Saba 9260 FM leise

      KOR schrieb:

      Ich meine mich zu erinnern, dass Hans mal erwähnt hat, bei Grundig hätte es eine Abteilung für die Grundlagenforschung der NF-Verstärkung gegeben. Die konnten dann unabhängig vom Tagesgeschäft fröhlich vor sich forschen. Sowas mussten die Endstufenentwickler bei Saba mit erledigen.


      Hallo Freunde.
      Ja so war es, ich hatte das bei Achim auch so gesagt, aber gegen einige Widerssprüche das L/R Glied im POWER-Out Euch erst nahe gebracht. Einige hielten schwer dagegen. REVOX KD Infos, halfen mir dabei . Alles Schnee von Gestern!##estmL

      Im STUDIO 2040 Quadro wurde der Urvater dieser Technik erstmalig vom LAB 5 mit 8 X DARLINGTONS,gegen die NF-Vorentwicklung, vom Lab 5 HiFi entwickelt danach R20.R30 und R40 und viele danach. Immer alleine LB 5 (TRAUB, BENEKE) danach (AUER,BOCK Knoll)
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      hans








      site es
      Dateien

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      Hallo Rolf,

      ja das erklärt das lange "Rumeiern" in der SABA 91xy, 92xy Serie, noch 1979/80. Wäre aber auch mit wenig Resourcen machbar gewesen, man schaut sich einfach mal die Technik des Wettbewerbs an. Ich war selbst in industriellen Großunternehmen und auch in einem kleineren tätig und habe mich manchmal gewundert, warum das als "verpönt" galt. Übrigens gerade bei den größeren, die zum Wahn neigen, sie könnten sowieso alles besser.

      Betr. Grundig R30,
      hier der Auszug aus meinem Schaltplan von 1977:






      Hallo Hans,

      ich erinnere mich daran.
      Der Schnee von Gestern ist zwar noch derselbe, wie Du sagst, aber bleibt aktuell und poppt immer mal wieder hoch.

      Damals in der Diskussion, die Du ansprichst, war das eine Sache der Sachkunde sowie Praxiserfahrung und Laborarbeit - Du beschreibst das. Auch damals hatte sich in der Diskussion, wie ich mich erinnere, schnell durchgesetzt, was Du vertreten hattest.

      Heute ist das nützliche Hilfsmittel hinzugekommen, mit dem man es rasch nur anhand Schaltungsanalyse per Schaltplan schwarz auf weiss oder bunt auf weiss vor die Nase bekommt. Und das zeigt Ergebnisse, die konform gehen mit Euren Ergebnissen von damals und auch zeigen, wo bei Saba lange "Schlingern" war. In der damaligen Diskussion war Analyse der Schleifenverstärkung mit Simulation, wie jetzt hier vorgeführt, noch kein Thema. Die ersetzt nicht Erfahrung und Expertise und Laborarbeit, ergänzt aber, wenn man neue Methoden annehmen will (Du hättest gewollt, bin mir sicher.)

      Gruß
      Reinhard

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      Ich habe inzwischen auch die Tian Methode implementiert. Derzeit die exakteste Methode.
      (Michael Tian, V. Visvanathan, Jeffrey Hantgan, and Kenneth Kundert, "Striving for Small-Signal Stability", IEEE Circuits and Devices Magazine, vol. 17, no. 1, pp. 31-41, January 2001.)

      sites.google.com/site/frankwiedmann/loopgain

      Sie gibt für den 9241 die gleichen Ergebnisse wie die Middlebrook Methode.

      Gruß
      Reinhard
      Liebe Freunde,

      ich war in (Kurz-)Urlaub, und bin begeistert, was Ihr wieder alles zusammengetragen habt, derweil ich am Strand rumgelegen habe ... ich möchte nur nachtragen, dass ich bzgl. C 1165 keine belastbaren Beobachtungen habe, wohl aber zu C 1170: Bei mehreren der defekten Endstufen, die auf meinem Tisch landeten, hat der gefehlt oder war defekt. Bei intakten Endstufen noch nie. Die (vielleicht) relevante Frage ist hier also: Sind die verwendeten Modelle für den BD 418 gut genug ? So etwas könnte ja anders sein, wenn man hier mit BD 140 simuliert (?).

