Saba 9260 Endstufen Reparatur + Revision

      Kurz was zu Elkos und Lebensdauer!

      Aus der Herstellerangabe kann man nicht direkt schließen, wie lange der Elko tatsächlich lebt.
      Der Hersteller gibt üblicherweise bei maximal zulässiger Belastung an, z.B. bei 105 °C.
      Wird ein Elko z.B. als Koppelelko bei maximal 40 °C betrieben, hält er wesentlich länger.
      Gerade bei Koppelelkos sind meist welche für 85 °C sinnvoll.
      Meist haben Elkos 105 °C einen höheren Leckstrom, muss nicht immer so sein.
      Bei Elkos auf Markenware achten, nicht ganz billige Pingpongs nehmen.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      ...und mit "defekte Widerstände ersetzen" alleine ist es nicht getan. Du hast Halbleiterschäden. Die verbrannten Widerstände sind nicht Ursache sondern Folge des Schadens.
      Sämtliche Transistoren auf der Treiberplatine sind zu ersetzen. Die zugehörige Endstufenplatte ist einer peniblen Prüfung zu unterziehen. Augenmerk auf alle Transistoren. Nur Anschauen und Elkos ersetzen reicht nicht.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Habe nun alle Module ausgebaut.
      Zum Glück ist das sehr einfach.
      Elkos werde ich alle tauschen, Liste habe ich schon erstellt.
      die Widerstände werde ich alle gegen MOX Widerstände ersetzen.
      Sämtliche Kleintransistoren werde ich erneuern, die kosten nicht viel...
      die Endstufen Transistoren werd auf der rechten Seite wohl entfernen und gegen exakt gleiche der Linken Seite anpassen. weil auf rechter Seite andere Typen verbaut sind.
      Melde mich bald mit den ersten "Results" (vielen Bildern)
      DANKE
      Um so eine Angabe richtig einordnen zu können, musst Du die Mess- und Prüfbedingungen beachten, für die die 1000 oder 2000 Stunden angegeben sind und anschliessend den angegebenen Nenn-Wert auf die tatsächliche Betriebsbedingung Deines Gerätes umrechnen. Dann werden aus den 1000 Stunden bei Nenntemperatur (z.B. 105°C) mal leicht 100'000 Stunden bei tatsächlicher Betriebstemperatur.

      Konkret:
      Der Beginn des Ausfalls eines Elkos (bzw. Verlassen des spezifizierten Bereichs seiner Eigenschaften) ist wesentlich von dessen durchschnittlicher Betriebstemperatur bestimmt. Bei Elkos, die bei moderaten Temperaturen betrieben werden, verdoppelt sich die Lebensdauer pro 10°C unterhalb der angegebenen Nenntemperatur. Wird ein 105°C Elko also bei 40°C betrieben und hat eine Nenn-Lebensdauer von 1000 Stunden, beträgt seine Lebensdauer also

      1000 h x (2^6,5) = 90'000 Stunden

      bei einer Betriebstemperatur von 40 °C. Das sind 10 Jahre.
      Nun hat aber niemand seinen Receiver 10 Jahre lang, 24 Stunden am Tag laufen. Bei 8 Stunden/Tag, verdreifacht sich dann die Lebensdauer, also 30 Jahre.

      So musst Du "1000 h" Lebensdauer lesen.
      Bei 2000 h Nennlebensdauer bei 105°C wären es dann sogar 60 Jahre!

      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Ich schrieb schon was dazu!

      Die Angabe in Stunden kann man mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum bei Lebensmitteln vergleichen.
      Üblicherweise hält das Lebensmittel weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus.
      Wird es zudem kühl, trocken und dunkel gelagert, Vorratskeller, noch viel länger.

      Gerade lud ich mir ein Datenblatt Elkos 85 °C von Vishay herunter.
      Die waren so nett und geben einen Multiplikator je nach Betriebsbedingungen an.
      Bei einer Temperatur gut 40 °C und Strom deutlich unter maximal zulässig gleich Faktor 50.
      Typischer Wert bei Bauform ab 10 mm Durchmesser 3000 Stunden bei zulässiger Belastung.

