Saba 8080 H rechter Kanal ausgefallen nur im UKW Betrieb

      Hallo Reinhard,

      ich hatte damals tatsächlich nur den Durchgang mit durchpiepsen geprüft und nicht mit dem Ohm-Meter die genauen Werte abgelesen. So lernt man dazu... und verzichtet eine Woche mehr auf UKW Stereo :)

      Das wäre ja ein Traum wenn du ein passendes Ersatzteil hättest. Du meintest ja der bei mir verbaute Decoder wäre gar nicht der Typische fürs Modell G sondern wie der später im H-Modell verbaut wurde, da vor dem Ausgang der Kanäle die 4,7 uF Kondensatoren fehlen und Widerstände verbaut sind.

      Michael, ich hatte es schon mit Lupe geprüft. aber die 2 Drähte sind noch mit den Pins verwickelt, kann da keinen Riss sehen, es scheint somit am Eingang der Spule soweit alles ok zu sein.

      VG
      David
      Ist ja mal wieder interessant, was Reinhard da mal eben gezaubert hat ... und auch, dass es zur Not sogar mit dem Widerstand halbwegs ginge ... schade, dass man an der Spule nichts sehen kann. Irgendwie ungewöhnlich, dass da im Inneren etwas hin sein soll. Hoffen wir mal, das Reinhard etwas findet ...

      Frage noch an Reinhard: Kannst Du Licht ins Dunkel bringen, warum da in einem Kanal 560 pF und im anderen 680 pF sitzen ?

      Michael
      Hallo David,

      vermutlich ja, Deiner ist bei mir im Schaltplan vom H. :D

      Und ja - durchpiepsen ohne Messen ist verpönt. :cursing:

      Oft ist der Draht erst ca. 1-2 mm hinter dem Pin durchgebrannt oder durchgerissen. dann wäre das reparierbar. Aber wenn der Draht im Inneren durchgebrannt ist, geht das hier schlecht - sind "gefühlt unendlich" viele Wicklungen und sehr dünner Draht. 8|

      Ich werden bei mir nach der Spule sehen. Aber Du müsstest ca. eine Woche Geduld haben. Der "Ersatzteile-8080 steht verpackt auf dem Dachboden und die Spule muss ich da erst ausbauen...

      Gruß
      Reinhard
      Hallo Michael, David,

      es kann sein, dass Spule L911 näher am Metallchassis oder über einem Chassisteg steht und damit deren Induktivität etwas höher ist als von L937 im anderen Kanal. Das kann man dann durch eine kleinere Kreis-Kapazität an L911 wieder ausgleichen (Schwingkreis). In dem Fall hätte L911 eigentlich nur 104 mH, an der Einbauposition durch das nahe Chassisblech aber effektiv 125 mH. Deshalb ist die Kapazität von 680p auf 560p vermindert.

      Gruß
      Reinhard

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      Vielen Dank auf jeden Fall an alle für die Tipps und Uterstützung bei der Fehlersuche.

      Reinhard, klar hab alle Geduld der Welt, wann immer du Zeit dafür hast auf den Dachboden zu steigen und danach zu suchen. Ich bin froh, dass du überhaupt ein passendes Ersatzteil hast!

      Defekte Spulen hatte ich bisher noch nie, ist das dann eher selten, dass so ein Bauteil ausfällt, speziell in den Saba Receivern oder ist euch das schon untergekommen?

      VG
      David
      Forenfreunde,

      ich habe bei meiner Simulation einen Fehler gemacht und Hans hats gemerkt. Nicht umsonst ist Hans' Forenname "decoder"! Dank auch hier nochmal an Hans!

      Was ich falsch gemacht habe?
      Ich habe ganz übersehen, dass ja der Dekoderchip 1305 selbst bereits eine Aussenbeschaltung hat, die nach Datenblatt bei 19 kHz um 30 dB absenkt und bei 38 kHz um 25 dB. Die Beschaltung dafür befindet sich an den IC-Pins 1 und 10/13. In meiner Simulation bin ich aber von einer frequenzkonstanten Ausgangsspannung des IC ausgegangen. Deshalb ist mein Ergebnis für die Bemessung von L907 null und nichtig. (Berichtigung 19.4.)Deshalb stimmt die Tiefe der Senke (Notch) bei 19 kHz und die Grösse der Absenkung bei höheren Frequenzen nicht. Die aus der Simulation erhaltenen Induktivitäten L911 und L907 sollten davon aber nicht wesentlich beeinflusst sein.