      Ich habe noch nie auf BD 139 / BD 140 umgestellt, weil ich immer noch genug von den originalen Typen in Reserve habe. Die Ergänzung der kleinen Kapazitäten müsste ja auf der Treiberkarte erfolgen, das muss ich mal probieren. Allerdings gibt es da meist starke Streuungen beim Eingangspaar, weshalb ich das immer (!) durch ein ausgemessenes Paar ersetze. Ausserdem den T 1108 durch einen mit Stromverstärkung von mindestens 80. Ich weiss, dass dies in der Simulation nicht aufschien, aber bei defekten Stufen war auch oft dieser Transistor "lahm" (soll heissen: unter 40). Es würde mich mal interessieren, was die Simulation an Empfindlichkeiten bei Asymmetrie im Eingang und schlappem T 1108 zeigt --- wobei ich nie ausschliessen kann, dass es doch irgendwie die Kontakte an der Steckerleiste sind. Die sind wirklich tückisch ... und die Gegenkopplung läuft ja leider darüber, eine m.E. nicht so gelungene Version.

      Besten Gruss,

      Michael
      Mich hatte interessiert, inwieweit beim 9241 die verschiedenen Methoden zur Ermittlung der Schleifenverstärkung mit zugehöriger Phase zu Unterschieden führen. Dazu hier die Ergebnisse.

      a) Komplexe AC-Quelle in der GK, nur Spannungs-Schleifenverstärkung, einfachste Methode (bisher von Christian und mir verwendet)
      b) Middlebrook-Methode (Spannungs- und Strom-Schleifenverstärkung)
      c) Tian Methode (Spannungs- und Strom-Schleifenverstärkung, genaueste Methode)


      Ergebnisse für die 9241 Treiber-/Endstufe, LR-Glied nachgerüstet (10 Ohm/1 µH) 8 Ohm Last, ohne zusätzliche kapazitive Last:



      Oben: AC Methode
      Mitte: Middlebrook-Methode
      Unten: Tian-Methode


      Bis zu 10 MHz ergeben alle drei Methoden nahezu gleiche Ergebnisse. Ab 10 MHz weicht die einfache AC-Methode im Pegelgang stärker ab.
      Middlebrook und Tian stimmen auch oberhalb von 10 MHz im Pegelgang gut überein. Im Phasengang stimmen alle drei Methoden bis fast 20 MHz überein. Oberhalb von 20 MHz zeigt die Tian Methode einen deutlich anderen Phasengang.

      Demnach scheint die einfache AC-Methode bis 10 MHz ausreichend gut zu arbeiten. Erst oberhalb von 10 MHz bringen die aufwändigeren Middlebrook und Tian Methoden einen Gewinn an Genauigkeit.
      Hat man die Methoden implementiert, bietet sich die Tian-Methode als leicht verwendbarer Standard an. Mit der Middlebrook Methode handelt man sich zu leicht Fehler bei der Direktionalität der Sensorquellen ein; in der Tian-Methode ist das ausgeschlossen, da dort die Sensorquellen richtungsunabhängig (symmetrisch) sind.



      Und das ganze noch mal für die 9241 Treiber-/Endstufe, ohne LR-Glied, 8 Ohm Last, mit dazu paralleler schwingungsanregender 56 nF kapazitiver Last:




      Die drei Methoden ergeben das gleiche Resultat: Schwingung bei 1-3 MHz.

      Gruß
      Reinhard

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      Hallo Michael,

      da habe ich C1165 und C1170 in Deinem vorherigen Post verwechselt, sorry.

      Ob die von SABA verbauten BD417/BD418 von sich aus "schwingfreudiger" sind, als BD139/BD140 weiss ich nicht. Kann man nicht per se ausschliessen. Wenn das so wäre, könnte dadurch C1170 in Mitleidenschaft gezogen werden, wie Du schreibst. Ich hatte bisher so einen Fall noch nicht aber wohl auch noch nicht so viele defekte SABA Endstufen auf dem Tisch wie Du. Die Defekte bei meinen Reparaturkandidaten lagen in anderen Bereichen.


      Christian hatte früher schon einmal eine Transientenanalyse der Treiber-/Endstufe des 9241 gemacht. Er hatte dafür alle C-B Kerkos entfernt und bekam dadurch Schwingung.

