Helferlein in der Werkstatt

      Abgreifklemmen für Multimeter

      Oft genug hat es mich schon geärgert, daß ich nicht drei oder mehr Hände habe.
      Man will gleichzeitig messen und auch abgleichen, z.B. Ruhestrom bei einer Endstufe.
      Da geht das noch ganz gut, man schließt Krokostrippen an die Messleitungen an.
      Wird es feiner, spätestens bei ICs, ist nichts mehr mit Krokoklemmen.

      Viele Messspitzen Multimeter sind auch für Bananenbuchsen 4 mm geeignet.
      Man baue sich ein Adapterkabel wie im Bild, Kupplung 4 mm auf Messclip.
      Die kleinen Klemmen mit J-Haken und 40 mm Länge taugen auch für IC-Beinchen DIL.
      Man findet sie unter den Bezeichnungen IC-Klemme, Testclip, IC-Abgreifklemme, IC Probe, etc.

      Die kleinen Klemmen sind nur für Litzen bis etwa 0,14 mm² geeignet.
      Es dürfte klar sein, damit sollte man nicht ernsthaft Strom messen, wenn es mehr als mA sein sollen.
      Auch ist so ein Konstrukt nur bis Kleinspannung geeignet, nicht mehr für Netzspannung.

      Der Zusammenbau, siehe Bilder, ist selbsterklärend.
      Man nehme bei den Bananenkupplungen eine Lötversion, keine Schraubversion.
      Ebenfalls wird bei den Klemmen gelötet, die haben ein kleines Mittelloch, nicht gut erkennbar.
      Dann die Leitung mit Mantel über die Zinken fädeln, Zugentlastung.
      Macht man das nicht, reißt oder eher bricht meist schnell die Litze an der Lötstelle.
      Wer will, sichert die Zwillingslitze mit etwas Schrumpfschlauch, damit sie nicht auseinandergeht.
      Eine ähnliche Messstrippe benutze ich seit Jahren für den Komponententester Oszilloskop.

      Andreas
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      Kleine Ergänzung!

      Wie man im Bild sieht, kann man die Klemmen auch oben am IC anschließen.
      Das sollte man nur machen, wenn der Schaltkreis spannungslos ist.
      Die Gefahr ist zu groß, daß man beim Anklemmen einen Kurzschluss produziert.
      Ich nahm als Anschauungsobjekt die Platine Stromausfallzähler:
      Zähler Stromausfall

      Andreas
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      Gurt und Feuerzeug

      Häufig bekommt man bedrahtete Bauteile wie Widerstände oder Kondensatoren als Gurtware.
      Normalerweise knipst man mit einem Seitenschneider so ab, daß es mit der Länge passt.
      Manchmal gilt: "Dreimal abgeschnitten und noch zu kurz."
      Oder man will eine größere Menge Bauteile für später einsortieren, den Draht nicht kürzen.
      Da macht sich ein Feuerzeug ganz gut, man erwärmt damit den Gurt.
      Dosiert man die Wärme richtig, kann man die Bauteile ganz leicht aus dem Gurt herausziehen.
      Der Gurt darf natürlich nicht ankokeln und bei zu wenig Wärme löst sich der Kleber noch nicht.
      Das Lösen mit Feuerzeug mache ich schon seit Jahren, hat sich bei mir bewährt.
      Etwas abhängig vom Gurt, auch dessen Alter, meist bleiben keine Kleberreste an den Beinchen.

      Andreas
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      Miniaturbohrmaschine

      Als Jugendlicher kaufte ich eine ganz einfache Minibohrmaschine 12 V für Eisenbahntrafo.
      Viel kostete die nicht, die Qualität war entsprechend, hielt nicht lange.
      Später kaufte ich die nächste, auch 12 V, jedoch deutlich besser mit vernünftigen Lagern.
      Sie funktioniert noch, benutze ich manchmal noch portabel an einem Akku 12 Volt, z.B. am Auto.
      Die Leistung war nicht üppig, jedoch für die meisten Anwendungen brauchbar.
      Eine Drehzahleinstellung ist nicht vorhanden, erreicht man über die angelegte Gleichspannung.

