Bluetooth im SABA HiFi Studio 8080

      Hallo David,

      ich hatte kurz auch an so einen sog. "isolated DC-DC converter" gedacht (wichtig ist hier das "isolated", d.h. dass keine gemeinsame Masseverbindung besteht), so wie Du einen verlinkt hast. Habe das aber aufgrund der sehr starken Störungen, die diese Schaltwandler von 100 kHz bis in den zweistelligen MHZ-Bereich aussenden, nicht mehr verfolgt. Ich befürchte, dass diese Dinger den Empfang auf KW, MW und LW stören können. Schaltwandler sind in Radios m.E. allgemein problematisch - Stichwort: Knattergeneratoren.

      Deine Lösung mit serieller Schottky-Diode ist interessant.
      Ich hatte vorher einen 220 µF Elko vom 7805 Pin 1 (Eingang) nach Pin 2 (Masse), das hatte bei mir aber nichts gebracht. Vielleicht war auch einfach die Kapazität nicht ausreichend. Was bewirkt bei Dir die Diode, und warum Schottky, war sonst bei Dir die Eingangsspannung auch nah zu knapp?

      Ich bin mit meiner jetzt massegetrennter Stromversorgung auch voll zufrieden. Keinerlei Störung mehr damit!

      Gruß
      Reinhard

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      Hallo Reinhard,

      ja das stört bestimmt im AM Bereich, ich hatte es damals gar nicht getestet. Mir ist es auch lieber wenn sowas nicht im Gerät verbaut ist, Störsignale kommen heute ja schon genug von Außen!

      Schottky wegen knapper Eingangsspannung, genau. Ich hatte es in einem batteriebetriebenen Radio eingebaut, da fällt mir die Spannung sonst schon recht schnell ab bei teilentladener Batterie.
      Tatsächlich hatte ich auch vorher mit kleineren Elko Kapazitäten rumprobiert, die 1000 uF waren aber nötig.
      Was die Diode bewirkt...ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Evtl. HF Störsignale die rückwärts eingespeist werden, ist sowas möglich? Rausgefunden habe ich es mehr oder weniger zufällig, aber durch die Diode verschwindet das Störfiepen. Ich bin offen für Theorien, da bin ich leider zu wenig Experte im Elektrotechnikbereich.

      VG
      David

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      Hallo Michael,

      klar, so oder so - beides geht. Oder auch beides zusammen.

      Ich fand diesen Einbau auch interessant, Gleichtaktstörungen, die offenbar solche BT-Module erzeugen und die sich über die Spannungsversorgung, auch über "-" = GND, ihren Weg in die Schaltung suchen. Mit so was ist man ja sonst im Audiobereich nicht konfrontiert.

      Gruß
      Reinhard

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      Michael,
      das ist wohl wahr. Gerade im 8080 nehmen Massebahnen und Leitungen sehr lange Wege.

      Bei digitaler Elektronik, DACs, ADCs usw. wird i.A. ja auch zwischen "digital GND, DGND" und "analog GND, AGND" unterschieden. Auf DGND ist der gesamte Störkram von den steilflankigen Signalen, AGND soll möglichst damit nicht verseucht werden.

      So etwa kann man sich das hier auch vorstellen:
      Die Spannungsversorgungs-Eingänge (+/- 5 V) des BT-Moduls, das an den 7805 Ausgängen hängt, wird stark mit den Störungen belastet. Der "-"-Pol ist hier sozusagen DGND.
      Eine sehr gute Glättung durch den 7805 Regler ist deshalb wichtig. Dafür sollte am Eingang des 7805 (Pin 1 des 7805) ein Elko von wenigstens 1000 µF nach PIN 2 gesetzt sein (bei mir 1500 µF). Ausserdem soll idealerweise (wie jetzt hier realisiert) der 7805 mit seinem PIN 2 nicht an DGND sitzen sondern an einem eigenen getrennten Spannungs-GND, der im vorliegenden Fall durch den "-"-Ausgang des exklusiv nur für das BT-Modul mit dem 7805 Regler genutzten Gleichrichters definiert wird.

