Saba 8080 krächzen bei hohen Eingangspegeln

      Saba 8080 krächzen bei hohen Eingangspegeln

      Hallo Allerseits,

      mir ist aufgefallen, dass bei Wiedergabe von manchen Schallplatten über den Magnet Eingang, teils wenn die Pegel schnell sehr hochgehen, z.B. bei Klassik, diese lauten Töne manchmal auf der Spitze in ein kurzes leichtes Krächzen übergehen. Ich hoffe die Beschreibung ist nachvollziehbar. Dies ist unabhängig von der eingestellten Lautstärke am Gerät. Der Phono Verstärker ist übrigens vollkommen überholt, da sind alle Elkos neu. Ist des eher auf die Platte zurückzuführen oder liegt das eher am Gerät?

      Viele Grüße
      David
      Hallo David,

      es kann auch an der geringen Übersteuerungsfestigkeit des Phono-Eingangs liegen. Laute Platten und Tonabnehmer führen zu Verzerrungen, die sich als "krächzen" äußern können. Da die Verzerrung im Eingang auftritt, hat der LS-Regler auch keinen Einfluss darauf.



      Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit die Platten mal in einer anderen Konstellation zu testen.

      Gruß

      Rolf

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „KOR“ ()

      Die Übersteuerungsfestigkeit des 8080 Magnet-Phonoeingangs ist >100 mV(eff). Das sollte für jede Platte mehr als genügen.
      Einen Plattenspieler, der bereits einen Entzerrer-Vorverstärker eingebaut hat, darf man an den Phono-Eingang des 8080 aber natürlich nicht anschliessen. das wäre dann doppelt gemoppelt und dann würde es krächzen!

      David, was für einen Plattenspieler benutzt Du denn?
      Heutzutage ist bei neueren Plattenspielern oft schon ein Entzerrer-Vorverstärker eingebaut, da neuzeitliche Verstärker/Receivergar keinen Phono-Magneteingang mehr haben. Früher war das umgekehrt.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Das stimmt, aber dann klingt das doch immer grauenhaft ... David schrieb doch, dass bei Impulsen und schnellen Wechseln im Signal die Störung auftritt, und das klingt für mich wie das typische Abtastproblem bei falsch eingestellem System oder defekter Nadel. Ist die Auflagekraft richtig eingestellt ? Bewegt sich der
      Tonarm frei und ohne Stocken ? Ist Anti-Skating richtig eingestellt ? Und, natürlich zuerst: Ist die Nadel noch in Ordnung ? Mit einer guten Lupe kann man meist sehen, ob es da Macken gibt ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Da muss ich mal schnell Veto einlegen: " Mit einer guten Lupe kann man meist sehen, ob es da Macken gibt"
      Never ever.
      Mit dem Dual Nadelmikroskop (ich habe das S 200 aus den Siebzigern) und guten Augen kann man die Diamantspitze mit etwas Übung beurteilen. Das hat eine Vergrößerung von 120-fach - und das ist schon knapp bemessen. Mit einer Lupe kann man allenfalls feststellen, ob der Diamant überhaupt noch komplett vorhanden ist.
      Nee, Stefan -- das hast Du falsch verstanden. Ob die Verrundung noch im Rahmen ist, kann man nicht sehen. Ob der Diamant gebrochen ist oder eine Macke hat (wie ich schrieb) sehr wohl. Eine etwas abgeschliffene Nadel kann auch mehr Verzerrungen produzieren, aber das klang oben eher etwas krasser ... ich kann mit meiner Lupe (10x) ohne Probleme sehen, ob die Nadel schief sitzt, gebrochen ist, etc.
      Das ist absolut kein Problem. Ich erkenne bei den einfachen Nadeln auch, ob die schon eingeschliffen sind -- was oft ein erstes Zeichen der Abnutzung ist. Und dann brauche ich auch gar kein Mikroskop mehr ... die Nadel wird getauscht.

      Michael
      Hallo Allerseits,

      der Plattenspieler ist ein Dual DT 250, der hat einen Vorverstärker verbaut, den man aber abschalten kann, was ich für den Anschluss am Saba auch gemacht habe. Die Nadel ist eigentlich noch relativ neu und die Einstellungen sind auch ok. Das Krächzen trittt tatsächlich auch nicht bei allen Platten auf, deshalb ist die Vermutung, dass es an der Platte liegt schon relativ wahrscheinlich. Aber ich werde es weiter beobachten.