      Vor etwa 10 Jahren kaufte ich die Proxxon FBS240 im Bild, weiterhin erhältlich:
      proxxon.com/de/micromot/28472.php
      Im Koffer mit dem dort abgebildeten Zubehör kostet die bei vielen Anbietern gut 50 Euro.
      Der Motor hat ordentlich Durchzug, Leistung 100 Watt, kann sich sehen lassen.
      Ich zeigte sie mal einem guten Bekannten, Zahnarzt mit kleinem Dentallabor.
      Der staunte nicht schlecht, vergleichbar mit seinen Arbeitsgeräten im Dentallabor.
      Oben mit dem Rädchen kann man die Drehzahl von 5.000 bis 20.000 U/min einstellen.
      Das ist ein guter Einstellbereich für Bohrer bis Trennscheiben, die hohe Drehzahl mögen.
      Wird der Motor nicht gequält, hält er ganz gut die eingestellte Drehzahl.

      Bei meinem damaligen Arbeitgeber gab es ein ähnliches Produkt vom Hersteller Dremel.
      Das Ding von Dremel überzeugte mich nicht, ich konnte direkt vergleichen.
      Es dauerte nicht lange, da kaufte auch der Arbeitgeber die FBS240/E plus Zubehör.
      Am meisten freute ihn eine optionale biegsame Welle für schwer zugängliche Stellen.

      Was kann man mit so einer kleinen Bohrmaschine machen?
      Wie man am Zubehör im Bild sieht, geht damit sehr viel, weit mehr als nur Bohren.
      In der Feinmechanik, beim Restaurieren, wird man sie gern zum Fräsen und Polieren nehmen.
      Versautes Zahnrad etwas nachschleifen, angelaufenes Messing wieder auf Hochglanz bringen...
      Ich nehme sie gern beim Herstellen oder Abändern von Platinen, z.B. Leiterbahn auftrennen.
      Mit der Trennscheibe im Bild kann man prima Platinenmaterial wie FR4 Glasfaser schneiden.
      Will man Platinen bohren, sollte man Hartmetallbohrer nehmen, HSS ist schnell stumpf.
      Da die Maschine sehr ruhig und präzise läuft, geht damit Freihandbohren.
      Besser ist natürlich dafür ein Bohrständer, für die Maschine von Proxxon erhältlich.
      Soll es professionell werden, gibt es von Proxxon auch eine Standbohrmaschine, später mehr.

      Die Lager der Bohrmaschine sind sehr gut, auch nach Jahren bei ernsthaft Betrieb.
      Ratsam ist es, sich zusätzlich ein Spannzangenbohrfutter zu kaufen, höhere Präzision.
      Das von Proxxon fasst alle gängigen Größen wie 2,35 Dentalzubehör sowie 3,0 und 3,2 mm.
      Seit vielen Jahren nehme ich gern Dentalfräser, wesentlich bessere Standzeit.
      Im Bild nicht so gut zu erkennen, unten die Schächtelchen, Standardmaß 3/32 Zoll.
      Fragt man einen Zahnarzt lieb, bekommt man die manchmal, ist eher teures Zeug.
      Man muss nicht das Zubehör, Werkzeug, von Proxxon kaufen, ist jedoch recht gut.
      Andere Hersteller haben Schaftdurchmesser 3,2 mm (1/8 Zoll) oder 3,0 mm, geht natürlich auch.
      Verzichtet man auf Spannzange, nimmt das Dreibackenfutter, geht alles von 0,3 bis gut 3 mm.

      Andreas
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      Guten Morgen.

      Preisfrage: Was macht man mit seinem Werkzeug nicht? ... Genau, verleihen! Meine biegsame Proxxon-Welle konnte ich danach entsorgen denn das Anschlussende der Welle war vermutlich beim einstecken leicht verbogen worden und deshalb bei 5000+ Umdrehungen nur noch als Rüttler zu gebrauchen. Das Material scheint wenig elastisch zu sein, geradebiegen war natürlich dennoch aussichtslos.