      AGND des Audioausgangs ist zwar innerhalb der BT-Schaltung mit DGND niederohmig verbunden, aber das massegetrennte Netzteil mit 7805 (und 1500 µF Siebkapazität am 7805 Eingang) kann auch dort in der beschriebenen Konfiguration die Störungen so stark reduzieren, dass sie nicht mehr hörbar in Erscheinung treten, selbst wenn AGND vom BT-Audioausgang mit der Audio-Vorverstärkermasse des 8080 über das Audiokabel verbunden ist.

      Gruß
      Reinhard

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      Beim 8080 nicht.

      Im HiFi Studio 8080 sind HF und Vorverstärker auf derselben Platine und beziehen ihre Versorgungsspannungen -1 und +1 vom selben Netzteil mit derselben Masse vom Mittelpunkt zwischen den beiden 500µF Elkos (+/- 46 V Versorgung).
      HF bekommt die negative Spannung (-1), Vorverstärker bekommt die positive Spannung +1, beide vom selben Gleichrichter und mit derselben, gemeinsamen Masse.

      Gruß
      Reinhard
      Der Klang war ja subjektiv gut mit diesem überaus preiswerten Bluetooth-Modul im Saba HiFi Studio 8080.
      Sind es auch die Messwerte von Frequenzgang und Klirrfaktor?

      Das habe ich heute überprüft.
      Für den Frequenzgang habe ich weisses Rauschen (white noise) aus dem Internet vom PC auf das Bluetooth-Modul im Saba gestreamt and am Lautsprecherausgang, Klangsteller und Linear Taste auf "linear" den Pegel über das Frequenzspektrum von 20 Hz bis 20 kHz gemessen. Vorsicht, nicht alles was da im Netz / auf YouTube als sog. "white noise" angeboten wird, ist auch wirklich richtiges weisses Rauschen. Insbesonders solches, das als Einschlafhilfe gedacht ist, ist stark "verbogen" und frequenzbeschnitten.

      Für Messzwecke geeignetes weisses Rauschen habe ich dennoch gefunden, dieses: youtu.be/iEnRj1h9Deo

      Damit liess sich der Frequenzgang prima messen:


      (Der 50 Hz Peak ist ein Messartefakt)

      Da gibt es nichts zu meckern, die Abweichung ist nur +/-1 dB von 20 Hz bis 20 kHz.


      Der Klirrfaktorverlauf über die Frequenz liess sich mit gestreamten Sinussignalen, ebenfalls von Youtube, messen, diesen: youtu.be/SC4AhA76DgU



      Von 20 Hz bis 20 kHz ist der Klirrfaktor < 0,1 %, oberhalb von 400 Hz typisch 0,02-0,03 % (k2 dominiert). Auch das ist ein gutes Ergebnis. Schliesslich ist dies ja der Klirrfaktor "über alles", das gestreamte Signal über Bluetooth -Modul und den Saba 8080 (8080 F, noch erste Serie, Baujahr 1968/69) bis Lautsprecherausgang.

      Für einen Bluetooth- Empfänger, der keine 2 € kostet, nicht schlecht!
      :thumbsup:


      Lediglich Jitter des gestreamten NF-Signals könnte noch etwas geringer sein, setzt bei -62 dB unter NF-Pegel ein.


      (Die 50 Hz Intermodulation ist ein Artefakt der Messung)


      Gruß
      Reinhard


      Nachtrag:
      Der zu sehende Jitter stammt vermutlich schon von der Youtube Quelle des gestreamten Test-Tons. Habe ich so auch bei einem ganz anderen BT-Empfänger, wenn ich über Youtube einen Test Ton streame. Sobald ich aber ein sauberen Sinus als wave Signal streame (nicht über youtube, sondern über den Media Player) ist kein Jitter mehr vorhanden.

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