Bluetooth im SABA HiFi Studio 8080

      Bluetooth im SABA HiFi Studio 8080

      Forenfreunde,

      Dem Musikstreaming können wir uns ja kaum entziehen. Ich war spät dran, bin aber auch nicht mehr gefeit davor.

      Nun gibt es ja diese kleinen Bluetooth Transmitter- Kästchen für ca. 20 € (oder etwas mehr/weniger), die man an eine AUX- oder Band- Anschlussbuchse jedes Receivers /Verstärkers anschliessen kann. Mühsam finde ich daran, dass man sich immer noch um die Stromversorgung kümmern muss, also eine 5V USB Powerbank anschlessen oder ein anderes USB-5 V- Netzteil. Es gibt auch welche mit integrierter Li-Akku, der bei Bedarf leider zu oft (fast) leer ist, wenn man ihn braucht. Den Kabelsalat, den das macht liebe ich auch nicht so. Zum Ein- und Ausschalten drückt man dort meist einen Taster.

      Ich bin kürzlich bei einer bekannten Internetverkaufsplatform auf ein Bluetooth-Modul gestossen, das keine Schalter / Tasten hat. Man muss also nichts zum Einschalten, Ausschalten oder für das Pairing mit dem Mobilgerät drücken. DAS hatte ich schon seit einiger Zeit gesucht, denn so ein schalterloses BT-Modul würde sich zum Einbau in Verstärker/Receiver eignen. Ausserdem war es auch noch unfassbar preiswert (aus China), gerade nur mal 2 €, inklusive Versand aus dem Land des Lächelns.

      Mit den Abmessungen von 3 x 3 cm passt es fast überall rein. Es hat eine eingebaute Antenne auf dem Platinchen, Lötanschlüsse für +5 V und parallel dazu auch eine Micro-USB 5 V Eingangsbuchse sowie eine 3,5 mm Klinkenbuchse für Audio (Stereo) OUT und parallel dazu noch Lötanschlüsse für ein festes Audiokabel.



      Im Funktionstest ausserhalb des Receivers brachte dieses Bluetooth Modul an einem Kopfhörer, der direkt an die Klinkenbuchse angeschlossen war, bei 5 V-Versorgung sauberen, rauschfreien, sehr guten Klang.

      Daten (lt. Anbieter):
      Stromversorgung: 3,7-5 V
      SNR: 90 dB
      T + N: -70 dB (was ist "T+N"; N= noise, aber T?)
      Übersprechen: -86 dB
      DNR: 91dB
      BT-Version 5.0
      Reichweite: bis max 15 m (im Freifeld, direkte Sichtverbindung)
      Unterstützungsprofil: A2DP / AVCTP / AVDTP / AVRCP / HFP
      Unterstützt automatische Verbindung, WAV + APE + FLAC + verlustfreie MP3-Decodierung

      Es wird der Bluetooth 5.0 Chip AC6925A verwendet (Zuhai Jie Li „Jerry“ AC21BP0B006-25A4) zh-jieli.com/


      Beim SABA 8080 Receiver sollte wegen des Holzkorpus die Übertragung weitgehend ungehindert funktionieren, wenn man das BT-Modul nicht unmittelbar hinter der metallenen Frontplatte des Innenchasis plaziert.
      Ausserdem kann der Monitor-Eingang dafür verwendet werden, der BT-Empfänger wird also nur bei Drücken der "MONITOR"-Taste auf den Verstärker geschaltet.

      Die Frage war, wo am besten das BT-Modul anbringen und welche der Spannungen im 8080 eignet sich für die daraus aufzubereitende max. Versorgungsspannung von 5,0 V?
      Ich habe an den beiden Halteschienen der Stereoplatine jeweils eine Bohrung vorgefunden, an die ich an der linken Seite das BT-Modul und an der rechten Seite einen 7805 Spannungsregler auf einer kleinen, ca. 3 x 4 cm Platine angeschraubt habe.






