Grundig Fine Arts V3 /Universum M-A1000

      Grundig Fine Arts V3 /Universum M-A1000

      Hallo allerseits,

      vor einiger Zeit konnte ich in der Bucht einen defekten Universum M-A1000 für ganz kleines Geld wohnortnah ersteigern.

      Was dieses Gerät so interessant macht ist einmal die Herkunft. Es stammt von Grundig und ist baugleich mit dem Grundig Fine Arts V3.

      Außerdem stammt die Endstufe angeblich von Marantz und leistet 2*120WSinus an 4 Ohm.

      Der erste Eindruck: Vollständig!



      Bei näherer Inaugenscheinnahme erkennt man:

      Die eigentliche Endstufe (2SA,SD,SC) ist wirklich aus Japan, die großen, blauen Elkos von Philips, aber die waren ja auch Eigentümer.
      Es gibt ein Treiber-IC (AN7265), dass wohl schwierig zu bekommen ist. Die Kühlkörper sind mächtig und der Leistung angemessen, trotzdem gibt es auf jedem Kühlkörper noch einen Übertemperaturschutz.

      Alles andere drumherum stammt aus deutschen landen, das Gerät wurde wohl in Portugal zusammengebaut.

      Was mir gut gefallen hat ist insbesondere der Trafo:



      Man erkennt:

      In Gummi gelagert
      Kern mit µ-Metall abgeschirmt
      Wicklung mit Kupferfolie abgeschirmt
      Die Schrauben, die den Kern zusammenhalten, sind mit Pertinaxstreifen voneinander und vom Kern isoliert, so dass es keine Wirbelstromverluste geben kann (Top!)

      Was weniger gefällt ist die Plastikfront und das Fehlen einer abnehmbaren Bodenplatte. Bei Endstufenreparaturen steht die Komplettzerlegung an.

      Der Fehler besteht darin, dass sich das Gerät nicht einschalten lässt. Die Ursache ist schnell gefunden. das Gestänge von der Frontplatte zum Netzschalter ist gebrochen. Das Problem besteht darin, dass das Gestänge aus zwei Teilen besteht, die nicht 100% in Linie sind. Bei jeder Betätigung entsteht ein kleines Moment, das nach 25 Jahren zum Bruch geführt hat:




      Das lies sich mit Heißkleber perfekt instand setzen, aber leider schaltet sich das Gerät trotzdem nicht ein.

      Fortsetzung folgt demnächst.

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      Hi Rolf,

      ja, das ist bekannt -- und auch, dass meist das Netzteil den Geist aufgibt, in dem eine Z-Diode am thermischen Limit werkelt. Wenn man die durch eine mit mehr Leistung ersetzt und mit langen Beinchen einbaut, klappt oft schon alles wieder.

      Ich habe ca. 10 von denen repariert (teilweise auch V1 und V2), dabei aber auch oft die Lötstellen nacharbeiten müssen. Seither laufen die aber klaglos, und mit sehr ordentlichem Resultat.

      Besten Gruss,

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Hallo Michael,

      bei der Kontrolle der Lötstellen habe ich folgendes entdeckt:



      Die Netzteilplatine hat einen Riss. Der Grund ist, dass das Relais auf der Bestückungsseite mit den Netzanschlüssen für andere Geräte zusammenstößt. Dadurch wird die Platine leicht nach hinten gebogen. Irgendwann hat diese dann nachgegeben.

      Nach Reparatur der Leiterbahnen schaltet er sich jetzt ein und die LS-Relais ziehen an.



      Die Freude über die einfache Reparatur war übrigens nur von kurzer Dauer. Egal an welchen Eingang ich meinen CD-Player anschließe, es kommt hinten absolut nichts heraus. Die Endstufe funktioniert aber, man hört ein leichtes Rascheln bei Betätigung von LS- und Balance-Regler. Die Umschaltung der Eingänge wird an der Frontplatte auch korrekt angezeigt. Da steckt wohl noch der Wurm drin.