      Die korrekte Simulation des Amplitudenfrequenzgangs einschliesslich des Einflusses des IC 1305 und dessen Aussenbeschaltung wird dadurch kniffelig, da als Eingangsspannung der tatsächliche Frequenz-Verlauf, wie sie ihn die integrierte Schaltung liefert, stehen muss.

      Für die Deemphasis sind im wesentlichen R932/C229 zuständig.

      Irgendwie werden wir auch mit dieser Hürde weiterkommen...

      Hans' Information:
      "Um HiFi zu sein, braucht es einen Tiefpass, dessen –3dB Punkt bei 21Khz bis 25 Khz liegen müsste....Lass’ mal die De-emphasis weg und mache einen Durchlauf."

      Ohne Deemphasis heisst, C229 (1,2nF) ist abgetrennt. Damit einen Durchlauf mit verschiedenen Werten von L für L907:
      grün: nur 600 Ohm Widerstand statt L907
      rot: 80 mH
      gelb: 90 mH
      blau: 100 mH


      Die Frequenz (19 kHz Notch) der Pilottonfalle bleibt davon wie erwartet unbeeindruckt. Aber der Verlauf >19 kHz ändert sich.


      Und nochmal, aber diesmal zusätzlich Schwingkreis über L911 kurzgeschlossen:



      L907 ändert die Grenzfrequenz des Tiefpasses. Aber der "richtigen" Wert für dessen Einstellung erfordert (wie gesagt) ja auch den richtigen Frequenzverlauf vom IC-Ausgang.


      Gruß
      Reinhard

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      Zu spät!!

      Lieber Reinhard

      Da haben wir uns leider mißverstanden( gehabt)!

      Wenn er 1305 an seinem Ausgang eine z. B, 75usec de-emphasis hat, liegen dort noch die hohen Trägerreste 19/38 an .
      Daher muß um hifi 45500 zu halten, noch jenseits 19Khz noch bis –60db herab gefiltert werden.
      Das macht SABA alles in einem Mischmasch vom R/C und L.
      Wenn Du das L ermitteln willst, mußt Du das am Ausgang gezeigte R/C Glied weglassen.

      Die 50usec sind ja im Teil vor Deiner Transistorstufe.
      Die Auflösung muß dann bis –60/70 dB gehen.
      Wenn Saba ein US –Model mit 75usec machen will, wird das kompliziert.
      Im GRUNDIG T6500 haben wir due 50usec und umlötbar zu 75usec direkt.
      Siehe Anlage : T6500 Detail
      Gruss hans
      PS: ich kann diese Woche noch die Spulen aus einem 8080 Dec. auslöten und messen. Leider zuviele Artztermine
      Bilder
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      Immer wieder beeindruckend, was Hans so dekodiert ... ;)

      Ich erinnere mich an meine Tübinger Zeit, wo es im Elektronik-Labor einen Mitarbeiter gab, der einfach auf einen nahezu beliebige Schaltplan schaute und schon nach wenigen Sekunden wusste, was da "abging" ... und wo evtl. eine kritische Stelle war, oder wo überhaupt ein Fehler vorlag. So etwas beeindruckt.

      Was Hans vielleicht sonst noch freut: Gerade mache ich wieder einen ST-6000 fit. Der ist sein Leben lang fast gar nicht genutzt worden, und so sind sogar die Selengleichrichter noch einwandfrei. Ich muss kein einziges Bauteil tauschen, alles tut noch. Klar, die Schicht Moosgummi muss ich an der Front spendieren, und das Batteriefach säubern --- aber sonst fast nichts. Ein klasse Tuner, nach wie vor.

      Besten Gruss,

      Michael
      Lieber Hans,

      in der Schaltung des Datenblatts (typical circuit configuration) vom IC 1305 ist an dessen Ausgängen extern jeweils ein Deemphasis-Glied 3,9k/0,02µ für 75µs eingezeichnet. Die im Datenblatt genannten 75µs des 1305 gelten nur für die Schaltung mit diesem externen 3,9k/0,02µ Glied. Das sagt das National-Semi Datenblatt des 1305 zwar nicht ausdrücklich, aber der von Dir gezeigte Auszug der Testschaltung zeigt es. Das Motorola Datenblatt des 1305 sagt explizit: "test made with 75µs de-emphasis network (3.9 kOhm, 0.02 µF)".



