Stereodecoder aus Studio 8050G

      Stereodecoder aus Studio 8050G

      Hallo Saba-Freunde,
      angeregt durch die nette Diskussion und tolle Hilfestellungen beim Decoderproblem eines 8080H möchte hier einen weiteren Decoder vorstellen. Beim durchsuchen des Forums habe ich diesen Decoder noch nicht entdeckt. Er scheint mir recht exotisch und ist wohl kurz vor Erscheinen des IC-Decoders eingesetzt worden. Hier ein Bild:

      Wie im Titel geschrieben, stammt er aus einem 8050G und ist vermutlich noch in weiteren Geräten des Baujahres eingesetzt worden, oder?
      Auffällig auch das dunkle Platinenmaterial. Eigentlich gar nicht Saba-typisch .

      Grüße
      Frank
      Hallo Frank,

      das ist der Saba Stereo-Decoder F2.




      Noch in der Serie vom 8050G hat Saba ihn dann durch den Decoder H1 (mit IC MC1305 ersetzt (wie im SABA 8080H). Neben technischen Vorteilen sowie weniger Bauteilen, spielte wohl auch der geringere Abgleichaufwand eine Rolle.

      Gruß
      Reinhard

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      Was auffällt...

      er hat ein sog. "anti-birdie-Filter", eine 114 kHz Falle, das war längst nicht überall Standard. Einige andere Hersteller hatten den vor dem Decoder-Eingang plaziert.
      Die Auskopplung der 19 kHz ist recht aufwändig gemacht, wohl um Pilottonreste bestmöglich zu minimieren. Normalerweise findet man an der Stelle nur einen 19 kHz-Kreis, SABA hat hier zwei.
      Die Stereo-Lampenschaltung ist mit zwei Transistoren realisiert, es wäre auch mit nur einem möglich.
      Sonst ist der eigentliche Decoder Standard.

      Was SABA gut (und aufwändig) gelöst hat, ist das Tiefpassfilter mit der 19-kHz Pilottonfalle hinter dem eigentlichen Dekoder. Die Pilotton- und Trägerreste werden damit zuverlässig eliminiert. Das ist in allen SABA-Decodern dieser Zeit fast identisch.

      Als Kontrast, hier ein Foto eines "Einfachst-Stereo-Dekoder" von 1966-1968, ohne Stereo-Schaltschwelleneinstellung und ohne Tiefpassfilter. Man kann also auch mit sehr viel weniger Bauteilen (nur drei Spulen, drei Transistoren, 4 Dioden) und deshalb sehr viel billiger einen funktionierenden Stereodekoder machen. Was speziell dieser gezeigte für Eigenschaften hat, dazu habe ich einige Messungen und Simulationen gemacht (einschl. Simulation des kompletten Stereodekoders mit Multiplex-Signal am Eingang), die ich an anderer Stelle zeigen will.




      Gruß
      Reinhard

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