      Fortsetzung folgt.
      Diese Geräte machen mich traurig. Die haben mit Grundig nix mehr zu tun, will sagen der Grundig-Geist ist dort hinten und vorne nicht mehr zu finden. In der Tat kam die Technik bei den meisten FineArts vom Marantz. Wenn ich mir die Schaltpläne anschaue, bin ich nicht begeistert. Einige Bauteile und das billige Plastikdesign kam von Philips. Grundig hat teilweise auch Plastikdesign gemacht, aber das war schon unter dem Einfluss von Philips. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass Philips das wohl hässlichste Design aller Hifi-Hersteller hatte. Ich bin jetzt kein Experte für Trafobau aber ein streuarmer Ringkern ist dort nicht verbaut.

      ralf0x schrieb:

      ...dass Philips das wohl hässlichste Design aller Hifi-Hersteller hatte


      Ja, leider oft. Aber wenn es "etwas mehr kosten durfte", konnte man in Eindhoven durchaus auch anders. Nur durfte es (leider zu oft?) nicht mehr kosten.
      Es war und ist auch noch heute Teil der niederländischen Kultur und Lebensweise, sparsam zu sein und viel Funktionalität bei möglichst niedrigen Kosten steht da meist oben auf der Liste.

      Nicht von ungefähr erinnert ein DAF Auto aus den 60igern äusserlich etwas an einen Trabant, aber der DAF hatte ein sensationell einfaches automatisches Getriebe (Variomatic), es steckte also innovative Ingenieurskunst drin (so wie im Trabant die Plaste-Karosse), die man dem Gefährt weder ansah noch zutraute. Dazu Fotos und Beschreibungen: zwischengas.com/de/FT/diverses…l-revidiert.html?viewid=3
      Bei Philips gab es oft ungewöhnliche Lösungen, die Kosten sparten aber trotzdem im vorgesehenen Rahmen gut funktionierten - so wie bei DAF damals im Autobau (als sie noch nicht von VOLVO übernommen waren). Ob auch im V3 innovative Philips=Marantz Lösungen stecken, kann ich nicht beschwören, dafür kenne ich den V3 nicht gut genug. Also vielleicht nicht, aber gute Leistung zu einem günstigen Preis auf jeden Fall. Technisch war das Marantz-Konzept der Konstruktion ja bewährt.

      Über Aussehen kann man streiten, besser aussehende Geräte als gerade diese Plastik-Fine-Arts Serie hatte Philips in der Vergangenheit schon fertiggebracht. Sieht man z.B. beim 1980iger HiFi-Programm: hifi-archiv.info/Philips/philips79/

      Gruß
      Reinhard
      Hi Rolf,

      also, Platinenbrüche hatte ich auch schon, aber meist waren es (wenn die Spannungen vom Netzteil alle stabil da waren) irgendwelche kalten Lötstellen. Aber die wirst Du sicher schon kontrolliert haben. Mein letzter aus der Serie liegt aber auch schon wieder 10 Jahre zurück, wie ich gerade nachgesehen habe. In 10 Jahren kann viel passieren ... da können Bauteilealterungen auch eine Rolle spielen.

      Auf jeden Fall solltest Du die Z-Diode im Netzteil prüfen, und ggf. durch eine "dickere" ersetzen. Die geht sonst irgendwann durch (oder ist schon eine mit 1,3 W drin ?). Ansonsten war das in der Tat eine preiswerte Serie, in Portugal gefertigt, aber im Konsumersegment dann vom Resultat her auch nicht schlechter als andere. Eine Zeit lang habe ich Bekannte mit normalen Ansprüchen und schmalem Budget damit gut versorgen können --- es gab die für ein paar Euro mit dem Netzteildefekt, und sie waren fix repariert.

      Von denen ist dann auch keiner mehr gestorben (sonst wären die wieder bei mir gelandet). In dem Sinne finde ich sie OK, und würde sie nicht so negativ bewerten wollen ... ein Produkt der Zeit halt.

      Besten Gruss,

      Michael
      Es ist immer toll, wenn man etwas zu diesen jüngeren Fine Arts Geräten, und deren Ableger für Siemens und Universum finden kann. Selbst habe ich seit 1994, den Receiver R 1 und das Cassettendeck CF 4, hinzu kamen noch die CD-Spieler CD 1 und CD 3.

