Proportionalität der Senderskala bei Empfängern, hier Braun CE1020

      Proportionalität der Senderskala bei Empfängern, hier Braun CE1020

      Liebes Forum,

      ich weiß ich bin hier schon seit ewig dabei und habe dennoch kaum etwas beigetragen. Dies liegt schlicht daran, dass SABA bei mir im Gerätepark fast nicht vertreten ist. Dennoch schätze ich die Beiträge zum Thema SABA sehr und finde diese technisch immer höchst spannend und wissenserweiternd.
      Dafür danke!

      Da hier Radio Empfänger auch ein großes Thema ist möchte ich Euch um Rat zu meinem Problem an einem Braun CE1020 fragen.

      Folgender Sachverhalt ist mir am Gerät aufgefallen:

      An meinem CE1020 entspricht die dargestellte Frequenz für UKW, d.h. genauer, am rechten Rand (Bereich über 102Mhz) nicht der tatsächlichen Senderfrequenz. In der Mitte um 95MHz und darunter ist alles passend doch z.B. 107MHz Senderfrequenz landet eher bei 107,5MHz. Ist dies im Rahmen der üblichen Abweichung solcher Senderskalen oder lässt sich am Empfänger an der Proportionalität gegenüber der Senderskala zu eingestellten Senderfrequenz etwas abgleichen?
      Weiterhin ist auffällig das der Temperaturdrift der Sendereinstellung bei kaltem Gerät und nach z.B. einer Stunde nur im besagten oberen Frequenzbereich sichtbar etwas abdriftet. Bei Frequenzen unter 100MHz ist eigentlich kein nachstellen erforderlich.

      Vorab Danke und beste Grüße

      Thomas

      PS: Das Gerät arbeitet mit einem FET und Drehkondensator
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      Guten Tag Thomas,
      Braun hat nur einen normalen Zweipunktabgleich des Oszillators vorgesehen, wenn Du nach n-maligem wechselseitgem Abgleich immer noch eine kleine Unstimmigkeit zwischen angezeigter und wirklicher Frequenz hast, wirst Du damit leben müssen, ein extra Zeigerabgleich ist m.W. nach nicht beschrieben. Übrigens, bei der aktuellen Missweisung Deines Zeigers reden wir vcon ca. 3mm an einem Skalenrand - wie genau sollen den Consumergeräte (auch "BRAUN" ist nur so eins) noch gefertigt werden? Notfalls kannst Du ja den "Fehler" auf die ganze Skala mitteln, dann dürfte er kaum noch auffallen.
      Eine mögliche Lösung Deines Driftproblemes ist in der Serviceinformation 2/75 beschrieben: Austausch des C118 (8,2pF), BestNr. 0621 026A (sehr wahrscheinlich so nicht mehr zu bestellen).
      Vielleicht lässt sich der Temperaturkoffizient ja ablesen, ansonsten wirst Du verschiedene Typen mit unterschiedlichem TK ausprobieren müssen (herzlichen Glückwunsch, die Lötereien am Tuner mit den entsprechenden Vorarbeiten dürften nicht ganz trivial sein).
      Besser, Du lebst mit diesen Fehlern, nur Hardcore HF-Fans tuen sich das an.
      Siegbert
      Hallo Siegbert,

      zunächst vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich habe schon befürchtet, dass ich da etwas mit überzogener Erwartung vor dem Gerät saß. ;)

      Aufgefallen ist es mir, da ich von meinem CE251 dies nicht kannte, der steht wie eine 1 und die Skala ist durchaus zutreffend.
      Ich lasse es zunächst noch mal sacken und entscheide dann ob ich mir den Aufwand noch antue um eine evt. Verbesserung zu erzielen.

      Ich melde mich dann wieder...

      Mit besten Grüßen

      Thomas
      Hallo Thomas,

      der Oszillatorabgleich mit der Sender-Frequenzskala ist immer ein Kompromiss. Klar ist eine Abweichung von 500 kHz nicht mehr "im normalen Bereich". Wenn das aber nur am äussersten Skalenrand so ist, kann man damit leben. Man kann das sicher so einstellen, dass die Frequenz an den Skalenenden stimmt, muss dann aber evtl. eine stärkere Abweichung in Skalenmitte akzeptieren. Siegbert schrieb es ja schon, hier ist kein 3-Punkte-Abgleich vorgesehen.

      "Normal" ist eine Abweichung von bis zu ca. +/- 150 kHz. Das bringen aber nicht alle Geräte zustande. Ich habe beim Oszillatorabgleich gelegentlich gute Übereinstimmung von 88 bis 104 MHz einstellen können, aber über 104 MHz nahm die Abweichung auch stärker zu, bis zu 500 kHz bei > 107 MHz, so wie Du das bei Dir auch siehst. Jeder Versuch, es bei 107 MHz besser zu machen, führte zu inakzeptabel grosser Abweichung bei ca. 100 MHz. Dann war die grössere Abweichung am Skalenende letztendlich das kleinere Übel.

      Gruß
      Reinhard
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