?

      Besten Gruß und Danke!

      Bernd
      Hallo Horst,

      ja habe ich! Ich komme bei eingebauter Röhre auf 2,75 Megaohm. Das is ja das Verrückte! Also ich steige durch die Art, wie die Gittervorspannung erzeugt wird nicht so recht durch. Mir scheint es sehr undurchsichtig, zumal an der Endpenthode eine andere Variante (über die Kathode) gewählt wird.

      Besten Gruß

      Bernd
      Hallo Horst, diese Stelle habe ich schon mehrfach gesucht und nicht gefunden. Ich komme mit der Schirmung am Gitter nicht klar. Eine Seite des Schirmes geht an Masse (wie es sein soll), das andere Ende auf die Leiste auf den Punkt von der zwei C (0,22 uF und 0,047 uF abgehen. Ich finde das im Plan einfach so nicht. Der zum Betrachter hin zeigende Widerstand ist ein 2MOhm, der war defekt (unendlich) und ich habe den gestern getauscht; der „Neue“ war sogar auch aus einem (anderen) Schwarzwald6-3D! Habe mal ein Bild angehängt. Ich denke hier ist was faul!
      Bilder
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      Hallo Horst,

      habe nun einen weiteren Fehler gefunden und eliminiert: der 50nF-Kondensator, der mit Plus an dem 6MOhm Widerstand liegt (für die „C80“) lag nicht auf Maße sondern parallel zum 6MOhm-Widerstand. Habe ich geändert aber wieder ohne Effekt. Bei Automatic -Aus messe ich nun Spannung 2: 280V,
      Spannung v:-7,9V, Spannung Gitter 1: weiterhin -1,6V. Die Spannung m: liegt bei -14,2V, Die Werte m und v schwanken dabei im wieder um 0.2-0,4V. Was sind denn hier die Sollwerte bzw. was misst Du bei Deinem Gerät?


      Gruß Bernd
      Hallo Bernd,

      ja, Spannung an "v" ist OK (14,2 / 45 * 25 = 7,8888). Bei mir um die - 8,1 VDC.

      Hast Du die Spannungsteiler-Kette geprüft (6MΩ, 4MΩ, 3MΩ, auftrennen und einzeln messen), Dein DMM mit 10MΩ Eingangswiderstand belastet den Teiler beim Spannungsmessen und vefälscht die Werte.


      Spannungsteiler


      Sockel EABC 80

      Wie ist die Gitterspannung der ECL 80 Triode (auch von "v" abgeleitet)?

      Wie ist der geschirmte 25nF Kondensator ersetzt worden?


      Orginal


      Ersatz

      Viel Erfolg und weiterhin Freude beim Hobby,

      Gruß Horst
      Hallo Horst und Forumsgemeinde,

      erstmal die gute Nachricht: der Fehler ist (zumindest weitgehend) weg und das Radio spielt nun recht gut. Letztlich waren ja mehrere Fehler in dem Gerät „eingebaut“. Am Ende war es der Anodenkondensator der Triode C80. Der war statt auf Masse am „entfernten“ Ende des Schirmes der Gitter1-Zuleitung eingelötet. Erst mit dem Oszi bin ich drauf gekommen. Interessant ist aber, dass noch immer die Gitter-1-Vorspannung nur bei etwa -1,7V liegt. Nun habe ich einen Dauerlauf gemacht und nochmal alle relevanten Spannungen gemessen. Alles bestens. Am Ende dann noch per Oszi bei 400 Hz, 1 KHz und 5Khz Eingang über TA mit Ausgang am Lautsprecher verglichen. Mit Sinus war alles wunderbar, mit Rechteck sieht es allerdings schon eher mäßig aus. Und der Frequenzgang ist sicher auch „nicht ganz HiFi“ aber das war halt der Stand von 1955 und nicht von 2020.
      So oder so ganz herzlichen Dank für die Fotos und die Tips, hier ganz besonders an Dich lieber Horst!

      Es grüßt Euch ein zufriedener Saba-Fan

      Bernd
      Hallo Bernd,

      schön, das Du es nun erfolgreich abgeschlossen hast, wenn man (aufgrund Deines Fotos und Deiner Berichte) bedenkt, wie schlimm es in in dem Chassis zugegangen sein muß, z.B. (zu) hohe Ströme im Anodenspannungsbereich mit Folgen für div. Bauteilen, aber Du hast Dich ja durchgekämpft, Hut ab.

      Zu der Gittervorspannung nochmal: Auch in meinem Gerät liegt die Spannung in diesem Bereich und scheinbar ist das von den Konstrukteuren auch so gewollt.

      Gruß Horst
      Gruß Horst