      Reparaturen und Probleme hatte ich in über 26 Jahren noch keine mit dem R 1, der den Verstärker V 1 und den Tuner T 1 in sich vereinigt. Auch nicht mit den anderen Komponenten.

      Man übertrug damals das Fine Arts Label auf die Hifi-Mittelklasse und ließ leider von der Oberklasse (Fine Arts 900er und 9000er Serie)ganz ab. Aber diese jüngere Fine Arts Serie sieht deutlich besser aus, als die gleichalte 900er Serie von Philips.

      Es war ein Versuch gegen die längst starke japanische Konkurrenz in der Mittelklasse alternative Akzente zu setzen. Dieser Versuch kann als zum Teil erfolgreich bewertet werden. Die Designs und Konzepte polarisierten die potentiellen Käufer. Der Achtungserfolg gegenüber den biederen Vorgängern der Grundig 300er Serie, konnte noch für ein paar Jahre in der M 100 Serie(eine Reminisenz an die ursprüngliche Mini 100 von 1979/80) fortgesetzt werden. Aber allzu viele potentielle Käufer gingen achtlos an den Grundig vorbei und kauften Technics, Pioneer oder Kenwood. Dies galt weitestgehend auch für die Philips Komponenten, wo noch vor allem die CD-Spieler, wie die CD 820, CD 830, CD 824 sich gut verkauften; diese aber schon mal kombiniert mit Bausteinen anderer Hersteller, wie bei einem Bekannten damals zu sehen.

      Wenn jetzt jemand meint, das dies nichts mehr mit Grundig zu tun gehabt hätte. Wann ging Burkhard Schwäbe endgültig von Grundig weg?
      Oder anders, müsste man das Ende der Grundig AG, dann nicht streng konsequent schon mit dem Abschied von Max Grundig selbst datieren?
      So, ich habe gerade mal meine alten Unterlagen rausgekramt. Im Netzteil stirbt gerne D 704 (Z-Diode 8,2 V) und der nachgeschaltete Sicherungswiderstand mit 18 Ohm. Die liegen in der Zuleitung für einen 78M05. Eingebaut ist ZPY8V2, aber das ist knapp. Ich habe 4V3 und 3V9 in Reihe eingesetzt, oder (wenn ich da hatte) einen Typ mit 5W. Bei einem Defekt geht kein Licht, und keine Peripherie ...

      Ansonsten habe ich meist die Elkos im Signalweg gegen MKS2 getauscht (oder gegen gepolte), weil viele von denen keine Vorspannung haben. Viele waren dementsprechend nach dem Auslöten auch nicht mehr gut. Ansonsten habe ich mir nur "viele Kontaktprobleme" notiert --- ich habe die meist einmal komplett nachgelötet. Viele Schaltungsteile waren offenbar dem Komfort geschuldet (inkl. Fernbedienung).

      Besten Gruss,

      Michael
      Die Preise für ge- und verbrauchte Unterhaltungselektronik sind seit mindestens zehn Jahren völlig indiskutabel hoch, Wucher läßt grüßen.
      So manches Geraffel der Art ist mir noch zugelaufen ohne das Geld (igitt) angefaßt werden mußte.
      Man kann unschwer erraten das das geforderte Geld bei bekannten Schummel-Plattformen im Internet vom wert, wie auch immer man ihn begründen möchte, völlig abgekoppelt wird, systematisch, zur Berreicherung an der Masse mäßig schlauer Leute die sich immer weiter und progressiv über den Löffel balbieren lassen.

      Diese Art Grundig-Geräte, ich kenne sie natürlich noch neu aus dem Laden, haben mich nicht mehr erreicht und nicht mehr angesprochen. Bei mir war Feierabend als ich in den Achzigern einen Verstärker der 8000er Serie anschaffte. Dieser schlief dann auch über Jahrzehnte in einer gemütlichen aber unbeachteten Ecke, er war bald nach Anschaffung durch seinen Vorgänger - den guten alten Telefunken Vollmetallkasten mit den sattdrehenden und mechanisch unverwüstlichen Vollmetall-Knöpfen und einer brammigen Loudness - abgelöst worden, der es auch wieder schaffte mit seinen 2x120 Watt sattsam die Membranen meiner wandfüllenden Plurale durch zu massieren und die Sub-Oktaven von Orgelklängen wieder aus der Diaspoara heraus in den Raum abzustrahlen.

