UKW Stereo Sender / Transmitter / FM exciter

      Hallo Rolf,

      uhh, die Durchmogler, die das in ihrem Leben immer weiter perfektionieren und damit hoch aufsteigen - ja wer kennt so einen nicht?

      Aber zurück zum Thema:
      Tatsächlich, Bluetooth ist dazu eine perfekte Ergänzung, da damit auch noch Streaming vom Smartphone zusätzlich funktioniert. Und wenn auch noch DAB+ Empfang dazukommt - einige der KFZ-Transmitter können das ja auch noch, bleiben eigentlich keine Wünsche mehr offen.

      Jetzt bin ich also auch auf "Abwegen" gelandet! Gestartet war ich ja mit UKW-Transmitter als Prüf- und Mess-Sender.

      Gruß
      Reinhard
      Wieviel Sendeleistung braucht man eigentlich für ordentliche Übertragung (für den Nahbereich, Stereo, einige Meter) wenn die Sendeleistung (ERP = equivalente abgestrahlte Leistung, bezogen auf eine Dipolantenne) nicht mehr als der Grenzwert von 50 Nanowatt, sein soll?

      Dazu habe ich wenig Konkretes gefunden. Vielleicht habe ich aber nur nicht gründlich genug gesucht. Klar hängt nicht nur von der Ausgangsleistung des Senderleins ab, auch noch von der konkreten Antenne, Richtwirkung, d.h. Antennnengewinn bei Sender und Empfänger, Verlusten usw.
      Aber jetzt mal angenommen nur ein Stück (ca. 60 cm) isolierten Langdraht jeweils als Antenne am Sender und am Empfänger genommen. Und angenommen diese Sende- und Empfangsantennen sind in ca. 1 m Abstand parallel verlegt.

      Wieviel Sendeleistung reichen dann für ordentlichen Stereoempfang? Durchschnittlich guter Empfänger vorausgesetzt.

      Ich habe es ausprobiert.
      Vom 50-Ohm Senderausgang mit 50 Ohm Koax-Kabel an einen variablen Abschwächer (der verwendete hat 60 Ohm Wellenwiderstand), an dessen Ausgang über 50 Ohm Koax-Kabel einen HF-Leistungsmesser, der bis ca. -74 dBm herunter messen kann und eine Eingangsimpedanz von 50 Ohm hat. Die leichte Fehlanpassung durch die 60 Ohm Wellenwiderstand des Abschwächers ignoriere ich hier, dürfte nicht viel ausmachen.
      Auf -53 dBm HF-Leistung am Ausgang des Abschwächers eingestellt, das entpricht 0,5 mVeff HF an 50 Ohm oder der HF-Leistung von 5 Nanowatt an 50 Ohm (87,50 MHz).
      Anschliessend habe ich den Leistungsmesser durch ein BNC-T-Stück ersetzt, an einem Schenkel einen 50 Ohm Abschlusswiderstand, am anderen die 60 cm lange Drahtantenne horizontal auf dem Fußboden.

      Und...?
      Einwandfreier Stereoempfang am Empfänger, dessen ebenfalls 60 cm lange Drahtantenne in 1 m Abstand parallel zur Sendeantenne lag!

      Ich schrieb ja, auch wenn der Transmitter an seinem BNC-Ausgang direkt mit 50 Ohm abgeschlossen ist, er also nicht mehr senden sollte, sendet er immer noch durch Abstrahlung von der Schaltung. Allerdings ist dann der Stereoempfang nicht mehr rauschfrei, viel wird in diesem Fall also nicht abgestrahlt, ich vermute im einstelligen Nanowattbereich, denn bei 5 Nanowatt Antennenabstrahlung bin ich ja in Stereo schon rauschfrei.