      3000 Stunden mal 50 gleich 150.000 Stunden

      Das heißt, der Elko sollte bei geringer Beanspruchung mindestens 17 Jahre Dauerbetrieb durchhalten.
      Beim SABA ist in den meisten Fällen davon auszugehen, daß die Elkos nur gering belastet werden.
      Reicht die Mindestlebensdauer?

      Andreas
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      Bitte mal ganz genau die alten Threads zu den Revisionen des 9241 und der Module lesen ... da steht vieles schon im Detail drin. Auch der Leitfaden von Tommy ist anzuraten, denn da stehen Tabellen drin mit allen Bauteilewerten, und welche man ggf. auch anders wählen sollte.

      Bei den Endstufen bitte GENAU lesen und beachten, was da früher schon zu steht. So sind meist nicht nur die dicken Transistoren hin, sondern auch einige andere, vor allem die für den Kurzschlussschutz. Wenn man das nicht beachtet, hat man nicht lange Freude an der Revision ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael, Hallo an alle ... :-)

      Habe nun die Endstufentransistoren ausgelötet, mit dem Komponententester geprüft und voin 4 Stück sind 3 Stück defekt. Schuld daran war vermutlich das gealterte Ruhestrompoti, dieses ist bei leichtem berühren schon in Einzelteile zerfallen...
      zudem ist R1146 durchgebrannt und R1153 ist auch abgeraucht. Auf den Treiberplatinen sind auch einige Widerstände abgeraucht... Ich werde auf den Endstufenplatinen alle Endstufentransistoren erneuern. auch auf der funktionierenden Seite. Die Ruhestrompotis erneuern und die defekten Widerstände ersetzen. Soll ich vielleicht gleich alle Widerstände gegen MOX Widerstände tauschen?
      Bei mir waren BD245B , 246B drin. Ich habe gelesen dass 245C/246C rein sollen. Ist es egal von welchem Hersteller ich die 245C/246C nehme?? Texas Instruments wäre verfügbar.
      Bei Endstufenreparaturen eher großzügig auswechseln!

      Nimm die C-Version, etwas höhere Spannungsfestigkeit.
      Mit Halbleitern von Texas Instruments habe ich bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht.
      Widerstände MOX sind nicht verkehrt.
      Nicht nur die abgerauchten wechseln, bei manchen sieht man einen Defekt nicht sofort.

      Bei der noch intakten Endstufe an das Poti Ruhestrom denken!
      Bei der Endstufe erst was wechseln, wenn die defekte wieder funktionstüchtig ist.
      Grund, man kann dann gegebenenfalls Vergleichsmessungen machen.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas!
      Danke für Deine Infos. Echt Super das Forum hier... :D
      Ich werde die Endstufenmodule wohl komplett neu bestücken. Alles neu machen.
      Habe nun bei meiner Recherche einen Elektronikhandel gefunden, der sogar Philips BDV95 und BDV96 anbietet. Sind die besser als die C Version Texas Instruments? Ich möchte mit dem 9260 Receiver von mir revidierte Saba Ultrahifi Professional 1300 auf Highpower betreiben können... (Techno...) Ohne dass der Receiver nach einigen Stunden überhitzt oder abraucht....
      Guck mal daa youtubevideo (Kopfhörer aufsetzen) da laufen die Saba 1300er an einem Teufel Impaq 5.1 Verstärker im Stereomodus mit Subwoofer Unterstützung: youtube.com/channel/UCWEf_soq-pEfqQdsGrTpfxQ
      Ja, es gab beide Versionen, aber die mit BD 245/246 deutlich häufiger. Typ C ist gut, entweder TI oder ISC. Beim Ruhestrompoti einen Widerstand ergänzen, wie in früheren Beiträgen beschrieben (und abgebildet). Denn: WENN der Schleiferkontakt mal Probleme hat, geht bei der aktuellen Version der Ruhestrom hoch, mit so einem extra Widerstand dann runter ...