      Details erstaunen.
      Wann ist der Schnittbandkern-Transformator aus Grundig verschwunden? Gerade bei "FineArts" würde man doch, wenn er schon abwesend ist, eher kanalgetrennte Ringkerne erwarten, oder?
      Können diese Japan-Transistoren in der Endstufe überhaupt den guten Ton halten? Konnte Siemens (VMOS) nicht mehr liefern? Ich erinnere ich noch gut wie wir bei deren Erscheinen Anfang der Achziger in Jubel ausbrachen, endlich Power-MOSFET Endstufen mit exzellenter Abschnürung bei gleichzeitig niedrigstmöglichem R-DSon. Warum nutzt man sowas nicht wenn man deutscher Hersteller ist und sein Angebot an die Besserverdienenden über eine extra neue Namensgebung, vom Stammnamen abgekoppelt, richtet?
      Die nicht entgratete (ist es doch, oder?) Blechbude sieht auch nicht nach Grundig-Qualität aus, brechende Platinen können mal vorkommen, aber waren frühere Grundig Leiterplatten nicht fast dreimal so dick und muteten solider an?

      Sei´s drum, ich war froh in den Neunzigern keinen Verstärker für den Eigenbedarf kaufen zu müssen.
      Die Autoradios waren noch brauchbar, die noch sehr guten Weltempfänger verbreiteten noch die Anmutung guter alter Empfangstugenden, stammten aber schon lange aus dem fernen Osten, die kaufte ich dann bald direkt beim OEM-Hersteller ein, war billiger und genauso gut.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Jogi, stimmt alles irgendwie -- und irgendwie war die Zeit halt davongelaufen ... das sind keine "made in Germany" mehr, da wurde extrem auf die Kosten geschaut. Meinen Geschmack treffen die auch nicht, aber bei moderaten Anspruechen kommt man damit klar. Ich habe (wie geschrieben) sicher mehr als 10 von den Teilen wieder fit gemacht, und danach in meiner Kette auch kritisch angehört. Es war in Ordnung, es gibt _viel_ schlechtere Teile ...

      Interessanter als den V3 fand ich allerdings die kleinen, also V11 und V12. Weniger Leistung, aber schön kompakt (flach) und dennoch komplett fernbedienbar (ich brauche das nicht, aber andere Leute bestehen geradezu darauf). Dazu einen Tuner aus der Serie, und evtl. noch einen CD-Spieler --- vielleicht sogar in der ganz ansprechenden "marmorierten" Lackierung. Wenn einmal revidiert, offenbar auch recht langlebig, denn keiner kam bisher zurueck ...

      Michael

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      Ich hatte in den frühen Neunzigern unter Zeitnot und ohne eigene tiefschürfende Experimente so etwas mal einem Verwandten anempfohlen der nur deutsche Namen in seinem Wohnzimmer lesen wollte, mit der Warnung das sein hoher Anspruch an Verarbeitungsqualität da von nichts mehr zu erfüllen sei. Es wurde ein Reinfall, fast einer mit Ansage.

      Er hat bis heute nicht verstanden das es einen SABA-Fernseher, so wie er das denkt und wie er es seit den Fünfzigern ca. alle 20 Jahre wieder so machte, auch nicht mehr gibt. Er kaufte dann etwas trotzig irgendwas wo vorne unter dem Flachbildschirm SABA stand und das Bild war Mist, der Ton mickrig, dann war das Ding nach zwei Jahren hin, aufgeblähte Elkos im Netzteil, Spannungswandler für die FL-Röhre durch, ungleichmäßige Ausleuchtung nach Ersatz der selbigen.
      Der dann von mir für seine individuellen Gegebenheiten empfohlene Panasonic läuft heute noch, auch schon wieder gut zehn Jahre oder mehr her.

