Die zusätzliche Verwendung von Kondensatoren an der Differenzverstärkersektion (wie z.B. bei Grundig und von Rolf hier vorher ins Spiel gebracht), habe ich näher unter der Prämisse angeschaut, dass auf jeden Fall das LR-Glied vorhanden sein sollte, weil es von allen Massnahmen den grössten positiven Einfluß gegen Schwingneigung bei kapazitiver Last hat.
Christian konnte zeigen, dass deren Wirkung als günstig erkennbar ist , was nahelegt, dass man auch bei der 92xy Treiber-/Endstufe solche Massnahme zusätzlich zum LR-Glied einsetzen könnte /wie Grundig). Das hatte ich anfangs auch als Möglichkeit vorgeschlagen, ist naheliegend.
Ich habe das jetzt mit der damit und zusammen mit dem LR-Glied sich ergebenden Schleifenverstärkung angeschaut und bin daraufhin jetzt etwas vorsichtiger.
Denn beim 9241 gibt es in dieser Kombination eine Verschlechterung.
Testbedingungen
100 pF zw. B/E Eingangstransistor
220 pF zw. B/E Gegenkopplungstransistor
100 pF zw. den Basen des Differenzpaars
RL-Glied 1 µH parallel zu 10 Ohm
Verstärkerausgang mit Last 100 nF parallel zu 8 Ohm
Betrieb bei 70 W Ausgangsleistung an 4 Ohm
Ermittelte Schleifenverstärkung:
Man sieht (wie vorher bei Christians Analyse schon), dass die Kerkos am Differenzverstärker die Schleifenverstärkung zu hohen Frequenzen hin "runterziehen". Die Einheits-Schleifenverstärkung wird dann schon bei 700 kHz erreicht, statt bei 1 MHz ohne die Kondensatoren am Differenzverstärker. Allerdings schrumpft damit auch die Phasenreserve (Differenz zu 180°) von vorher 35° auf nunmehr nur noch 25°, weil die Phase bei 0 dB Schleifenverstärkung von 145° auf 155°geht.
Auch nach der Transientensimulation gibt es keinen zusätzlichen Vorteil, wenn ein RL-Glied bereits vorhanden ist.
Dagegen wirkt sich in diesem Fall insbesonders der Kondensator zwischen den beiden Basen des Differenzverstärkerpaars ungünstig (bis u.U. Verdopplung) auf den Klirrfaktor aus. Um so mehr, je grösser seine Kapazität ist.
Ich bin dadurch zum Schluss gekommen, dass beim 92xy...
...Kondensatoren gegen Schwingen am Differenzverstärker entbehrlich sind und sich sogar ungünstig auswirken, wenn bereits das LR-Glied nachgerüstet wurde.
Dass der im Platinen-Layout vorgesehene C1163 von Saba nicht bestückt wurde und auch kein entsprechender Gegenpart am entsprechenden Transistor (T1156) des Endstufenschutzes im positiven Zweig vorhanden ist, war ja schon aufgefallen und die ungünstigen Konsequenzen. Hans hatte gezeigt, wie man (Grundig) es richtig macht. So habe ich es in der Simulation auch umgesetzt und die Grösse von C1163 und seinem Gegenstück im positiven Zweig so optimiert, dass die Residuals in den Kollektorströmen von T1156 und T1163 minimal und ca. gleich groß herauskommen. Dabei habe ich C1157 entfernt, der nun nicht mehr benötigt wird, und auch den als wirkungslos erkannten C1165 herausgenommen. C1170 ist drin geblieben.
Mit den ermittelten Werten:
C1163 = 220 pF
zus. entspr. C = 100 pF zwischen Basis/Kollektor von T1157
sehen die Residuals des Kollektorstroms von
T1157 = Ic(Q7)
T1163 = Ic(Q9)
und die Ausgangsspannung am Endstufenausgang folgendermassen aus:
Statt Peaks im 2- bis 3-stelligen µA-Bereich bis fast in den mA-Bereich, sind die Kollektorstrom-Residuals der beiden Schutztransistoren nach diesen Änderungen nun nur noch im einstelligen nA-Bereich. Mehr als 1000-fache Verbesserung.
Meines Erachtens ist die Umrüstung der 92xy Treiber-/Endstufe damit abgeschlossen.
Keine Einbuße im Endstufen-Frequenzgang (100 kHz, -1 dB). Keine Verzerrungen (THD 0,005% bei 1 kHz, 0,009% bei 20 kHz).
Frequenzgang (nur Treiber-/Endstufe) bei 70 W an 4 Ohm:
Ich fasse die empfohlenen Änderungen an der Endstufe in einem gesonderten Thread noch zusammen.
Denn hier ist es mühsam, sich durchzufressen, was wie gemacht wurde oder wieder verworfen und nochmals geändert wurde.
