9241 digital reanimieren

      9241 digital reanimieren

      Hallo zusammen,

      seit kurzem habe ich mich unserem 9241 digital gewidmed, der die letzten 5 Jahre defekt im Keller lag.

      Außer der Skalenbeleuchtung tut das Gerät nichst mehr. Die Platinen sehen weißlich, wie verschimmelt aus und alles ist verstaubt.

      Da sich im Rahmen der Reparatur sicher einige Probleme ergeben, hoffe ich schon mal auf eure Mithilfe.

      Dank eures Messblattes konnte ich schon mal die gemessenen Spannungen eintragen und werde berichten, wie weit ich komme.

      Unten sind schon mal ein paar Bilder.

      Gruß vom Bodensee,
      Udo
      Bilder
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      Also die beiden Sicherungswiderstände 601 und 641 sind beide undurchlässig, also durchgebrannt oder -gegammelt. Da ich noch jede menge Sicherungen und -halter rumliegen habe, werde ich vlt. 0,8 A Sicherungen einlöten.
      Die beiden dicken Elkos scheinen durchgeschlagen zu sein. Leider scheint das Bild von dem Netzteil-Modul Lötseite nicht ganz mit der Realität übereinzustimmen weil dort die Lötpunkte der C 603 und C223 diagonal eingezeichnet sind und imho auf der Platine horizontal. Kann aber auch sein, dass ich die irgendwie nicht richtig zuordne.

      Vlt. sind die Elkos so durchlässig, dass sie die beiden Sicherungswiderstände dazu gebracht haben, ihre Arbeit zu erfüllen.

      Auslöten werde ich die Elkos sowieso und dann weiter sehen.

      Dann berichte ich wieder.

      Gruß Udo
      Die Elko, die am nächsten an den 6,8 K "Heizwiderständen" liegen, sind oft angeschlagen oder defekt. Auf der Netzteilkarte sind das z.B. die beiden grossen am unteren Rand. Nicht selten ist dann auch der Gleichrichter hin, und das erklärt dann auch die defekten Sicherungswiderstände. Die sind inzwischen einigermassen einfach zu bekommen, bei Darisus.

      Besten Gruss, und viel Erfolg,

      Michael
      Kurzer Zwischebericht:

      Das Radio spielt wieder :)

      Nach Ausbauen der dicken Elkos der Netzteilplatine und Diagnose mit dem Regelnetzteil stellte ich fest, dass nur C633 defekt war (Kurzschluss). Der R601 war dicht.
      Die Elkos C603, 623, 633 und 643 habe ich gegen welche mit der nächsthöheren Spannungsverträglichkeit getauscht.

      Der R601 mit einem Watt ist viel dünner, als der, den ich ausgelötet habe und die Elkos sind allesamt kleiner. Naja, besser als umgekehrt.

      Nach dem Zusammebau funktioniert nach erstem Anschein alles bis auf die digitale Frequenzanzeige.

      Als nächstes werde ich mal alle Spannungen durchmessen und hier noch ein bisschen stöbern, wo ich nach dem Fehler suchen könnte.

      Dann werde ich wieder berichten.

      Gruß Udo
      Bilder
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „freiheitsstern“ ()

      Heute habe ich mal die Spannungen gemessen und es sieht so aus, als wären die in Ordnung.

      Beim Einschalten leuchten kurz einzelne LED der Frequenzanzeige aber danach bleibt die Anzeige völlig dunkel. Hier habe ich schon gesucht und festgestellt, dass es viele Ursachen dafür geben kann.

      Hat jemand eine Idee, wo jetzt am ehesten und die evt. am leichtesten zu behebende Ursache für die nicht funktionierende Frequenzanzeige zu suchen wäre?

      Gruß Udo

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „freiheitsstern“ ()

      Funktioniert denn UKW-Wiedergabe? Hast Du das geprüft?

      Bitte schreibe nicht "ALLE SPANNUNGEN geprüft und ALLE in Ordnung". Das kann ja nicht sein, wenn die Frequenzanzeige bei UKW dunkel bleibt. Hast Du auch auf MW geprüft? Was ist mit der Kanalanzeige?
      Auf Deiner Eintragung auf dem Messblatt fehlen im unteren Bereich des Blatts die zu prüfenden Spannungen - und besonders die für die Frequenzanzeige!