      VG
      David
      Genau -- und man sollte noch wissen, dass etwas mehr meist nicht schadet, sogar besser ist als etwas zu wenig. Wenn also z.B. 1,5 p empfohlen ist, kann man ruhig mal 1,8 probieren. Es kann ja auch sein, dass die Lager im Tonarm nicht mehr optimal frei laufen (oder auch zu frei), und dann folgt die Nadel der Rille nicht gescheit. Auch das sollte man also mal prüfen.

      Michael
      Ich traue diesen Geräten nicht viel zu.
      Das ist nicht mehr die gleiche schwarzwälder Präzisionsarbeit wie dereinst bei DUAL.
      Ich kann mir durchaus vorstellen das heute die Compliance nicht mehr gut genug ist für verzerrungsfreien Genuß.

      Das auf dem Tonabnehmer noch Ortofon steht muß auch nicht viel aussagen.
      Da sitzen keine alten Meister mehr mit der Lupe und feilen Abtaststifte händisch zurecht.

      Schallplatten sind nach mehreren Abspielprozessen auch oft schon verschlissen, besonders wenn sie zu den leicht biegbaren Spar-Vinyls gehören und wenn die Abtastnadel schon etwas zu spitz geworden ist.

      Nicht zuletzt ist es eh so, auch schon früher, das der letzte Titel einer Super-LP Mühen hat noch einigermaßen LoFi Qualitäten auszuspielen.
      Die Rillenauslenkungen dürfen da nicht mehr besonders hoch sein.
      Höhendynamik ist dort nicht mehr viel zur Verfügung und wird überschnitten dann zerrt die Platte im Gebrauch schon nach wenigen Abhörvorgängen.

      Ansonsten empfiehlt sich zu Anfangs einer Problembehebung die penible Reinigung aller Spielpartner, die Kontrolle ob das System und Nadel noch richtig fluchten, die Montage in allen Richtungen pingelig exakt ausgerichtet und die Lager-Einstellungen alle korrekt vorgenommen sind. Insbesondere Auflagekraft und Antiskating sowie Spurfehlwinkel und seitlicher Tilt.
      Nicht alles davon ist bei jedem Plattenspieler frei justierbar, und was justierbar ist bedarf manchmal einer Einstelllehre.

      ps.
      Der Phonoverstärker ist ein Kapitel für sich.
      Er muß zum Plattenspieler und Tonkopf passen, manchmal hilft da ausprobieren mehr als alle Meßwertabgleiche.
      Vor allem muß die Kombination Empfindlichkeit/Übersteuerungsgrenze sinnvoll gewählt sein, ein lautes System an einem Verstärker der die Flöhe husten hört führt oft zu Übersteuerungen und kapazitive Fehlanpassung führt nicht nur zu Knicken im frequenzgang sondern verhindert auch korrekte Kompensation von Resonanzen im System.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Mit Fotos der Gegebenheiten wird sich immer hier schwer getan.
      Dabei, ein Bild sagt mehr als tausend Worte und keiner lebt noch so weit hinter dem Mond das er nicht zumindest ein olles Handy ohne Karte zum Fotografieren besorgen könnte, selbst mir als Smartphone-Ablehner gelingt das problemlos und sogar mein Nixkann-Handy für 50 Euro hat überflüssigerweise eine mittelprächtige Kamera verbaut nach deren technischen Eigenschaften sich vor über 20 Jahren jeder Hobbyist die Finger geleckt hätte.
      Ganz abgesehen von den zig herumliegenden Digitalkameras die der heutige Durchschnittszeitgenosse in den letzten 25 Jahren allgemein so angesammelt hat.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Allerseits,

      Michaels Tipp mit der Erhöhung der Auflagekraft hat funktioniert. Jetzt funktioniert es auch bei den Platten die vorher dieses Krächzen bei schnell auftretenden hohen Tönen hatten.
      Hier auch nochmal einige Fotos vom System.

      Viele Grüße
      David
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      OK -- das ist eigentlich kein seltener Effekt. Fast immer spielen die Systeme sauberer, wenn man die Auflagekraft etwas höher einstellt. Die meisten Hersteller sind da etwas optimistisch. Bei perfekter Justage und einem Arm mit guten Lagern (leichtgängig und dennoch praktisch ohne Spiel) kommt man hin, sonst eher nicht. Bei der Geometrie hier wäre ich da auch grundsätzlich skeptisch ... aber Lager einstellen erfordert viel Fingerspitzengefühl und auch Erfahrung.

      Man kann noch mit einem kleinen Spiegel testen, ob alles fluchtet: Spiegel auf den Teller legen, und das System auf den Spiegel absenken --- an verschiedenen Stellen des Abspielbereichs. Man sieht ja gut, ob alles schön parallel ist, oder kann ggf. korrigieren.

      Besten Gruss,

      Michael