      (Anfangs hatte ich noch über einen zusätzlichen Widerstand nach dem Regler und dahinter eine 3,9 V Zenerdiode nach Masse die Ausgangsspannung auf 3,9 V begrenzt. Später habe ich die Zenerdiode und diesen Widerstand wieder entfernt, also "unbeschnittene" 5,0 V Versorgung. Denn die Beschaltung im BT-Modul enthält hinter dem Eingang für die Versorgungsspannung eine Diode (IN5822) und einen 4,7 Ohm Widerstand in Reihe, begrenzt damit intern die Spannung von sich aus bereits auf 4,2 V.
      Der Eingang und der Ausgang des 7805 Reglers sind mit je einem 1 µF Tantalkondensator direkt am Regler nach Masse abgeblockt. Am Eingang habe ich zusätzlich noch einen 220 µF Elko nach Masse geschaltet und am 5 V Spannungseingang des BT-Moduls vorsichtshalber noch ein 100 nF Kerko vorgesehen.

      Im 8080 Receiver dient die mit dem Transistor T605 und Zenerdiode D603 stabilisierte Spannung "+2" (12-13 V) als Versorgung für die kleine Zusatzplatine mit dem 7805 +5 V Regler. Dafür bekommt T605, der sonst nur noch den Stereodekoder versorgt, und jetzt etwas mehr Leistung verbraten muss, einen Kühlstern. Ausserdem wird an der 8080-Reückseite der Netzspannungswähler (bei netzgetrenntem Gerät) auf 240 V eingestellt, damit T605 nicht thermisch überlastet wird. Alternativ könnte man statt des vorhandenen BC301 (max. 850 mW) auch einen BD135 oder BD139 einbauen, der mehr Verlustleistung verkraften kann.

      Zum Aufsetzen des Kühlsterns sollte der Transistor ausgelötet werden, da man sonst beim Versuch, den Kühlstern auf das Transistorgehäuse zu pressen (muss stramm sitzen), die Beinchen des Transistors verbiegt und die dann mit dem Transistorgehäuse (= Kollektor) einen Schluss machen können. Ich habe zusätzlich die Kühlstern-Innenseite mit Wärmeleitpaste bestrichen. Vor dem Auslöten die Richtung der Markierung (Nase) am Transistorgehäuse merken (zeigt hier Richtung Frontplatte), damit der Transistor nach Auafsetzen des Kühlsterns wieder richtig orientiert eingebaut wird. Am besten legt man den Kühlstern mit der flachen Seite auf den Tisch und drückt dann das Transistorgehäuse von oben hinein. Die Nasen am Kühlstern müssen so orientiert sein, dass der Stern keinen Kontakt zu angrenzenden Bauteilen machen kann, insbesondere nicht zum danebenliegenden Sicherungshalter.



      Mein 8080 ist noch aus der frühen Serie, bei der Elko C619 (1000 µF) von der Basis von T605 nach Masse noch fehlt. Den habe ich bei dieser Gelegenheit nachgerüstet.




      Der Audioausgang des BT-Moduls kann entweder über dessen 3,5 mm Stereo-Klinkenbuchse angeschlossen werden oder über eine Lötverbindung. ich habe mich für letzteres entschieden, ist aber eine fummelige Sache, da so klein und fein.
      Den Anschluss des Audioausgangs an den MONITOR Schalter des 8080 sieht man auf den Abbildungen:



      saba-forum.dl2jas.com/index.ph…ee4ab9db645f992c24acc022b




      Das war's eigentlich schon.



      Und wie hört es sich an?
      Insgesamt gut, mächtig "bums", Lautstärkeregler muss man für gleiche Lautstärke ein wenig weiter aufdrehen als bei UKW oder man stellt am Mobilgerät auf grössere Lautstärke. Hier könnte man noch direkt in der Schaltung des 8080 die beiden Widerstände R407 und R707 entfernen, dadurch würde es auch noch lauter.

      Rauschen, Fremdspannung?
      Ein leichtes, leises niederfrequent getaktetes "Zirpen" / "Piepsen", das nur dann vorhanden ist, wenn das BT-Pairing erfolgt ist. Geht also direkt vom Bluetooth Modul aus und strahlt wahrscheinlich in den Vorverstärker des 8080 ein. Es ist bei Lautstärkesteller des 8080 auf "0" (Minimum) sogar etwas stärker als bei Lautstärke auf "2", reagiert auf den Balancesteller und wird bei Drücken der Drucktaste "BAND" geschwächt (damit wird die Verstärkung des Vorverstärkers verringert), auch etwas bei Drücken der Rauschfiltertaste. Die Herkunft ist also auf den Vorverstärker (nicht Endstufe) eingegrenzt. Ich kann damit leben, habe auch keine Möglichkeit gesehen, das zu unterbinden. Wird mit Kopfhörer direkt am Modul (Klinkensteckerausgang) abgehört, gibt es dieses Störsignal aber nicht. Über Kopfhörer am 8080 (ab LS-Ausgänge über Adapter) stelle ich auf Lautstärke "2" am 8080 und Mobilgerät dann auf gewünschte Lautheit, dann ist das Fremdgeräusch vom BT-Adapter auch praktisch nicht mehr hörbar.