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Am roten Stecker liegt nur 1V an. Gelb schein mit -22,4 V in Ordnung zu sein. Die U an Modulen 24, 25, 26 und 27 sind auch o.k.
      Modul 30 habe ich nicht gefunden, sind aber wohl die Tipptasten. Da gucke ich morgen.

      Dass die Module l und R, die Treiber und Endstufen sind, habe ich auch erst jetzt aus den Unterlagen raus gefunden und gucke morgen im Gerät nach, in der Hoffnung die Messpunkte zu finden.

      Jedenfalls liegt am roten Stecker fast keine, wahrscheinlich nur eine Störspannung an.

      Ich konnte noch nicht raus finden, ob die Versorgung dafür direkt vom Trafo oder von der Netzteilpatine kommt.

      Werde dann wieder berichten.

      Erst mal Danke und Gruß
      Udo
      Hallo Udo,

      dann musst Du jetzt nicht weiter suchen. Fehlende Spannung am roten Stecker ist Indiz genug. Am roten Stecker (gegen den schwarzen gemessen) sollten ja ca. +11V anliegen. Im Bereich +9V bis +12V wäre auch noch ok. Wenn dort nur 1V liegt, wird das Digitaldisplay nicht versorgt. daran liegt es.

      Du hast also noch Fehler auf der Netzteilkarte, die Du glaubtest, bereits vollständig instandgesetzt zu haben.

      Dies steht nun an:
      1. Kontrolliere Sicherung Si 631 auf der Netzteilkarte
      2. Wenn diese Sicherung in Ordnung ist, kontrolliere unter einer Lupe sämtliche Lötstellen auf der Lötseite der Netzteilkarte auf haarfeine Risse in Lötstellen (oft gibt es kaum sichtbare kreisrunde Risse um den eingelöteten Pin). Alle Lötstellen müssen hellglänzend und blank aussehen, nicht matt-grau oder kraterig/zerfranst.
      3. C633 (4700 µF) hast Du bereits erneuert. Dabei könntest Du einen Fehler gemacht haben (auch wenn ich auf den ersten Blick keinen sehe) und ihn ggf. falsch eingelötet? Ein Foto der Lötseite Deiner Netzteilkarte könnte das endgültig ausschliessen. Besser, nochmal überprüfen.
      4. Wenn 1, 2, 3 in Ordnung sind, Gleichrichter D632 erneuern. Auf richtige Folge der Anschlusspins beim Kauf achten (W + W -) und polrichtig einbauen. Es darf ein GLR mit höherer Spannungsfestigkeit (also z.B. auch B80) und grösserer Strombelastbarkeit (alsso z.B. auch C2000 oder mehr) sein. Hauptsache die Pinabfolge und Pinabstände stimmen und er ist wenigstens B40C1500 oder belastbarer.
      5. Wenn 1, 2, 3 und 4 in Ordnung sind, schaltet das Relais auf der Netzteilkarte vermutlich nicht mehr weil die Kontakte kleben oder die Relaisspule hochohmig geworden ist. Der Relais-Fehler mit klebenden Kontakten ist häufig. Wenn Du von Tape oder Phono auf UKW und zurückschaltest, musst Du an der Netzteilkarte ein leises Klicken dieses Relais hören können (nicht das Klicken des Lautsprecherrelais nach Einschalten des Geräts). Klickt es beim Umschalten Phono/UKW nicht, muss das Relais erneuert werden. Das Relais für die Netzteilkarte gibt es hier: kettronik.de/komponenten/


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,

      vielen Dank für die ausführliche Antwort und die genaue Anleitung. Die Gleichrichter habe ich mit dem Diodenprüfer nochmal gecheckt und die scheinen o.k. Meinst Du ich sollte ihn vorsichtshalber doch erneuern?
      Die Sicherung und der C633 scheinen auch o.k.
      Die Lötstellen mit Lupe abgesucht dto, aber ein paar leicht Verdächtige löte ich nochmal nach.
      Jetzt tippe ich mal auf das Relais. Mir fiel nämlich ein, dass auch vor 5 Jahren als ich das Gerät noch in Gebrauch hatte, das Display manchmal ging und manchmal nicht. Das Gehäuse vom Relais ist auch mechanisch beschädigt. Falls die Kappe vom Relais nicht ab geht, werde ich das Teil mal auslöten und checken. Wenn ich es richtig sehe, wird die Spule im Relais mit einer Spannung von 13 V angesteuert. Das könnte ich mit dem Regelnetzteil mal prüfen. Dann berichte ich.