      Link: BD418

      saba-forum.dl2jas.com/index.ph…/5237-9241-OszIc1108-JPG/

      Ich finde Christians Ergebnis bestätigt, wenn kein LR-Glied nachgerüstet ist (sobald das LR-Glied vorhanden ist....keine Schwingung mehr, selbst wenn die C_B Kerkos deaktiviert sind). Die Frage, ob alle entsprechenden Kerkos C1123, C1146, C1170 und auch C1165 (ähnlich) wirksam sind, war damals nicht gestellt.

      Ich habe den genannten Test bei Volllast wiederholt, dabei die Wirkung der Kerkos nun einzeln untersucht, mit schwingsinduzierender Last von 15 nF parallel zu 8 Ohm am Ausgang (ohne LR-Glied). Damit schwingt die Endstufe kaum, aber gerade grenzwertig. Mit 17 nF schwingt sie bereits heftig. Die Schwingung wird als erstes beim Kollektorstrom von T1108 erkennbar, viel eher als beim Ausgangssignal der Endstufe. Die Frequenz ist 2 MHz, wie von der Analyse der Schleifenverstärkung vorhergesagt (1-3 MHz).

      Ergebnis des Transiententests:
      C1123 sehr wirksam
      C1146 sehr wirksam

      C1165 unwirksam
      C1170 unwirksam


      Also sind hier auch die Ergebnisse der Transientenanalyse, in Übereinstimmung mit der Analyse der Schleifenverstärkung.
      Das gilt für Simulation mit BD139ST/ BD140ST Treibern. Falls die BD417/BD418 ungleich schwingfreudiger wären, könnte auch C1170 noch eine Wirkung haben, wie Du es vermutest.


      Gruß
      Reinhard

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      Moin Reinhard,

      besten Dank --- ich denke, das bringt Klarheit. Vor allem die Bedeutung des C 1123. Den sollte man also auch genau prüfen. C 1170 defekt ist für mich jetzt aber auch stimmig, denn alle defekten Exemplare bei mir bisher hatten ja noch kein R-L-Glied nachgerüstet. Das ist also offenbar die wichtigste Massnahme, vor allem bei Verwendung moderner Boxen, die gerne mal eine etwas komplexere Last darstellen als die Klassiker ...

      Besten Gruss, und vielen Dank,

      Michael
      Hallo Tommy,

      den C1163 hatten wir übersehen/bisher ignoriert, eben weil er in den Schaltplänen nicht auftaucht.
      C1165 wurde später auch nicht mehr bestückt.
      Ausserdem ist bei einem Teil der Endstufenplatinen noch C1152 vorhanden, parallel zu R1152. Bei den früheren Versionen sind dort stattdessen zwei Mess-Pins.

      Bei C1163 und C1152 bohre ich ich noch nach, ob ggf. eine Wirkung erkennbar ist. C1163 ist schon daher interessant, da Michael berichtet hatte, dass er häufiger auch defekte T1156/T1163 gefunden hatte.




      Zunächst C1163 am Transistor T1163 des Endstufenschutzes:
      Wieder Testbedingung wie zuvor: 17 nF Last parallel zu 8 Ohm am Endstufenausgang (um leichte Schwingung zu initiieren), kein LR-Glied. Simulation bei max. Ausgangsleistung.
      Wirkung von C1163 mit verschiedenen Kapazitätswerten überprüft.

      Ebenso habe ich C1152 (100 nF) parallel zu R1152 getestet.


      Ergebnis:
      C1163 (100 pF) gering gegen Schwingen wirksam
      C1152 nicht wirksam

      Hier der Kollektorstrom von T1108 ohne C1163 (oben) und mit C1163 (unten) zwischen B-C von T1163.
      Ist aber die kapazitive Last etwas grösser als 17 nF, hat C1163 keine ausreichende Wirkung mehr und die Schwingung baut sich trotzdem voll auf. Vergrösserung über 100 pF bringt keine weitere Verbesserung; bei unterhalb von 50 pF erkennbare schwächere Wirkung. Deshalb geringe, aber noch erkennbare Wirkung.






      Trotz der nur schachen Wirkung gegen Schwingen ist der (unbestückte) C1163 aus anderem Grund sinnvoll.
      Denn er hat noch eine weitere Wirkung. Er eliminiert den scharfen Peak im T1108 Kollektorstromverlauf, der auch mit am Endstufenausgang angeschlossenen LR-Glied sonst nach wie vor auftritt, auch wenn Schwingen verhindert ist. Dieser Peak schlägt zwar am Endstufenausgang nicht mehr durch, insofern ist C1163 nicht dringend nötig. Ist mehr eine Frage, ob man diesen Peak nicht besser so früh wie möglich beseitigt oder sagt, "was hinten nicht mehr rauskommt, muss ich auch vorne nicht eliminieren".