      Dieses Deemphasis-Glied gibt es an dieser Stelle nicht in der Saba 8080H Decoder-Schaltung. Beim SABA 8080H in der Version von David macht erst "ganz hinten" C229 (1,2n) zusammen mit R932 (39k) stattdessen die 50µs Deemphasis. Das ist nach der Transistorstufe - sowohl im Saba Plan, wie auch in der Simulationsschaltung. Ist allerdings im Saba Plan erst auf den zweiten Blick zu sehen, denn nur R932 ist auf der Dekoder-Platte eingezeichnet, der dazugehörige C228 (von Ausgang G) sitzt nämlich auf der Hauptplatine und ist nur dort zu sehen. Ich bin in diesem Punkt sicher, habe das überprüft.
      Saba würde für 75µs (USA) einfach C229 (C228) auf 2nF ändern können.








      Meine Leseweise ist diese:

      Die Deemphasis hinter der Transistorstufe ist der Grund, warum bei einfachem Ersatz von L907 (also "vorne") durch einen 600 Ohm Widerstand die Deemphasis nur wenig beeinflusst wird. Allerdings fehlt dann der zusätzliche Tiefpass, den L907 bewirkt und der für die erforderliche zusätzliche Absenkung bei > 19 kHz sorgt. L907 macht (zusammen mit den Kapazitäten des Netzwerks) einen Tiefpass, dessen Eckfrequenz (-3 dB)für 120mH gerade bei 21 kHz liegt. Das würde gut der Zielvorgabe entsprechen, dass oberhalb 19 kHz weiter abgesenkt werden soll aber die Eckfrequenz gerade nur so tief sein darf, dass die Deemphase noch nicht schädlich beeinträchtigt wird. Insofern sollte die aus der Simulation abgeleitete Anleitung "Feinabgleich Deemphase mit L907" richtig sein. Wenn die Induktivität von L907 nämlich gerade noch nicht beginnt, die Deemphase (Sollwert: -10,4 dB bei 10 kHz) darüberhinaus weiter abzusenken, ist die tiefstmögliche Eckfrequenz der Einstellung von L907 erreicht, also die bestmögliche Absenkung für >19 kHz.

      Da IC 1305 selbst nicht zur Deemphasis beiträgt (in der Saba Schaltung), sondern "nur" zum 19 kHz Notch sowie zur 38kHz Dämpfung und SCA-Dämpfung, ist der aus der Simulation gewonnene Pegelverlauf bis ca. 15 kHz noch richtig (Simulierter Frequenzverlauf ohne Decoder-IC 1305, d.h. nur Saba Netzwerk am Ausgang allein (L907= 120 mH, 600 Ohm):



      Die vom IC 1305 und dessen Aussenbeschaltung für 19 kHz und 38 kHz erzeugte 19 kHz Senke von -25dB (1305 Motorola Datenblatt) addiert sich zur für das Saba L/C/R Netzwerk hinter dem Decoder-IC simulierten 19 kHz-Senke von 36 dB, so dass in der Summe besser als -60 dB bei 19 kHz resultiert (= Saba 8080 Technische Daten).
      Ebenso bei 38 kHz: IC 1305 = -20 dB zzgl. -44 dB von SABA L/C/R-Netzwerk
      Das IC 1305 dämpft inherent 60, 67 und 74 kHz auf > -60 dB. Die Dämpfung des L/C/R Netzwerk nach dem IC addiert sich hier ebenfalls.

      Gruß
      Reinhard

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      Hallo David, Hans,

      ich habe bei mir auf dem Dachboden nachgesehen. In dem einen meiner beiden "Ersatzteile-8080" fehlt der Stereodecoder komplett und der andere hat leider nur den diskreten Dekoder vom 8080F, dessen Schaltung leider etwas anders ist (das wäre kein unüberwindbares Problem, denke ich) und wo die Spulen ganz anderere Bauform haben (das könnte ein Problem sein, sieht jedenfalls für mich so aus, da ich total unerfahren mit denen bin). Vor allem rätsele ich, wie ich die ggf. einstellen könnte (das wüsste Hans bestimmt ganz genau).

      Eine Spule L907 aus einem Decoder H1 wäre der perfekte Ersatz. Vielleicht hat Hans so eine?