Wenn man dann eine Endstufe zu revidieren hat, sind dort alle Informationen für diese Verbesserungen an einem Platz, einschliesslich Schutzwiderstand am Ruhestrompoti (Michael wies darauf hin) und weitere Massnahmen.
Gruß
Reinhard
Christian konnte zeigen, dass deren Wirkung als günstig erkennbar ist , was nahelegt, dass man auch bei der 92xy Treiber-/Endstufe solche Massnahme zusätzlich zum LR-Glied einsetzen könnte /wie Grundig). Das hatte ich anfangs auch als Möglichkeit vorgeschlagen, ist naheliegend.
Ich habe das jetzt mit der damit und zusammen mit dem LR-Glied sich ergebenden Schleifenverstärkung angeschaut und bin daraufhin jetzt etwas vorsichtiger.
Denn beim 9241 gibt es in dieser Kombination eine Verschlechterung.
Testbedingungen
100 pF zw. B/E Eingangstransistor
220 pF zw. B/E Gegenkopplungstransistor
100 pF zw. den Basen des Differenzpaars
RL-Glied 1 µH parallel zu 10 Ohm
Verstärkerausgang mit Last 100 nF parallel zu 8 Ohm
Betrieb bei 70 W Ausgangsleistung an 4 Ohm
Ermittelte Schleifenverstärkung:
Man sieht (wie vorher bei Christians Analyse schon), dass die Kerkos am Differenzverstärker die Schleifenverstärkung zu hohen Frequenzen hin "runterziehen". Die Einheits-Schleifenverstärkung wird dann schon bei 700 kHz erreicht, statt bei 1 MHz ohne die Kondensatoren am Differenzverstärker. Allerdings schrumpft damit auch die Phasenreserve (Differenz zu 180°) von vorher 35° auf nunmehr nur noch 25°, weil die Phase bei 0 dB Schleifenverstärkung von 145° auf 155°geht.
Auch nach der Transientensimulation gibt es keinen zusätzlichen Vorteil, wenn ein RL-Glied bereits vorhanden ist.
Dagegen wirkt sich in diesem Fall insbesonders der Kondensator zwischen den beiden Basen des Differenzverstärkerpaars ungünstig (bis u.U. Verdopplung) auf den Klirrfaktor aus. Um so mehr, je grösser seine Kapazität ist.
Ich bin dadurch zum Schluss gekommen, dass beim 92xy...
...Kondensatoren gegen Schwingen am Differenzverstärker entbehrlich sind und sich sogar ungünstig auswirken, wenn bereits das LR-Glied nachgerüstet wurde.
Dass der im Platinen-Layout vorgesehene C1163 von Saba nicht bestückt wurde und auch kein entsprechender Gegenpart am entsprechenden Transistor (T1156) des Endstufenschutzes im positiven Zweig vorhanden ist, war ja schon aufgefallen und die ungünstigen Konsequenzen. Hans hatte gezeigt, wie man (Grundig) es richtig macht. So habe ich es in der Simulation auch umgesetzt und die Grösse von C1163 und seinem Gegenstück im positiven Zweig so optimiert, dass die Residuals in den Kollektorströmen von T1156 und T1163 minimal und ca. gleich groß herauskommen. Dabei habe ich C1157 entfernt, der nun nicht mehr benötigt wird, und auch den als wirkungslos erkannten C1165 herausgenommen. C1170 ist drin geblieben.
Mit den ermittelten Werten:
C1163 = 220 pF
zus. entspr. C = 100 pF zwischen Basis/Kollektor von T1157
sehen die Residuals des Kollektorstroms von
T1157 = Ic(Q7)
T1163 = Ic(Q9)
und die Ausgangsspannung am Endstufenausgang folgendermassen aus:
Statt Peaks im 2- bis 3-stelligen µA-Bereich bis fast in den mA-Bereich, sind die Kollektorstrom-Residuals der beiden Schutztransistoren nach diesen Änderungen nun nur noch im einstelligen nA-Bereich. Mehr als 1000-fache Verbesserung.
Meines Erachtens ist die Umrüstung der 92xy Treiber-/Endstufe damit abgeschlossen.
Keine Einbuße im Endstufen-Frequenzgang (100 kHz, -1 dB). Keine Verzerrungen (THD 0,005% bei 1 kHz, 0,009% bei 20 kHz).
Frequenzgang (nur Treiber-/Endstufe) bei 70 W an 4 Ohm:
Ich fasse die empfohlenen Änderungen an der Endstufe in einem gesonderten Thread noch zusammen.
Denn hier ist es mühsam, sich durchzufressen, was wie gemacht wurde oder wieder verworfen und nochmals geändert wurde.
Wenn man dann eine Endstufe zu revidieren hat, sind dort alle Informationen für diese Verbesserungen an einem Platz, einschliesslich Schutzwiderstand am Ruhestrompoti (Michael wies darauf hin) und weitere Massnahmen.
Gruß
Reinhard
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