      Reichweite?
      Auch im Holzgehäuse im selben Raum ist das kein Problem bei 5 m Entfernung. Grösseren Abstand habe ich noch nicht versucht.


      Habt Ihr Ideen/Vorschläge bzgl. der Störspannung?
      Christian hatte mal an anderer Stelle dies vorgeschlagen:
      "Oft sind solche Dinge heutzutage als minimalistische Class-D-Verstärker realisiert, die die Glättung des Ausgangssignals unter Zuhilfenahme der Kopfhörer-Wicklung bewerkstelligen. Dann passt dieser Ausgang nicht ohne weiteres zu einem DIN-Eingang. Ich würde erst mal versuchen, die Ausgänge mit 32-Ohm-Widerständen in Richtung Masse abzuschließen und dann die TB-Buchse über einen 1k bis 10k-Widerstand zu verbinden."

      Das werde ich probieren.
      Dafür kann ich einfach auf der Lötseite jeden der beiden 33k Widerstände (die vor dem Monitor-Schalter nach Masse liegen, R707, R407) mit 32 Ohm brücken. Die 1,2 k Widerstände in den Eingängen (R712, R412) sind schon vorhanden.


      Gruß
      Reinhard


      NACHTRAG:

      Das Bluetooth Störgeräusch (Fiepsen, etc.) konnte vollständig durch eine geänderte Spannungsversorgung mit vollständig getrennter Masse beseitigt werden - siehe weiter unten!

      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Andreas,

      Danke für's Mitüberlegen!

      Auch wenn Radioteil nicht eingeschaltet, sondern z.B. Phono: Kein Unterschied.
      Auch kein Unterschied, ob "U", "K" oder "L" gedrückt ist oder nicht.

      Wenn Taste "U" (UKW) nicht gedrückt ist, wird das Mischteil (von Spannung "-1b") nicht mehr versorgt. Also keine ZF vom Mischteil mehr vorhanden. Auch der FM ZF-Eingang wird abgetrennt (Schaltkontakt "U2"), wenn "U" nicht gedrückt ist. Störung bleibt aber trotzdem, auch wenn auf Phono geschaltet ist und natürlich gleichzeitig "Monitor" (denn "Monitor" brauche ich ja, um das BT-Audiosignal in den Receiver zu bekommen).

      Ich werde mal einen Kopfhörer direkt an die Klinkenbuchse des BT-Moduls stecken. jetzt, wo es im 8080 eingebaut ist. Wenn über direkten Kopfhörer Audio sauber ist, bleibt doch eigentlich nur Christians Erklärung. Die KH-Induktivität glättet dann, der hochohmige Monitor-Eingang des 8080 nicht.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Gerade dies probiert:

      BT-Modul im 8080 Receiver, Kopfhörer direkt am Klinkenanschluss des BT-Moduls.
      Nach Pairing und bei Übertragung absolute Störfreiheit, absolute Stille, wenn ich über BT gespielte Musik am Mobilgerät anhalte.

      Also macht der Kopfhörer den Unterschied. Der Ausgang zum Receiver ist ja derselbe (parallel zum KH-Ausgang).

      Als nächstes werde ich Christians Vorschlag testen.

      Nachtrag:
      Christians Vorschlag, 33 Ohm nach Masse hilft auch nicht. Unverändert - nur alles leiser, klar - Spannungsteiler jetzt mit 33 Ohm statt vorher 33 kOhm.

      Nächste Versuche: Induktivitäten.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Reinhard, ich meinte es etwas anders!

      Ein leichtes, leises niederfrequent getaktetes "Zirpen" / "Piepsen", das nur dann vorhanden ist, wenn das BT-Pairing erfolgt ist. Geht also direkt vom Bluetooth Modul aus und strahlt wahrscheinlich in den Vorverstärker des 8080 ein.


