FL - die Flachboxen

      Gegen Ende der 60er Jahre brachte SABA ultraflache Boxen auf den Markt. Typenbezeichnung 'FL' ohne Nummer. Sie waren für die Wandmontage vorgesehen - wir erinnern uns: damals gab es von diversen Herstellern ganze (und heute legendäre) Anlagen, die an die Wand gepinnt wurden (Telefunken, Braun...).

      Anfang der 70er wurde die Serie überarbeitet und erweitert (800er Serie). Dann gab es um 1972 herum die FL15 bis FL60 aus denen schließlich um 1973 die FL30 bis FL70 entstanden.

      SABA richtete bei der Entwicklung sein Hauptaugenmerk auf die Abstrahlcharakteristik. Die größeren Boxen enthielten dann auch gleich 2 Hochtonlautsprecher, die leicht geneigt eingebaut wurden, so dass sie in unterschiedliche Richtungen zeigten. Die FL70 zumindest enthielt auch Regler, um die Intensität der einzelnen Systeme einzustellen.

      Damit zeigt sich die Verwandschaft z.B. zur 1300er. Allerdings haben die Flachboxen ein großes Problem: geschlossene Systeme brauchten Volumen und offenbar auch Abstand zur Rückwand. Bei Tiefen von gerade mal 9 bis 12 cm musste SABA schon einiges tun, damit die Boxen im Vergleich nicht allzusehr untergehen.

      Ich habe die FL70 mit aktuelleren Boxen verglichen. Ich bin der Meinung, dass der Mangel im Bassbereich deutlich zu hören ist, jedoch beim direkten Kontakt zu einer Wand abnimmt. Somit wurde evtl. die Wand als Resonanzfläche mitgenutzt?
      Bei Wandaufhängung (und nur dafür sind die Flachboxen konzipiert) wird die Schallenergie von der Flachbox nur noch in den Halbraum abgestrahlt (halber Raumwinkel 2 x pi), was theoretisch zu einer Verdoppelung der Schalleistung im Tieftonbereich führt. Das hat nichts mit evtl. Resonanzeffekten der Zimmerwand zu tun.

      Grüßle Harry Piel
      highlander postete
      Ich habe die FL70 mit aktuelleren Boxen verglichen. Ich bin der Meinung, dass der Mangel im Bassbereich deutlich zu hören ist, (...)
      Das kann ich nicht bestätigen.
      Ich habe zwar keine Saba-Flachboxen, aber jetzt die Heco Flachboxen (leider will ein Hochtöner nicht mehr) und im direkten Vergleich (noch keine Wandmontage) zu den 1200ern haben die Heco mehr Bass, wie es so schön immer heißt, und wenn alle Regler am MI215 auf Null stehen (in der Mitte)
      besitzen die Heco ein deutlich angenehmeres Klangbild (die 1200er klingen hier richtig schlaff).
      Mal sehen was ich mit dem einen Hochtöner mache (kann sowas auch an der Weiche liegen, wobei ich nicht weiß, ob die eine haben?).
      Gruß Alexander
      Baue den Hochtöner aus.

      Dann mit einem Ohmmeter nachmessen. Zeigt es unendlich viel Ohm an, ist der Hochtöner definitiv defekt. Zeigt es einen sinnvollen Wert, normalerweise kleiner 8 Ohm an, hänge den Hochtöner an den Verstärker. Raschelt es oder kommt praktisch nichts, ist die Spule los oder es hat sich was verkeilt. Klingt der Hochtöner normal, wird es die Frequenzweiche sein. Manchmal sind Sicherungen in den Frequenzweichen, könnten sogar Lämpchen sein.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Kleiner Reperaturbericht:
      Ich habe den Hochtöner ausgebaut und gesehen, dass eins von den kleinen
      feinen Drähten zu den Anschlüssen abgerissen war. Es lief durch ein kleines
      Röhrchen und ich habe dann am anderen Ende den Draht etwas heraus-
      gezogen, abgeknipst (er klebte im Rohr fest) und einen neuen durchgefädelt.
      Dann habe ich versucht den Ersatzdraht einzulöten und nach langem Hin
      und Her klappte es auch.

      Bis jetzt läuft er noch (ich will es nicht beschreien) und hoffe, dass er noch
      etwas länger halten wird!