      Der Peak im Kollektorstrom von T1108 nimmt seinen Ursprung im Kollektorstrom von T1163 (tatsächlich in dessen Basisstrom). C1163 (100 pF) an diesem Transistor reduziert ihn von 0,8 mA auf 0,12 mA. Im Zweig für die negative Halbwelle ist kein Kondensator, wie der C1157 im Zweig der pos. Halbwelle. Eine Kapazität von nur 10 nF an entsprechender Stelle im negativen Zweig, hätte den Peak verhindert. C1163 macht aber auch den Job, allerdings nicht so perfekt, wie es ein Pendant zu C1157 im negativen Zweig machen würde. Ursprung dieser Peaks ist der Diodentyp 1N4001 an den Positionen D1166/D1157 oder das dafür in der Simulation hinterlegte Diodenmodell. Das ist noch zu klären. Mit 1N4148 statt 1N4001 an diesen Positionen gibt es die Peaks nicht.

      Mit einem 10 nF Pendant zu C1157 im negativen Zweig wären die Peaks im Kollektorstrom von T1163 vollständig vermeidbar gewesen, selbst ohne C1163:
      blau: SABA Schaltung
      rot: 10 nF Entsprechung zu C1157 im negativen Zweig ergänzt. Die Peaks sind vollständig verschwunden. C1163 ist nicht nötig.



      Warum das Saba nicht so gemacht hat???? :?:
      Evtl. war es gar nicht nötig und ich mache falschen Alarm, weil ich hier einem schlechten Diodenmodell für 1N4001 aufsitze? Dem werde ich noch nachgehen müssen. Also die "Peaks-Geschichte" erst noch unter diesem Vorbehalt!


      So wird es mit bestücktem C1163 (100 pF) stattdessen:

      Kollektorstrom T1163
      blau: ohne C1163
      rot: mit C1163 (100 pF)






      Kollektorstrom T1108 ohne C1163, mit LR-Glied und bei 17 nF kap. Last parallel zu 8 Ohm am Endstufenausgang:




      Und Kollektorstrom T1108 unter gleichen Bedingungen, aber mit C1163 (100 pF) bestückt:




      Es gibt also immer noch was Neues zu entdecken, obwohl wir das Thema ja hier schon mehrfach auf dem Schirm hatten.


      Gruß
      Reinhard


      EDIT:
      Beitrag nachträglich am 18.8.22 um 22:30 Uhr erweitert.

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      T1108 war auch in den Simulationen bei mir immer ein BC639.

      Ich habe mal versuchsweise den BC639 gegen BSW66A ausgetauscht, der bis auf eine höhere Strombelastbarkeit zum BSW39 fast gleich ist. Im Verhalten sehe ich damit keinen Unterschied zum BC639 an dieser Stelle.
      War der BC639 vielleicht günstiger zu beschaffen? Der ist ja im Voll-Kunststoff gepackt, der BSW hat ein Metallgehäuse, wird wohl teuerer gewesen sein. Die beiden sehen für mich jedenfalls hier sonst elektrisch ohne Unterschied austauschbar aus.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Meinen vorletzten Beitrag habe ich noch nachträglich ergänzt.

      Es stellen sich immer weitere Fragen, je tiefer man einsteigt.

      In der SABA Schaltung gibt es (vorbehaltlich, es gibt keinen Fehler im 1N4001 Diodenmodell) im Zweig für die negative Halbwelle einen "Peak-Generator" (1N4001 Dioden für D1166 und D1157), der einfach zu vermeiden gewesen werden, indem Saba in diesem Schaltungsteil ebenso einen Kondensator an entsprechender Stelle eingesetzt hätte, wie er auch im pos. Schaltungsteil sitzt (C1157). Die Peaks wirken auch als "Stimulus" für die 2 MHz Schwingung, die mit kapazitiver Last auftreten kann, wenn noch kein LR-Glied nachgerüstet wurde. Die Schwingung setzt bei kleiner kapazitiver Last unmittelbar auf das Erscheinen dieser Peaks ein.
      Aber auch ohne diesen Stimulus kommt es bei grösserer kapazitiver Last zur Schwingung. Dafür reicht dann i.a. schon Rauschen, das sowieso immer vorhanden ist.