      Andreas

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „AME“ ()

      Kratzer und trübe Stellen aus Acryl entfernen

      Die Abdeckhaube eines Plattenspielers aus klarem Acryl wies die üblichen Spuren der Zeit auf: Kratzer, Eintrübungen, Striemen. Eigentlich ein klarer Fall für den Sperrmüll. Aber von einer Reparatur an der Glasscheibe des Kamins hatte ich hier noch eine Flasche Profiline Glass Polish von Sonax rumstehen. Wie der Name ahnen lässt, eigentlich für Glas gedacht. Sauteuer, aber die Kaminscheibe konnte ich mit dem Zeug bereits retten. Warum also nicht mal am Acryl des Plattenspielers versuchen? Schlimmer konnte der Deckel sowieso nicht mehr werden.

      Der Erfolg war erstaunlich: Die Streifen ließen sich praktisch vollständig rauspolieren, der Deckel sieht aus wie neu. Dabei stand mir nur Küchenrollenpapier zur Verfügung, nicht einmal ein Polieraufsatz oder so etwas. Bei wirklich tiefen Kratzern wird auch dieses Mittel nix zaubern können, aber für die oberflächlichen Sachen scheint es prima geeignet.
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      Miniaturbrenner

      Das erste Bild entnahm ich dem LIDL-Prospekt Silvester 2023.
      Vermutlich handelt es sich um Aktionsware, wurde im Zusammenhang mit Feuerwerk angeboten.
      Bei 3,99 Euro konnte ich nicht nein sagen, das etwas andere Feuerzeug ist auch was für die Werkstatt.
      Es handelt sich nicht um ein Sturmfeuerzeug mit dem üblichen Platingitter vorn als Katalysator.
      Das Vorderteil sieht aus wie bei einem Propanbrenner oder einer Lötlampe, nur halt viel kleiner.
      Im zweiten Bild die Flamme, die einen angenehm spitzen Kegel hat.
      Man kann das Teil wie ein Feuerzeug benutzen oder als Tischbrenner, der Drückknopf Gas ist arretierbar.
      Noch nicht ausprobiert, die Flammengröße kann man unten mit einer Stellschraube verändern.
      Im Lieferumfang ein Nachfüllfläschchen Gas, dürfte übliches Feuerzeuggas sein.
      Zur Qualität, Langlebigkeit, kann ich noch nichts sagen, da erst vorgestern gekauft.

      Was macht man mit so einem Feuerzeug, Miniaturlötbrenner, in der Werkstatt?
      Man kann das Gerät für Schrumpfschläuche benutzen, möglichst nicht die direkte Flamme nehmen.
      Die Flamme hat Druck, geht nicht wie bei einem üblichen Feuerzeug nach oben.
      So kann man das Gerät als recht feines Heißluftgebläse benutzen, Bauteile damit anpusten.
      Nicht nur Michael beschrieb es mal, wie er damit auf thermische Fehlersuche bei Bauteilen ging.
      Die Flammenspitze ist recht heiß, als ich einen dünnen Kupferdraht hineinhielt, glühte er hell.
      Wer keine leistungsfähige Lötstation hat, wird Probleme haben, Chassismassen Rahmen nachzulöten.
      Da bietet sich der Brenner als unterstützende Wärmequelle an, um den Metallrahmen vorzuheizen.

      Andreas
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      Politur für Holzfurnier

      In den Tiefen dieses Forums, einem Beitrag von 2009, wurde das Thema schon einmal behandelt: Mit welcher Politur bekommt man das Furnier des Holzgehäuses wieder in Bestzustand? Der Schreiner meines Vertrauens, 30+ Jahre Berufserfahrung, schwört auf Renuwell. Am 8040 F und 8080 F hat sich das bei mir bestens bewährt. Vorteil gegenüber anderen Polituren sei u.a. wohl, dass sich die Oberfläche später noch weiterbehandeln lässt, z.B. mit Lack (wenn man das denn will). Als Nachteil wird von manchen der Geruch bei Verwendung beschrieben. Aber der verfliegt komplett und ist im Übrigen wohl eine Frage der Nase. Und das Zeug ist giftig bei Verschlucken, WARNHINWEISE auf der Flasche beachten!