      Damit meinte ich schon den Vorverstärker, daß dort ungewollt demoduliert wird.
      Es muss ja nur was unruhiger Träger an einer Halbleiterstrecke demoduliert werden.
      Die Spur mit fehlender Last am Ausgang ist aber auch gut, nicht unbekannt!

      Kleine Anekdote, mal wieder Amateurfunk.
      Mein damaliger Hausarzt und der Pfarrer wohnten direkt nebeneinander.
      Der Arzt war Funkamateur, die Antenne an der Grundstücksgrenze.
      Unser Pfarrer hörte gern Klassik, Schallplatten.
      Immer wieder hörte er Stimmen, die er nicht einordnen konnte, auch nicht theologisch.
      Bald fiel ihm aber auf, daß er die Stimme gut kannte, der Arzt.
      Bald fragte er den Arzt, für ihn unerklärlich, wie die Stimme in die Stereoanlage kam.
      Das Ding machte sowohl unter Theologen als auch bei Funkamateurs die Runde.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      ah ja, so meinst Du es. Ja, das kann sehr gut sein!
      Sowas kenn ich auch, z.B. Verstärker spielt leise Mittelwelle (oder LW, KW?), sobald ein bestimmtes Lautsprecherkabel oder bestimmtes NF-Überspielkabel angeschlossen wird. (K)ein Fall für Parapsychologen!

      Dann würde ich auf Granit beißen, das bekäme ich nicht weg. Aber bevor ich schon aufgebe, möchte ich noch ein LC-Tiefpassfilter in Serie im Audio-Ausgang des Blauzahns versuchen.

      Nachtrag:
      Tiefpass versucht (-3 dB @ 140 kHz), bringt gar nüscht!

      Es läuft wohl auf das hinaus, was Andreas schrieb! Und dagegegen bin ich machtlos. Ist jetzt nicht so stark, dass es stört. Nur wenn man es weiß, möchte man es gerne wegzaubern können. :wacko:

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Reinhard, da geht schon was!

      Zuerst würde ich provisorisch verschiedene Einbauorte im SABA probieren.
      Du kennst bestimmt Transistoren mit Ferritperlen an den Beinen, Tiefpass.
      Ein paar wenige pF an der richtigen Stelle können auch schon "Wunder" bewirken.
      Blauzahn sollte in der Gegend 2,4 GHz liegen, ähnlich wie neueres Mobiltelefon.
      Die Wellenlänge von 2,4 GHz ist knapp 13 cm.
      Brauchbare Antennenresonanzen sind üblicherweise 1/4, 1/2, 3/4... Lambda.

      Wenn ich es richtig sehe, hat das Modul eine Patchantenne, Rückseite Masse.
      Nach hinten strahlen die Antennen kaum ab, vorw/rückw > 20 dB.
      Nutze den Effekt, lasse die Antenne aus dem SABA hinaus, nicht hineinstrahlen!

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      andere Einbauorte... ja, habe ich auch schon dran gedacht. Um das zu realisieren, müsste ich mit passenden Montagewinkeln schaffen, Löcher ins Chassis Bohren, usw. So was ist nicht so einfach bei mir. Für mechanische Arbeiten bin ich schlecht ausgerüstet ("ähem....soll auch sagen.... meine Hände sind für Mechanikarbeiten nicht so gemacht, selbst wenn ich das Werkzeug hätte).

      Es scheint, ich bin nicht allein mit dem Problem und es wurde an anderer Stelle schon gelöst. Glaubt man dem, wäre ein anderer Einbauort nicht die Lösung, sondern vollständige Massetrennung.

      Nämlich im Nachbarforum (HiFi-Forum) wurde von Ähnlichem berichtet. Ich sprach ja von Piepsen, dort heisst es "Fiepen". Ich denke wir meinen das gleiche. Dort war es sehr stark, bei mir ist es sehr schwach, vermutlich weil ich eine sehr gut stabilisierte Versorgung habe, einmal mit T605 mit 1000 µF an seiner Basis (capacitance multiplier) und dann noch dahinter den 7805 Regler.