      Kollektorstrom T1108 bei kapazitiver Last 18 nF parallel zu 8 Ohm (ohne LR-Glied):
      Bestückung vorhanden:
      C1123
      C1146
      C1170
      C1165
      C1157

      Nicht bestückt: C1163




      Ich werde die Diodenkennlinie nach 1N4001 Modell und Datenblatt sowie insbesondere das Zeitverhalten noch überprüfen.
      Mit dem schnelleren Diodentyp 1N4148 treten die Peaks nicht auf.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Die Peaks in den Kollektorströmen von T1108 und T1136, die in der Simulation mit Dioden Typ 1N4001 an den positionen D1166 und D1157 (wie von Saba vorgesehen) auftreten, jedoch nicht mit Typ 1N4148, sind NICHT auf fehlerhafte Diodenmodelle in der Simulation zurückzuführen. Die Peaks sind demzufolge wahrscheinlich real auch vorhanden.



      Die Peaks entstehen durch verzögertes Ausschalten der Dioden Typ 1N4001 aufgrund deren langer "reverse recovery time", die nach Datenblatt für 1N4001 typisch 2 µs beträgt. In der Simulation mit diesem Diodenmodell erhalte ich dafür 3 µs, das stimmt also einigermassen. 1N4001 sind sehr "langsam schaltende" Dioden.

      Für den Typ 1N4148 wird in dessen Datenblatt eine "reverse recovery time" von typisch 4 ns genannt, sie schaltet sehr schnell. In der Simulation mit einem steilen Rechtecksignal finde ich dafür 13 ns. Langsamer als nach Datenblatt, aber in Relation zu 1N4001 stimmt das Verhältnis in etwa.

      Schaltzeiten in der Simulation:






      D1166, D1157 = 1N4001
      In der Simulation der 9241 Endstufe sieht man am Diodenstrom von D1166 im Fall des Typs 1N4001 daher verspätetes Abschalten (das gilt auch bei D1157 = 1N4001): oberste Kurve I(D5)
      Das führt zu Peaks im Basisstrom von Transistor T1163, mittlere Kurve Ib(Q9) (bei T1156 würden diese Peaks auch auftreten, werden dort aber durch C1157 entfernt, der in derfrühen Serie noch nicht vorgesehen war).
      Verstärkt erscheinen die Peaks somit auch im Kollektorstrom von T1163 Ic(Q9) und überlagern sich bis hin zum Kollektorstrom von T1108.

      I(D5) = D1166 Diodenstrom
      Ib(Q9) = T1163 Basisstrom
      Ic(Q9) = T1163 Kollektorstrom




      D1166, D1157 = 1N4148
      Wird die Schaltung mit schnellen Dioden 1N4148 an den Positionen D1166 und D1157 betrieben, so ergibt die Simulation ein tadelloses Verhalten:
      (gleiche Legende wie zuvor, gleiche Skalierung)



      Kein verspätetes Schalten der Dioden mehr, daher keine Peaks im Basisstrom und Kollektorstrom von T1163 und demzufolge auch nicht mehr beim T1108.


      Nach Simulation wären für D1157 und D1166 1N4148 angezeigt. Diese Dioden liegen mit jeweils 3,9 kOhm in Reihe (im Fehlerfall max Strom 12 mA) und müssen - worst case - eine anliegende "reverse voltage" von max. 46 V aushalten können. Dafür wäre m.E. 1N4148 geeignet. Sieht jemand von Euch einen Grund, weshalb dort 1N4001 nötig wäre?

      Weder C1163 würde mit 1N4148 für D1157/D1166 benötigt und auch kein Pendant zu C1157.

      Vielleicht wurde ja auch tatsächlich mit einem schnelleren Diodentyp an diesen beiden Positionen bestückt und 1N4001 ist ein Druck-/Übertragungsfehler im Saba-Schaltplan?
      Aber Fotos, die ich im Netz finde, sprechen nicht dafür, ich meine, da 1N40... erkennen zu können.

      Weiß das jemand auf die Schnelle? Sonst muss ich meinen mal "auspacken" und nachsehen.