      Gruß
      Reinhard
      Lieber Reinhard

      Dann ist ja alles in Ordnung bei SABA.
      Auch ein oder der Schieri kann sich täuschen!

      Die Spule(n) aus meinem Decoder, kann ich nur auslöten und messen.
      Abgeben würde mein Belegexemplar abwerten.
      Wenn ich den Wert habe, habe ich vielleicht eine Festinduktiviät..
      Gruss hans
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      Hallo Hans,
      alles klar! ;)

      rot: 240 mH
      grün 120 mH





      Alle,

      es gibt bei den SABA 8080 leider eine ganze Reihe von Versionen, die sich ausgerechnet im hier entscheidenden Teil des Stereodekoders unterscheiden. Einfach einen 8080 ergattern und hoffen, dass er das richtige Teil enthält, kann scheitern.


      David braucht diese, gelb umkreist:



      Eine Festinduktivität von ca. 100-250 mH würde es da auch tun (siehe Hans, oben).
      Die Simulation zeigt, dass sich der Frequenzgang im hörbaren Bereich in diesem Bereich kaum ändert. Für die von Saba vorgesehene Dämpfung >20 kHz ist der von Hans an seinem 8080 ausgemessene Wert von 240mH am besten.

      Zu den 8080 Versionen
      8080F: Hat einen diskreten Dekoder (d.h. kein Decoder-Chip). Beschaltung und Spulen sind anders, Induktivität ist evtl. etwas anders, bei der hier erforderlichen Induktivität aber nicht so kritisch. Evtl. ist daraus Ersatz trotzdem möglich. Eine einfache Festinduktivität, deren Serienwiderstand ggf. noch mit einem seriellen Zusatzwiderstand auf 600 Ohm gebracht wird, wäre vermutlich die einfachste Lösung (-->das Angebot von Hans).

      8080G: Evtl. könnte es ihn noch mit dem diskreten Dekoder geben (wie F-Modell), aber teilweise auch schon mit dem Dekoder IC (früher Dekoder H1). Das sieht man den Geräten von aussen aber nicht an. Der frühe Dekoder H1 ist zwar bzgl. der Position des Deemphasisgliedes anders als der spätere bei Davids Gerät, aber die Spule L907 aus diesem müsste als Ersatzteil für David als 1:1 Ersatz ohne Änderung brauchbar sein.
      8080H: Hier wurde ausschliesslich der H1 IC-Dekoder eingebaut. L907 daraus müsste also auch 1:1 passen.

      Irgendwas wird gehen...Ich baue die Spule aus meinem 8080 mit diskretem Decoder auch aus und messe mal durch. Vielleicht passt die so auch.


      Gruß
      Reinhard

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      Ich habe aus dem diskreten Stereodekoder des 8080F die entsprechende Spule ausgebaut und ausgemessen.
      Im 8080F heisst sie L911 und entspricht in ihrer Funktion der Spule L907 im 8080H (Davids Gerät). Also nicht mit der gleichnamigen L911 im 8080H verwechseln, die andere Funktion und einen anderen Wert hat! (sehr verwirrend, aber dafür kann ich nichts).

      Ich habe als Induktivität 193 mH und 144 Ohm Serienwiderstand gemessen (Digitale LCR-Brücke, Messungen bei 1 kHz und 7,8 kHz übereinstimmend).

      Die Induktivität ist zwar etwas geringer als die von Hans ermittelte Soll-Induktivität (240 mH), aber das ist in diesem Fall verkraftbar, wie der geringe Unterschied der für beide Induktivitäten simulierte Frequenzgang zeigt. Wenn es aber trotzdem genau sein soll, dann kann eine 47 mH Festinduktivität dazu in Serie gelegt werden (z.B. von Reichelt L-11P 47M, 47 mH, 73 Ohm, 0,58 €). Wichtig ist die Anpassung des Serienwiderstands an den der noch intakten "Schwesterspule L908 im anderen Kanal (der Serienwiderstand kann nur an der ausgebauten Spule L908 korrekt gemessen werden), damit die Lautstärkebalance erhalten bleibt.



      Diese Spule kann ich gerne spenden.


      Hier noch das Simulationsresultat (Frequenzgang ohne Decoder-IC) für L= 240 mH (rot, Sollwert) und 193 mH (grün, Ersatzspule):




      Reinhard

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