      Die Verarbeitung von Renuwell fand ich kinderleicht. Einfach auf weichen, nichtfusselnden Lappen aufgetragen, in kreisenden Bewegungen einpoliert, fertig.

      PROXXON Tischbohrmaschine 220

      Soll es z.B. beim Platinenbohren etwas professioneller werden?
      Zuvor erwähnte ich bei der Handbohrmaschine, daß es dafür auch Bohrständer gibt.
      Da ich häufiger Platinen herstelle, entschied ich mich für die Standbohrmaschine.
      Ich kaufte zusätzlich das ganze Zubehör, was man im Link sieht:
      proxxon.com/de/micromot/28128.php
      Ohne Zubehör kostet das Gerät je nach Händler ca. 140 Euro.

      Kurzdaten
      Motorleistung 85 Watt, 230 Volt
      Drehzahlen 1800, 4700 und 8500 Upm
      Drehzahlumschaltung über Riemenantrieb
      Gewicht 3,3 kg
      Pinolenhub 30 mm
      Höhenverstellbar bis ca. 140 mm

      Bohrt man damit Platinen, wird man je nach Bohrerdurchmesser mittlere oder hohe Drehzahl nehmen.
      Bei FR4 sollte man Hartmetallbohrer nehmen, deutlich bessere Standzeit gegenüber HSS.
      Im Gegensatz zur Handbohrmaschine, Verkanten, können die hier kaum brechen.

      Die Verarbeitungsqualität ist gut, nicht zu vergleichen mit Produkten für Hobbybastler.
      Man merkt es auch an den Lagern, Industriequalität, wichtig für guten Rundlauf.
      Mitgeliefert wird ein Spannzangenfutter, verbessert nochmals den Rundlauf gegenüber Dreibackenfutter.
      Die Spannzangen stimmen etwa auf 1/100, prima, um gängige Werkzeuge wie (Dental)Fräser einzuspannen.
      Dehnt sich irgendwann der Flachriemen, kann der einfach nachgespannt werden.
      Der Arbeitstisch ist präzise plangefräst, zwar Alu, jedoch gehärtet.
      Mitgeliefert wird ein verstellbarer Anschlag, praktisch bei vielen Bohrungen in einer Reihe.
      Der Hersteller meint, man soll das Gerät festschrauben, muss man nicht.
      Auf einem glatten Tisch kann die Bohrmaschine etwas wandern, hört auf mit Pappe als Unterlage.
      Im Arbeitstisch sind Gewindebohrungen, um Zubehör zu befestigen, z.B. Koordinatentisch.
      Mit dem optionalen Koordinatentisch ist eingeschränkt sogar Fräsen möglich, schon ausprobiert.
      Vermutlich werde ich demnächst eine einfache HF-Platine fräsen, zeige ich dann.

      Andreas
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      Aha, ich habe Interesse geweckt!

      Ich schrieb von einem optionalen Bohrständer für Handbohrmaschinen:
      proxxon.com/de/micromot/28600.php
      In den kann man die zuvor gezeigte Handbohrmaschine einspannen.
      Man hat dann sowohl als auch zu sehr ähnlichem Preis wie die Tischbohrmaschine.
      Vorteil beim Bohrständer, das Oberteil ist schwenkbar, geht bei der Tischbohrmaschine nicht.
      In Stellung 90 ° und Trennscheibe vermutlich auch als eine Art Kreissäge für Platinen brauchbar.

      Ich deutete an, mal eine Platine für HF zu fräsen, impedanzrichtige Leiterbahnen, Streifenleitung.
      In Verbindung mit dem Koordinatentisch sollte die Tischbohrmaschine dafür wesentlich besser geeignet sein.
      Da will ich auf etwa 1/10 mm genau fräsen, geht, letztens kurz ausprobiert.
      Vermutlich wird es eine Dummy Load, Abschlusswiderstand 50 Ω, bis locker 1 GHz.