      Man hat sich einfach genauso abhängen lassen wie jetzt aktuell in der Automobil-Industrie. Lächerlich wie sich Autobosse von irgendwelchen linksgrün gesprenkelten Spinnern am Nasenring führen lassen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Einer solch prompten Bestätigung, noch am gleichen Abend, hätte meine Einschätzung von gestern gar nicht bedurft, ist sie doch eh selbsterklärend.
      Aber so sind sie, die Terroristen von heute, die bei Ihresgleichen auch noch zu Aktivisten verharmlost und heroisiert werden.

      Grünpiß vs. The Red Baron (Volkswagen):
      nzz.ch/panorama/greenpeace-akt…-verletzt-frau-ld.1630672

      <X

      Musk kocht auch nur mit Heißwasser 8o
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      @ Kugelbalu

      Das wurde ganz bewusst nach einer Art Baukastenprinzip entworfen.

      Wie man gut an den Receivern der ersten Serien sehen kann.

      R 1 = Technik von T 1 und V 1.
      R 2 = Technik von T 2 und V 1.
      R 3 = Technik von T 2 und V 2.

      Ich habe mich für den R 1 entschieden, weil sich der meines Wissens nach. vom R 2, nur durch das fehlende RDS unterschied.
      100 DM gespart.
      Und es gab nur genau zwei Gehäuseformate für die erste Serie. Das hat den optischen Vorteil, dass wenn man von der Seite auf eine Anlage schaute, dass alle Komponenten in der Tiefe gleich waren. Nur die Höhen unterschieden sich in entweder 9 oder 14 cm.
      @'Alle,

      die V-Serie ist nicht schlecht, es wurde halt extrem auf die Herstellkosten geschaut. Wenn die Mehrheit der Kunden nach dem Motto "Geiz ist geil" kauft, dann hat man als Hersteller wenig Spielraum.

      (Bei meinem neuen Premiumprodukt aus dem Hause VW haben die Bremsbeläge hinten im Neuzustand nur noch 30% Material wie beim Vorgänger. Spart dem Hersteller bei der Produktion 1,96€ und kostet mich nach 80.000 Km 200€. Super!)

      Aber zurück zum V3/MA1000.

      Die Transformatoren der V-Serie sind aber über jeden Zweifel erhaben. Abschirmung gegen magnetische und elektrische Felder ist vorhanden, die Wirbelstromverluste sind konstruktiv minimiert, es brummt nichts. In diesem Punkt stehen sie Schnittbandkernen oder Ringkernen in nichts nach. Jetzt wieder zum aktuellen Problem.

      Es kommt bei anliegendem Eingangssignal hinten nichts heraus. Betriebsspannungen sind vorhanden, alle Stecker stecken.
      Die Eingangsumschaltung erfolgt über zwei LC7821. Warum zwei? Der V3 hat eine Record-Select-Funktion, d. h. ein Eingangssignal kann wiedergegeben werden und unabhängig davon von einem zweiten eine Aufnahme gemacht werden.

      Und da gibt es Unerfreuliches zu messen. Die Versorgungsspannungen (+/-18V) der LA7821 sind über 470 Ohm an die ICs geführt, so dass sich dort +/- 17V einstellen sollten. Leider sind es beim oberen IC -6V anstatt -17V und viel schlimmer -2,7V anstatt +17V.
      An allen anderen Anschlüssen liegen - 5V anstatt 0V. Der ist definitiv hinüber.



      Da ich die Record-Select-Funktion nicht brauche, habe ich das obere IC ausgelötet und durch das untere ersetzt. Leider bleibt die deutlich erhöhte Stromaufnahme aus den -18V auch bei diesem IC, außerdem liegen an der BUS-Schnittstelle zum Prozessor konstante -12V, was auch nicht i.O. ist. Also die zweite Leiche.

      Ich werde jetzt mal versuchen, einen Eingang zu überbrücken um endlich mal etwas zu hören. Die Endstufe misst sich spannungsmäßig einwandfrei.

      Fortsetzung folgt.