      Alles tauschen ist nicht nötig. Die Halbleiter testen, defekte raus (und bei den Endtransistoren nicht mischen). Widerstände nachmessen, die meisten kann man in der Platine lassen, und trotzdem die Werte prüfen. Ebenso die Dioden. Später auf guten thermischen Kontakt achten (Transistoren zum Blech, und dann vom Blech zur Rückwand --- da nicht mit Wärmeleitpaste sparen !)

      Besten Gruss,

      Michael
      Guten Tag Michael & Andreas & alle Mitleser

      Spaßeshalber frage ich mal ob es möglich ist als Endstufentransistoren evtl auch den BDW 83C Darlington-Transistor, NPN, 100V, 15A, 150W, TO-3PN
      zu nehmen.

      der hat eine höhere Leistung und wird ja durch die Vorverstärkung begrenzten Pegel erhalten und somit nie unter Vollast betrieben. Das wiederum bedeutet doch dass der Transistor dann durch ca 90% Power der Vorverstärkung immer astrein saubere Verstärkung liefert. (Headroom)
      Hallo Tom,
      Darlington Transistoren passen hier nicht. Die Verhältnisse an Einzeltransistoren sind andere als bei der Zusammenstellung von PA-Komponenten, wo der von Dir erwähnte Headroom eine Rolle spielt. Die Stromverstärkung ist viel zu hoch und der Spannungsabfall an der Basis-Emitter-Strecke ist etwa doppelt so hoch. Folgen: Die Gleichstrom-Arbeitspunkte der Schaltung passen nicht mehr und die Schwingneigung nimmt zu.

      Mit Originalware, BD245/46C macht man nichts falsch, Nachbau von ISC geht auch.

      Die Inbetriebnahme der reparierten Endstufe am besten mit 47-Ohm/1W -Schutzwiderständen in den beiden Versorgungszuleitungen vornehmen. Es schleichen sich schnell Fehler ein, die sonst wieder zu Rauchbildung führen.
      Nach erfolgreicher Reparatur solltest Du bei der Ruhestromeinstellung noch auf Anzeichen einer schwingenden Endstufe achten. Deutliches Merkmal: sprunghafte Änderung des Ruhestrombedarfs oder Einstellung auf Sollwert gar nicht möglich.

      Viele Grüße,
      Christian
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      gestern wurden meine neuen Elkos geliefert.Ich ersetze nun jeden Elko auf jedem Modul, auch wenn scheinbar viele sogar noch in Ordnung sind.
      Waren aber auch schon welche bei die deutlich an Kapazität verloren hatten. Manche waren nach unten hin leicht gewölbt obwohl Werte Top.
      Auf dem Netzteil ist mir aufgefallen dass zwei von den drei Spannungsreglern schwarze anhaftungen haben. der eine andere ist sauber... werde die wohl auch auslöten und prüfen müssen. Hoffentlich geht das auch mit dem Komponenten Tester. Ansonsten habe ich im Treiber Modul 2 defekte Kleintransistoren gefunden und einige verkohlte Widerstände. Die werde ich auch alle ersetzen. Dann guck ich mir noch die Threads im Forum an, da gab es ja noch einen Kondensator zu ergänzen den Saba nicht bestückt hatte , dann noch Sicherungswiderstände bei den Potis und evtl Diodentausch zu 1N4148. Ist bei mir auf einer der Platinen schon mit 4148 und die andere ist irgendwas mit 1N4001 oder sowas kann es nicht genau lesen... werde die eh auslöten und auch zu 1n4148 tauschen damit das symmetrisch ist für jeden Kanal.
      Bis jetzt läuft alles echt ganz gut. Ich finde den Saba Receiver echt Servicefreundlich. irgendwie besser als Grundig...
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