      Jedenfalls scheint mit den Berichten dort bestätigt, dass das Fiepsen über die gemeinsame Masse zum Verstärker verschleppt wird. Daran hatte ich noch nicht gedacht. Es wurde berichtet, dass ein Massetrennfilter die Lösung bringt...aber nur, wenn das Netzteil des BT-Moduls auch komplett separat ist, ohne gemeinsame Masse mit dem Verstärker. Im BT-Modul ist die Masse von der 5 V Stromversorgung = "-"-Pol nicht von der Bluetooth-Audio-NF-Ausgangsmasse getrennt. Deshalb hilft es nicht, wenn ich die Audio-Ausgangs-Masse nicht verbinde. Audio funktioniert dann immer noch, weil die Spannungsversorgungsmasse ja noch vorhanden ist. Ohne Massetrennung bei der Spannungsversorgung würde deshalb auch ein Massetrennfilter (=Übertrager) in der Audioleitung nichts nutzen. Beide Massen müssen getrennt werden, die Audio-Masse über Massetrennfilter (Übertrager) und die Netzteilmasse über separates Masse-getrennte Spannungsversorgung für das BT-Modul.

      Links:
      hifi-forum.de/viewthread-71-11127.html
      hifi-forum.de/viewthread-71-12029.html

      Hmm... wie im 8080 machen?
      Ich könnte die Trafo-Sekundärwicklung für die Lämpchen (7V Wechselspannung) dafür nehmen, denke ich. SABA hat eine Seite der Wicklung auf Masse gelegt. Aber das ist m.E. nicht nötig (Widerspruch von Euch?). Ich könnte doch diese Masseverbindung entfernen und einen Brückengleichrichter parallel zu den Lämpchen setzen, der würde mit 6-7V Wechselspannung so ca. 8-9 V DC an einem Ladeelko liefern. Von dort könnte ich den 7805 Spannungsregler (und also auch das BT-Modul) speisen, deren Massen nun nicht mehr die gemeinsame Verstärkermasse ist, sondern der "-" Ausgang des Brückengleichrichters an der Lämpchenwicklung. Und die Audio-Leitung würde über einen Übertrager ("ground loop isolator" z.B. Audioproject A366, 20 Hz-33 kHz) auf den Monitoreingang gehen.

      amazon.de/-/en/Audioproject-A3…r-Bluetooth/dp/B093WRYG3X

      Interessant...auch dort heisst es "für Bluetooth..." Frequenzgang von diesen Dingern ist gut (selbst gemessen) aber der Klirr steigt damit zu niedrigen Frequenzen sehr an. Nun ja, der von Lautsprechern ja auch.





      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Guten Morgen,

      ich hatte auch so einen Effekt mit einem BT Modul beim Einbau in meinen MI215. Dort half nur ein kleiner Trafo zur 5V BT Versorgung.



      Bei diesem BT Modul befindet sich der Spannungsregler im Minuszweig. Diese darf nicht mit dem NF-GND identisch sein.

      (Zu beachten ist - wie bei jeder Funkkomponente - der Aspekt der CE Konformität, speziell der RED - Radio Equipment Directive Richtlinie)
      Grüße Tommy

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Tommy“ ()

      Reinhard, erst mal zart probieren!

      Nimm mal ein Labornetzteil und speise den Blauzahn damit.
      Damit sind erst mal netzteilseitige GND-Probleme eliminiert.
      Das Modul schraubst Du für die Versuche wieder los.
      Du versuchst es dann mit verschiedenen Positionen und Antennenausrichtung.
      Bringt das ernsthafte Unterschiede, den Weg weiter verfolgen.
      Ist (fast) keine Änderung bemerkbar, ist meine Vermutung falsifiziert.
      Am interessantesten dürfte sein, Modul einmal ins Gerät strahlen zu lassen.
      Dann, gleiche Position, um 180 ° drehen, Strahlung vom Gerät weg.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Der - weil er so schön klein ist - anvisierte Übertrager ground loop isolator Audioproject A366 kommt als Übertrager nicht infrage.

      Gemessener Klirrfaktor (nur der Übertrager), bei niedrigerer Frequenz unfassbar hoch:



      und so sehen die 8% Klirr bei 20 Hz (0,14 Vs) beim Sinus hier aus:


      (gelb = Eingang, klirrfrei; magenta = Ausgang des Übertragers, verzerrt)

      Da gibt es bessere!
      Leider wird das in den techn. Daten nicht angegeben. Da steht allenfalls z.B. THD 0,001%, aber keine Messfrequenz. In diesem Fall gilt das nur bei 30 kHz!
      Tatsächlich: THD < 10% wenn es ehrlich für den Frequenzbereich 20 - 20000 Hz angegeben würde!