      Ca. 5 Meter entfernt schräg über dem Senderlein (Dachboden mit hölzerner Zwischendecke mit Glaswolledämmung) befindet sich für Fernsehen/Sat-Schüssel der Multiswitch, der auch einen UKW-Antenneneingang hat. Dort ist als UKW-Behelfsantenne ein auf die Dachbodendielen geklebeter ringförmig verlegter isolierter Draht von ca. 30 cm Durchmesser mit dem Innenleiter der UKW-Eingangsbuchse vom Multiswitch verbunden. Das reicht bei mir. Diese Behelfsantenne fängt natürlich auch die Übertragung vom Heimsenderleins ein und verteilt sie auf die hausinterne Verkabelung an vier Rundfunk/Fernsehsteckdosen im Haus. Im Betonkeller habe ich die schlechtesten Empfangsbedingungen und längsten Leitungsweg. Deshalb ist der Antennensteckdose dort noch ein 10 dB Verstärker nachgeschaltet. Immerhin kommt über diesen Weg das Heimsenderleinprogramm in Stereo hörenswert auch im Keller noch an, aber mit geringer Empfangssignal-Stärke und mit etwas Rauschen hörbar unterlegt. Also reichen 5 Nanowatt unter diesen Bedingungen nicht (mit der Nebenabstrahlung werden es etwas mehr sein), wenn man es "ordentlich" in stereo haben will, um ein "Hausnetz" zu versorgen.

      Ausserhalb vom Haus (Massivbauweise, Porotonstein-Mauerwerk) habe ich bei 5 Nanowatt Sendeleistung die Reichweite mit einem sehr gut empfangenden Kofferradio Blaupunkt Derby 618 (in mono natürlich) überprüft. Mit horizontal ausgerichteter Stabantenne konnte ich in 16 Meter Entfernung vom Senderlein noch empfangen, in 20 Meter nicht mehr. Bei eingeschobener Kofferradioantenne war ausserhalb des Hauses auch in unmittelbarer Hausnähe kein Empfang mehr möglich.

      Ich sollte noch unbedingt ausprobieren, wie der Empfang über die Hausverkabelung ist, wenn ich mit < 50 Nanowatt hinter dem Abschwächer direkt auf die UKW-Eingangsbuchse des Multiswitch gehe. Das ist ja die entscheidende Frage, nämlich ohne Antenne, stattdessen Direktverkabelung. Das hole ich noch nach. Es besteht m.E. Hoffnung, dass <50 Nanowatt für eine Haus-UKW-Verteilung direkt via Koax-Kabel reichen könnte. Ich werde es herausfinden.

      Wird fortgesetzt.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Das war noch eine Frage:
      "Wie der Empfang über die Hausverkabelung ist, wenn ich mit < 50 Nanowatt hinter dem Abschwächer direkt auf die UKW-Eingangsbuchse des Multiswitch gehe. Das ist ja die entscheidende Frage, nämlich ohne Antenne, stattdessen Direktverkabelung. Das hole ich noch nach. Es besteht m.E. Hoffnung, dass <50 Nanowatt für eine Haus-UKW-Verteilung direkt via Koax-Kabel reichen könnte."

      Ich habe es getestet. In meinem Fall benötige ich 50 nW am Hauskabel, damit im Keller noch genug ankommt. Ausserhalb des Hauses kann ich allerdings dann immer noch 15 Meter vom Haus empfangen. Also eine Lösung, damit der direkt angrenzende Nachbar nichts mehr empfängt, ist das auch nicht. Ich brauche ein grösseres Grundstück! :rolleyes:

      Gruß
      Reinhard
      Mike, ich schaute mir das Design an!

      So ganz traue ich dem Braten nicht.
      Das Abschwächen selbst wird ganz gut funktionieren.
      Mich stören die beiden Übertrager, Material 43, eher was für Kurzwelle.
      Ob da am Ein- und Ausgang brauchbar 50 Ω herrschen, wage ich zu bezweifeln.
      Auch stört mich die offene Bauweise, das Ding kann um die 60 dB.

      Ich würde feste Widerstandsabschwächer bauen, die kaskadierbar sind.
      dl2jas.com/downloads/atten/attenuator.html
      Will man nicht mechanisch schalten, kann man natürlich Schaltdioden nehmen.
      Mit vier schaltbaren Abschwächern 3, 6, 12 und 20 dB kann man einen weiten Bereich abdecken.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com