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      Moin Rolf,

      das mit den Trafos kann ich bestätigen, die streuen auch nicht ein. Der Vollverstärker ist definitiv ruhiger und deutlich weniger von Brumm beeinflusst als viele andere aus der Zeit (und danach).

      Denkst Du, dass beide ICs hin waren ? Wenn ja, könnte ein Überspannungsschaden gegeben sein ? Kommt doch zuweilen mal vor, wenn jemand einen Blitzschaden über den Tuner in die Anlage holt ... (?)

      Michael
      Hallo Michael,

      die nächste Maßnahme war die Eingangs-ICs zu überbrücken. Leider blieb der Verstärker auch dann noch stumm. Der V3 hat eine Tone-Defeat-Schaltung, man kann den Klangregler überbrücken. Realisiert ist das mit einem LC4966:



      Auch dieser Baustein ist verstorben. Drei defekte CMos-IC im Signalweg lassen leider nur den Schluss zu, den Du, Michael, schon vermutet hattest. Hier war reichlich Überspannung vorhanden.

      Die übernächste Aktion war dann die Überbrückung der Klangreglerplatine. Das Ergebnis war überraschend. Die LS-Relais zogen nicht mehr an, was bisher immer zuverlässig funktionierte, am Kopfhörerausgang war ein stark gestörtes Signal. Die Schutzschaltung war es nicht, an den Endstufenausgängen lagen nur ein paar mV.

      Ursache war, dass an den Relais plötzlich nur 14 anstatt 24V anlagen. Am Netzteil waren die 24 V aber noch vorhanden. Irgendwann fiel mir auf, dass irgendwas mit der Gerätemasse nicht stimmte. Grundig hat beim V3 die Klangreglerplatine als zentralen Massepunkt benutzt, dort werden die Netzteilmassen und die Audiomasse miteinander verbunden. Nachdem die Verbindung wieder hergestellt war, konnte die Endstufe mal zeigen was sie kann. An 4 Ohm sind das ca. 150W Sinus pro Kanal, bevor der Klirrfaktor nennenswert ansteigt. Klanglich sowieso über jeden Zweifel erhaben.

      Da die LS-Regelung noch funktioniert ist aus dem Vollverstärker V3 jetzt eine reine Endstufe mit Pegelregler geworden.

      Die LS-Regelung ist übrigens mit einem motorgetriebenen Vierfachpoti (vor und nach den Klangreglern) realisiert, was zu einem Geräuschspannungsabstand von 103dB führt.

      Da funktionsfähige Exemplare bei ebay für ca. 40€ gehandelt werden ist die Reparatur unwirtschaftlich und die Frage ist jetzt: Was macht man damit?

      Gruß

      Rolf

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      Moin Rolf,

      verstehe ich Dich richtig, dass ausser den Umschalt-ICs jetzt alles klappt ? Wenn ein Masseproblem bestand, kann natürlich auch da irgendwo ein Grund für einen "Spannungs-Overflow" entstanden sein. Ich weiss nicht, wie empfindlich diese ICs sind, bei mir waren die zum Glück nie defekt.

      Wie Du ja nun bestätigt hast, ist der Verstärker an sich nicht schlecht, und recht kraftvoll. Wie ich ja schon schrieb sind in meinem Bekanntenkreis noch einige unterwegs (Zweitanlage, Partykeller ...). Interessant sind die auch für jüngere Leute, die ohne grossen Aufwand mal richtigen "Sound" haben wollen. Womit die sich zum Teil begnügen treibt mir den Schweiss auf die Stirn ...

      Eine Version könnte also sein: Noch ein Exemplar an Land ziehen, und das "aus zwei mach eins" Spiel spielen. Wie gesagt, ich hatte rund 10 von denen, meist war nur das Netzteil hin, bei 2 oder 3 ein Fehler in der Endstufe, aber nie in der Vorstufe oder den Umschalt-ICs.

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Das muss oben doch auch LC 7821 heissen, oder nicht ? Diese ICs bekommt man noch recht leicht um kleines Geld, mehr als 10 Euro muss man nicht ausgeben (alle zusammen). Rentabel ist es dann vielleicht nicht, aber sinnvoll ? Aktive Müllvermeidung ...

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