      Andreas
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      Bohren, Trennen und Fräsen mit PROXXON TBM220

      Anbei ein schönes Beispiel, was alles mit der Tischbohrmaschine und Zubehör geht.
      In der Funkbude habe ich eine Spannungsversorgung 12 Volt über Autobatterie.
      Irgendwann störten mich die vielen herumhängenden Kroko- und Laborstrippen.
      So beschloss ich, ein kleines Anschlusspanel für kleine Verbraucher zu bauen, siehe Bild.
      Ich nahm Buchsen für Zwergstecker Modelleisenbahn und übliche Hohlbuchsen 5,5/2,1 mm.
      Hantiert man mit größeren Akkus, sollte man eine Sicherung vorsehen, damit es nicht qualmt.
      Ich nahm eine Flachstecksicherung KFZ, sieht man oben rechts im Bild.
      Bei größeren Lasten macht sich auch eine Autoglühlampe H4 als Strombegrenzung ganz gut.



      Der Aufbau erfolgte in mehreren Schritten auf doppelseitiger Platine FR4, Rohmaterial.
      Anbei die Arbeitsschritte chronologisch vom Zurechtschneiden bis Bohren und Fräsen.

      Trennen
      Zuvor schnitt ich mir grob ein Stück Platine zurecht, Freihandschnitt mit Handbohrmaschine.
      Das Platinenstück spannte ich in den am Koordinatentisch befestigten Maschinenschraubstock ein.
      Zum Trennen nahm ich eine übliche kleine Trennscheibe von Proxxon, macht sich gut bei FR4.
      Man stellt die höchste Drehzahl ein, hier bei der TBM220 sind es 8500 U/min.
      Trennscheibe in richtiger Höhe über Y ansetzen und dann mit X der lange gerade Schnitt.
      Das Ergebnis ist sehr sauber, besser als Zuschnitt üblicher Platinenhersteller.

      Bohren
      Die Platine ist mit den beiliegenden Spannpratzen auf dem Koordinatentisch befestigt.
      Als Unterlage nahm ich ein Reststück Laminat, hatte ich noch vom Dachausbau.
      Genauso gut kann man Sperrholz, Span- oder OSB-Platte als Unterlage nutzen.
      Die Unterlage sollte nicht zu dünn sein, damit man nicht versehentlich in den Koordinatentisch bohrt.
      Man spannt das Werkstück möglichst mittig und parallel auf dem Koordinatentisch (KT70 von PROXXON) ein.
      Beim ersten Bohren, Vorbohren, nahm ich einen Hartmetallbohrer 0,8 mm für Spannzange 2,35 mm.
      Mit dem XY-Tisch kann man ohne vorheriges Anzeichnen sehr sauber alle zu bohrenden Positionen anfahren.
      Das Werkstück ließ ich bis zum Ende aller Arbeiten durchgehend eingespannt.
      Es ist naheliegend, daß man sich, z.B. erstes Bohrloch, einen Nullpunkt setzt.
      Nach Werkzeugwechsel kann man wieder die Positionen genau anfahren.
      Die Skalenscheiben kann man gegenüber den Kurbeln verdrehen, damit sie 0 anzeigen.

      Fräsen
      Eigentlich ist die Tischbohrmaschine nicht für Fräsarbeiten gedacht, geht aber mit Einschränkungen.
      Problem, gegenüber Fräsmaschinen kann man nicht die Z-Achse verstellen, nur über den Handgriff.
      Ich nahm einen kleinen zylindrischen Dentalfräser mit Schaft 2,35 mm im Spannzangenfutter.
      Damit tauchte ich etwas in die Platine ein, war zu wenig, wie sich später herausstellte.
      Dann den Fräser gelöst, ließ ihn auf der Stelle wo ich eintauchte aufliegen und spannte ihn wieder.
      So fräste ich in der Mitte die Nut, Trennung von Plus- und Minuspol auf der Platine.
      Aus Bequemlichkeit schraubte ich den Koordinatentisch nur auf einer Seite mit zwei Schrauben fest.
      Über etwa 10 cm Platinenlänge ergab das einen Höhenunterschied von ca. 0,05 mm.
      Da ich anfangs nicht tief genug eintauchte, blieb am anderen Ende etwas Kupfer stehen.
      Nochmals eingetaucht, diesmal ca. 150 µm, und die Nut war ganz nach meinem Wunsch.
      Der Koordinatentisch ist sehr präzise gefertigt, es lässt sich damit locker auf 0,1 mm genau arbeiten.