      Da ist einiges nicht ganz stimmig in der 92xy Endstufe (auch im 7140, 9140 und 9141). Nicht nur die Versuche der Schwingneigung beizukommen, was in der Serie ja nicht zuverlässig gelungen war , sondern erst mit dem Service-Nachrüst-Hinweis (LR-Glied).
      Auch die nur halbseitige (nur pos. Zweig) spätere Ergänzung von C1157, lässt Fragen aufkommen: Warum wurde er später erst ergänzt? Und wenn schon, warum nicht auch entsprechend im negativen Zweig?
      Warum wurde im Layout C1163 vorgesehen, im Layout vom 9140 auch eingezeichnet, aber dann doch nie bestückt und in keinen Schaltplan übernommen? An der Stelle spielt die eben beschriebene Problematik der beiden zu langsamen 1N4001 Dioden hinein. Wurde das später erkannt - deshalb C1157, C1163 gegen die durch die zu langsamen Dioden produzierten "Peaks" vorgesehen, aber C1163 dann doch nie bestückt? Oder wurde es nicht erkannt und das alles war nur ein etwas ratlos scheinendes "Probieren gegen Schwingen"?

      ...Siehe da!
      In der etwas späteren HiFi-Center Kombi 9940 und 9941(Schaltplan 01.09.1978, 18.09.1978 und 10.05.1979), wie auch bei den MI212und MI215 Verstärkern, gibt es an den kritischen, vergleichbaren Stellen D654 und D676 (und auch D647, D671), jetzt 1N4148, keine 1N4001 mehr! Das RL-Glied am Ausgang hat erst das letzte Modell, der MI215!

      So wie hier (9940):





      Gruß
      Reinhard





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      Es kann ja sein, dass man dem Lab ein GRUNDIG RPC500 (knoll) hingestellt hat. Dort sieht man wie man es machen muss. C 0,15uF von C nach B (den Schalttransistoren) und eine highspeed Diode BA317


      radiomuseum.org/r/grundig_hifi_studio_rpc500rpc_50.html

      .HANS
      PS: zu der Zeit waren im Consumerbereich Si -Dioden sehr teuer, die 1N4xxx waren schon Massenware als GLR. 1Amp-



      Dateien

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      Danke Hans!

      Das SABA-Problem gibt es bei Grundig nicht! Ja die Erkenntnis kam bei Saba erst sehr spät und vielleicht, haben sie sich das später wirklich abgeschaut. Ein Entwickler fragt sich doch naturgemäss "Warum machen die Anderen das bloß so und so? Wo sind Vor- und Nachteile?
      Bei Grundig wusste man das also schon 1976 (RPC 500).

      Im Grundig RPC 500 und auch z.B. im Grundig V 2000 und anderen sind diese Dioden sogar selektiert, Grundig Teile Nr. 172.97 (bzw. ersatzweise BA317). Die BA317 haben ja eine Schaltzeit max. 4 ns, ähnlich wie 1N4148.
      Den guten Grund dafür kennen wir nun.




      Grundig V 2000, siehe dort D2005, D2006:





      Hallo Tommy,

      Danke für diese Information. Dann hat SABA das wohl nicht "gerafft".
      1N4007 sind genauso lahm (2 µs) wie 1N4001, dieselbe Typ-Familie.

      SABA hat da mit den 1N400x Mist gebaut - wenn man das mal so deutlich sagen darf. Grundig (und andere) machten es wieder mal vor, wie man das richtig macht.
      Ich hätte bis gestern bei einer Neubestückung der SABA-Endstufen wieder das eingebaut, was im Schaltplan bei Saba steht bzw. original verbaut war. Nun nicht mehr.

      Der "Ausflug" in die Schwingungsanalyse war für mich erhellend und hat bislang Unentdecktes zur Saba Endstufe ans Licht gebracht.


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Ja dazu weis ich auch noch was:
      Diese Type habe ich in allen Funktionen, ausser in speziellen HF--Kreisen (BAs) benutzt. Daran erkennt man Modelle von ET52 (knoll)

      1N4151
      Material/Aufbau: Silizium Punktkontakt;

      Form/Case/Outline: ~ DO-35;

      Daten/electr.data: I F: 50 mA; U F: 1 V; I sp: 5 µA; U sp: 75 V; N: 500 mW, Imax: 150 mA; Umax: 60 V; 2 ns; tmax j: 175 °C;

      Schnelle Schaltdiode (Zählkreise, Rechenanlagen), ~ 1N3604 -
      hans