      Vielleicht liesse sich auf einen Audio-Übertrager sogar verzichten, wenn der "-" Pol der Spannungsversorgung des BT-Moduls keine direkte Verbindung zur Verstärker-Masse hat (er hat sie natürlich über Audio-GND immer noch, aber nicht mehr doppelt). Das werde ich noch mit 5 V Versorgung von einer USB-Powerbank odermit dem Labornetzteil testen. Dabei kann ich auch ausprobieren, ob/wie sich die Orientierung des Moduls auswirkt.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Erleichterung und Lösung der Aufgabe:

      Wenn ich das Bluetooth Modul im 8080 Receiver am Labornetzteil in Betrieb habe, ist alles perfekt, ohne jegliche Nebengeräusche.

      Einstrahlung in den Vorverstärker mit Demodulation an Halbleiter-Übergängen ist also nicht Schuld an dem leisen piepsenden, zirpenden niederfrequent taktenden Nebengeräusch, sondern die gemeinsame Masse von Spannungsversorgung (negativer Pol) und Verstärker. Es wird also kein Ausgangsübertrager benötigt, sondern "nur" ein Netzteil ohne Masseverbindung des "-" Pols.

      Ich befürchte, die Sekundärwicklung für die Lämpchen könnte etwas schwachbrüstig dafür sein (gemessen: 5,7 V Wechselspannung), ein 7805 braucht 2 V drop-out headroom. Vielleicht bekomme ich es ohne einen Hilfstrafo noch anders hin. Jedenfalls ist nun klar, wie ich es machen muss, um Störungen zu vermeiden.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Tommy,

      daran hatte ich auch schon gedacht, ist im 8080 allerdings nur mit viel Aufwand unterzubringen. Dafür gibt es nur rechts vor dem Trafo Raum, nicht ideal wegen der unmittelbaren Nähe zum Vorverstärker. Und ich müsste eine passende mechanische Halterung bauen.

      Ich will versuchen, die Trafokappen abzuschrauben, um zu sehen, ob noch ein Spalt zwischen Trafoblechen und der Wicklung frei ist, durch die ich eine Zusatzwicklung für ca. 7 V Wechselspannung = ca. (7 x 1,4)-1,4 = 8V DC nach Gleichrichter/Ladeelko, aufbringen kann. Das wäre die einfachste Lösung.

      Gruß
      Reinhard
      Reinhard, das mit der Lampenwicklung sollte gehen!

      Man muss ja nicht einen üblichen 7805 nehmen, es gibt auch low drop.
      Etwas kann man noch beim Gleichrichter herausholen.
      Baue einen aus vier Schottkydioden, bringt etwa 0,7 Volt.
      Bei dem niedrigen Stomverbrauch darfst Du auch mit Uspitze statt eff rechnen.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Dioden 1N5817 (Schottky) habe ich bei mir noch gefunden.
      Danke Stefan, dass Du mich darauf gestossen hast! Hätte ich auch drauf kommen sollen, bin ich aber nicht gleich. Da ich mit dem Schottky-Brückengleichrichter 0,7-0,8 V weniger Verlust durch Vorwärtsspannung habe, sollte es eigentlich schon mit dem 7805 funktionieren, wenn mir die Trafo-Ausgangsspannung nicht unter 5,5 V absackt. Ich werde auch nun den Spannungswähler für die Netzspannung von 240 V wieder auf 220 V zurücknehmen. T605 wird ja nun nicht mehr zusätzlich belastet.

      Ich werde es erstmal damit und mit der Lampenwicklung des Trafos ausprobieren. Jetzt heisst es erstmal suchen, wo die einseitig auf Chassismasse gelegt ist, die Masse-Verbindung muss ich trennen und notfalls eine zusätzliche Leitung für ein Lämpchen spendieren, sollte das in der originalen Ausführungauf Masse angewiesen sein.

      Wenn ich mit dem Versuch Schwierigkeiten bekomme, bleibt ein LDO (z.B. LD1117V50 oder L4941) oder die Zusatzwicklung immer noch eine Option.
      Danke an Frank für die Erfahrung mit dem 8050, dann wird beim 8080 vermutlich dafür noch Platz sein.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Die Frage war:
      Welche Masseverbindung muss ich aufheben?