      Langloch
      Da die Anschlüsse der Hohlsteckerbuchsen flach sind, fräste ich dafür Langlöcher.
      Dazu nahm ich wieder den zylindrische Dentalfräser.
      Gut 2 mm eingetaucht, Hebel gehalten und mit der Y-Kurbel die Langlöcher gefräst.

      Aufbohren
      Das Aufbohren der Löcher 0,8 mm machte ich in zwei Schritten, 2,5 und 6 mm.
      Etwas ärgerlich, man muss das Futter wechseln und die Höhe des Oberteils verstellen.
      Verstellt man die Höhe an der Säule, macht man das zweckmäßigerweise über einem Bohrloch.
      Das deswegen, weil sich das Oberteil an der runden Säule auch seitlich verstellt.
      Mit dem zusätzlichen Dreibackenfutter lassen sich Bohrer bis 6,5 mm einspannen.
      Die Säulenbohrmaschine hat bei 1800 U/min ausreichend Drehmoment, kein Problem bei Platinen.
      Etwas aufpassen beim Bohren von Stahl wegen der zulässigen Drehzahl.

      Hier noch mal der Link zur verwendeten Tischbohrmaschine plus dem optionalen Zubehör:
      proxxon.com/de/micromot/28128.php?

      Andreas
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      Abbiegevorrichtung für bedrahtete Bauteile

      Bei Reparaturen wird man die für ganz wenige Bauteile eher nicht brauchen.
      Interessant wird die Vorrichtung, wenn man Bausätze oder Kleinserien bestückt.
      Dann ist es schon nervig, immer mit der Hand oder der Zange zu biegen.
      Die gibt es so oder ähnlich von vielen Elektronikanbietern.
      Den genauen Preis weiß ich nicht mehr, dürfte so etwa 3 Euro gewesen sein.

      Die Abbiegevorrichtung ist in 1/10 Zoll abgestuft, 3/10 bis 7/10 Zoll.
      Wie man sieht, kann man die Bauteile schön mittig auflegen, viele Positionen.
      Knickt man eng ab, stimmt der Lochabstand in der Platine exakt.
      Biegt man nicht ganz so fest, hält das Bauteil, ohne durchzurutschen.
      Das ist hilfreich beim Drehen der Platine, damit das Bauteil nicht abhaut.

      Andreas
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      Aufschlüsselung Dentalwerkzeuge nach ISO 6360

      Die Zahnärzte nennen sie üblicherweise Bohrer, obwohl eigentlich Fräser.
      Es gibt sie in vielen verschiedenen Formen und Materialien.
      Meist sind sie für einen Drehzahlbereich von 10.000 bis 50.000 U/min gedacht.
      Ein gängiger Schaftdurchmesser ist 2,35 mm, es gibt auch 1,6 und 3 mm.
      Das macht sie interessant für Minibohrmaschinen mit Spannzange von z.B. PROXXON.
      Bei Wikipedia gibt es eine brauchbare kurze Übersicht, Aufbau der ISO-Nummer:
      de.wikipedia.org/wiki/Rotieren…C3%A4rztliche_Instrumente

      Am ehesten werden wir welche aus Hartmetall, Tungsten Carbide, verwenden.
      Einige gibt es auch aus gutem Stahl, die kosten meist etwas weniger.
      Welche aus Hartmetall haben eine höhere Standzeit, brechen aber schneller.
      In einer Tischbohrmaschine kann man kaum verkanten, Hartmetall kein Nachteil.

      Eine komplette ISO-Nummer besteht aus 15 Stellen, Dreierblöcke.
      Mit denen wird Material, Schaftdurchmesser, Form, Länge, etc. gekennzeichnet.
      Hier eine kleine Übersicht, interessant für die (Hobby)Werkstatt:

      Ziffern 1 bis 3, Material:
      Stahl 310
      Stahl rostfrei 330
      Hartmetall 500
      Diamant 806 oder gesintert 807

      Ziffern 4 bis 6, Schaft, Art und Durchmesser:
      HP 2,35 mm 10x
      RA 2,35 mm 20x
      FG 1,60 mm 31x
      Eher im Dentallabor gibt es noch HPT mit 3,0 mm, seltener.
      Die dritte Ziffer, hier "x", ist eine relative Schaftlänge, grob kurz, mittel oder lang.