      (Wieder 15€ gespart)
      Gruß Alexander
      Einen kleinen Beitrag kann ich zu dem Thema auch leisten:
      Habe die hier geschossen:
      http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&ih=014&sspagename=STRK%3AMEWN%3AIT&viewitem=&item=330079678231&rd=1&rd=1#ebayphotohosting

      Mich haben vor allem die Tieftöner interessiert. Mit 245 mm und fettem Magnet solten die doch ganz brauchbar sein. Werde die wohl mal in einer Selbstau-Box testen.

      Frank
      Ich habe mal eine ganz blöde Frage zu den Flachboxen:

      Wie hänge ich Flachboxen an die Wand?
      Ich sitze mitten im Zimmer und vor mir ist die Wand A.
      Links von mir ist Wand X und rechts von mir ist Wand Y.

      Werden jetzt beide Flachboxen an Wand A gehangen oder an Wand X und Y,
      sodass sie sich gegeseitig beschallen?
      Gruß Alexander
      Hallo an alle Flachboxer,

      ich habe auch ein Paar TL12. Diese Flachboxen stammen aus der Konstruktion und Produktion von Klein&Hummel - der tieftöner ZB ist identisch mit dem der OY von KH. Informationen zu der Box gibt es noch im Internet bei Klein&Hummel.
      Die Boxen habe auf der Rückseite drei Aufnahmen für eine Wandbefestigung, ganz einfach ist das wohl nicht - ausprobiert habe ich es noch nicht. Der Probebetrieb an der Wand hat jedoch ein ein sehr lineares und dynamisches Klangbild ergeben- keine Spur von Baßmangel, besoners beeindruckend die harte und athentische Wiedergabe von Trommelschlägen.
      Gekauft habe ich das Paar vor einigen Jahren für 12€ in der"Bucht".
      Mein Tip: Kaufen, Kaufen,Kaufen, wo immer sie angeboten werden!

      Gruß
      Heino
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo an Schabu,

      bin neu hier im Forum und brauche gleich mal fachkundigen Rat. Ich besitze ebenfalls ein Paar der TL12, klingen an der Wand tatsächlich ganz wundervoll. Leider sind die Frontbespannungen nicht mehr allzu schön, weshalb ich sie gerne neu bespannen würde. Nur scheint die Frontabdeckung fest verklebt zu sein.
      Ich habe mich ohnehin schon gefragt, wie man die Boxen im Bedarfsfall überhaupt öffnen könnte: Hinten verleimt, vorne offenbar auch. Gibt's da irgendeinen Trick, wie man die Frontbespannung lösen kann? Bei K+H wusste niemand Rat... und mit irgendwelchen Haken abhebeln ist riskant, weil man dadurch die Zarge beschädigen könnte. Irgendeine Idee?
      Schonmal vielen Dank im voraus! ---uwe
      ...wissen tu ich es nicht. Meine FL 815 von `71 haben Klettverschluss. Meine 70K ebenfalls, doch da hängt die Bespannung an einer Box so fest das sie sich keinen Millimeter bewegen lässt. Möglich, das auch die Klettbänder damals von so guter Qualität waren, das sie fester halten als gewünscht.

      Zum reinigen des Bespannstoffs ein Tütchen Backpulver in lauwarmem Wasser lösen und mit Pinsel oder Zahnbürste stück für stück einreiben und die Flüssigkeit mit Tüchern aufnehmen. Danach sehen sie aus wie neu und der mief der Jahrzehnte ist auch verschwunden...
      Herzlichen Dank für die schnelle Antwort! Raushebeln...nun gut, werde ich mal versuchen. Der Stoff hat an den Rändern leider schon "blanke" Stellen und gezogene Fäden, werde ich wohl ersetzen müssen. Zudem: So furchtbar schön ist er wohl auch in neuem Zustand nicht gewesen, erinnert mich immer an Autositzbezüge aus den frühen Siebzigern. Aber wenn ich schon die Gehäuse abschleife und neu lasiere (was angebracht ist), dann kann ich mir ja auch neue Bespannstoffe gönnen. Die Boxen haben es wirklich verdient. Scheinen trotz flacher Bauart einen recht hohen Wirkungsgrad zu haben. Hängen derzeit an einem Nordmende 3004 und klingen trotz ihrer leichten Fehlanpassung (6 Ohm) sehr druckvoll und räumlich. Jazz bei niedriger bis mittlerer Lautstärke ist da ein echter Genuss, Klaviermusik überragend.
      Den Tipp mit dem Backpulver werde ich mal an meinen 25G (Erbstücke, nikotinvergilbt) ausprobieren...
      Dank & Grüße ---uwe
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