      Als Erstes muss natürlich die vorherige Spannungsversorgung ab T605 mit der Masseleitung ab Hauptplatine wieder raus. So geht es zwar, aber nicht störungsfrei. Es wird stattdessen auf Anschluss an die Trafowicklung für die Lämpchen-Versorgung umgebaut.

      Nun SABA hat den Schaltplan nicht ganz korrekt gezeichnet. Von der Trafowicklung für die Lampenversorgung besteht im Zweig, der an Chassismasse liegt, keine direkte Verbindung zu den Lampen.
      Vielmehr ist es so, dass ein Wicklungsende der Lampenwicklung (ich nenne es hier Wicklungsende 1) am Blech, das als Schirmung aussen um den Trafo geht (an dem auch der Gleichrichter und die grossen Elkos angeschraubt sind) vorne/oben an einer Lötfahne angelötet ist und dort endet.

      Das andere Wicklungsende der Lampenwicklung (ich nenne es Wicklungsende 2) geht zu einer Lötleiste vor der rechten Chassis-Seitenwand und von dort eine Leitung (bei mir violetter Draht ) weiter zu den Lämpchen.

      Die "Rückleitung" von den Lämpchen (bei mir schwarzer Draht) endet auch an der besagten Lötleiste, aber auf dessen Chassis-Masse-Anschluss. Die Verbindung zur Trafowicklung (zum Wicklungsende 1) erfolgt also über die Chassis-Masse bis zur Lötfahne, an die Wicklungsende 1 angelötet ist.

      So müsste es im Schaltplan eigentlich stehen:





      Umbau:

      Ich habe das am Trafoblech oben/vorne angelötete Wicklungsende 1 der Lampenwicklung gelöst mit isoliertem Draht verlängert und an eine noch freie Lötzunge auf die Lötleiste gelegt. Die bisher an der Chassismasse der Lötleiste angeschlossenen Verbindungen zu den Lampen habe ich gelöst und stattdessen an dieselbe Lötzunge gelötet, an die ich das verlängerte Wicklungsende 1 angelötet hatte. So besteht jetzt ein geschlossener Stromkreis Lämpchenwicklung - Lämpchen, jetzt nur ohne Kontakt mit der Chassismasse.
      Parallel zu den Lampenanschlüssen werden die Zuleitungen an den Gleichrichter im Hilfsnetzteil für das Bluetooth-Modul angeschlossen (im Plan blau eingezeichnet).




      Das kleine Hilfsnetzteil, das jetzt vom Lampenkreis (6,25 V Wechselspannung bei Netzspannungswähler auf 220 V) mitversorgt wird, ist Standard:

      - Gleichrichter in Brückenschaltung mit 4 Schottkydioden 1N5817 (niedrige Vorwärtsspannung)
      - Ladeelko 1500 µF / 16 V (am Ladeelko liegen 8,0 V DC)
      - 1 µF /35 V Tantalkondensator von jeweils Ein- und Ausgangspin des 7805 Reglers nach dessen PIN 2 zur Vermeidung von Schwingungen.
      - Schutzdiode 1N4001 in Vorwärtsrichtung vom Ausgang des 7805 Reglers zum Eingang des Reglers
      Am Ausgang des 7805 stehen stabil 5,02 V.



      Ich werde die kleine Lochrasterplatine noch nach unten verlängern, so dass sie nicht versehentlich vedreht werden kann also Kontakt der Lötstellen mit dem Chassis sicher ausgeschlossen ist.





      Wicklungsende 1 der Lampenwicklung von Chassislötfahne abgelötet und zum Lampenanschluss an Lötleiste verlängert:







      Funktionstest:

      Bluetooth spielt mit der separaten Netzteilversorgung mit vom Receiver-Verstärkerteil getrennter Masse jetzt einwandfrei ohne Störgeräusch.



      Vielen Dank an Andreas, Tommy und Frank für Eure Unterstützung!

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Auch eine interessante Möglichkeit für die galvanische Trennung für die Spannungsversorgung des BT Moduls: kosmodrom.com.ua/pdf/B0505S-1W.pdf
      Ich muss dazusagen, es hat bei mir aber keine große Verbesserung gebracht.

      Bei mir hat das Fiepen erst aufgehört wenn ich zwischen Stromzufuhr und Input Pin von einem 7805 eine Schottkydiode eingelötet habe und den Inputpin mit dem GND pin mittells 1000 uF Elko entstört habe. Dann war plötzlich seelige Ruhe.

      VG
      David