      Ziffern 7 bis 9, Art des Werkzeugs, Form:
      001: Kugel
      010: Umgekehrter Kegel
      040: Rad
      107: Zylinder
      Es gibt noch sehr viel mehr Formen, häufig als Figur bezeichnet.

      Ziffern 10 bis 12, Ausführung:
      Damit ist das Arbeitsteil gemeint, offensichtlich Verzahnung, Körnung, etc.

      Ziffern 13 bis 15, Werkzeugdurchmesser:
      Fast selbsterklärend, gibt den Werkzeugdurchmesser in 1/10 mm an.
      So bedeutet z.B. 012 einen Durchmesser (max) von 1,2 mm.

      Im Bild drei Beispiele



      Oben Stahl, Handstück HP 2,35 mm, Umgekehrter Kegel, xxx, Durchmesser 2,0 mm
      310 104 010 xxx 020

      Mitte Hartmetall, Handstück RA 2,35 mm, Zylinder, xxx, Durchmesser 1,4 mm
      500 204 107 xxx 014

      Unten Stahl rostfrei, Handstück HP 2,35 mm, Kugel, xxx, Durchmesser 1,5 mm
      330 104 001 xxx 015

      Die im Bild stammen von den deutschen Firmen HORICO, Komet und Meisinger.

      Mit Diamantwerkzeugen sollte man vorsichtig sein, haben Nachteile.
      Ohne Kühlung, Wassernebel, überhitzen sie schnell, Ende der Diamanten.
      Auch neigen sie zum Verschmieren, nicht nur bei Kunststoff, auch bei Alu oder Kupfer.

      Andreas
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      Moin allerseits,

      long time no hear, aber ich hoffe, es geht euch allen gut.

      Diesmal von mir keine Tipps zu Helferlein in der Werkstatt - toller Thread, by the way -, sondern eine Frage. Sie lautet: Wie sorge ich dafür, dass ein verzinnter Anschluss einer Massebandlitze (amazon.de/dp/B014SX6CUQ?th=1) auch nach zehn Jahren im Freien noch guten Kontakt zu ihrer Verschraubung hat?

      Zum Hintergrund: Ich möchte aus unserem Balkonständer, dessen verzinkte Stahlstruktur vom 3. OG bis zum Boden reicht, eine brauchbare HF-Erde machen. Dafür habe ich mir ein fettes Masseband mit 16mm² besorgt. Das sollte sogar für Blitzschutz reichen. Dessen verzinnte Enden passen perfekt auf die Edelstahlverschraubungen des Geländers.

      Aber hier nun die Frage: Wie wird das in zehn Jahren aussehen, wenn diese momentan wunderbar niederohmige Verbindung ihre besten Zeiten dann hinter sich hat? Bei Batterieanschlüssen wird Fett draufgepropft, aber wäre das für HF eine gute Wahl? Ich bin hier im Forum ein Fan von Sprühöl 88 geworden. Aber funktioniert das auch draußen? Bei Sturm, Regen, Hitze und Vereisung? Was meint ihr?
      Lieber Norbert!

      Die Idee ist zwar gut, hier sollen jedoch nur kurz erprobte Helferlein vorgestellt werden.
      Eröffne dazu ein eigenes Thema, würde sonst das hier ernsthaft durcheinanderbringen.
      Ich würde vermutlich dem Masseband eine Art Endstück aus Kupfer gönnen, es damit verlöten.
      Das kann man dann praktisch beliebig irgendwo festklemmen oder festschrauben.
      Für draußen taugt Sprühöl 88 eher wenig, bald bei Wind und Wetter verschwunden.
      Leicht ätzendes Batteriefett sollte hier taugen, auch bei HF, um den Kontakt aufrecht zu erhalten.

      73, Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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