Saba Freiburg 3 DS, Problem mit der Suchlaufautomatik

      Saba Freiburg 3 DS, Problem mit der Suchlaufautomatik

      Hallo liebe Sabafreunde, bei der Restauration meiner letzten Errungenschaft, einem Saba-Freiburg 3 DS bin ich auf ein Problem mit der Sendersuchlaufautomatik gestoßen. Nach einem Tausch aller kritischen Kondensatoren und Elkos sowie einer Überholung der Mechanik spielt das Gerät wieder auf allen Wellenbereichen und die Mechanik funktioniert wieder leichtgängig. Zu dem Problem mit der Suchlaufautomatik: der Schnelllauf funktioniert so, wie es sein soll. Der Zeiger rast förmlich über die Skala. Im Suchmodus allerdings läuft der Sendersuchlauf viel zu langsam und kommt etwa in der Mitte der Skala sogar zum Stehen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass der Haltemagnet in der Schaltwippe zwar abfällt, wenn die Nähe eines Senders erreicht wird aber die Feinregulierung zur Sendermitte scheint nicht zu funktionieren. Man spürt auch nicht den sonst üblichen Widerstand in der Regulierung, wenn man einen eingestellten Sender per Hand verstellen will. Die Röhren ECL 80 und EABC 80 habe ich bereits mehrfach getauscht, ohne Ergebnis. Nun bin ich ratlos. Hat jemand eine Idee, wo der Fehler zu suchen ist oder wie man den Fehler meßtechnisch ermitteln könnte? Da sich die Schaltung der Sendersuchlaufautomatik von den späteren Saba-Modellen ein wenig unterscheidet, habe ich einen Schaltplanausschnitt beigefügt.

      Ralf
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „sabu“ ()

      Hallo Ralf,
      auf Deine stelle werde ich ZF überprüfen. Ich bin grade bei Meersburg 8 Automatic und hatte fast gleichen problem.
      Bei mir war ein ZF filter zwischen EF89 und EBF89 defekt und neu Abgleich war nötig.
      Im Anhang ist gut beschrieben wie die Automatic funktioniert, vielleicht hilft Dir es weiter.
      Grüße
      Damian
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      Grüße
      Damian
      Hallo Damian,
      vielen Dank für den Tipp. Ich werde mal versuchen, die ZF vorsichtig nachzustimmen. Vorher muss ich noch ein anderes Problem lösen, dass sich nun eingestellt hat. Wenn ich auf die AM-Bereiche umschalte, dann hört man auf den AM-Wellenbereichen ein komisches rumpelndes alles übertönendes Störgeräusch. Der Empfang ist dadurch fast nicht mehr zu hören. Leider habe ich keine Ahnung, wie ich diesem Fehler auf die Spur kommen könnte. Es wurden alle Teerkondensatoren gewechselt und alle Elkos geprüft und teilweise ausgetauscht. Auf FM tritt die Störung nicht auf.

      sabu schrieb:

      Wenn ich auf die AM-Bereiche umschalte, dann hört man auf den AM-Wellenbereichen ein komisches rumpelndes alles übertönendes Störgeräusch. Der Empfang ist dadurch fast nicht mehr zu hören.

      Hallo Ralf,
      als erste werde ich überprüfen ob Du Störung freies Arbeitsplatz hast. Ich habe mich schon mehr mal "Tod gesucht" nach Fehler welche nicht gab.
      In zwischen weiß ich schon welche Gerät bei mir bestimmte Störungen macht, zB.
      1. Multimeter Uni-T UT181A wenn eingeschaltet ist - UKW Empfang voll mit Rauschen, schwache Sender verschwinden als hätte ich keine Antenne.
      2. Oszilloskop Siglent SDS1202X-E, solange kein Massekabel mit Radio Chassis verbunden - leichte Rauschen auf LW, MW, KW UKW
      3. LCD Fernseher eingebaut über Messplatz, eingeschaltet - AM Komplet aus, mit Pfeifen, Rauschen etc, so wie bei Dir bei AM, stand By - Ruhe
      4. Stelltrentrafo - je nach Belastung leichte tra ,ta,ta mit 50Hz Frequenz, Radio direkt an Netz angeschlossen - Ruhe. Besonders bemerkbar bei Allstromgeräten

      Es kann sein dass Du ein starkes "Störsender" hast, welche arbeitet im nähe von AM ZF Frequenz.