      Gruß
      Udo




      Gruß vom Bodensee
      Udo

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „freiheitsstern“ ()

      freiheitsstern schrieb:

      dass auch vor 5 Jahren als ich das Gerät noch in Gebrauch hatte, das Display manchmal ging und manchmal nicht


      Hallo Udo,

      DAS ist ein weiteres starkes Indiz!
      Ich würde dann vorrangig das Relais erneuern. Sollte danach das Problem noch bestehen (was ich schon für weniger wahrscheinlich halte, wenn Du den GLR "gecheckt" hast), wäre dann erst der GLR dran. Wenn schon vor Jahren das Relais häufiger "hing" ist es sowieso reif für Erneuerung.

      Gruß
      Reinhard
      Hallo Reinhard,
      Gestern habe ich ein normales Relais, (12 V, 2xum), eingelötet. Wenn ich von Phono auf FM umschalte klickt das Rel, dann zeigt die Anzeige mal eine Frequenz, die stimmen könnte, fängt dann aber an zu flattern und zeigt unmögliche Zahlen, manche Zahlen werden auch nicht vollständig angezeigt. Bei AM ist es ziemlich das Gleiche.

      Ich werde als nächstes mal die Spannungen am Relais messen und nochmal die von den roten und gelben Steckern.

      Was ich nicht verstehe ist, dass am Relais Ausgang Pin 3 Minus 17 V anliegen sollen, von wo aus doch der direkte Weg laut Schaltbild zum Glr D 622 plus geht? :(

      Nach dem messen werde ich wieder berichten.

      Im Moment komme ich nicht so oft zum Saba weil ich noch Holz machen muss solange das Wetter gut aber noch nicht zu warm ist.

      Gruß Udo

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „freiheitsstern“ ()

      Hi Udo,

      da muss jetzt erst einmal genau gesehen werden, ob alle Spannungen sauber da sind. Einmal wird 12 V auf der NF-Grundplatte bereitgestellt, wo ein Selen-Gleichrichter sitzt. Der ist oft defekt, ebenso wie der Elko dahinter. Allerdings hat das dann meist auch Auswirkungen auf die Relais-Karte. Diesen Gleichrichter ggf. ersetzen (gegen ein DIL Gleichrichter), und den Elko prüfen, ggf. ebenfalls ersetzen.

      Dann sind da die Spannungen auf der NT-Karte, die Du vermutlich schon nachgemessen hast ? Am Ausgang rechts oben auf der Karte sitzt noch ein Folienkondensator mit 1 uF. Den soll man nach den Saba-Hinweisen eher entfernen. Dann mal die Spannungen messen, die zum Zähler gehen, und hinter der Stabilisierung am Zähler-Modul.

      Wenn ich mir die NT-Karte oben ansehe, gibt es da u.U. schon noch einige Dinge, die man checken sollte. Die Gleichrichter von Hermann sind als anfällig bekannt, die tausche ich IMMER gegen bessere. Intakte werden dann für andere Projekte mit weniger Anforderung wieder eingesetzt, aber im Schnitt ist immer mindestens einer von den drei Dingern hin oder angeschlagen.

      Besten Gruss,

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Hallo Michael,
      vielen Dank für die Tipps. Bei nächster Gelegenheit werde ich die in Handlung umsetzen. Die Glr hatte ich eigentlich alle gecheckt, mit dem Diodentester. Kann natürlich sein, dass sie trotzdem nicht richtig funzen.

      Heute habe ich noch mal Spannungen gemessen. Die von roten und gelben Stecker sind o.k.

      Aber an der Spule vom Relais habe ich + 12V und am anderen Ende -12 V gemessen, immer gegen Masse.
      Das sieht irgendwie oberfaul aus. Das kann doch nicht sein ?(

      Im Moment habe ich nicht so richtig Zeit, obwohl mich die Sache nicht los lässt und ich dann doch schnell mal eben was messe.

      Die Glr zu wechseln hat Reinhard auch schon empfohlen, werde ich jetzt auf alle Fälle machen.

      Ein schönes Wochenende für alle,
      Gruß Udo