      Grüße
      Damian
      Grüße
      Damian
      Hallo Damian,
      vielen Dank, das ist ein interessanter Gedanke. Daher habe ich alle möglichen „Störquellen“ ausgeschaltet bzw. beseitigt – leider ohne Erfolg. Das störende raschelnde und blubbernde Geräusch auf den AM-Wellenbereichen muss irgendwie mit Kontaktproblemen zusammenhängen. Ich habe die Röhrenfassung der EBF 80 mit Kontaktspray und anschließendem Bad mit Bremsenreiniger behandelt. Gleiches auch mit den 3 Schiebern des UKW-Schalters. Nach dem Trocknen war das Geräusch vollständig verschwunden. Aber nur für ca. 15 Minuten, dann ist es wieder aufgetreten. Auch ein Tausch der EBF 80 brachte keine Besserung.

      Bezüglich der Automatiksteuerung kann ich vermelden, dass ich den Steuermotor und die Mechanikelemente der Steuerung nochmals geölt habe, dieses Mal allerdings nicht mit WD 40 sondern mit Balistol-Öl. Seitdem arbeitet der Motor zügig, auch die Scharfabstimmung funktioniert nun wieder. Sollte es tatsächlich an dem verwendeten Schmiermittel gelegen haben?

      Gruß Ralf
      WD 40 kann viel, aber ölen kann es nicht :

      Entfernt Öl und Teer von den Händen.
      Löst rostige Schrauben.
      Reinigt rostiges Werkzeug.
      Entfernt Zement aus den Haaren.
      Verbessert die Bearbeitungszeit von Drillspitzen.
      Verhindert das Blockieren von elektrischem Werkzeug.
      Kühlt und schützt Bohrerspitzen.
      Gruß Otto
      Hallo Sabafreunde,
      zunächst Dank an Otto. Ich dachte, WD 40 ist ein Leichtlauföl, nun bin ich um eine Weisheit klüger und habe die gesamte Mechanik mit Balistolöl neu geschmiert. Der Steuermotor läuft nun im Suchbetrieb zwar immer noch sehr langsam aber vielleicht ist das ja normal? Die Motoren in meinen Saba Meersburg 6 und 7 3D sind jedenfalls ein wenig schneller. Der Suchlauf stoppt, wenn er einen Sender gefunden hat, in der Sendermitte, läuft aber danach aus der Sendermitte ein wenig heraus bevor er stehen bleibt. Ich habe daraufhin versucht, das Steuerfilter nach zu justieren. Dazu habe ich die Position 45 und 46 im Abgleichplan um eine halbe Drehung nach links oder rechts verstellt. Die Stellung der Kopplungsschraube wurde dabei nicht verändert. Es zeigte sich jedoch keine Wirkung. Ich habe Bedenken, den Filter total zu verstellen, daher die Frage in die Runde: wie viele Umdrehungen sind nötig, um den Motor zur Sendermitte zu bewegen?

      Gruß Ralf

      sabu schrieb:

      Ich habe Bedenken, den Filter total zu verstellen, daher die Frage in die Runde: wie viele Umdrehungen sind nötig, um den Motor zur Sendermitte zu bewegen?

      Hallo Ralf,
      bei gut Abgestimmte ZF reicht leichte Umdrehung (Filter 46).
      Ich vermute, dass bei Dir der Motor-Steuerfilter und Ratiofilter nicht auf gleiche ZF Frequenz abgeglichen sind, deshalb läuft das Radio aus der Sendermitte.
      Keine Reaktion bei halben Drehung am Steurfilter (46) deutet auf falsche ZF Abstimmung. Ganze ZF ist zu breit eingestellt.
      Ich glaube neu Abstimmung ist notwendig, dafür brachst Du Signalgenerator 10,7 MHz und genau nach Abgleichvorschrift alle FM ZF Kreise abgleichen.

      Grüße
      Damian
      Hallo Damian,
      halbe Umdrehung, das habe ich versucht und es tat sich nichts. Tja, für einen kompletten Neuabgleich der ZF fehlt mir das notwendige Equipment (Signalgenerator) und auch das Know-How. Das Radio hat insgesamt auf UKW einen Superempfang. Viele Sender kommen mit Vollausschlag herein, deshalb habe ich bislang an der ZF nichts nachgeglichen. Immer wenn es bei meinen anderen Radiorestaurationen an das Abgleichen ging, war ich sehr vorsichtig. Nur wenn sich nach Austausch der üblichen Verdächtigen und mehrmaligem Röhrentausch immer noch kein Empfang einstellte, habe mal die ZF nachgestimmt, dabei habe mit einem Voltmeter die Ratiospannung gemessen und gaaaanz vorsichtig an den Abgleichpunkten gedreht bis zum Erreichen der max. Ratiospannung. Das ist sicherlich sehr laienhaft, hat aber fast immer funktioniert. Es müsste mal einen Praxiskurs geben, wo man den ZF-Abgleich lernen kann, das würde helfen.
      Gruß Ralf